Kath, kannst du das bitte nochmal in vereinfachten Sätzen zusammenfassen? Ich bin nur Naturwissenschaftler und kein Soziologe oder Wirtschaftswissenschaftler. Ich verstehe nur die Hälfte. Danke!
 
Als Bürger zahlst du im Laufe deines Lebens verschiedene Beträge an den Staat, entweder wegen der Beitragspflicht für die Rente, Krankenversicherung, Pflege- und Invaliditätsversicherung, Arbeitslosenversicherung usw., aber vor allem Steuern durch Konsum (Mehrwert-, Luxus-, Mineral-, Vergnügungssteuer usw.). Das ist auf der linken Seite der Tabelle aufgelistet, durchschnittlich kommt so dann eine Summe von ~500.000€ im Leben zusammen.
Die staatlichen Ausgaben in Form von Renten, Schulwesen, Mutterschutzgeld usw. ergeben einen geringeren Betrag, so dass der Staat an jedem Durchschnittskind knappe 70.000€ "Gewinn macht".

Hat man nun nur Spitzenverdiener in dem Staat, so erhöht sich der Gewinn des Staates pro Kind auf 299.000€, bei niedrig qualifizierten Personen macht der Staat allerdings einen Verlust in Höhe von 167.000€. Das wird dann zum Teil durch die Spitzenverdiener und Durchschnittsbürger wieder aufgefangen, aber auch nur, wenn das Verhältnis passt.

Von daher wäre es von staatlicher Seite her klüger, lieber mehr in Bildung zu investieren, als in Sozialhilfe, da von den Leuten nicht unbedingt das "Feedback" in Form von Steuern zu erwarten ist. Damit aber überhaupt etwas von den Leuten kommt, werden Sozialleistungen gezahlt, so dass sie wenigstens konsumieren können und ihr Geld durch Steuern wieder zurück an den Staat zahlen - daher spricht man oft auch von Transferleistungen.
 
Eine Gewinn-/ und Verlustrechnung in Bezug auf Einrichtungen der Solidargemeinschaft zu erstellen ist ja ganz lustig, entspricht aber wohl nicht der Intention dieser Systeme.

Ein kapitalistisches System bringt es nunmal zwangsläufig mit sich, dass es Gewinner und Verlierer in einer Gesellschaft gibt. Theoretisch könnte sich das zwar auf Dauer auch ausgleichen, praktisch klappt das aber kaum.

In Deutschland und großen Teilen Europas hat man daher die oben genannten Einrichtungen geschaffen um das Ergebnis für die Verlierer abzumildern, aber auch um gesellschaftlichen Frieden zu erhalten und somit unter anderem den Gewinnern Sicherheit zu gewähren.
 
Von daher wäre es von staatlicher Seite her klüger, lieber mehr in Bildung zu investieren, als in Sozialhilfe, da von den Leuten nicht unbedingt das "Feedback" in Form von Steuern zu erwarten ist.

Man kann nur niemanden bilden der das nicht will und wer will der kann auch jetzt.

Die 136.000 Euro Bildungskosten kommen mir eigentlich zu wenig vor, damit bekomm ich das Kind nicht mal vom Kindergarten bis Ende zehnte Klasse aber naja die Zahlen schwanken auch von Quelle zu Quelle und von Bundesland zu Bundesland etc.

Da sieht man auch mal ganz schön, wieviel ein ARBEITENDER Bürger im Laufe seines Lebens an Sozialabgaben leistet und wie wenig er davon nur herausbekommt bzw. in Anspruch nehmen kann.
denn Arbeit lohnt sich, nur oft halt nicht für den der arbeitet :-?
 
Das sind die Daten eines Kindes, was 2000 geboren wurde, da war Kita U3 ja noch nicht so der "Trend", wie er es momentan ist. Ich denke schon, dass das halbwegs hinkommt, in der *.pdf steht ja auch deren Sample und wenn ich mir hier in Bielefeld angucke, dass aktuell vier Hauptschulen und drei Grundschulen komplett geschlossen werden sollen, weil die alle nichtmal insgesamt eine Eingangsklasse hinkriegen, dann ist ja auch der Bedarf an Lehrpersonal, Ausbildern auf der Berufsschule usw. geringer als für die jenigen, die aktuell noch im Schulwesen sind. Das G8 Abitur hat auch ein Jahr Schulkosten "eingespart" und die Eltern zahlen die Nachhilfe aus eigener Tasche. Klar ist es abhängig vom Bundesland, aber daher rechnet das ifo-Institut ja auch mit einem Durchschnitt aus 21 möglichen vorkommenden Familienarten unter Berücksichtigung der regionalen Diskrepanzen.
Nicht jedes Kind macht ja Abitur und studiert dann, manche gehen schon nach der neunten Klasse ab, mancher macht nach dem Abitur eine Ausbildung und mancher studiert dann auch. Die Verweildauer im Bildungswesen hat auf die Summe dann auch nochmal einen massiven Einfluss.
 
