News Ein Prozent der Weltbevölkerung hat 2016 mehr als der Rest

News-Bot

klamm-Bot
25 April 2006
7.399
207
Folgende News wurde am 19.01.2015 um 14:58:56 Uhr veröffentlicht:
Ein Prozent der Weltbevölkerung hat 2016 mehr als der Rest
Top-Themen

London (dpa) - Ölscheichs, Stahlmagnaten und Oligarchen: Ein Prozent der Menschen weltweit werden im Jahr 2016 so viel Vermögen angehäuft haben, wie die restlichen 99 Prozent der Weltbevölkerung zusammen.
Auf dieses Missverhältnis verwies am Montag die britische Hilfsorganisation Oxfam aus Anlass des am Mittwoch in Davos beginnenden Weltwirtschaftsforums. Im Jahr 2014 besaß ein Prozent der Weltbevölkerung 48 Prozent des Vermögens.
«Der weltweite Wohlstand ist zunehmend auf eine kleine Elite konzentriert», heißt es in dem zwölf Seiten starken Ungleichheits-Report, den Oxfam am Montag in London veröffentlichte. Die Relation ist nicht ganz neu. Bereits seit Jahren machen Oxfam und andere Menschenrechtsorganisation auf die ungleiche Verteilung des Vermögens und die daraus resultierenden Gefahren aufmerksam.
Für das Jahr 2013 hatten die Menschenrechtler etwa errechnet, dass 92 Multi-Milliardäre genauso viel besitzen wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung zusammen - das sind mehr als 3,5 Milliarden Menschen. Im Jahr 2015 werden es nur noch 80 sein, obgleich die Weltbevölkerung zunimmt.
Das Vermögen der Top 80 stieg seit 2010 von 1,3 auf 1,9 Billionen Dollar. Auch regional sei der Reichtum ungleich verteilt. Fast ein Drittel der auf der Forbes-Liste aufgeführten 1645 Milliardäre weltweit haben einen US-amerikanischen Pass oder leben in den Vereinigten Staaten.
Die ungleiche Vermögensverteilung behindere den Kampf gegen die weltweite Armut, sagte Oxfam-Exekutiv-Direktorin Winnie Byanyima. Einer von neun Menschen auf der Erde habe nicht genug zu essen, eine Milliarde Menschen müssten mit weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag zurechtkommen. Der deutsche Linken-Politiker Dietmar Bartsch nannte die Entwicklung «pervers». Der SPD-Politiker Joachim Poß forderte die schnelle Einführung einer Finanztransaktionssteuer in Europa, um die Verursacher von Krisen an deren Kosten zu beteiligen.
Oxfam kritisiert, dass besonders viele Superreiche, die ihr Geld auf dem Pharma- und Gesundheitssektor verdienen, erheblich an Vermögen dazugewonnen haben, während die Weltgesundheit nur schrittweise vorankommt.
Byanyima wird in diesem Jahr als Co-Vorsitzende das Weltwirtschaftsforum leiten. Sie kündigte an, den Vorsitz zu nutzen, um für ein härteres Vorgehen gegen Steuervermeidung von Großkonzernen zu werben.
 
Cat78 · vor 2 Stunden
@9 deine Rechnung geht aber nicht auf, denn auch die Hinterbliebenen haben dafür gearbeitet direkt oder indirekt. Was ist z.B. mit dem Partner (egal ob die Frau oder der Mann) der zu Hause geblieben ist und sich um die Kinder gekümmert hat und was mit den Kindern die die meiste Zeit auf ein Elternteil verzichten mussten?
Du beziehst ein eventuell zukünftiges Szenario auf das Hier und Heute. Das geht natürlich nicht.

Was geht wäre, dass wenn man schon weiß, dass man nichts vererben oder verschenken darf oder kann, den Ehepartner bereits zu Lebzeiten zu bezahlen. So "bezahlt" der arbeitende Mann eben seine Frau dafür, dass sie auf die Kinder aufpasst. Im Grunde läuft es ja jetzt auch schon so, nur eben nicht "buchhalterisch korrekt", sondern einer verdient, von dem alle leben. Unter der Hand wird er ihr vielleicht sogar Haushaltsgeld geben, was dann im Grunde ein Teil ihres Gehaltes wird. Oder wie auch immer.

Wenn 2 Leute in einer Firma arbeiten, dann gehört ihnen beiden auch jeweils der Teil, der im Gesellschaftervertrag steht. Im Falle des Todes eines Partners kann der hinterbliebene entweder den Teil vom Staat kaufen oder seinen Anteil verkaufen.

