Also über die 10 % Sanktionen dagegen habe ich gar nix. Allerdings macht mir die Entwicklung sorgen bei denjenigen, die 30% gekürzt sind und mehr. Es gibt auch 100 % Sanktionen, dann ist sowohl die Krankenversicherung weg als auch das Geld für Wohnung und Essen sowieso. Dann gehörst du zum Schattenreich, denn dann bist du auch aus der Statistik rausgerechnet.

Übrigens es gibt auch Sanktionen über 100 %.
 
An den Sanktionen sind sie aber ja selber Schuld[...]

Dem stimme ich dir zu, vor allen hat man so viel ich ja weiß auch die Möglichkeit Termine abzusagen z. B. im Krankheitsfall. Aber das ist ja nur ein Bruchteil der Sanktionen, mich würden aber dennoch die Beweggründe interessieren, was sich hinter dem Rest verbirgt...
 
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Also ich kann euch sagen...

Ich arbeite in nem Jobcenter als Sicherheitsmitarbeiter...was da manchmal vorbeikommt is wahnsinn. DIe kommen ausserhalb der Öffnungszeiten und Jammern das wir die nichmehr reinlassen, erzählen was von ganz anderen öffnungszeiten und sone Storys. Anstatt sich mal vorher zu Informieren...

Viele die n Termin haben haben die Einladung nichtmehr oder sonstwas...dafür haben wir ja Gott sei dank Terminlisten und trotzdem sind wir die Bösen weil das suchen so lange dauert. Is doch nich unser Problem wenn die ihren Kram vergessen...

Und die hälfte der Termine erscheinen erst gar nich...Aber wenn das Geld gekürzt wird sind die ganz schnell da und dann müssen wir auch wieder ran weil nich wenige Stress machen dann...
 
Abgesagte Termine wegen Krankheit lassen sich einige Ärzte hier in Halle gut bezahlen. Glaub 2.50 € der K-Schein. Begründung, wer arbeitssuchend ist brauch keinen Krankenschein, dass die Arge hier keine Terminabsage ohne Begründung/Krankenschein akzeptiert, stört die Ärzte hier nicht wirklich.
 
[...]Glaub 2.50 € der K-Schein. [...]

Ein Arbeitsloser hat zwar wenig Geld zur Verfügung, aber wenn 2,50 € als Nachweis erforderlich sind womit ich meine Absage rechtfertigten kann, dann wäre man doch selbstverständlich dazu bereit diese zu investieren um Ärger mit dem Jobcenter vermeiden zu können und somit ggf. eine Sanktion verhindert...
 
Die Sanktionen sind Verfassungswidrig. Die angestellten des Jobcenters wissen das aber nicht. Sie handeln wahrscheinlich nach Dienstanweisung. Sie haften dafür persönlich, da es eine Staatshaftung in der BRD nicht gibt. Sie verstossen gegen Artikel 1 GG schon aus dem Grund weil § 31 SGB II gegen das Zitiergebot des Artikel 19 GG verstößt. Die Mitarbeiter handeln verfassungswidrig. Und jeden den es betrifft sollte sich wehren.
 
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Wer seinen Termin zum Drogentest verpasst, soll gefälligst hungern. Hungern hat noch jeden Menschen gefügig gemacht. Wir haben zwar keine Jobs, das soll aber nicht bedeuten, dass wir die Arbeitslosen nicht ein bisschen gängeln könnten. Termine für nichts, Hauptsache, die kommen mal in Bewegung. Und kommen sie nicht, pah, dann hungern wir sie aus, bis sie wieder kommen. Ein kurzer Brief "Du warst nicht da, tralalala, nun ists Geld weg, tröööö-röööö...!".

Ach wie schön muss das sein, Macht über Menschen zu haben.

Schöner wäre es natürlich, man würde sich um Arbeit für die Arbeitslosen bemühen... Aber das lässt man dann lieber die privaten Vermittler machen, ist auch lästig... Gängeln macht viel mehr Spaß.
 

Naja, wer Geld bekommt, dem kann man doch zumuten mal zum informellen Austausch zum Jobcenter zu kommen, oder?

