Foto-Thread

Ich hab hier mal nochwas versucht.
Andromedagalaxie M31 mit Begleitergalaxie M110.
300mm Brennweite + Cropping.
Insgesamt 39x2s Belichtungszeit bei ISO6400 und f/5.6. Dazu kamen dann noch 22 Dark Frames, 20 Offset Frames und 19 Bias Frames.
Demnächst versuch ich das nochmal auf der Barndoor mit weniger ISO und mehr Belichtungszeit. Muss nur erst mal das Wetter mitspielen. Die Maße der Barndoor habe ich extra nochmal kontrolliert und kam auf 99,9% Genauigkeit beim Ausgleich der Erdrotation (sofern die Eieruhr auch exakt geht :D )

Andromedagalaxie M31 by hellstormde, on Flickr
 
OK, Kelle:

Bei ISO 6400 hat man in der Regel (wenn man nicht grad ne teure Sony A7s o.ä. hat) schon ein gutes Rauschen. Das hat natürlich bei so lichtschwachen Objekten wie Galaxien und Nebeln den Nachteil, dass man kaum noch zwischen Rauschen und Galaxie/Nebel unterscheiden kann. Wenn ich da einfach nen Rauschfilter nehme, filtere ich auch wichtige Daten mit weg.
Also packt man die Abdeckung aufs Objektiv und macht noch ne Reihe aufnahmen bei gleichem ISO und Belichtungszeit. Dann hat man natürlich nur das Rauschen ohne was anderes auf dem Bild. Überlagert man dann mehrere Bilder davon (Median) hat man das Durchschnittliche Rauschverhalten und kann das von den Rohdaten abziehen, was das Rauschen reduziert und den Bildhintergrund etwas glättet. (Dark Frame)

Bias-Frames sind ähnlich, nur dass man hier die kürzest mögliche Belichtungszeit hat, sodass man auf dem Bild nur das Rauschen hat, was vom A/D-Wandler erzeugt wird. Das Bild wird dann nochmals rauschärmer.

Die Flatframes letztendlich werden generiert, indem man eine möglichst gleichhelle, weiße Fläche fotografiert. Damit kann man dann Objektiv-Bedingte Helligkeitsunterschiede (Vignetierung, etc.) entfernen.

Zusammengerechnet bekommt man dann durch die Mittelung von 39x2s und die ganzen anderen Aufnahmen ein doch um einiges rauschfreieres Bild, vorallem wenn man sowieso genau die Tonwerte anheben muss, die schon sehr nahe am Rausch-Bereich liegen und einen sehr geringen Kontrast aufweisen.

Eine Barndoor ist generell eine Art einfache Nachführung für die Kamera. Man richtet sie auf Polaris auf und die Barndoor dreht dann die Kamera "parallel" zur Erdrotation von ca. 15,04°/h. Somit erhält man bei LZB dann keine Strichspuraufnahmen von Sternen, sondern eben Punkte.

Ich hab davon noch ein älteres Bild rumliegen: barndoor.jpg
 
Da ich jetzt das Bild gesehen hab, möcht ich ne Kontrollfrage stellen :ugly:
Das schwarze Ding - bzw. besser: dessen Radius - auf der Eieruhr is so gewählt, dass die Schnur, die befestigt is, genau die richtige Länge pro Zeiteinheit (die mit der Eieruhr ja konstant is) gezogen wird und somit den Winkel zwischen den Holzbretter ändert. Korrekt?
 
Jupp. Anhand des Durchmessers der schwarzen Rolle muss man die Position der Eieruhr auf dem unteren Brett und der Befestigung der Angelschnur am oberen Brett wählen. Innerhalb einer Stunde muss die Eieruhr das obere Brett am Winkel um exakt 15,04° drehen.
 
Hier ist auch grad noch was fertig geworden. Komet C/2014 Q2 Lovejoy.

