Interessant ist auch die Zahl ganz unten: Knapp 7 Mio Bezieher - das sind deutlich mehr als die "offiziellen" Arbeitslosen.
Natürlich, Kinder sind ja auch keine Arbeitslosen, die in der Arbeitslosenstatistik auftauchen.

vom 20.09.2007
Knapp 3,8 Millionen deutsche Haushalte leben derzeit von Hartz IV. Davon sind auch rund 1,9 Millionen Kinder unter 15 Jahren betroffen.

Marty
 
und dann gibt es ja noch die sogenannten Aufstocker, die ja arbeiten gehen und trotzdem ALG2 bekommen die Tauchen auch nicht in der Statistik auf
 
und dann gibt es ja noch die sogenannten Aufstocker, die ja arbeiten gehen und trotzdem ALG2 bekommen die Tauchen auch nicht in der Statistik auf

Wie viele arbeiten denn ganztags und bekommen Hartz4? Und wieviele davon sind dann wieder Alleinerziehende? Oder anders gefragt: Wie vielen Aufstockern würde ein Mindestlohn von sagen wir mal 9 Euro tatsächlich aus Hartz4 verhelfen?
 
Wie viele arbeiten denn ganztags und bekommen Hartz4?
Ich kenne persönlich vielleicht eine Handvoll. Alle mit mehreren Kindern und Alleinverdiener.

Und wieviele davon sind dann wieder Alleinerziehende?
Bei mir keiner.
Oder anders gefragt: Wie vielen Aufstockern würde ein Mindestlohn von sagen wir mal 9 Euro tatsächlich aus Hartz4 verhelfen?
Kaum jemandem.

Wer einen Vollzeitjob hat und Single ist, liegt meist jetzt schon über Hartz IV. Wer verheiratet ist und Kinder hat, kommt auch mit 9 Euro nicht auf die Summe von Hartz IV.

Am ehesten dürften das Alleinerziehende mit einem Kind schaffen, die als Frisöse arbeiten.

Marty
 
Wie viele arbeiten denn ganztags und bekommen Hartz4? Und wieviele davon sind dann wieder Alleinerziehende? Oder anders gefragt: Wie vielen Aufstockern würde ein Mindestlohn von sagen wir mal 9 Euro tatsächlich aus Hartz4 verhelfen?


Ich kenne viele wo 2 Leute arbeiten und ne 40 stunden Woche haben und trotzdem ALG2 beantragen müssen weil einfach der mindestlohn nicht gezahlt wird. wenn der mindestlohn überall und tatsächlich gezahlt werden würde dann würde es auch keine Aufstocker mehr geben unter den Familien.

Bei arbeitenden Alleinerziehenden ist das wieder etwas anders, aber die sollten mal darüber nachdenken ob es nicht eventuell besser ist Wohngeld zu beantragen, denn mit Unterhalt Wohngeld und dem dort nicht anrechnungsfähigem Kindergeld müsste man besser als ALG2 leben können.

denn meist bekommen die ja eh nur den wohnungzuschuss beim alg2 und wissen garnicht das man diesen auch über wohngeld beziehen kann wo dann das Kindergeld nicht als Einkommen gesehen wird.
 
[...]
Bei arbeitenden Alleinerziehenden ist das wieder etwas anders, aber die sollten mal darüber nachdenken ob es nicht eventuell besser ist Wohngeld zu beantragen, denn mit Unterhalt Wohngeld und dem dort nicht anrechnungsfähigem Kindergeld müsste man besser als ALG2 leben können.

denn meist bekommen die ja eh nur den wohnungzuschuss beim alg2 und wissen garnicht das man diesen auch über wohngeld beziehen kann wo dann das Kindergeld nicht als Einkommen gesehen wird.

ALG II und Wohngeldanspruch eines Erwachsenen Hilfebedürftigen schließen sich gegenseitig aus. Ein evtl. Wohngeldanspruch eines Kindes wird mit ALG II bereits verrechnet.
 
Doch. Der ALG II Sachbearbeiter. Weil der nämlich in diesem Fall nicht zuständig ist.

gut, hab schon lange kein Hartz 4 mehr beantragt :ugly:

aber Interesse halber, kann ich mir das Szenario etwa so vorstellen ? Ich geb dann also meinen Antrag ab, warte die X Wochen bis da gerechnet/getan wurde und bekomme dann zu hören das sie nicht zuständig sind/waren ?

Bekommt man das Geld dann trotzdem erstmal ?
 
gut, hab schon lange kein Hartz 4 mehr beantragt :ugly:

aber Interesse halber, kann ich mir das Szenario etwa so vorstellen ? Ich geb dann also meinen Antrag ab, warte die X Wochen bis da gerechnet/getan wurde und bekomme dann zu hören das sie nicht zuständig sind/waren ?

Bekommt man das Geld dann trotzdem erstmal ?

Wenn Du alle erforderlichen Unterlagen zeitnah zusammenbekommst, dauert ein ALG II Antrag gar nicht so lange (Meine Erfahrung: 1-2 Wochen).

Ergibt sich aus diesen Unterlagen, dass sich aus Kindergeld, Wohngeld und u.U. Kinderzuschlag mehr Einkommen als bei ALG II errechnet, wird der Antrag unter Hinweis auf diese anderen Leistungen abgelehnt. In den Optionskommunen bei denen ich gearbeitet habe, werden die erforderlichen Anträge sogar direkt durch den ALG II-Sachbearbeiter an die entsprechenden Stellen weitergeleitet.