Bei den Fällen will man ja gar nicht mit den Jobcenter-Mitarbeitern reden. Warum? Vermutlich hat dies 3 Gründe:
1. gibt man i. d. R. seine Würde ab, wenn man im Jobcenter geht
2. helfen die Jobcenter-Angestellten oft nur in die präkäre Arbeit zu vermitteln oder Minijobs/1 Euro Job/Maßnahme
3. gängeln die Jobcenter-Mitarbeiter unterschwellig ihre "Kunden" mit Unterstellungen oder suffisante Machtspielchen oder Psycho-Terror.

Ich kann verstehen, dass da einige sagen, "ach lass die da mal sanktionieren, die helfen mir eh nicht, das tu ich mir nicht an."

Die 10 % Sanktion ist m. E. aber "angemessen".

Unangemessen - und da stimme ich mit dir überein - ist der Missbrauch und die Übertreibung mit den Sanktionen - wovon ziemlich willkürlich Gebrauch gemacht wird und wurde. Die 30 % Sanktionen sind schon sehr heikel. Da hat Manaegg recht.

Es gibt Sanktionen von 200 % und mehr %, weil sich Sanktionszeiträume überschneiden können. Wir haben über 10.000 Menschen, die keine Stütze, keine Wohnung und keine Krankenversicherung haben. Das ist ein unerträglicher Zustand in so einem reichen Land wie Deutschland!

Die 10 % Sanktion hat aber mit "gefügig machen" nichts zu tun, sondern die Behörde muss schon ein Mittel haben im Interesse des Allgemeinwohls regulierend einzugreifen.

Die Jobcenter sind allerdings überfordert mit dem Herr von Arbeitslosen. Arbeitslosen kann ich nur empfehlen sich irgendwas zu suchen z. B. den Bundesfreiwilligendienst, Ökologisches Jahr oder soziales Jahr, Ehrenamt oder etwas Anderes, was sich dem Blick der Behörden entzieht. Wer mit Sportsachen zum Jobcenter geht, muss auch nicht damit rechnen, gut behandelt zu werden. Also ich würde mich selbst nicht in die Schusslinie von Sanktionen stellen. Spielt das Spiel mit, auch wenns Quatsch ist, aber benehmt euch nicht daneben.

Bis wir ein neues Sozialmodell haben, muss man sich mit solchen Sanktionen wohl abfinden. Auch wenn sie ja seher umstritten sind und sie auch sicher wenig bringen in der Art und Weise, wie sie heute im Alltag angewendet werden.
 
Naja, wer Geld bekommt, dem kann man doch zumuten mal zum informellen Austausch zum Jobcenter zu kommen, oder?
Sicher, aber wozu? Man könnte auch sagen "Wer Geld bekommt, dem ist doch zuzumuten, einmal täglich nackt ums Haus zu laufen.

Haben die im Jobcenter einen Arbeitsplatz für den arbeitswilligen Hartz IV - Empfänger? Dann wird der sicherlich gerne freiwillig, ohne Drohung, innerhalb von wenigen Minuten auf dem Jobcenter sein... Geht es nur um das dritte Bewerbertraining, ein "Motivationsgespräch zum Bewerbungsschreiben", dann hätte ich auch keine Lust.

Ich kann verstehen, dass da einige sagen, "ach lass die da mal sanktionieren, die helfen mir eh nicht, das tu ich mir nicht an."

Die 10 % Sanktion ist m. E. aber "angemessen".
Es ist also angemessen, Menschen das Lebensnotwendigste zu entziehen, um sie gefügig zu machen?

Unangemessen - und da stimme ich mit dir überein - ist der Missbrauch und die Übertreibung mit den Sanktionen
Nein, unangemessen ist, wenn man als Jobcenter seiner Aufgabe nicht mehr nachkommen kann, nämlich Jobs zu vermitteln, und deshalb als reinen Selbstzwecke Termine ohne jeden Sinn festlegt.

Die 10 % Sanktion hat aber mit "gefügig machen" nichts zu tun, sondern die Behörde muss schon ein Mittel haben im Interesse des Allgemeinwohls regulierend einzugreifen.
Was wollen die denn regulieren? Wie 3 Mio. Menschen zu 600.000 Arbeitsplätzen passen. Wieso muss ich auch nur einen Unwilligen sanktionieren, es gibt sicher 2 Mio. Arbeitslose, die gerne einen Job hätten?

