........ Denn man kann mit dem Harz4-satz vielleicht gerade so um die runden kommen mit essen usw. aber sobald mal nen Fernseher, Waschmaschiene oder anderes lebensonotweniges gerät kaputt gehen kann man sich das nicht mehr leisten, weil das beim besten willen einfach nicht mehr drin ist.

Ich wusste nicht das ein Fernseher lebensnotwendig ist. Aber genau hier ist der Punkt. Hartz 4 soll eine Grundsicherung darstellen und darunter verstehe ich was zu essen, nen Dach übern Kopf und was zu anziehen. Da schreibst du ja selber das man das damit auch schafft. Auch wenn man sicherlich sparen muss.
Ich will nicht sagen das alles richtig läuft aber ich denke viele verstehen unter Grundsicherung das falsche.
 
Ich wusste nicht das ein Fernseher lebensnotwendig ist. Aber genau hier ist der Punkt. Hartz 4 soll eine Grundsicherung darstellen
Ja, eine Grundsicherung, die auch die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglichen soll. Was auch bedeutet, dass man sein Recht auf Information (sieh einfach ins GG) wahrnehmen kann. Und komm mir nicht mit "Zeitung in der Bibliothek" - davon abgesehen, dass es auf Dörfern keine gibt, würden mir die Leute in der Stadtbibliothek zu Recht nen Vogel zeigen, wenn ich denen sage, die sollen jeden Tag 500 Zeitungen kaufen und die Leute im 5-Schichten-System die Zeitungen weitergeben lassen. (Falls die 500 reinpassen, wird verdammt eng).
 
Mein Fernseher hat vor 10 Jahren umgerechnet ca. 300 Euro gekostet, und das ist schon ein 16:9, 100 Hz Fernseher gewesen, einfachere Geräte gibt es heute für 100 Euro. Und die halten 10 Jahre. Das sind exakt 1 Euro pro Monat. Eine Zeitung alle 2 Tage kostet auch nur einen Euro pro Ausgabe und sollte zu leisten sein.

Marty
 
Mein Fernseher hat vor 10 Jahren umgerechnet ca. 300 Euro gekostet, und das ist schon ein 16:9, 100 Hz Fernseher gewesen, einfachere Geräte gibt es heute für 100 Euro. Und die halten 10 Jahre. Das sind exakt 1 Euro pro Monat. Eine Zeitung alle 2 Tage kostet auch nur einen Euro pro Ausgabe und sollte zu leisten sein.
Marty

Das ist das Standardargument. :roll:

Ich behaupte, dass es relativ schwer ist, sich vom Regelsatz Beträge für solche Sachen anzusparen.

Gruß

baffi
 
Das ist das Standardargument. :roll:

Ich behaupte, dass es relativ schwer ist, sich vom Regelsatz Beträge für solche Sachen anzusparen.

Gruß

baffi

Wenn man im Leben bisher immer den "Regelsatz" bekam, mag das sogar nachvollziehbar sein. 100 Tage lang einen Euro/Tag "sparen" sollte aber locker drin sein - entspricht jedem Tag 4 Pfandflaschen á 25 Cent. ;)

Allerdings zeigt die Realität, dass es bei fast allen ALG2-Beziehern eine Zeit vor ALG2 gab. ;)
 
Allerdings zeigt die Realität, dass es bei fast allen ALG2-Beziehern eine Zeit vor ALG2 gab. ;)

Diese Realität beinhaltet aber auch, dass bei vielen ALG2- Beziehern Kosten entstehen, die nicht im Regelsatz enthalten sind und die dann das Sparen entsprechend schwieriger machen (Bsp.: Kredite, Versicherungen, Steuern für ein Kfz...).
 
Wenn sie nicht ewig ALG2-Bezieher bleiben wollen, kann das unter Umständen recht sinnvoll sein....
 
Diese Realität beinhaltet aber auch, dass bei vielen ALG2- Beziehern Kosten entstehen, die nicht im Regelsatz enthalten sind und die dann das Sparen entsprechend schwieriger machen (Bsp.: Kredite, Versicherungen, Steuern für ein Kfz...).