Bedingt von Windgeschwindkeiten um die 80 km/h oder so hatte ich aber gleich darauf verzichtet, die Barndoor zu nehmen.
Von den 60 Frames mit ISO3200 und 2s Belichtungszeit konnte ich insgesamt nur 15 Stück verwerten, nachdem ich die Auflösung auf 50% reduziert hatte, der Rest war einfach zu verwackelt. Aber immer noch besser als gar nix.
Vielleicht klappts ja die Tage mal vernünftig.

technische Daten: EOS 70D mit Tamron AF 70-300mm LD Di, 300mm, ISO3200, f/5.6, 15x2s. 30 Darks, 20 Bias, 20 Flats, gestacked mit DSS, Nacharbeit mit Fitswork.

C/2014 Q2 Lovejoy 15-01-10 by hellstormde, on Flickr
 
Bei dem Wind macht das keinen Sinn. Da lohnt das Aufbauen nicht. Ich hab auch keine motorisierte Nachführung. Das Teleskop steht auf ner Dobson-Montierung.
Dann hätte ich zwar 1250mm Brennweite (ohne Barlow oder Reducer) bei f/5.0, aber ohne Nachführung könnte ich schätzungsweise maximal 0,5s belichten.
 
Na die Bilder werden doch langsam richtig gut.
Fotografierst du in RAW?
Wenn nicht, dann würde ich dir das empfehlen und die Bilder dann hinterher mit einer RAW-Entwicklungssoftware selber entwickeln.

In dem aktuellen Bilder sind die Highlight sehr dominant.
Diese würde ich definitiv etwas runter regeln.

Zuddem würde ich noch etwas den Kontrast und die Sättigung/Dynamik anheben.
Das würde der eigentlich Farbpracht im Bild zu gute kommen.
Momentan kann man die farbigkeit zwar etwas erahnen, aber da kann man auf jeden Fall noch mehr raus holen.
Und durch den höheren Kontrast wirkt das bild dann vielleicht nicht mehr milchig.

Zusätzliches nachschärfen könntem dem Bild auch nicht schaden.

Beim fotografieren durch Glas immer auch darauf achten, dass sich kein Licht von hinten im Glas spiegelt oder reflektiert. Dadurch verliert man auch Kontrast.
Am besten das Objektiv direkt aufs Glas aufsetzen, dann kommt nur Licht aus dem Aquarium in die Linse.
Oder die Kamera mit nem Handtuch oder ähnliches abdecken.
 
Bereich Bildbearbeitung, da muss ich mih noch rantasten .. habe zwar auch alle Bilder noch im RAW vorliegen, aktuell nutze ich aber nur ein paar fertige Filter, um die Bilder etwas nachzubearbeiten

in den Rest, was man wie und wo genau noch nachsteuern kann, da muss ich mich reinlesen, und eine gute Software such ich auch noch, habe aktuell das ACDSee 8.0 und das Paintshop Pro X, die sind nur teilweise hilfreich bei der Nachbearbeitung
 
als alter photoshop veteran benutzte ich natürlich camera raw und finde das eine sehr gute erweiterung für photoshop.

Bei meiner canon war glaube auch eine entwicklungs software dabei.
Bei deiner 700D war bestimmt auch irgendwelche software dabei.

Ich hab mir mal die Frechheit raus genommen und dein Foto 5 Minuten bearbeitet um mal grob zu demonstrieren, was ich meinte.

Ich finde, dass das Foto so viel besser zur Geltung kommt.
Man hat etwas mehr Struktur in den Überbelichteten Bereichen und die Farben wirken nicht so flach.
Aus dem JPG kann man natürlich nicht die selbe Qualität raus holen, wie aus einem RAW.
Aber zu Demonstrations-Zwecken sollte es ausreichen
 

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ich sag ja .. muss mich da noch einlesen / einarbeiten

bin auch schon am überlegen, das neue Photoshop zu holen, mal schauen, was das kostet
 
Photoshop bzw alle Adobe Produkte gibt es jetzt nur noch im Abo model.
Also entweder monatliche oder jährliche Abo gebüren bezahlen und dafür immer die aktuellste Version benutzten.

Für hauptberufliche Nutzer macht das vielleicht keinen Unterschied. (bzw spart einem das ständige nachkaufen der aktuellsten Version)
Aber als Privatnutzer bezahlt man auf lange Sicht mehr Geld.

Ich hab gelesen dass man die CS6 Version auch noch ohne Abo bekommt.
Diese Version nutze ich momentan auch und bin voll zufrieden.