Kinder, die mit einem Silberlöffel im Arsch geboren werden, gibt es dann zwar noch immer, aber sie müssen trotzdem irgendwann irgendwas leisten, um zu überleben. Dann gibt es eben keine Paris Hiltons mehr, deren Lebenzweck der Besuch von Parties ist und die vor lauter Langeweile versuchen zu schauspielern, zu singen oder sich an anderem talentfreien Bereichen versuchen.

Das ganze ist auch nicht zuende gedacht. Aber wir stehen vor der Situation, dass sich die meisten Leute reich erben. Sei es nun Bargeld, Aktien, Immobilien oder sonstwas. Ich meine, wenn ich 1000 Jahre alt werden könnte, könnte ich es vermutlich auch noch zum Milliardär schaffen. Wer aber schonmal 500 Millionen erbt, der schafft es vermutlich in wenigen Jahren. Und das ist der Unterschied.

100 Euro zu verdoppeln ist nunmal etwa genauso schwer wie 100 Millionen Euro zu verdoppeln. Weil es eben 100% Wachstum bedeutet, unabhängig von der real eingesetzten Summe. Und deswegen werden die Reichen immer schneller reicher. Die reale Geldmenge wächst aber nicht im gleichen Umfang - wenn man mal davon absieht, dass beispielsweise durch Kreditzinsen ohnehin Geld aus dem Nichts erschaffen wird. Und damit die Rechnung trotzdem noch stimmt, muss Geld nachgedruckt werden, welches aber nicht durch reale Güter gedeckt ist.. also Inflation. Anders gesagt: Zinsen bezahlen immer alle. Aber egal, führt zu weit.

Fakt ist, dass einmal angehäuftes Vermögen bei einer Person auch da bleibt. Ob nun als Geld oder Sachwert, ist erstmal egal. Und es wird mehr. Und wenn einer stirbt, macht der nächste an dem Punkt weiter. Würde er wieder von vorn anfangen, dann hätten wir überall eine vollautomatische soziale Gerechtigkeit. Aber da es durchaus eine Rolle spielt, als wessen Kind man geboren wurde und mit wieviel Geld man bei dem Real-Monopoly einsteigt, wird es zwangsläufig irgendwann dazu kommen, dass 1% der Weltbevölkerung exakt 99,99% des Vermögens besitzen. Was dann vermutlich der allerspäteste Zeitpunkt ist, da es zum Krieg kommt...
 
count_zero schrieb:
Die gesamte Infrastruktur würde zusammenbrechen, da winzige Unternehmen weder Straßen noch Eisenbahnlinien bauen können, auch keine Autos oder Züge bauen. Der Handel käme dann weitgehend zum Erliegen. Unternehmen kaufen könnte sowieso nieman, da das "veklumpte" Geld fehlt. Kleinunternehmen können auch die Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik nicht produzieren, auch das Internet würde zusammenbrechen. Mittelfristig würde die Gesellschaft auf Mittelalterniveau zurückgehen. Eine nette Phantasie, die aus unterschiedlichen Gründen nicht funktioniert. In Korea hat Pol Pot die Bevölkerung aufs Land getrieben, um seine Idee vom vom kommunistisch-primitivistischen Bauernstaat zu realisieren. Die Roten Khmer verschuldeten in dieser Zeit bis zu 3,3 Millionen Tote <link> . Warum ziehst du nicht in ein menschenleeres Gebiet, nimmst ein paar Gleichgesinnte mit und versuchst, deine Ideen zu realisieren? Im Miniformat mag so etwas sogar gehen.
Da würde gar nichts zusammenbrechen. Straßen sind zumeist öffentliche Gebäude und werden vom Staat gebaut und gewartet. Daran würde sich nichts ändern. Für Schienen nimmt die Bahn die Länder auch in die Pflicht. NASA/ESA sind staatlich, also ist auch die Besiedlung des Mars und weiß-weiß-ich-wo in Gefahr. Und noch so vieles mehr.

Aber die Bahn ist ein gutes Beispiel. Wie war es denn, als es noch die "Reichsbahn" war? Warum sollte ein Unternehmen wie die Bahn denn bitte nicht staatlich sein? Warum nicht die Post? Hält ja niemanden davon ab, trotzdem ein "Postdienstleistungsunternehmen" gründen. Und was überhaupt am allerwichtigsten ist: Es hält auch niemand jemanden davon ab, irgendwas mit anderen Personen auf die Beine zu stellen!. Wenn sich 100 Leute finden, die gemeinsam einen Transportservice gründen wollen, dann werden sie womöglich genug Kredit bekommen. Aber bitte zinslos (auweia, das nächste böse Wort).