ALG2 kommt aber nicht über Nacht. Man hat Zeit diese Angelegenheiten zu durchdenken und zu regeln bevor man beim Staat die Grundsicherung beantragt. ;)
Weiterhin gibt es die Möglichkeit, Versicherungen beitragsfrei stellen zu lassen. Ebenfalls bieten Banken die Möglichkeit der Stundung.
 
ALG2 kommt aber nicht über Nacht. Man hat Zeit diese Angelegenheiten zu durchdenken und zu regeln bevor man beim Staat die Grundsicherung beantragt. ;)
Weiterhin gibt es die Möglichkeit, Versicherungen beitragsfrei stellen zu lassen. Ebenfalls bieten Banken die Möglichkeit der Stundung.

Ist natürlich (jedenfalls teilweise) richtig. Allerdings laufen zumindest die Kreditzinsen weiter. Auch eine Versicherung beitragsfrei zu stellen kann unter Umständen nicht sinnvoll sein, weil dann ja wahrscheinlich der Versicherungsschutz wegfällt (denke ich jedenfalls mal).
 
Ist natürlich (jedenfalls teilweise) richtig. Allerdings laufen zumindest die Kreditzinsen weiter. Auch eine Versicherung beitragsfrei zu stellen kann unter Umständen nicht sinnvoll sein, weil dann ja wahrscheinlich der Versicherungsschutz wegfällt (denke ich jedenfalls mal).

Und was ist daran das Problem, dass die Zinsen weiterlaufen?

Beitragsfreie Versicherungen (Kapital-LV etc.) haben immer den Schutz, den Du durch die gezahlten Beiträge bisher erworben hast. Risikoversicherungen sind allerdings davon ausgenommen.
 
ALG2 kommt aber nicht über Nacht. Man hat Zeit diese Angelegenheiten zu durchdenken und zu regeln bevor man beim Staat die Grundsicherung beantragt. ;)
Weiterhin gibt es die Möglichkeit, Versicherungen beitragsfrei stellen zu lassen. Ebenfalls bieten Banken die Möglichkeit der Stundung.
Das ist sicher teilweise richtig, doch es gibt auch viele die seit vielen Jahren arbeitslos sind und die nur noch in der Statistik geführt werden.Was ist mit denen, die nicht vermittelt werdn können weil sie z.B. zu alt oder krank sind.Diese Menschen bleiben bist zum Renteneintritt im Hartz IV Bezug. Mit jedem Jahr der Arbeitslosigkeit wird dann aber der Lebensstandard weniger, weil bei den meisten kein Geld über ist um hier etwas anzusparen.Auch die Banken reagieren hier auif das Wort Stundung allergisch, ein Langzeitarbeitsloser hat denk ich hier keine Chance.Ich spreche aus Erfahrung ich habe anfang des Jahres bei meiner Hausbank vorgesprochen und wollte zwei Raten aussetzen. Wie wollen Sie das auffangen,sie bekommen doch ALG II! Das waren die Worte des Bankers. Da interresierte es auch nicht ob der Kühlschrank kaputt war. Noch besser ist vor zwei Jahren benötigte mein Mann eine Gleitsichtbrille, auf Anfrage beim Amt erhielten wir zu hören.Das fällt nicht unter ALG II. Es war egal ob dadurch eine dauerhafte Erblindung und somit eine Rückkehr in den Arbeitsplatz ausgeschlossen wurde. Im Dezember vergangenen Jahres brauchten wir beide eine neue Brille. Zum Glück brauchten wir da nicht wieder auf dem Amt betteln, sondern es gab hier bei dem Optiker die Möglichkeit einer Ratenzahlung.Dieses reist aber nun zwei Jahre ein zusätzliches Loch in die Regelzahlung, die dort nicht berücksichtigt ist.

