[Latein] ja oder nein?

S.a.N.d.R.a

Back to the roots?
ID: 203309
L
22 April 2006
3.986
439
Hallo.

Heute war mein erster Schultag und ich wurde gleich vor ein neues Problem gestellt.
Am Ende des letztes Schuljahres wurden uns verschiedene Angebote für das Wahlpflichtprogramm zur Auswahl gestellt.
Entweder man belegt vier verschiedene Kurse oder die Fremdsprache "Spanisch". Der Lehrer, welcher Spanisch unterrichten sollte, hat seinen Dienst jedoch nicht angetreten, somit werden die Karten neu gemischt und zur Auswahl steht neben den Kursen nun "Latein".
Ich bin im ersten Halbjahr in den Kursen "Ökologie" und "Psychologie". Psychologie war der Grund, weshalb ich das überhaupt gemacht habe. Nun bin ich jedoch mächtig am überlegen, ob Latein vielleicht als 3. Fremdsprache (neben Englisch und Französisch) von Vorteil sein könnte.
Was mich dabei sehr zum Nachdenken anregt: Wenn ich Latein nun belege, ist es halt Hauptfach selbstverständlich und ich muss es bis zum Abi durchziehen. Das heißt, wenn ich es absolut nicht verstehe und kann, hab ich ein Problem.
Deshalb bitte ich hier um ein paar eigene Erfahrungen und Tipps.

Mittwoch morgen muss ich den Zettel leider schon abgeben. :(

Ich bedanke mich im Voraus.

...Sandra ;)
 
Latein scheidet die Gemüter...! ;)

Wir wurden damals Ende der 6. Klasse vor die Wahl gestellt, ob wir Latein oder Französisch als zweite Fremdsprache haben wollen. Da ein Großteil meiner alten Klasse Latein genommen hatte, habe ich mich dann auch dafür entschieden.

In den ersten Jahren war das auch alles ganz wunderbar. Wir hatten einen alten Hasen als Lehrer, der nicht alles so eng gesehen hat und relativ einfacher Klausuren gemacht hat. Tolle Noten, Spaß an der Sache - toll! Doch dann kam ein anderer Lehrer (9. oder 10. Klasse) und da wehte ein anderer Wind. 90 % der Schüler sackten um rund zwei Noten ab, sehr schwere Klausuren dazu und keiner hatte mehr Lust drauf!

Schlussendlich haben wir uns alle zum Latinum gequält und es auch bekommen. :)

Latein ist ein reines Lernfach. Vokabeln und Grammatik nehmen früher oder später ziemlich heftige Ausmaße an, wenn man immer auf dem neuesten Stand bleiben will.

Wer aber wirklich Interesse und Spaß daran hat, für den ist das genau richtig! Und Vorteile gibt es durchaus auch. Mit Latein kann man viele andere Sprachen deutlich leichter lernen und sehr viele Fremdwörter ableiten, sodass deren Verwendung leichter fällt.
 
bist du denn in den anderen beiden sprachen gut? vokabeln lernen ist das wichtigste dabei. wenn du das gut kannst, würde ich latein nehmen. schaden kann es auf keinen fall.
 
Hmm, ich hatte selbst sechs Jahre Latein und habe es nicht bereut.

Natürlich ist die Lernerei eine ganz schöne Plackerei und vielleicht auch ein bißchen schwieriger als andere Sprachen. Letztendlich hilft Latein aber, sich etliches aus anderen romanischen Sprachen herzuleiten.

So wie Sprachen normalerweise an Schulen unterrichtet werden, bietet meiner Meinung nach nur Latein einen tieferen Einblick in grammatikalische Zusammenhänge und bietet so die Chance auch andere Sprachen "zu verstehen".

Naja, man sollte auch nicht vergessen, dass Latein immer noch Voraussetzung für etliche Studiengänge ist.
 
Ein ganz klares nein

Latein ist - gelinde gesagt - total für'n Arsch.

Vorab: Ich spreche aus Erfahrung, ich habe selber 5 Jahre Latein gemacht und habe mein Latinum. Würde ich heute nochmal vor der Wahl stehen, würde ich auf keinen Fall nochmal Latein nehmen.

Latein wird weder für Medizin, noch für Jura in irgendeiner Art und Weise gebraucht. Dein Latinum solltest du nur dann machen, wenn du irgendwas in der Richtung Theologie oder tote Sprachen studieren möchtest.