Die Jobcenter sind allerdings überfordert mit dem Herr von Arbeitslosen.
Nein, die Jobcenter kümmern sich nur nicht mehr um das, was im Namen eigentlich vorgegeben ist. Kein Wunder, dass die keine Zeit mehr haben, wenn die soviele Sanktionen verhängen müssen, ständig Gespräche mit Arbeitsunwilligen führen sollen... Da ist dann natürlich keine Zeit mehr für die, die Arbeit anbieten und die, die wirklich Arbeit suchen.
 
ständig Gespräche mit Arbeitsunwilligen führen sollen...

Arbeitsunwilluge die eh nicht Arbeiten wollen (wie z.B. Arno Dübel) sollten man sämtliche Leistungen streichen. Wahrscheinlich stempelt man mich jetzt noch als unsozial ab, Leuten kein Geld hinterherschießen zu wollen, die eh nur dem Staat und der Gesellschaft auf der Tasche liegen wollen :ugly: :roll:


@ Manaegg
Du solltest Dich dringend mal ganz intensiv untersuchen lassen :ugly: :roll:
 
Sicher, aber wozu? Man könnte auch sagen "Wer Geld bekommt, dem ist doch zuzumuten, einmal täglich nackt ums Haus zu laufen.

Der Vergleich hinkt aber ganz stark nach. Diese Gespräche dienen dazu um sich bei den Arbeitslosen über die aktuelle Lage zu vergewissern (fanden Bemühungen statt? Falls ja, gab es Rückmeldungen? Wie viele Bewerbungen sind noch offen? Wo wurde was versendet? Hat sich sonstwas positiv oder negativ entwickelt?) - oder was auch vorkommen kann, das ggf. der Fallmanager interessante Jobangebote für den Arbeitssuchenden hat.

Haben die im Jobcenter einen Arbeitsplatz für den arbeitswilligen Hartz IV - Empfänger? Dann wird der sicherlich gerne freiwillig, ohne Drohung, innerhalb von wenigen Minuten auf dem Jobcenter sein... Geht es nur um das dritte Bewerbertraining, ein "Motivationsgespräch zum Bewerbungsschreiben", dann hätte ich auch keine Lust.

Und die unwilligen? Soll man dann ruhig auf der Couch sitzen lassen, wo führt denn das hin? Schließlich ist es auch im Interesse der Wirtschaft, des Staates und des Steuerzahlers das man mit Gesprächen und Maßnahmen einen unwilligen gefügig macht - es kam vermutlich sicher mal vor das ein unwilliger aufgrund einer Maßnahme dann gemerkt hat "Hey das ist ja gar nicht so schlecht, das will/kann/werde ich machen!".

Ob und mit welchen Methoden das in der Praxis gelingt, bzw. was verbesserungswürdig ist, das ist ein anderes Thema - denn optimal ist das ganze (leider) immer noch nicht.

Es ist also angemessen, Menschen das Lebensnotwendigste zu entziehen, um sie gefügig zu machen?
Viele Arbeiten hart und lange um sich das Lebensnotwendige zu verdienen - warum sollte man Menschen, die absolut alles verweigern und auch nichts machen wollen mit einer eigenen Wohnung + Geld sozial unterstützen, für was? Ich würde diese jetzt weder verhungern als auch auf der Strasse sitzen lassen, aber "Sammelunterkünfte" mit gestifteten Essen und Kleidung (ohne Verfügung von Geld)...

Man hat oft den Eindruck das viele das System falsch verstehen. Es geht bei dem ganzen nicht darum "Du arbeitest und zahlst für andere die keinen Bock haben - und alle sind zufrieden".

Wer noch nicht mal zu einem Gesprächstermin erscheint, der zeigt doch absolut kein Interesse. Es gibt welche die das nicht nötig haben, da sie persönlich daran interessiert sind wieder beruflich Fuß zu fassen und/oder auch entsprechende Qualifikationen erworben haben. Genauso gibt es Fälle die wollen und lassen sich nicht helfen, weil sie die Ansicht vertreten das sie das nicht benötigen - wobei sie in Wahrheit doch Hilfe benötigen.