Versicherungen einfach zu stunden sehe ich als falsch an. Sicher kannst du das machen, doch im Schadensfall bist du der Dumme, da du dann auch keinen Versicherungsschutz hast. Ist somit keine Lösung. Das mag bei Lebensversicherung oder Unfall gehen ,doch ich denke viele haben die bereits gekündigt, da das Geld anderswo dringender gebraucht wurde. Zumal Lebensversicherung ja auch beim ALG II angegeben werden musste.
 
Und was heißt das nun? Soll man jetzt nur noch Fordern, weil das Fördern zu schwierig ist?
In gewisser Weise schon. Es sollte natürlich im Interesse des Staates sein die Zahl der Arbeitssuchenden zu reduzieren. Aber meines Erachtens ist das nicht praktikabel und kostspieler.

Zum einen sind da ??? Millionen Arbeitssuchende, für deren Grundsicherung der Staat aufkommt. Das allein ist schon ein aufwendiger und kostspieliger Akt.
Und dann soll der Staat noch den Arbeitssuchenden an die Hand nehmen und ihm auf den Weg Richtung "normalen" Arbeitsleben führen. Auch dies ist mit immensen Aufwand und Kosten verbunden. Wie soll das funktionieren?

Ich habe keinen Plan, wie man das regeln könnte, dazu ist das ein viel zu komplexes Thema, aber auf "die da oben" zu schimpfen und zu sagen, sie hätten es verbockt, ist nur Stammtischgeblöcke.
Sicherlich hat das Konstrukt diverse handwerkliche Fehler, aber Fakt ist auch, daß es auch gesellschaftliche Gründe hat, warum es nicht funktioniert. Denn eins haben der "kleene Mann uffer Straße" und "die da oben" gemeins: Fordern lautet das oberste Motto.
 
Ich behaupte, dass es relativ schwer ist, sich vom Regelsatz Beträge für solche Sachen anzusparen.
Ist schwer, der Gesetzgeber hat allerdings einen Betrag i.H.v. 7% vom Regelsatz, also 25,13 Euro) eingearbeitet, der angespart werden soll, um damit Kühlschränke, TV-Geräte Waschmaschinen, Möbel etc. anschaffen zu können.
Das ist das leidige Thema mit der Theorie und der Praxis - haut selten hin:ugly:

Ich wage zu bezweifeln, das ALG2-Empfänger sich damit noch belasten müssen...
Wenn du ALG2 kriegst, und in der Großstadt lebst, vielleicht nicht. Wenn du in der Provinz lebst, ist ein Auto oft notwendig, um überhaupt zu einem Arbeitsplatz zu kommen.

ALG2 kommt aber nicht über Nacht. Man hat Zeit diese Angelegenheiten zu durchdenken und zu regeln bevor man beim Staat die Grundsicherung beantragt. ;)
Weiterhin gibt es die Möglichkeit, Versicherungen beitragsfrei stellen zu lassen. Ebenfalls bieten Banken die Möglichkeit der Stundung.
Sicher kommt ALG2 nicht über Nacht, aber es ist nicht immer möglich, etwas anzusparen, wenn gerade genug verdient wird, dass man davon leben kann. Nicht jeder geht mit 2000 Euro im Monat nach Hause. Und wenn sich ALG2 abzeichnet, hat man in der Regel scho 12 Monate ALG1 hinter sich, und das Ersparte vielleicht schon verbraucht, weil's da schon nötig war...

Versicherungen stellen in der Regel für 12 Monate beitragsfrei, und Banken warten auch nicht ewig auf ihr Geld. Ich behaupte sogar, dass Banken, wenn die solche Anträge auf den Tisch kriegen, häufig die Kredite kündigen, WEIL ALG2 bezogen wird..
 
Zuletzt bearbeitet:
In gewisser Weise schon. Es sollte natürlich im Interesse des Staates sein die Zahl der Arbeitssuchenden zu reduzieren. Aber meines Erachtens ist das nicht praktikabel und kostspieler.