Die Gründe, die für Latein sprechen:

- Man lernt besser Grammatik
- Man kann besser andere, mit Latein verwandte Sprachen lernen
- Es schult das logische/mathematische Denken

Die Gründe, warum oben genannte Gründe totaler Schwachsinn sind
- Man lernt keine deutsche Grammatik und es schult auch nicht das grammatische Verständnis. Entweder, man weiß, wann man welche Form benutzt, oder man lernt es nie. Wenn man redet, denkt man schließlich nicht drüber nach, ob man jetzt gerade einen Dativ oder einen Genitiv oder Konunktiv futur II Plural benutzt.

- Warum soll man erst Latein lernen, um dann besser eine andere Sprache zu lernen? Ich hätte 5 Jahre Spanisch lernen können, dann könnte ich jetzt Spanisch

- Latein schult nicht das logische Denken. Das ist totaler Schwachsinn. Man lernt die ganze Zeit nur irgendwelche Formen auswendig, was ungefähr so spannend ist, wie Brezelbacken am Fließband. Und Mathe lernt man dabei ganz bestimmt nicht.


Weitere Gründe, die gegen Latein sprechen:
- Latein ist toter als Cäser (an dieser Stelle lässt sich tot wirklich steigern). Niemand spricht mehr Latein, warum soll man eine Sprache lernen, mit der man sich nicht unterhalten kann? Das ist genauso notwendig, wie eine Schwimmweste in der Sahara

- Du lernst kein Latein. Ja, das ist richtig. Du kannst hinterher kein Latein sprechen. Niemand kann Latein sprechen. Du lernst lediglich, irgendwelche alten Schriften zu übersetzen. Aber eine Unterhaltung in Latein kannst du knicken.

- Latein ist kackenkompliziert. Jedes Wort lässt sich in 300 verschiedenen Formen aufschreiben und es gibt mehr unregelmäßige Verben, als regelmäßige, für die man die 300 Formen dann auswendig lernen kann.

- Latein ist nur noch dafür da, einen elitären Kreis zu bewahren. Es stellt sich nämlich die Frage, warum immer noch Leute dazu bewegt werden, diese Sprache zu lernen (meistens mit den ganz oben genannten Pseudo-Gründen). Ich meine, ich bohre mir ja auch nicht ein Loch ins Knie, weil ich gerade mal Langeweile habe. Latein wird nur noch gelehrt, um einen elitären Schein zu wahren, nach dem Motto "Das ist noch alte Schule, hier wird noch Latein gemacht!". In unserer Welt ist für soetwas keinen Platz. Wenn du eine vernünftige Ausbildung machen willst, spar dir die Zeit, die du für Latein verballerst, um etwas besseres zu machen.
Latein taugt allenfalls als Hobby, wenn man wirklich nicht weiß, was man mit seiner Zeit anfangen soll. Und dann muss man schon enorme Langeweile haben...
 
Tyrell hat ja ausführlich einige Gründe gegen Latein aufgeführt.

Ich stelle hier unkommentiert noch einen Link zu einigen Pro-Argumente ein:

https://netzreport.googlepages.com/zehn_argumente_fuer_latein_als_fremdsprache.html

Und um das nochmal zu ergänzen:
Es mag sein, dass Latein keinen unmittelbaren Nutzen hat (ja gut, dass man es nicht mehr spricht lässt sich nicht ganz abstreiten), aber es hilft durchaus das eigene Sprachverständnis zu verbessern. Und das ist (mir) letztendlich mehr wert, als ein paar Bröckchen Französisch für den Urlaub.

Nicht zuletzt werden im Lateinuntericht verwandte Themen - beispielweise Cicero'sche Rhetorik - behandelt, die alles andere als unnütz sind (bei Vorträgen beispielsweise, oder einfach nur um die Argumentation seines Gegenübers zu verstehen und geschickt darauf zu kontern).
 
Ich hatte schon immer eine leichte Abneigung Latein gegenüber, weshalb ich mich damals in der sechsten Klasse auch für Französisch entschieden habe. Auch in der elften Klasse habe ich mich dazu entschlossen kein Latein zu wählen. Jetzt möchte ich allerdings Französisch studieren und was brauche ich...? - Das Latinum! Also werde ich jetzt bald mal anfangen müssen mein Latinum innerhalb von 2 Jahren nachzuholen. :(
Es hängt also total davon ab, was man machen möchte, ob man Latein braucht oder nicht...
 
Tyrells Beitrag kann ich beim besten Willen nicht verstehen... Ich mein, man muss schon ne abgrundtiefe Abneigung gegen so ein Fach haben, um solche Gründe dagegen zu stellen...