Je, denk mal selber! Wenn jeder wieder einzahlt, was er selbst gekriegt hat, könnte auch gleich jeder vom Beginn der Schwangerschaft an das Geld nehmen und in den Sparstrumpf packen, und es bräuchte gar keine Sozialleistungen.
Vielleicht solltest du meinen Text im Bezug auf die von mir zitierte Textpassage nochmal lesen. :roll:

Nehmen wir mal einen Bruttoverdienst von 2100€ davon gehen ca. 700-800€ ab in den Topf, monatlich.
Ich denke mal, man hat das Hartz4, was man ein Jahr kassiert hat, auch schnell wieder einbezahlt.
Und jemand der länger arbeitslos war, arbeitet oft noch sein halbes Leben lang, da wird es meist auch noch genug Zeit geben, dem Staat das Geld zurück zu geben bzw. EUCH Steuerzahlern. :roll:
Das ist doch Blödsinn! Bei 2.500 Euro Bruttoverdienst sehen die Abgaben in etwa so aus:
Rentenversicherung (19.6%): 245,00 Euro
Arbeitslosenversicherung (3%): 37,50 Euro
Pflegeversicherung (2.2%): 30,63 Euro
Krankenversicherung (15.5%): 205,00 Euro
Lohnsteuer*: 337,66 Euro
Soli-Zuschlag*: 18,57 Euro

Quelle: nettolohn.de

Dann machen wir es mal einfach: Nehmen wir an, dass es die Abgaben - bis auf die KV- ohne Zweckbindung in den HH fließen. Das wären dann rund 630 Euro (7560 Euro im Jahr).

Die Kosten für Hartz IV belaufen sich auf ca. 45 Mrd. Euro im Jahr. Das macht bei 306 Mrd. an Ausgaben ca. 14,7% vom HH. Damit zahlst du also nach nur 14,7% (=111,32 ) in den Hartz IV-Top zurück.

Ein Hartz IV-Empfänger kosten den Staat monatlich mindestens 1.000 Euro (Regelsatz + Miete + Krankenversicherung). Somit musst du also nach einem Jahr Hartz IV mehr als 10 Jahre arbeiten um den Topf wieder füllen zu können.

Also in Zukunft bitte vorsichtig mit solchen Pauschalaussagen!

*Rückzahlungen aus der Lohnsteuererklärung bleiben unberücksichtigt.
 
Es wird immer vergessen, dass Hartz4 Empfänger auch Arbeitnehmer sind, wie die, die sich hier aufregen. Sie haben auch Steuern gezahlt, die dann wiederum teilweise an Hartz4 Empfänger gingen und sie werden wieder zahlen, sobald sie wieder Arbeit haben.
Lassen wir doch mal die Kirche im Dorf. Wie man es dreht und wendet, man kann Berechnungen vorbringen wie man will, die Bösen sind nicht die Hartz4 Empfänger, sondern die Politiker, die sich den Mist einfallen lassen und Milliaaaarden an andere Länder verheizen. Spanien wird das nächste Land sein, wo Eure Steuergelder hin fließen werden und der Deutsche lässt sich das gefallen. Warum geht Ihr nicht deshalb mal auf die Barrikaden?
Die 2-3% derjenigen, die sich auf Eure Kosten ein schönes Leben machen, bringen niemanden um, aber die Politiker werden es schaffen, wenn sie so weiter machen.
 
Ich weiß gar nicht mehr was ich alles sagen wollte 8O

@Lissy
Wurde hier vom Aussehen eines Hartz4lers gesprochen? Man kann vielen das nicht ansehen genauso gibt es auch Reiche, denen du das nicht ansehen kannst....

Klischees entstehen aber doch dadurch, das es so was gibt und auch nicht nur 1-2 Fälle sondern schon mehr. Und es kommt auch nicht nur im TV und in der Bild sondern auch in anderen Zeitungen.

Und auch dieses Urteil hat doch einen Wahren Hintergrund. Wenn ich mal überlege 80m² ist doch schon nicht wenig oder? Wenn ich mal vergleiche haben wir damals in einer deutlich kleineren Wohnung gelebt und ich musste bis ich 12 War mit meinem Bruder ein Zimmer teilen und meine Eltern haben beide Vollzeit gearbeitet! Und ich denke das gibt es heute immer noch oft genug.