Zum einen sind da ??? Millionen Arbeitssuchende, für deren Grundsicherung der Staat aufkommt. Das allein ist schon ein aufwendiger und kostspieliger Akt.
Und dann soll der Staat noch den Arbeitssuchenden an die Hand nehmen und ihm auf den Weg Richtung "normalen" Arbeitsleben führen. Auch dies ist mit immensen Aufwand und Kosten verbunden. Wie soll das funktionieren?

Diese Meinung ist durchaus vertretbar, allerdings nicht mit der politischen Aussage die mit dem Gesetz verbunden wurde vereinbar.

Es ging doch der damaligen Regierung darum, die Arbeitslosen zu fördern, um eine Wiederbeschäftigung zu ermöglichen. Und nur diejenigen, die sich dieser Förderung entziehen wollen, wollte man mit dem Forderungskatalog zum Umdenken bewegen.

Und wie oben schon einmal in einem Halbsatz erwähnt, ich denke auch, dass dies mit dem vorhandenen Gesetz möglich wäre. Allerdings wären dazu besser vernetzte Beratungsstrukturen und vor allem auch mehr Zeit für den einzelnen Hilfesuchenden erforderlich. Auch die unsägliche Statistikarbeit macht es einem Hartz 4 Sachbearbeiter nicht leichter.

Zusätzlich sollte man m.E. auch drüber nachdenken einen gewissen Anteil der Hilfesuchenden aus dem System herausnehmen, nämlich die, die aufgrund Ihrer persönlichen Umstände realistisch gesehen auf dem Arbeitsmarkt dauerhaft keine Chance mehr haben.

Gruß

baffi
 
Bei meinem Bewerbungtraining hatten die meisten bereits kein Auto mehr,weil es nicht machbar war von ALG II überhaupt eines zu finanzieren. Ich lebe selber auf dem Land und hier ist man, wenn man arbeiten geht auf ein Auto angewiesen.Auch so fehlt es, sei es für Arztbesuche, Einkaufen, Ämter. Da liegen meistens gute 10 km dazwischen, eine Tour. Busse verkehren jetzt in den Ferien gar nicht und auch sonst nur der Schulbus. Zudem ist das von dem Betrag, der dafür im Regelsatz enthalten ist ,auch nicht machbar.
Ich meine aber irgendwo gelesen zu haben , dass wenn jemand der Aussicht auf einen Job hat und dieses auch schriftlich vorlegt, das Amt für ein günstiges Auto die Kosten übernimmt und es dann vom Gehalt abgezahlt werden kann. Ist aber sicher wieder eine Kann Bestimmung
 
Ich meine aber irgendwo gelesen zu haben , dass wenn jemand der Aussicht auf einen Job hat und dieses auch schriftlich vorlegt, das Amt für ein günstiges Auto die Kosten übernimmt und es dann vom Gehalt abgezahlt werden kann. Ist aber sicher wieder eine Kann Bestimmung

Ist es und muss es denke ich auch sein. Ansonsten gäbe es sicherlich zu viele, die nach einem Auto schreien würden.
 
Zum einen sind da ??? Millionen Arbeitssuchende, für deren Grundsicherung der Staat aufkommt.
Nicht ganz richtig. Es sind nicht nur Arbeitssuchende, die Grundsicherung erhalten... es sind auch noch Rentner, deren Rente nicht zum leben reicht; es sind Frührentner; Kinder; Arbeitnehmer, die nicht genug verdienen, als dass sie davon leben könnten; dazu kommen dann auch noch die Asylbewerber, die ebenfalls Grundsicherung bekommen, was nicht heissen soll, dass ich etwas gegen Asylbewerber hätte, es ist nun einmal so.
 
Schafft Harz IV ab und schafft eine Grundsicherung für jeden

Ich würde für eine Grundsicherung für jeden plädieren ausreichend damit jeder davon Leben und nicht nur existieren kann.

Wie würde ich es bezahlen. Na ich will nicht behaupten eine Experte auf den Gebiet zu sein. Aber logischer Weise denke ich man sollte das Geld dort nehmen wo es erwirtschaftet wird bzw. wo es am meisten davon gibt.