Nein, unangemessen ist, wenn man als Jobcenter seiner Aufgabe nicht mehr nachkommen kann, nämlich Jobs zu vermitteln, und deshalb als reinen Selbstzwecke Termine ohne jeden Sinn festlegt.

Das ist zu pauschal. Ich bestreite jetzt nicht, das es solche Mitarbeiter bei denen gibt, aber nicht jede Uhr tickt unbedingt gleich...

Was wollen die denn regulieren? Wie 3 Mio. Menschen zu 600.000 Arbeitsplätzen passen. Wieso muss ich auch nur einen Unwilligen sanktionieren, es gibt sicher 2 Mio. Arbeitslose, die gerne einen Job hätten?

Warum sollte man die 2 Millionen die sich um einen Job bemühen regulieren?

Nein, die Jobcenter kümmern sich nur nicht mehr um das, was im Namen eigentlich vorgegeben ist. Kein Wunder, dass die keine Zeit mehr haben, wenn die soviele Sanktionen verhängen müssen, ständig Gespräche mit Arbeitsunwilligen führen sollen... Da ist dann natürlich keine Zeit mehr für die, die Arbeit anbieten und die, die wirklich Arbeit suchen.

Wieder zu pauschal ausgedrückt.
 
Muss man den Leuten, die eh schon nichts haben, noch was wegnehmen?
Wo soll das hinführen, dass der Arbeitslose sich einen Kredit aufnehmen muss, damit er nicht verhungert?

Sicherlich stehen auf der einen Seite Menschen, die das Sozialsystem für sich ausnutzen und man könnte meinen, es sei doch nicht zu viel verlangt, für etwas mehr als 700€ pro Monat, ab und zu mal im Jobcenter vorbei zu gucken.
Auf der anderen Seite sehe ich aber Lohndumping seitens der Wirtschaft, wo sich manch einer zu Recht fragt, warum man für 1200 brutto Vollzeit arbeiten geht, wenn der Arbeitslose nur zu Hause rumsitzt, sich dadurch teure Mobilität spart, eventuell noch einem Minijob nachgeht und die 160€ Freibetrag kassiert und dann am Ende vielleicht sogar mehr in der Tasche hat.
Dazu kommen noch Automatisierung und Gewinnmaximierung, was bedeutet es werden Arbeitsplätze wegrationalisiert, was heißt, es gibt (zumindest global) immer mehr Menschen, aber insgesamt weniger Arbeitsplätze.
Deshalb bin ich der Meinung, das Arbeitslosengeld sollte endlich bedingungslos sein. Natürlich sollte das Jobcenter weiterhin bei der Jobsuche unterstützen oder Kosten für Fortbildungen, Umschulungen etc übernehmen bzw. entsprechende Angebote parat halten.
Aber ich finde es eine Schande, Menschen die "ihren eigenen Weg" verfolgen und/oder schon längst die Hoffnung aufgegeben haben, noch einen Job zu finden, jeden Monat oder öfter ins Jobcenter zu zwingen mit irgendwelchen 1€-Maßnahmen zu drangsalieren und dann auch noch das Existenzminimum durch Sanktionen finanziell zu reduzieren.
Das ist menschenunwürdig!
 
Diese Gespräche dienen dazu um sich bei den Arbeitslosen über die aktuelle Lage zu vergewissern (fanden Bemühungen statt? Falls ja, gab es Rückmeldungen? Wie viele Bewerbungen sind noch offen? Wo wurde was versendet?
Und was soll das nutzen bei Leuten, die keine Lust haben, zu arbeiten?

Und die unwilligen? Soll man dann ruhig auf der Couch sitzen lassen, wo führt denn das hin? Schließlich ist es auch im Interesse der Wirtschaft, des Staates und des Steuerzahlers das man mit Gesprächen und Maßnahmen einen unwilligen gefügig macht
Mit welchem Zweck? Ihm Arbeit zu besorgen? Es gibt nicht für jeden Arbeitslosen Arbeit. Es gibt nicht mal ansatzweise für jeden Arbeit, der auch wirklich arbeiten möchte. Aber wir kümmern uns darum, die, die gar nicht wollen, zum Willen zu bewegen. Um ihnen dann zu sagen, dass wir keine Arbeit für sie haben?

