Freundeskreis - einfach zum Quatschen

Nachdem ich mich nun informiert habe und die Ereignisse etwas "sacken lassen" konnte, mal eine Einschätzung von mir.
Zunächst möchte ich, auch wenn es von den Betroffenen wahrscheinlich niemand lesen wird, allen mein Beileid aussprechen, die bei diesem schrecklichen Bahnunfall von Bad Aibling einen lieben Menschen verloren haben!

Das Prädikat besonders geschmacklos verleihe ich in diesem Zusammenhang an: K148470
Im Moment noch Hier nachzulesen.
Das Geschmackloseste war dies hier ZITAT: "Die Bahn kommt nun mit Verspätungen auf dieser Strecke Fahrpreis wird erstattet teilte die Pressestelle der bahn mit. Schuld sei ein technischer defekt." ZITAT ENDE.

Nun zum technischen und dem Ablauf des Unfalls. Die Strecke an sich ist eingleigig, mit zweigleisigen Kreuzungsbahnhöfen. Die Züge die dort unter dem Namen "Meridian" verkehren sind von der Bayerischen Oberlandbahn (BOB). Sie wird betrieben von der DB Netz AG und ist ausgestattet mit einer so genannten Punktförmigen Zugbeeinflussung Bauart 90. Das heißt, das jedes Signal der Strecke mit einem Sicherungsmagneten ausgestattet ist. Bei einem Hauptsignal kann man sich das ungefähr so vorstellen, wie einen Rotlichtblitzer an einer Verkehrsampel, nur das der Lokführer, der ein haltzeigendes Signal überfährt, nicht irgendwann einen Strafzettel nach Hause geschickt bekommt, sondern er wird sofort bis zum Stillstand abgebremst. Der Eisenbahner spricht in einem solchen Fall von einer "Zwangsbremsung". Nun ist es so, das Eisenbahnfahrzeuge bekanntlich längere Bremswege haben, daher steht ca. 1000 Meter vor einem Hauptsignal ein Vorsignal, das hier schon die Stellung des Hauptsignals anzeigt. Auch an diesem Vorsignal liegt ein Magnet, sollte bei Vorbeifahrt an einem solchen Vorsignal Halt erwarten (VR0) oder Langsamfahrt erwarten (VR2) angezeigt werden, ist dieser Magnet scharf, der Lokführer muss also per Tastendruck innerhalb von 2,5 Sekunden bestätigen, das er die Signalstellung wahrgenommen hat (tut er dies nicht -> Zwangsbremsung). Ab diesem Zeitpunkt läuft eine "Überwachungskurve" was bedeutet, das der Lokführer seinen Zug abbremsen muss. Wie schnell und auf welche Geschwindigkeit hängt von der Zugart (O/M/U) ab. Reisezüge in Zugart O müssen innerhalb von 23 Sekunden unter 85 Km/h sein, in Zugart M in 29 Sekunden unter 70 Km/h und in U in 38 Sekunden unter 55 Km/h. Die Einhaltung dieser Geschwindigkeit wird 1250 Meter weit überwacht.
Etwa 300 Meter vor dem Hauptsignal liegt nochmal ein Magnet. Sollte das Hauptsignal weiterhin in Haltstellung sein, muss 153 Meter nach dem Magnet in O 45 Km/h, in M 35 Km/h und in U 25 Km/h unterschritten werden, sonst erfolgt auch hier eine Zwangsbremsung.
Ich habe nun versucht das Ganze in aller Kürze so zu erklären, das man es auch versteht, wenn man sich mit dem Thema Bahn normal nicht auseinandersetzt. Wer sich näher dafür interessiert schaut hier nach.