Ich hab Latein ebenfalls 6 Jahre durchgezogen. Am Ende wars mein bestes Abifach (und nein, ich hab das Auswendiglernen genauso gehasst und nie gemacht, wie alle anderen) Mir hat allerdings die Geschichte und die ganze kulturelle Schoße drumrum total viel Spaß gemacht, so dass ich im 2. Teil inner Abiprüfung die volle Punktzahl rausgeholt hab. Im Gegensatz zur verkackten Übersetzung.
Aber who cares...

Gut, ich hätte 2 Jahre mehr Französisch haben können (hatte das zusätzlich nochmal 3 Jahre), aber wann muss ich bitteschön Franze reden: Jeder Depp, außer den Franzosen, kann ja mittlerweile Englisch :ugly:


Und Latein hat mir persönlich echt einiges gebracht. Ich hatte in Deutsch nie richtigen Grammatikunterricht. Erst durch das - zugegebenermaßen total stupide - Auswendiglernen der lateinischen Grammatik hab ich auch die anderen Grammatiken verstanden. Vom Deutschen über das Französische,Englische bis hin jetz zum Griechischen... Irgendwann fang ich wohl auch noch an Spanisch zu studieren, so dass ich da dann auch einige Vorteile haben werde.

Und im Gegenzug zu Tyrell möcht ich abstreiten, dass man Latein nichtmehr für das Studium der Medizin etc. braucht.
OHNE LATEINSCHEIN, kannst du dein Studium in dem Bereich und allegemein im Gesellschaftswissenschaftlichen Bereich anner Universität total vergessen.

Ich wurde früher von nem Kumpel immer ausgelacht. "Wie kann man nur so dämlich sein und ne tote Sprache lernen..." Sein Franz war sowieso der Brüller....der konnte da auch nix...
Nunja..mittlerweile hat der werte Herr begonnen Geschichte und Deutsch zu studieren. Für Geschichte braucht man aber Latein, so dass er wohl oder übel ein Jahr lang nur Latein gepaukt hat... Neeee nicht nur ein Jahr. Er hat auf Deutsch geschissen und macht jetz Latein und Geschichte auf Lehramt...
Tja..so kanns gehn...

Mag sein, dass die Sprache tot is.
Mag ja sein, dass keiner mehr damit labert.
Aber hey, wie geil is das, wenn dir einer sagt "pars pro toto" und du brauchst net über Allgemeinbildung wissen, was es heisst, sondern kannst es dir selbst übersetzen?

Viele tiefergehende rhetorische Mittel kommen aus dem Lateinischen und ohne die kann man zwar leben, klar n Kfz-Mechaniker wird nie von nem Pars pro Toto reden, oder ne Friseuse nie von "alea iacta est"...aber zu wissen, warum es veni, vidi vici heisst is doch auch schon was wert...


Und nochwas. Etwas zu lernen ist NIEMALS Verschwendung. Da will ich Tyrell auch nochmal widersprechen. Man kann nie wissen, wofür man das braucht.
Tyrell als Informatiker kann auf Latein scheissen, das is klar... aber deswegen is die Sprache an sich nicht nutzlos. Für ihn vllt. mag ja sein...aber für dich???

merken wirst du das wohl erst, wenn du "ausgelernt" hast und wenn dus wirklich mal anwenden kannst....
Kommt halt drauf an, was du in deinem zukünftigen Leben machen willst.
Ich hätte auch nie gedacht, dass ich Latein brauch...
Und nu brauch ichs doch und bin scheissfroh, dass ich das nich noch NACHLERNEN muss :ugly: ;)


Viel Erfolg bei deiner Entscheidung...
 
OHNE LATEINSCHEIN, kannst du dein Studium in dem Bereich und allegemein im Gesellschaftswissenschaftlichen Bereich anner Universität total vergessen.
Bitte? Na das erkläre mir mal.

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Vielleicht solltest du noch deinen Studiengang erwähnen, nur des ideologischen Überbaus wegen. ;)
 
das weiss sie bereits. für alle andern,ich studiere Theologie in Tübingen.
;)

wüsste aber nicht, was daran verkehrt wäre. Selbst wenn ich nur Deutsch und Englisch studieren müsste. Nen Lateinschein bräucht ich da auch :ugly:

Ich kenn zuviele, die total geschockt waren, als sie bemerkt haben, dass sie Latein nachmachen müssen... :roll:
 