Viele Arbeiten hart und lange um sich das Lebensnotwendige zu verdienen - warum sollte man Menschen, die absolut alles verweigern und auch nichts machen wollen mit einer eigenen Wohnung + Geld sozial unterstützen, für was?
Weil es sozial ist. Und wir ein Sozialstaat sind. Und wir nicht vergleichen.

Man hat oft den Eindruck das viele das System falsch verstehen. Es geht bei dem ganzen nicht darum "Du arbeitest und zahlst für andere die keinen Bock haben - und alle sind zufrieden".
Nein, es geht darum, für alle Arbeit zu finden. Haben wir die? NEIN! Womit sollten wir also anfangen? Arbeit beschaffen!

Wer noch nicht mal zu einem Gesprächstermin erscheint, der zeigt doch absolut kein Interesse.
Ja, ja, ja.... Und?

Wir haben 650.000 offene Stellen, wir haben mindestens zwei Millionen willige, sofort verfügbare Arbeitslose... Das passt doch alles wunderbar. Willige Menschen qualifizieren, Stellen besetzen.

Und dann weiterschauen.
 
...eventuell noch einem Minijob nachgeht und die 160€ Freibetrag kassiert...

Vorsicht, (Denk-)Falle: Der Betrag gilt für Empfänger von Arbeitslosengeld (ALG-1). Bei H4- (ALG-2) Empfängern sind es 100,- Euronen.

Der Vollständigkeit halber: Einnahmen aus einem 1-Euro-Job werden grundsätzlich nicht angerechnet, als 1€-Jobber kommt man sozusagen auf einen Freibetrag von 100€ + x.
 
Und was soll das nutzen bei Leuten, die keine Lust haben, zu arbeiten)
Habe ich schon indirekt geschrieben. Damit man Maßnahmen (keine Sanktionen) ergreifen kann, womit man den Arbeitssuchenden umstimmen könnte. Das funktioniert nicht bei jedem, aber bei dem ein oder anderen etvtl. schon.

Mit welchem Zweck? Ihm Arbeit zu besorgen? Es gibt nicht für jeden Arbeitslosen Arbeit. Es gibt nicht mal ansatzweise für jeden Arbeit, der auch wirklich arbeiten möchte. Aber wir kümmern uns darum, die, die gar nicht wollen, zum Willen zu bewegen. Um ihnen dann zu sagen, dass wir keine Arbeit für sie haben?

Das habe ich auch nicht behauptet das es für jeden Arbeit gibt. Das ist klar, aber niemand wird nach X Jahren Arbeitslosigkeit sanktioniert, weil er arbeitslos ist, sondern aufgrund von anderen Faktoren. Man kann sich ja aber dennoch nach arbeit bemühen. Aussagen wie: "ach es gibt eh nicht genügend arbeit für uns alle daher bewerbe ich mich nicht" sind keine Ausrede.
Um die, die arbeit wollen wird sich auch gekümmert, du stellst grad so da als ob die alle auf einen Stapel "Muss nicht hin" abgelegt werden...

Weil es sozial ist. Und wir ein Sozialstaat sind. Und wir nicht vergleichen.
So steht es geschrieben, aber auch hier gibt es viele Defizite, das ich für mich sagen kann: Wir leben nur in einem Staat, aber das liegt daran das ich dies anders definiere.

Diesbezüglich werden sie unterstützt, wenn du beim zitieren den nächsten Satz mit zitiert hättest, wüsstest du auch wie ich mit permanenter Arbeitsverweigerung umgehen würde, so das sie dennoch essen und was zum wohnen haben. So würde man dennoch "sozial" agieren.

Nein, es geht darum, für alle Arbeit zu finden. Haben wir die? NEIN! Womit sollten wir also anfangen? Arbeit beschaffen!
Das ganze hört sich so an, als ob es mehr sinn machen würde die komplette Sparte einzustampfen mit der Begründung "Ist ja sinnlos, da eh nicht für alle Arbeit gibt". Das schaffen von Arbeitsplätzen ist keine Aufgabe des Jobcenters, sondern der Politik.


[...] Wir haben 650.000 offene Stellen, wir haben mindestens zwei Millionen willige, sofort verfügbare Arbeitslose... Das passt doch alles wunderbar. Willige Menschen qualifizieren, Stellen besetzen.