Kommen wir nun vom allgemein technischen zum konkreten Unfall. Dieser ereignete sich auf eingleisiger Strecke, zwischen den jeweils zweigleisigen Bahnhöfen Bad Aibling und Kolbermoor bei Streckenkilometer 30,3 in einer nicht einsehbaren Kurve. Alle Signale in beiden Bahnhöfen sind mit oben beschriebenem System ausgestattet. Beide Bahnhöfe werden vom Fahrdienstleiter (das ist der Mitarbeiter im Stellwerk) in Bad Aibling aus gesteuert.
Züge haben immer eine Zugnummer, diese wird unter anderem für Zugmeldungen von einem Stellwerk zum nächsten benötigt. Hier war Zug 79505 (von Aibling Richtung Kolbermoor) und Zug 79506 (von Kolbermoor nach Aibling) beteiligt.
Läuft alles Fahrplanmäßig ab, kreuzen sich diese beiden Züge in Kolbermoor. 79506 kommt dort um 6.40 an und wartet bis 79505 um 6.44 ankommt. Um 6.45 fährt dann 79506 weiter Richtung Aibling.
am 09.02. hatte jedoch 79505 vier Minuten Verspätung. Laut den betrieblichen Zuglaufmeldungen fuhr 79506 trotzdem pünktlich um 6.45 in den eingleisigen Abschnitt Richtung Aibling ein, in dem sich allerdings schon der verspätete 79505 befand.

Besonders tragisch finde ich nun zwei Sachen. Der Zug aus Kolbermoor hatte vom Überfahren des Signals bis zur Unfallstelle eine Fahrtstrecke von 2,3 Kilometern. Der Zug aus Aibling war zu diesem Zeitpunkt schon im eingleisigen Abschnitt (er bediente noch den Haltepunkt Bad Aibling Kurpark). Für diese 2,3 Kilometer benötigte 79506 etwa 80 Sekunden. In dieser Zeit hätte dem Fahrdienstleiter Bad Aibling eigentlich auffallen müssen, das ihm ein Zug fehlt. Er hätte also vom zeitlichen Ablauf noch einen Nothaltauftrag an beide Züge schicken können.
Noch viel tragischer finde ich jedoch, das die Unfallstelle bei Km 30,3 in einer Kurve liegt. Nur 100 Meter weiter, ca. ab Km 30,4 schließt sich eine ca. 1.500 Meter lange gerade Strecke an. Wäre also der Zug aus Aibling nur ein paar Sekunden früher gewesen hätten sich die beiden auf der geraden Strecke gegenseitig gesehen und hätten den Unfall noch verhindern können.
Meine letzte Aussage gilt allerdings nur für die Triebzüge die hier zum Einsatz kommen, diese haben recht kurze Bremswege, bei Lokbespannten Zügen sieht das schon wieder ganz anders aus.

Laut aktuellsten Meldungen sind nun 10 Todesopfer zu beklagen, die zwei Lokführer, sowie zwei Zugbegleiter, bei den restlichen sechs Todesopfern handelt es sich um Fahrgäste.

Wie ihr merkt, beschäftigt mich dieses Thema ungemein, auch wenn ich persönlich nicht betroffen bin. Ich hoffe mal, euch alle mit meinem erneuten Roman nicht zu sehr zu nerven, aber es tut mir einfach gut, das alles mal zu sortieren und aufzuschreiben.
 
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Du hast eben einen besonderen Bezug. ;) Und ich fand es sogar interessant.

Solche Ereignisse lassen sich leider nie zu 100 Prozent ausschließen. :( Wie aus dem verlinkte Artikel hervorgeht, können wir wohl wenigstens Gott, dem Universum oder wem auch immer dafür danken, dass gestern Faschingsferien waren und nicht noch mehr Menschen (Schüler) im Zug waren.
 
Ach Mensch, das ist doch Sch...

Bei mir fängt auch grade der Zoff mit Schwiegers wieder an, weil nicht alles nach seinem Kopf geht...

Mensch Engelchen, wir zwei sollten mal eine Expedition machen und den Schalter suchen mit dem das alles verteilt wird...

Und wenn ich diesen doofen Schalter finde, dann stell ich ihn für alle die ich mag auf "Nur noch gute Nachrichten", das wär doch was.
 
Der Schalter wäre megaklasse!


