Hallo allerseits,
ich bin seit acht oder neun Jahren bei der DKMS registriert und habe die ersten sechs oder sieben Jahre nichts von ihnen gehört. Danach kam es dann allerdings mehrfach: Erst im Oktober 2005 der "Wir schauen uns Ihre alte Probe nochmal näher an"-Schrieb, kurz darauf eine "Einladung" zur Feintypisierung. Ich also zum Arzt, eine Runde Blut zapfen lassen und ans Labor schicken. Dann aber die Rückmeldung, dass sie einen potenziellen Spender haben, der noch besser passt. Nun gut...
Im Januar 2006 erreichte mich das nächste Schreiben, nochmal mit der Aufforderung, Blut zapfen zu lassen und einzuschicken. Ob es hier jetzt um einen neuen Patienten ging, oder ob der "bessere" Spender vom Oktober aus irgendwelchen Gründen doch nicht genommen werden konnte, weiß ich nicht.
Es dauerte einige Wochen, dann kam das Ergebnis, dass ich als Spender passen würde. Zwei Wochen vor dem geplanten Spende-Termin ging es dann Anfang März 2006 nach Nürnberg ins Nord-Klinikum zur Voruntersuchung. Dort wurde neben EKG und Organ-Ultraschall auch nochmal eine ganze Menge Blut für verschiedene Tests gezapft. Nachdem ich mitbekommen hatte, dass ein anderer Spender, der an diesem Tag ebenfalls zur Voruntersuchung dort war, deutlich weniger Blutproben abgeben musste, habe ich nachgefragt, woran das denn liegen würde, worauf ich erfuhr, dass hier die Richtlinien aus dem Empfängerland ausschlaggebend seien. Damit war für mich klar, "mein" Patient muss aus Deutschland oder Amerika kommen, wenn hier so penibel jedes Merkmal geprüft wird.
Dann gab es natürlich noch das obligatorische Risiko-Aufklärungs-Gespräch - ganz schön heftig, was du da an Risiken erzählt bekommst. Natürlich sind die Wahrscheinlichkeiten, dass irgend etwas davon eintritt, verschwindend gering, aber ein wenig mulmig wird einem bei den Erklärungen schon...
Mit einem Stapel Spritzen und Ampullen bewaffnet ging es dann zurück nach Hause.
Als Nebenwirkung der Spritzen (wenn ich es noch richtig im Kopf habe, musste ich fünf Tage je drei Spritzen setzen) hatte ich recht starke Knochenschmerzen, so dass ich mich am dritten Tag kaum mehr rühren konnte, ohne dass alles weh tat. Naja, war ja für einen guten Zweck ;-). Seltsamerweise ließen die Schmerzen am vierten Tag wieder nach...
Dann war der Tag der Spende gekommen, der Bewegungsspielraum, den ich trotz der Nadeln und Schläuche noch hatte, reichte gerade für den Gebrauch einer Fernbedienung... Nach den vier Stunden kannte ich mich dann bestens aus, was im Bundestag über den Haushalt debattiert wurde. ;-)
Die Knochenschmerzen waren nach der Entnahme wie weggeblasen.
Nachdem ich nur 20 km Anreise hatte, hat sich für mich auch die Frage nach einem Hotelzimmer nicht gestellt, so dass ich direkt wieder nach Hause konnte.
Nach der Spende bekam ich dann von der DKMS die Bestätigung meines Verdachts, dass "mein" Patient in den USA liegt.
Nach etwa drei Monaten kam ein Brief mit der Meldung, dass der Patient die Stammzellen wohl gut angenommen habe, seit einem guten Jahr habe ich jetzt aber keine weiteren Informationen über die Genesung erhalten. (Vielleicht sollte ich einfach mal nachfragen...)
So, das war also meine Geschichte zu dem Thema. Ich würde es jederzeit wieder tun, denn das Risiko und die Nebenwirkungen für den Spender sind nichts im Vergleich mit den Chancen, die sich durch die Spende für den Patienten ergeben...