Ich will auch gar nicht hier den nächsten Marx oder Lenin spielen. Worum es geht ist doch ganz einfach: Wir wissen, wohin der aktuelle Kurs führt, der bereits seit Jahrzehnten und Jahrhunderten gefahren wird. Es endet immer im Krieg. Und wir kennen auch ganz genau die Faktoren:

  1. Die Menschen erben sich reich.
  2. Zinsen produzieren "Werte" aus dem nichts. Da das unmöglich ist, wird das Bestehende einfach um den Betrag "entwertet".
  3. Großkonzerne haben national und international mehr Macht als jeder Politiker. Diese verkommen buchstäblich zu Marionetten.

Und das sage nicht nur ich, das sagen sogar die Milliardäre selbst! Und sie sagen es nicht, weil sie ganz tolle soziale Menschenfreunde sind. Sondern weil sie wissen, wohin es führt, wenn sie alles besitzen. Und weil sie selbst immer in Angst leben, alles zu verlieren. Oder entführt, erpresst, beraubt, ... zu werden von Menschen, die so gar nichts mehr zu verlieren haben.

Ich erhebe gar nicht den Anspruch, meine "Theorie von einer neuen Gesellschaft" bis zum Ende durchdacht zu haben. Im Gegenteil würde ich mich ja freuen, wenn mal statt dem üblichen "Ich will das so nicht"-Genörgel mal ein konstruktiver Gegenvorschlag käme, wie man die Probleme bekämpfen könnte, die nach einhelliger Meinung auf uns zu kommen, wenn alles so weiter läuft wie bisher. Ich bin gespannt.

Und wenn ich immer Enteignung lese, schwillt mir schon der Kamm. Also mal ganz ehrlich: Wenn jemand stirbt, dann wird er schon von der Natur enteignet. Nicht nur sein weltlicher Besitz wird ihm entzogen, sondern sogar sein Körper samt Leben. So funktioniert "Tod" nunmal. Es hat noch nie jemanden gegeben, der nach seinem Tod etwas ins Jenseits (Paradies, Nirvana, wohin-auch-immer) mitnehmen konnte. Weder Geld, noch Gold, Land, Haus oder auch nur das letzte Mittagessen. Die Frage der "Enteignung" stellt sich also gar nicht. Es stellt sich nur die Frage, wer mit dem Reichtum beschenkt werden soll, den ein Toter hinterlässt. Also fließt entweder alles einer Person (bzw. einigen wenigen) zu oder allen. "Allen" heißt natürlich, dass es eine Institution geben muss, die das verwaltet und überwacht. Und da fällt mir eigentlich nur der Staat ein, weil das exakt seine Aufgabe ist.

Und vielleicht noch ein Wort dazu, dass kleine Unternehmen nichts zu Stande bringen. Was ist das denn bitte für ein Blödsinn? Gerade in der heutigen Zeit werden immer häufiger große Projekte von vielen kleinen Subunternehmern realisiert. Natürlich braucht es jemanden, der die Puzzleteile zusammen setzt, aber auch das kann eine kleine Firma sein. Selbst bei der Raumfahrt. Habt ihr eine Ahnung, wieviele Unternehmen am Bau einer einzigen Rakete beteiligt sind? Einer Kapsel oder der ISS? Automobilbau - ein internationales Unternehmen, an dem etliche kleine beteiligt sind. Im Baugewerbe Gang und Gäbe - es gibt eine Elektrikerbude, ein Gas-Wasser-Scheiße-Unternehmen, ein anderes mauert und putzt, ein anderes macht Trockenbau, wieder ein anderes deckt das Dach. Das ist doch überhaupt nicht neu.

Ehrlich gesagt fällt mir absolut kein Szenario ein, in dem wir (also wir alle) einen Konzern brauchen würden, ohne den nichts mehr laufen würde. Nichts würde zum Stillstand kommen, ganz im Gegenteil. Konkurrenz ist wieder gesund, weil direkt und fair. Jeder hat die Möglichkeit, seinen Platz zu finden und sich ein Vermögen aufzubauen. Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass in dieser Welt womöglich kaum noch Steuern nötig wären.

Aber das ist ein anderes Thema. Aber wie gesagt: Ich habe die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefressen. Wenn jemand eine bessere Idee hat - nur raus damit. Ich würde mich freuen.
 
Man brauch keine Konkurenz ein Miteinander würde reichen auch ohne Wirtschaftswachstum. Aber dies ist nicht die Aufgabe des aktuellen Systems. Die Konkurenz ensteht nur wegen diesem Geldsystems es geht darum mehr Geld aus der Geldmenge herauszuholen als der andere um natürlich auch seine Kredite zu tilgen.
Und dieses Konkurenzdenken wird einen schon von klein an eingehämmert völliger Schwachsinn.