@Stohs
Aber es ist doch so, das es nicht immer so ist, das man das bekommt was einem zusteht. Ich kenn mich mit der Berechnung nicht aus, aber ist man dann wirklich dann gleich auf als wenn man nicht arbeiten würde? Bekommt man auch dann die zusätzlichen kosten die manch einer hat (weil Sie z.b. dann ja x km zur Arbeit brauchen) mit erstattet?


@kath
Hmm, die Überschrift passt nicht so ganz, Bilanzierung eines Kindes? Seit wann zahlt ein Kind Steuern?
Und seit wann erhält der Statt KV?
 
[...]
Ein Hartz IV-Empfänger kosten den Staat monatlich mindestens 1.000 Euro (Regelsatz + Miete + Krankenversicherung). Somit musst du also nach einem Jahr Hartz IV mehr als 10 Jahre arbeiten um den Topf wieder füllen zu können.

Also in Zukunft bitte vorsichtig mit solchen Pauschalaussagen!

[...]

Und das gilt bspw. auch für jedes Kinder, das (Mit-)Bezieher von Leistungen nach dem SGB II ist? :think:

Zudem ist es immer schwierig, wenn mit Zahlen gerechnet wird, die nicht belegt werden. Zu den Kosten für "Hartz IV" habe ich beispielsweise andere Zahlen gefunden:

Die Grundsicherung für Arbeitsssuchende kostet den Bund 38,7 Milliarden Euro. Dabei fallen allein 24,3 Milliarden Euro auf das ALG II, besser bekannt als Hartz IV. Quelle
 
Zuletzt bearbeitet:
@Lissy
Wurde hier vom Aussehen eines Hartz4lers gesprochen? Man kann vielen das nicht ansehen genauso gibt es auch Reiche, denen du das nicht ansehen kannst....

Klischees entstehen aber doch dadurch, das es so was gibt und auch nicht nur 1-2 Fälle sondern schon mehr. Und es kommt auch nicht nur im TV und in der Bild sondern auch in anderen Zeitungen.

Und auch dieses Urteil hat doch einen Wahren Hintergrund. Wenn ich mal überlege 80m² ist doch schon nicht wenig oder? Wenn ich mal vergleiche haben wir damals in einer deutlich kleineren Wohnung gelebt und ich musste bis ich 12 War mit meinem Bruder ein Zimmer teilen und meine Eltern haben beide Vollzeit gearbeitet! Und ich denke das gibt es heute immer noch oft genug.

Natürlich gibt es Leute, auf die das Klischee zutrifft. Was ich damit sagen wollte ist aber, dass es von 100% vielleicht 2-3% sind, die so aussehen, wie ein typischer Hartz4 Empfänger immer beschrieben wird. Es gibt aber auch unter Arbeitnehmern haufenweise Leute, die so aussehen. U know what I mean? ;)

Und das Urteil finde auch ich in Ordnung, bei so kleinen Kindern ist es schon zumutbar, dass sie sich ein Zimmer teilen. Wenn sie älter sind, ist es aber oft nicht mehr machbar, da muss man schon unterscheiden.
 
[...]

@kath
Hmm, die Überschrift passt nicht so ganz, Bilanzierung eines Kindes? Seit wann zahlt ein Kind Steuern?
[...]

Doch, passt. Immerhin geht es um ein Kind was im Jahr 2000 geboren wurde und wieviel es im Laufe seines Lebens an Steuern und Abgaben zahlt. Ist auch in der Fachsprache richtig, guck dir doch einfach die gepostete Quelle an. Wie willst du das sonst nennen?
'Bilanzierung der Abgaben und Einnahmen eines Menschen im Laufe seines Lebens, welcher im Jahr 2000 in der Bundesrepublik Deutschland geboren wurde'?

Seit wann ein Kind Steuern zahlt? Sobald es Taschengeld erhält und sich damit etwas kauft. Mehrwertsteuer sagt dir etwas?
 
Der Titel wäre passender wobei auch noch ungenau, denn da müsste auch " und lebt" mit rein, denn nicht jeder der hier geboren ist ist bis zu seinem Lebens ende hier.

ist denn die MwSt (die übrigens USt heißt, denn es ist eine Umsatzsteuer und keine Mehrwehrtsteuer, die wir inzwischen in Deutschland haben) mit in der Berechnung? Ich gehe mal davon aus, das diese nicht drin ist, sondern nur die Besitz( bzw.Personen)steuern, aber keine Verkehrs noch Verbrauchssteuern.