Viele Grüße,
marac
ich bin seit acht oder neun Jahren bei der DKMS registriert und habe die ersten sechs oder sieben Jahre nichts von ihnen gehört. Danach kam es dann allerdings mehrfach: Erst im Oktober 2005 der "Wir schauen uns Ihre alte Probe nochmal näher an"-Schrieb, kurz darauf eine "Einladung" zur Feintypisierung. Ich also zum Arzt, eine Runde Blut zapfen lassen und ans Labor schicken. Dann aber die Rückmeldung, dass sie einen potenziellen Spender haben, der noch besser passt. Nun gut...
Im Januar 2006 erreichte mich das nächste Schreiben, nochmal mit der Aufforderung, Blut zapfen zu lassen und einzuschicken. Ob es hier jetzt um einen neuen Patienten ging, oder ob der "bessere" Spender vom Oktober aus irgendwelchen Gründen doch nicht genommen werden konnte, weiß ich nicht.
Es dauerte einige Wochen, dann kam das Ergebnis, dass ich als Spender passen würde. Zwei Wochen vor dem geplanten Spende-Termin ging es dann Anfang März 2006 nach Nürnberg ins Nord-Klinikum zur Voruntersuchung. Dort wurde neben EKG und Organ-Ultraschall auch nochmal eine ganze Menge Blut für verschiedene Tests gezapft. Nachdem ich mitbekommen hatte, dass ein anderer Spender, der an diesem Tag ebenfalls zur Voruntersuchung dort war, deutlich weniger Blutproben abgeben musste, habe ich nachgefragt, woran das denn liegen würde, worauf ich erfuhr, dass hier die Richtlinien aus dem Empfängerland ausschlaggebend seien. Damit war für mich klar, "mein" Patient muss aus Deutschland oder Amerika kommen, wenn hier so penibel jedes Merkmal geprüft wird.
Dann gab es natürlich noch das obligatorische Risiko-Aufklärungs-Gespräch - ganz schön heftig, was du da an Risiken erzählt bekommst. Natürlich sind die Wahrscheinlichkeiten, dass irgend etwas davon eintritt, verschwindend gering, aber ein wenig mulmig wird einem bei den Erklärungen schon...
Mit einem Stapel Spritzen und Ampullen bewaffnet ging es dann zurück nach Hause.
Als Nebenwirkung der Spritzen (wenn ich es noch richtig im Kopf habe, musste ich fünf Tage je drei Spritzen setzen) hatte ich recht starke Knochenschmerzen, so dass ich mich am dritten Tag kaum mehr rühren konnte, ohne dass alles weh tat. Naja, war ja für einen guten Zweck ;-). Seltsamerweise ließen die Schmerzen am vierten Tag wieder nach...
Dann war der Tag der Spende gekommen, der Bewegungsspielraum, den ich trotz der Nadeln und Schläuche noch hatte, reichte gerade für den Gebrauch einer Fernbedienung... Nach den vier Stunden kannte ich mich dann bestens aus, was im Bundestag über den Haushalt debattiert wurde. ;-)
Die Knochenschmerzen waren nach der Entnahme wie weggeblasen.
Nachdem ich nur 20 km Anreise hatte, hat sich für mich auch die Frage nach einem Hotelzimmer nicht gestellt, so dass ich direkt wieder nach Hause konnte.
Nach der Spende bekam ich dann von der DKMS die Bestätigung meines Verdachts, dass "mein" Patient in den USA liegt.
Nach etwa drei Monaten kam ein Brief mit der Meldung, dass der Patient die Stammzellen wohl gut angenommen habe, seit einem guten Jahr habe ich jetzt aber keine weiteren Informationen über die Genesung erhalten. (Vielleicht sollte ich einfach mal nachfragen...)
So, das war also meine Geschichte zu dem Thema. Ich würde es jederzeit wieder tun, denn das Risiko und die Nebenwirkungen für den Spender sind nichts im Vergleich mit den Chancen, die sich durch die Spende für den Patienten ergeben...
Viele Grüße,
marac