In Remember

29. Dezember 1946:
Marianne Faithfull, britische Musikerin und Schauspielerin wird geboren.
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Durchbruch: Im Alter von 17 Jahren gelang ihr 1964 der Durchbruch mit dem Hit "As Tears Go By", geschrieben von Mick Jagger und Keith Richards.

"Broken English": Nach Jahren der Drogenabhängigkeit und Obdachlosigkeit in den 1970er Jahren feierte sie 1979 ein von der Kritik gefeiertes Comeback mit dem Album "Broken English". Dieses Album, das für seine raue, "whiskygetränkte" Stimme und ehrlichen Texte bekannt war, etablierte sie als eigenständige, ernstzunehmende Künstlerin jenseits ihrer früheren Rolle als "Muse".

Einfluss auf die Popkultur:
The Rolling Stones: Ihre hochpublizierte Beziehung mit Mick Jagger (1966-1970) und ihre Freundschaft mit anderen Bandmitgliedern inspirierten angeblich mehrere Rolling Stones-Songs, darunter "Wild Horses", "You Can't Always Get What You Want" und "Sympathy for the Devil". Sie war auch Co-Autorin des Songs "Sister Morphine".

Schauspiel: Parallel zu ihrer Musikkarriere trat sie in Filmen wie "Nackt unter Leder" (Originaltitel: The Girl on a Motorcycle, 1968 ), Tony Richardsons "Hamlet" (1969), "Marie Antoinette" (2006) und der Hauptrolle in "Irina Palm" (2007) auf, für die sie eine Europäische Filmnominierung erhielt. Im Fernsehen spielte sie unter anderem Gott in zwei Episoden der Sitcom Absolutely Fabulous.

Späte Jahre und Vermächtnis
Faithfull arbeitete im Laufe ihrer Karriere mit einer Vielzahl von Künstlern zusammen, darunter Nick Cave, PJ Harvey, Metallica und Damon Albarn. Trotz zahlreicher gesundheitlicher Probleme, darunter Brustkrebs, Hepatitis C und eine schwere COVID-19-Erkrankung im Jahr 2020, veröffentlichte sie bis kurz vor ihrem Tod weiterhin Musik. Ihr letztes Album, das Poesie-Album She Walks in Beauty (2021), wurde während ihrer Genesung von COVID-19 fertiggestellt.

Marianne Faithfull starb am 30. Januar 2025 im Alter von 78 Jahren in London. Sie hinterließ ein Vermächtnis als widerstandsfähige Künstlerin, die persönliche Not in kraftvolle Kunst verwandelte und Generationen von Musikern beeinflusste.
 
29. Dezember 1890:
Bei Wounded Knee im Bundesstaat South Dakota massakrieren US-amerikanische Truppen mehr als 350 Indianer vom Stamm der Lakota.
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Der Name Wounded Knee bezieht sich auf zwei bedeutende Ereignisse in der Geschichte der indigenen Völker Nordamerikas im US-Bundesstaat South Dakota: das Massaker von 1890 und die Besetzung im Jahr 1973.

Massaker von Wounded Knee (29. Dezember 1890)
Das Massaker von 1890 markierte das Ende der Indianerkriege in den USA und gilt als ein symbolischer Tiefpunkt in der Geschichte der Verdrängung und Unterdrückung der Ureinwohner.

Hintergrund: Die Lakota-Sioux litten unter Hunger, Armut und der Zerstörung ihrer traditionellen Lebensweise, nachdem die Büffel fast ausgerottet und sie in karge Reservate gezwungen worden waren. Die spirituelle Geistertanz-Bewegung, die die Rückkehr der alten Lebensweise und das Verschwinden der Weißen prophezeite, weckte neuen Widerstand, den die US-Behörden mit Sorge betrachteten.

Ablauf: Nach der Ermordung des prominenten Häuptlings Sitting Bull bei einem Festnahmeversuch flohen Hunderte von Sioux unter Häuptling Spotted Elk (Big Foot) in Richtung Pine Ridge Reservation, um Schutz zu suchen. Am Wounded Knee Creek wurden sie vom 7. US-Kavallerie-Regiment gestellt, umzingelt und zur Entwaffnung gezwungen. Bei einem Gerangel löste sich ein Schuss (es ist bis heute unklar, aus welcher Waffe), woraufhin die Soldaten wahllos in die Menge der wehrlosen Männer, Frauen und Kinder feuerten.

Folgen: Mindestens 150, möglicherweise bis zu 300, Lakota wurden getötet. 25 US-Soldaten starben ebenfalls, die meisten wohl durch Eigenbeschuss. Die Leichen der Indianer blieben tagelang im Schnee liegen, bevor sie in einem Massengrab beerdigt wurden. 20 Soldaten erhielten für ihre Beteiligung an dem Gemetzel die Medal of Honor, die höchste militärische Auszeichnung der USA, was bis heute umstritten ist.

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Die Leiche von „Big Foot“ bei Wounded Knee im Jahr 1890.

Besetzung von Wounded Knee (1973)
Mehr als 80 Jahre später wurde Wounded Knee erneut zum Schauplatz des Protests und des Widerstands.

Hintergrund: Aktivisten des American Indian Movement (AIM) und lokale Oglala-Lakota besetzten das Dorf Wounded Knee am 27. Februar 1973, um gegen die korrupte Stammesregierung unter Richard Wilson und die fortwährende Missachtung alter Verträge durch die US-Regierung zu protestieren.

Ablauf: Die Aktivisten nahmen Geiseln (die sich später teils weigerten zu gehen) und verschanzten sich 71 Tage lang gegen die Belagerung durch das FBI und die US-Nationalgarde. Die Situation entwickelte sich zu einer nationalen Affäre mit großer Medienaufmerksamkeit. Während der Belagerung kam es zu Schusswechseln, bei denen zwei Indianer und ein FBI-Beamter ums Leben kamen.

Folgen: Die Besetzung endete am 8. Mai 1973 mit der Kapitulation der Aktivisten. Obwohl die unmittelbaren Forderungen, wie die Absetzung Wilsons, nicht erfüllt wurden, lenkte die Aktion die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die prekären Lebensbedingungen und die Rechte der amerikanischen Ureinwohner. Die Besetzung gilt als ein wichtiger Meilenstein in der indianischen Bürgerrechtsbewegung.