Oder hast du dazu eine Quelle?

Und ja, es gibt auch Kinder die Personensteuer zahlen, aber wir reden hier doch gerade vom Durchschnitt.

*edit*
@birnchen
Naja früher haben auch Kinder bis ins hohe alter bei den Eltern geschlafen, meinst du das sich das nicht alles mit der Zeit ändern. Vor allem aufgrund der Aufklärung heute?!?
 
Wenn du dir das nicht selber beantworten kannst, dann weiß ich auch nicht weiter...

Vielleicht anders, wäre es für dich auch kein Problem gewesen, wenn du einen Bruder gehabt hättest mit dem du dein zimmer teilen musst?
 
Der Titel wäre passender wobei auch noch ungenau, denn da müsste auch " und lebt" mit rein, denn nicht jeder der hier geboren ist ist bis zu seinem Lebens ende hier.

ist denn die MwSt (die übrigens USt heißt, denn es ist eine Umsatzsteuer und keine Mehrwehrtsteuer, die wir inzwischen in Deutschland haben) mit in der Berechnung? Ich gehe mal davon aus, das diese nicht drin ist, sondern nur die Besitz( bzw.Personen)steuern, aber keine Verkehrs noch Verbrauchssteuern.

Oder hast du dazu eine Quelle?
Willst du mich gerade vera*chen? Ehrlich jetzt, ich hab das doch bereits zitiert und nochmal erwähnt, lies es doch einfach!
Muss ich dir das jetzt noch rauskopieren wie sich das Sample zusammensetzt?
Bitteschön, lesen musst du alleine. Ansonsten ruf mich an und ich lese es dir auch noch vor..

"Die Berechnungen zu den Verbrauchsteuern beziehen sich nicht nur auf die allgemeine Mehrwertsteuer, sondern auch auf andere, spezifische Verbrauchsteuern (Mineralölsteuer, Tabaksteuer, Versicherungssteuer, Kfz-Steuer, Branntweinsteuer und einiger weiterer »kleiner« Verbrauchsteuern). Mögliche einkommens- und lebensphasenspezifische Änderungen der Verbrauchsstruktur (auch unter Berücksichtigung einiger Formen mehrwertsteuerfreien Konsums) werden bei den Berechnungen vernachlässigt. Auf der Basis eines durchgängigen und einheitlichen »Verbrauchsteuersatzes« von insgesamt 17,2% der Konsumausgaben – rund 10,8 Prozentpunkten, die auf die effektive Mehrwertsteuerbelastung des privaten Konsums entfallen, und weiteren 6,5 Prozentpunkten für sonstige Verbrauchsteuern – belaufen sich die Verbrauchsteuerzahlungen des betrachteten Kindes – einschließlich
der Effekte der Kindeskinder – auf insgesamt 125 500 €."
Quelle (immer noch): https://www.cesifo-group.de/pls/gue...nst/ifo Schnelldienst 2006/ifosd_2006_2_3.pdf
S. 32 rechte Spalte, mittlerer Bereich
 
Willst du mich gerade vera*chen? Ehrlich jetzt, ich hab das doch bereits zitiert und nochmal erwähnt, lies es doch einfach!
Muss ich dir das jetzt noch rauskopieren wie sich das Sample zusammensetzt?
Bitteschön, lesen musst du alleine. Ansonsten ruf mich an und ich lese es dir auch noch vor..

Oh ja, gib mir mal deine Nummer habe ja ne Flat :)
Ja du hast recht, das will ich. Siehst endlich mal wie das ist, wenn einem direkt Quellen/Fakten etc. gepostet werden die aber nicht beachtet werden... Schön nech?
 
@birnchen
Naja früher haben auch Kinder bis ins hohe alter bei den Eltern geschlafen, meinst du das sich das nicht alles mit der Zeit ändern. Vor allem aufgrund der Aufklärung heute?!?
Ähm, euren Profilen nach ist dein Früher das selbe/gleiche wie birnchens. Also die 80er/90er. Meinst du, damals haben Kinder länger bei ihren Eltern geschlafen und die Aufklärung war (grundlegend) anders?

Ich kenn es aus meiner Jugend auch, dass Freunde/-innen ihr Zimmer mit Geschwister teilen mußten. Häufig auch so lange, bis das ältere Kind auszog. Das ist sicherlich alles andere als ideal und besonders in der Pubertät keine schöne Situation. Daraus aber jetzt einen (Rechts)Anspruch für seperate Zimmer abzuleiten, find ich einfach unangemessen und anmaßend.