Tyrells Beitrag kann ich beim besten Willen nicht verstehen... Ich mein, man muss schon ne abgrundtiefe Abneigung gegen so ein Fach haben, um solche Gründe dagegen zu stellen...
Ja, ich habe eine tiefe Abneigung gegen diese Sprache. Diese Abneigung ist durch die ganzen Gründe entstanden, die angeblich für Latein sprechen. Die meisten davon sind nämlich an den Haaren herbeigezogen.
Aber hey, wie geil is das, wenn dir einer sagt "pars pro toto" und du brauchst net über Allgemeinbildung wissen, was es heisst, sondern kannst es dir selbst übersetzen?
Genau das meine ich mit dem elitären Kreis. Niemand hat es nötig, mit lateinischen Bauernweisheiten um sich zu werfen. Latein lernen, nur um sich zu profilieren halte ich für ziemlich lachhaft.
Viele tiefergehende rhetorische Mittel kommen aus dem Lateinischen und ohne die kann man zwar leben, klar n Kfz-Mechaniker wird nie von nem Pars pro Toto reden, oder ne Friseuse nie von "alea iacta est"...aber zu wissen, warum es veni, vidi vici heisst is doch auch schon was wert...
Was ist es denn Wert?
Jemanden mit Latein vollsülzen, der es nicht versteht und anschließend auslachen? Toll, macht bestimmt Spaß...

Rhetorische Fähigkeiten kann ich mir auch ohne Latein anlernen (obowhl ich jetzt auch mal stark bezweifeln will, dass Latein die rhetorischen Fertigkeiten überhaupt in irgendeiner Weise positiv beeinflusst), wenn ich es brauche, belege ich einen Rhetorikkurs und mache sicherlich nicht 6 Jahre Latein.
Und nochwas. Etwas zu lernen ist NIEMALS Verschwendung. Da will ich Tyrell auch nochmal widersprechen. Man kann nie wissen, wofür man das braucht.
Tyrell als Informatiker kann auf Latein scheissen, das is klar... aber deswegen is die Sprache an sich nicht nutzlos. Für ihn vllt. mag ja sein...aber für dich???
Etwas lernen kann immer Verschwendung sein.
Lernen an sich ist keine Verschendung. Aber wenn ich etwas lerne, obwohl ich in der Zeit etwas anderes und vor allem besseres lernen kann, ist es sehr wohl Verschwendung.
merken wirst du das wohl erst, wenn du "ausgelernt" hast und wenn dus wirklich mal anwenden kannst....
Kommt halt drauf an, was du in deinem zukünftigen Leben machen willst.
Ich hätte auch nie gedacht, dass ich Latein brauch...
Und nu brauch ichs doch und bin scheissfroh, dass ich das nich noch NACHLERNEN muss :ugly: ;)

Viel Erfolg bei deiner Entscheidung...

In vielen Studienfächern braucht man ganz sicher kein Latein. Auch nicht in der Medizin. Selbst, wenn man vorher schon Latein gemacht hat, muss man die medizinischen Fachbegriffe ebenfalls lernen. Und ich glaube nicht, dass es effektiver ist, 6 Jahre seines Lebens mit Latein zu verschwenden, nur um dann in seinem Medizinstudium für die Vokabeln eine Stunde weniger Zeit zu brauchen.

Ich bleibe dabei: Die Zeit, die man für Latein rauswirft, kann man auf jeden Fall sinnvoller investieren, zum Beispiel mit einer Sprache, mit der man wirklich noch was anfangen kann und bei der man keine Gründe mit der Lupe suchen muss, um das Lernen dieser Sprache zu legitimieren.
 
In vielen Studienfächern braucht man ganz sicher kein Latein. Auch nicht in der Medizin. Selbst, wenn man vorher schon Latein gemacht hat, muss man die medizinischen Fachbegriffe ebenfalls lernen. Und ich glaube nicht, dass es effektiver ist, 6 Jahre seines Lebens mit Latein zu verschwenden, nur um dann in seinem Medizinstudium für die Vokabeln eine Stunde weniger Zeit zu brauchen.
das ist schwachsinn. selbstverständlich brauchst du für das medizinstudium latein. du mußt das kleine, wenn nicht sogar das große latinum haben.
 
das ist schwachsinn. selbstverständlich brauchst du für das medizinstudium latein. du mußt das kleine, wenn nicht sogar das große latinum haben.

Das war mal.

Zum Thema: Ist sicher nie verkehrt, wann man was 'zusätzliches' lernt. Nur benötigt jedes zusätzliche Fach halt Zeit... und irgendwann leiden halt die anderen Fächer darunter.
Ich habe immer versucht meinen Stundenplan so klein wie möglich zu halten.
 
genau aus dem Grund is es auch keine Verschwendung in der Schule Latein zu lernen.