@biggi damit ist es nicht getan..
Kurz zur Info
War ja eine Stelle dazu gekommen und die erste hatte sich vergrößert, darauf am Montag Wundauflage gewechselt,auf irgendwas ohne Wirkstoff. Zuvor hatte der Wundmanager alles tote Gewebe weggeschnitten.. *Autsch*
Hinterher konnte ich nicht auftreten und hatte Schmerzen. Dienstag ging das dann so einigermaßen, gestern Verbandwechsel, war alles eingeklebt und ich hatte anschließend wieder das gleiche Problem mit auftreten und Schmerzen.
Montag war ich ja zum Blut abnehmen und Eisen ist weniger als im Dezember. Also Suche wo bleibts ab, Test den sie gemacht hatte war jetzt positiv, so das sie mich heut Mittag darüber informierte.
Hatten wir 2011 schon mal, das ganze Prozedere anschließend mit Magen- und Darmspiegelung machen lassen ohne nennenswerte Ergebnisse.
Somit denke ich sehe ich jetzt davon ab :ugly:
Montag Termin bei den Chirurgen zur Probeentnahme von der Wunde, Wundmanager kommt mit dazu. Anschließend hab ich Termin beim Kardiologen und Mittwoch Gefäßchirurg.
Achso da hat er Montag überprüft, Durchblutungsstörung liegt nicht vor, aber :roll: Blutdruck an den Füßen ist deutlich zu hoch, er hat mir auch erklärt was das heißt, da ist die Dehnbarkeit der Arterien wohl dann nicht mehr so vorhanden.. Kein Plan , ich wollte das jetzt auch nicht unbedingt mehr wissen :ugly:
Somit wartet meine Hausärztin den Termin am Montag ab , da sie ja wohl wie ich raushören kann davon ausgeht, das sie mich stationär aufnehmen, das kommt aber vom Chirurgen der im Bericht geschrieben hat das es der letzte konservative Versuch ist und ansonsten stationäre Aufnahme mit anschließender Hausplastik. 8O
Wundmanager hat noch nichts dergleichen gesagt, somit besteht noch Hoffnung ;) , sonst wäre es ernster.
Ansonsten Dienstag Termin beim Hausarzt zum planen, sie will jetzt Eiseninfusionen machen ( könnte man dann ja auch gleich stationär machen meinte sie :evil: )
Rechnung aber ohne mich gemacht, mir langen die Tage im April nach der OP.
Widerstand zu leisten reicht die Kraft dann doch noch.
Sorry für den Roman, momentan mag ich echt nimmer :(
Jetzt ist der Wundmanager am Schmerztabletten umstellen, ruft mich nachher nochmal an. Nichts mehr nach Bedarf und froh sein wenn ich weniger brauch, stattdessen regelmäßig alle 6 Stunden.
Das wird im April eine schwierige Schmerzbekämpfung werden.
 
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Danke :kiss:
Gestern morgen dachte ich, ich hätte einen über den Durst getrunken. :shifty: Tabletten gestern morgen genommen und dann spann der Kreislauf. Mittags war ich schnell noch zu meiner Ärztin, Blutdruck trotz blutdrucksenkender Tabletten zu hoch, Puls auch. Sie meinte aber das gibt sich nach ein paar Tagen. Schmerzmittel haben wir noch durchgesprochen. Wird jetzt kombiniert mit zwei verschiedene auf 2 Rationen. Damit bin ich jetzt am Anschlag, kleine Reserve mit 50 mg hab ich noch , aber das war es dann. Letzte Nacht hab ich zumindest bis zum frühen morgen geschlafen.
Im Anschluss gestern schnell bisschen eingekauft und dann nach Dagebüll ans Wasser, war ganz gut. Heut morgen aber gleich wieder leicht Fieber. gestern sah die Wunde sonst nicht schlecht aus, mal abwarten. Musste aber gestern mal raus und Kopf durchpusten. Aber ist jedesmal das gleiche, mehr belastet und schon Reaktion, dabei darf ich .. Mal abwarten am Montag. Ab nächste Woche kann ich dann Termine für die Infusionen absprechen. Wird dann aber sicher erst Ende der Woche, Dienstag muss ich erst nochmal hin zu ihr. Zeitnah sollte man dann schauen wer mir das Blut klaut. Sie hat aber gleich meinen Augen rollenden , genervten Blick bemerkt :LOL: ;)
Kann sie mir mal frühestens im Juli mit kommen, vorher nicht.
So, Tabletten wirken *kirre im Kopf ist* schnell noch dem Kätzchen Schoki hinleg und knuddel :kiss: , allen ein schönes Wochenende und mich erst einmal hinleg :)