Und dann weiterschauen.

Arbeitspolitik kannst du nicht handhaben wie einfache Mathematik :ugly: Ich nenne dir mal folgende Gründe warum: Bewerber vom Charakter her nicht geeignet, Arbeitsbereitschaft: Ja - zum Umzug: Nein, zu jung für die Rente zu alt zu arbeiten, kann nicht auf die Stelle qualifiziert werden, da Grundvoraussetzungen fehlen (z. B. psychisch/körperliche/gesundheitliche/Intelligenz, oder das Interesse an diesem Beruf), Voraussetzungen fehlen wo eine sonstige Qualifizierung nicht möglich ist (z. B. akademischer Abschluss in Medizin wird benötigt), kein "sauberes" polizeiliches Führungszeugnis, über Qualifizierung, fehlende Berufserfahrung, (...)
 
Vorsicht, (Denk-)Falle: Der Betrag gilt für Empfänger von Arbeitslosengeld (ALG-1). Bei H4- (ALG-2) Empfängern sind es 100,- Euronen.

Der Vollständigkeit halber: Einnahmen aus einem 1-Euro-Job werden grundsätzlich nicht angerechnet, als 1€-Jobber kommt man sozusagen auf einen Freibetrag von 100€ + x.

Vorsicht Halbwissen!
Die Freibeträge staffeln sich bei Arbeitslosengeld II wie folgt:
100€ Grundfreibetrag
zwischen 100 und 1000€ 20% vom Einkommen
zwischen 1000 und 1200€ 10%

Optimalrechnung für einen minijobbenden Hartz4-Empfänger wäre also: 400€ Einkommen = 100€ Grundfreibetrag + 20% von 300€ = 160€ anrechnungsfrei

P.S. Um als 1€-Jobber auf 100€ zu kommen, muss man auch schon bis zu 100 h arbeiten, da können die Jobcenter-Pfeifen auch gleich einen gut/besser bezahlten Teilzeitjob vermitteln :ugly:
 
Nicht Halbwissen sondern Spitzfindigkeit (juristischer Fummelkram halt). Der Freibetrag heißt Freibetrag weil er anrechnungsfrei ist. Was über diesen Betrag hinausgeht ist eben kein Freibetrag sondern anrechenbares Einkommen. Bei ALG-2 wird ab 100€, bei ALG-1 erst ab 165€ angerechnet. :mrgreen:
 
Nicht Halbwissen sondern Spitzfindigkeit (juristischer Fummelkram halt). Der Freibetrag heißt Freibetrag weil er anrechnungsfrei ist. Was über diesen Betrag hinausgeht ist eben kein Freibetrag sondern anrechenbares Einkommen. Bei ALG-2 wird ab 100€, bei ALG-1 erst ab 165€ angerechnet. :mrgreen:

Das was du hier machst ist Spitzfindigkeit. Es gibt einen Grundfreibetrag von 100 €, dem stimmen wir überein. Wenn man über diese 100€ hinaus verdient greift ein weiterer Freibetrag, nämlich Erwerbstätigenfreibetrag von 20% des Bruttolohns, den Grundfreibetrag abgezogen.
Somit käme man bei einem Minijob-Einkommen von 400€ auf einen (Gesamt-)Freibetrag von 160€.
Rechnerisch werden also 240€ zu 100% auf den ALG II Satz angerechnet, man hat aber immer noch 160€ mehr als ohne Job und 60€ mehr als, wenn man nur für einen 100er pro Monat arbeiten gegangen wäre.

Insofern ist dein vorheriger Beitrag, ich zitiere ihn noch einmal, der Vollständigkeit halber:

Vorsicht, (Denk-)Falle: Der Betrag gilt für Empfänger von Arbeitslosengeld (ALG-1). Bei H4- (ALG-2) Empfängern sind es 100,- Euronen.

Halbwissen. Mit viel gutem Willen mag ich vielleicht zugeben, dass wir aneinander vorbei reden, da du anscheinend davon ausgehst, dass jemand nur für den Grundfreibetrag arbeiten geht, ich jedoch, dass dieser jemand den vollen Minijobbersatz ausschöpft und mit 160€ mehr in der Tasche nach Hause geht, als nur Hartz4 abzukassieren ;)