Klar, man machts mehrere Jahre lang, aber an der Uni wirds in einem durchgedrückt und ob dus danach dann kannst, is auch ne andere Frage...
Lieber langsam und wiederholend, als auf Teufel komm raus...

Kommt halt drauf an, was man mit sich und seinem Leben anstellen will.
Ich kann nur sagen, bei mir hat sichs gelohnt.
 
quelle? die medizinstudenten haben mir da komischerweise was ganz anderes berichtet...

Ja gut, ich habe es ebenfalls von Medizinstudenten gehört, die in meiner Stufe waren. ;)

Habe mal ein enig im Internet gesucht und ein paar Mal dieses gefunden:
Zu Latein: Du brauchst für's Studium gar kein Latinum. Es gibt am Anfang einen Terminologie Kurs, wo man ein bisschen deklinieren lernt und so Scherze.
 
die meisten Unis allerdings verlangen von dir Kenntnisse für die ZULASSUNG.
Und diese Kenntnisse musst du halt vorweisen.
Ob jetz anhand von Zeugnis der Schule, oder Schein is sowieso pups.

Mir is klar, dass man Latein im Studium wohl kaum wirklich benötigen wird. Aber für die Zulassung is es halt zwingend nötig...
 
Und im Gegenzug zu Tyrell möcht ich abstreiten, dass man Latein nichtmehr für das Studium der Medizin etc. braucht.
OHNE LATEINSCHEIN, kannst du dein Studium in dem Bereich und allegemein im Gesellschaftswissenschaftlichen Bereich anner Universität total vergessen.
Also ohne je Latein gehabt zu haben, kann ich nur hierzu was sagen:

Eine Freundin von mir studiert Medizin, ausschließlich mit fünf Jahren befriedigendem Französisch. Ob und was sie jetzt noch genau nachgemacht hat, weiß ich nicht, aber es war definitiv nicht so aufwändig, dass sie mir je davon erzählt oder sich drüber beschwert hätte... Ein Hinderungsgrund war's jedenfalls nicht.

Gesellschaftswissenschaften: In meinem ersten Studiengang (Soziologie/Psychologie/Kulturanthroplogie M.A.) wurden sogar ausdrücklich "ausreichende Kenntnisse in mindestens zwei lebenden Fremdsprachen" bis zur Zwischenprüfung verlangt. (Wegen der Völkerkunde, aber dennoch. Und reichte mir auch schon als Grund, um auf Diplom zu wechseln, um das nicht zu brauchen :ugly: )
 
latein war bei uns 4 jahre lang rumgammeln, um dann das latinum zu bekommen und hat mir (bis auf das latinum) gar nichts gebracht, obwohl wir wohl einen der besten lehrer überhaupt hatten. wenn du das aber ernsthaft bzw. nicht gezwungenermaßen willst, musst du eine menge zeit zum lernen und hausaufgaben machen mit einberechnen. ich denke aber schon, dass es sprachinteressierte weiterbringen kann, texte von caesar oÄ zu analysieren. wobei das auch immer auf die kompetenz des lehrers ankommt..
 
das ist schwachsinn. selbstverständlich brauchst du für das medizinstudium latein. du mußt das kleine, wenn nicht sogar das große latinum haben.

Es gibt nicht mal mehr eine Unterscheidung zwischen kleinem und großem Latinum.

Und: Natürlich braucht man kein Latinum, um Medizin zu studieren. Schaut man sich z.B. mal das Merkblatt der Ruhruni Bochum an, so steht bei Medizin unter Voraussetzungen kein Latinum. Und jetzt kommt das Lächerliche: Nicht mal bei empfohlenen Kenntnissen steht Latein.

Bei Jura wird ebenfalls kein Latinum mehr benötigt.

Ein Latinum wird lediglich gebraucht bei:
- Literaturwissenschaften
- Archöologische Wissenschaften
- evangelische Theologie
- Germanistik
- (kath. Theologie) In Klammern, da nur Kenntnisse, aber kein Latinum benötigt
- klassische Philologie
- Kunstgeschichte
- Linguistik
- Orientalik und Islamwissenschaften
- (Philosophie) Nur für Master


Sollte man eines der oben genannten Fächer studieren wollen, erübrigt sich die Frage nach Latein wohl offensichtlich, da alle Fächer etwas damit zu tun haben.
Bei allen anderen Fächern wird kein Latein gebraucht. Und dazu gehören auch die Klassiker wie Medizin und Jura, Religionswissenschaft, Geschichte, Anglistik, etc.

edit: Im Merkblatt der Uni Marburg zum Fach Medizin wird das Wort Latein nicht erwähnt.
 
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