Eine Geldleistung (auch als Vorausleistung) gibt es dann allerdings nicht.
 
Wenn Du alle erforderlichen Unterlagen zeitnah zusammenbekommst, dauert ein ALG II Antrag gar nicht so lange (Meine Erfahrung: 1-2 Wochen).
:ugly::ugly::ugly:
So schnell antworten die nicht mal auf eine einfache Frage.
Mein Erstantrag hat mehr als 4 Monate gedauert, einschließlich 2(!) "Weitergaben nach oben zur beschleunigten Bearbeitung", nachdem ich freundlich angefragt hatte, wo denn das Geld bleibt nach 3 Monaten Bearbeitungszeit.
Gut, ist ein bisschen her, aber einen Monat+x dauerts im Normalfall immer noch, nach dem was man so hört.

Und allen Ernstes gibts Sachbearbeiter, die das Geld, das man sich dann leihen muss, gleich mal als Einkommen zählen. Selbst bei schriftlichem Leihvertrag.

Aber wenn dann einer in ein Forum schreibt, nachdem einer ausgerastet ist, das es ihn wundert, dass sowas nicht öfter passiert, da ermittelt dann gleich alle Welt wegen Volksverhetzung. :roll:
 
Ich kann leider nur von meinen Erfahrungen berichten und immerhin habe ich 1,5 Jahre lang Sachbearbeitung ALG II gemacht.

Dass ein Antrag länger dauert kommt sicherlich auch vor, liegt aber nicht selten an fehlenden Unterlagen, wobei es allerdings nicht immer das Versäumnis des Hilfesuchenden ist, dass diese fehlen.
 
Das ist wohl ein sehr kontroverses Thema. Ich kann nur meine persönlichen Erfahrungen schildern. Ich habe studiert, nach dem Studium keinen Job gefunden und mich daraufhin selbstständig gemacht (dazwischen ein halbes Jahr arbeitslos und im Praktikum). Dann wurde ich schwanger und musste meine Selbstständigkeit aufgeben. Nach dem Elterngeld musste ich mich wieder bei der Arge melden, weil ich ja noch nie in einem Angestelltenverhältnis gewesen war.

Und was ich in dieser Zeit vor allem gemerkt habe: wer nicht selbst die Initiative ergreift und nach Weiterbildung fragt bzw sich Stellen sucht, kommt nicht weiter. Und die Leistungsabteilung wird dich immer so behandeln, als würdest du betrügen und Gelder hinterziehen. Das kann es ja nun wirklich nicht sein, oder?

Darüber sollten manche mal nachdenken, wenn sie Arbeitslose als Schmarotzer darstellen.

Viele Grüße
Pinkpaulchen
 
[...]Und was ich in dieser Zeit vor allem gemerkt habe: wer nicht selbst die Initiative ergreift und nach Weiterbildung fragt bzw sich Stellen sucht, kommt nicht weiter.

Wer selbst Initiative ergreift, wird immer mehr Erfolg haben als andere. Daran kann ich per se noch nichts schlechtes finden.

Allerdings gebe ich Dir Recht, wenn Du damit kritisieren wolltest, dass zu wenig Vermittlungsvorschläge durch die Argen erfolgen. Nach meiner Erfahrung liegt dies an zu schlecht ausgebildetem und überlasteten Personal.

Durch die Situation, daß sich das SGB II immer noch in der "Erprobungsphase" befindet, wurden sehr viele Berufsanfänger und fachfremdes Personal (in der Regel auch nur befristet) eingestellt.

Darüberhinaus wird dieses Personal durch umfangreiche Statistikaufgaben gebunden und hat so zu wenig Zeit für den einzelnen Hilfesuchenden.

Und die Leistungsabteilung wird dich immer so behandeln, als würdest du betrügen und Gelder hinterziehen. Das kann es ja nun wirklich nicht sein, oder?

Es gibt Sachbearbeiter (und manchmal auch ganze Abteilungen) die das tun, leider muß ich Dir auch da Recht geben. Es gibt aber durchaus auch andere, sehr positive Beispiele von Sachbearbeitern, die durchaus einen Sinn für die Sorgen und Nöte ihrer Hilfesuchenden haben.

Meine Erfahrung ist, dass es sich in etwa die Waage hält, was allerdings auch aus meiner Sicht schon schlimm genug ist.
 
Allerdings gebe ich Dir Recht, wenn Du damit kritisieren wolltest, dass zu wenig Vermittlungsvorschläge durch die Argen erfolgen. Nach meiner Erfahrung liegt dies an zu schlecht ausgebildetem und überlasteten Personal.
Ich will Dir nicht widersprechen, aber die Tatsache, daß auf jede freie Stelle ca. 4 - 5 Arbeitssuchende kommen, trägt sicherlich auch dazu bei.
 
Ich will Dir nicht widersprechen, aber die Tatsache, daß auf jede freie Stelle ca. 4 - 5 Arbeitssuchende kommen, trägt sicherlich auch dazu bei.
Und auf einen Studienplatz kommen oft 30 Bewerber... Und bei Studienbeginn können dann nicht alle Plätze besetzt werden... Schonmal daran gedacht, dass sich viele vielleicht bei mehreren potentiellen Arbeitgebern bewerben? :roll: