Parteien Die SPD - Konsolidierung und Neuanfang

Anax

abgemeldet
25 April 2006
1.503
173
Hey

Kurzfassende Frage: Was für eine Überzeugung haben SPD-Mitglieder?
Ich stehe in einem Gewissenskonflikt wenn ich mir diese Frage stelle.

Lange Fassung:
ja, ich weiß, der Threadtitel ist erstmal bisschen krass und ich werde Renos dafür ernten, aber ich mach das aus einem Grund, den ich euch erläutern möchte:
Ein Mitschüler, wenige Monate jünger als ich, ist vor ein paar Tagen der SPD beigetreten. Er steht auf politische Diskussionen, und meinte neulich zu mir 'besonders häufig diskutiere ich mit XYZ, er FDP, ich SPD'
Er ist also voller Überzeugung SPD-Anhänger und scheint, komischerweise wenn ihr mich fragt, seine politische Meinung der Partei anzugleichen, und nciht andersrum. Ich würde also Linker nie sagen, ich argumentiere für die Linke. Ich argumentiere links, und dies trifft ziemlich genau den Durchschnittsstandpunkt der Linken. Daraufhin habe ich mir Gedanken dazu gemacht, was einen dazu bringt, so sehr von der Partei itself überzeugt zu sein?


Zurück zur Frage: Wovon sind Leute überzeugt, die direkt von der SPD überzeugt sind?

es geht mir um die Grundsätze, nicht um die politischen Ziele

Bei allen anderen Parteien ist es klar (alles von mir definiert;ich gehe von groß nach klein Q):
CDU/CSU: Wirtschaft ist alles.
FDP: Freiheit ist alles.
Die Linke: Sozial ist alles.
B90/Die Grünen: Mutter Natur ist alles.
NPD: Deutsche sind alles.

Es geht mir hierbei nicht um das verbreiten oder ändern von Meinungen, sondern ausschließlich um Verständnis. Ich möchte auch nichts gegen die SPD sagen.

Ich verstehe also, warum Leute von den Grundsätzen dieser Parteien überzeugt sind. Von Linke bis NPD

Aber was ist der Grundsatz der SPD?
 
Der Thread ist mir zu pauschalisierend. Worauf willst du hinaus? Lies dir das Parteiprogramm durch, jede Partei hat Grundsatzbeschlüsse, die im Internet einsehbar sind. Da wird auch auf ganz allgemeine Fragen der Weltanschauung eingegangen, also nicht nur auf "wir senken die Steuern" oder "wir erhöhen die Steuern" oder "die Steuern sind uns egal, hauptsache es kommen keine Stop-Schilder im Internet"... :D
 
Er steht auf politische Diskussionen, und meinte neulich zu mir 'besonders häufig diskutiere ich mit XYZ, er FDP, ich SPD'
Er ist also voller Überzeugung SPD-Anhänger und scheint, komischerweise wenn ihr mich fragt, seine politische Meinung der Partei anzugleichen, und nciht andersrum.

Also das würde ich aus dem Zitat wirklich nicht herleiten. Sagt man halt so.

Aber ich glaube nicht, dass der durchschnittliche SPD-Anhänger "seine Meinung der Partei angleicht".

Die SPD hat es halt in diesen Zeiten auch nicht gerade leicht:
Auf der einen Seite grabscht der Lafontaine mit der Linken an den ursprünglichen Themen der SPD rum, dazu klingt das ganze bei der Linken immer noch vieeeeel schöner und "Volksnäher" als bei der SPD weil die Linken sich wenig Gedanken über Umsetzbarkeit/Finanzierung machen.
Auf der anderen Seite steht die CDU, die zwar laut Parteiprogramm weiter rechts stehen, aber die auch eine Kanzlerin stellt die gelegentlich sehr weit nach links rutscht und ihre Partei mitzieht. Da wird es halt eng für die SPD. (Und auf der rechten Seite hat die FDP folglich als einzige "wirkliche" liberal-konservative-wirtschaftsfrundliche Alternative umso mehr Platz).
 
Der Thread ist mir zu pauschalisierend. Worauf willst du hinaus?
auf das pauschalisierende will ich hinaus ;)
=
genau, wakkido.. jede Partei hat ihre Besonderheit, was sie von den anderen unterscheidet.
Außer die SPD, die ist von allem ein bisschen - daher die Alternative ;)
=
also euch fällt auch nichts ein was man als 'Grundsatz der SPD' bezeichnen könnte, oder? :think:
 
Die SPD ist, neben der CDU/CSU eben eine Volkspartei (eben einfach wegen ihrer Größe). Da lässt sich schlecht ein einheitlicher Grundsatz festlegen. In beiden oben genannten Parteien gibt es linke und rechte Flügel, Wirtschaftsexperten und Umweltschützer (ja, selbst bei der CSU solls die geben :)) etc.
 
Also ich persönlich könnte nichts extrem negatives über die SPD in den letzten Jahren sagen... (natürlich könnte ich Sachen aufgreifen, die mir nicht gefallen... Zum Beispiel wurden die Hartz-Gesetze nicht angepasst oder der Kündigungsschutz... Dafür sind aber auch andere Parteien da... ;) )
Die Blockadehaltung der SPD während der letzten Periode Kohls hab ich mir nur angelesen...

Ich finde gut, dass die SPD nach einer langen Zeit des Stillstands nötige Reformen angepackt hat und damit Deutschland bestimmt weitergebracht hat... Problem der SPD ist aber gerade ihr pragmatischer Weg, der in einer 5-Parteien Demokratie sehr, sehr schwierig ist... Die SPD wird am ehesten zerieben zwischen den "Sozialromantikern", die gerne zur Linken abwandern und den "Wirtschaftsfreunden" wie Clement (der ja jetzt offiziell für Westerwelle wirbt)... Da denken sich eben viele Wähler: Na, dann wähle ich lieber das Original: Linke oder FDP...

Als weiteres Problem würde ich den Anspruch als Volkspartei bezeichnen... Den wird die SPD in einer zerfasernden Gesellschaft nicht aufrecht erhalten können... Außerdem ist die SPD meiner Meinung nach zu wenig zufrieden mit dem Erreichten... Sie stellt zu wenig heraus, was sie in den letzten Jahren durchgesetzt hat... Mir kommt es immer so vor, als ob sie sich dafür fast entschuldigen wollen... Das ist wenig authentisch... Auch Vorwürfe gegenüber der Opposition sind nach 11 Jahren Regierungsarbeit irgendwie nicht besonders glaubwürdig...

Für mich ist die SPD deshalb auch keine Alternative... Nach 11 Jahren sollten auch mal andere wieder probieren Deutschland fit zu machen... Zu lange Regierungszeiten machen einen nur fett, träge und unflexibel... (siehe Kohl... ;) )
 
Die SPD ist, neben der CDU/CSU eben eine Volkspartei (eben einfach wegen ihrer Größe). Da lässt sich schlecht ein einheitlicher Grundsatz festlegen. In beiden oben genannten Parteien gibt es linke und rechte Flügel, Wirtschaftsexperten und Umweltschützer (ja, selbst bei der CSU solls die geben :)) etc.

genau.. aber dann versteh ich nicht wie man von so einer Partei derart überzeugt sein kann. Dass sie wählbar ist möchte ich ja gar nicht anzweifeln.


'Weil sie (die SPD) meine Ziele außer in einem Punkt perfekt trifft' hab ich von ihm als Antwort bekommen. Musste mich echt zusammenreißen um da nicht ne Facepalm zu bringen.. aber hier darf ich das -.-

==

phip schrieb:
Außerdem ist die SPD meiner Meinung nach zu wenig zufrieden mit dem Erreichten
unterschreib ich so.. so scheiße wie es viele Leute sehen stufe ich die Arbeit der SPD auch nicht ein.

der begriff Alternative steht für mich nicht im gegensatz dazu, dass die SPD seit Neunzig (?) Jahren integrierte Partei ist. 'Alternative' steht für das 'alles andere ist scheiße, also nehm ich das'-denken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vor allem, seit dem die SPD links überholt wurde, fehlt ihr selber das Angestammte Thema. Unter Schröder drängten sie zur Mitte - da sitzt aber die FDP. Inzwischen rückt man wieder weiter nach links - das sitzen aber inzwischen die Linken. Allerdings gab es mit jedem Parteivorsitzenden seit 2005 eine neue Ausrichtung. Wenn die SPD dieses Hin- und Hertaumeln nicht bald einstellt, werden sie Langfristig auch nicht mehr auf einen Grünen Zweig kommen.

Man hat es ja an der FDP gesehen, wie lange es gedauert hat, den Nimbus "Spaßpartei" abzulegen (Wobei ich das Bild erst aus dem Kopf bekommen werde, wenn G. Westerwelle nicht mehr Parteivorsitzende ist).
 
[N] SPD-Stühlerücken: Beerbt Gabriel Müntefering?

Folgende News wurde am 29.09.2009 um 20:05:25 Uhr veröffentlicht:
SPD-Stühlerücken: Beerbt Gabriel Müntefering?
DPA-News

Berlin (dpa) - Der gescheiterte SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier ist neuer Fraktionschef im Bundestag. Zwei Tage nach dem SPD-Debakel bei der Bundestagswahl wurde er von der neuen SPD-Fraktion zum Nachfolger von Peter Struck gewählt. Konsequenzen aus dem Wahlausgang zog SPD-Generalsekretär Hubertus Heil. Er gab seinen Rückzug vom Amt bekannt. Auch SPD-Vize Peer Steinbrück will nicht wieder kandidieren. Er war neben Frank-Walter Steinmeier und Andrea Nahles Stellvertreter von Parteichef Franz Müntefering.
 
Was glaubt ihr, wer Müntefering beerbt? Wirklich der "Erzengel", oder doch eher Party-Bürgermeister "DJ Klaus". Oder doch A. Nahles, das troyanische Pferd der Linkspartei?

Oder gibt es sonst noch Alternativen?
 
Die Ypsilanti taucht aus der Versenkung auf und führt die SPD zu neuer Glaubwürdigkeit... :biggrin:
Ich befürchte, dass der Gabriel eine bedeutende Rolle spielen kann... Der hat im Wahlkampf am besten auf Schröder gemacht...
 
Stimmt - Gabriel war der einzige, der überhaupt Wahlkampf gemacht hat...

Fragt sich nur, ob er sich gleich in der ersten Zeit nach der Wahl verschleißen will... Es könnte auch ein Übergangs-Bauernopfer vor geschickt werden... so einer wie Beck. Obwohl - der war es ja schon... :think:
 
es wird eine Übernahme der SPD (VW) von Seiten der Linken (Porsche) geben. eine kleinere Partei schluckt eine größere. :ugly:

ich würd sagen Müntefering wird Münteferings Nachfolger :)

(mal ernsthaft: Scholz ist ne Möglichkeit :think: )
 
Was glaubt ihr, wer Müntefering beerbt?

Ist die Frage, wie stark die SPD nach links rücken will...und das wiederum hängt davon ab, ob sich der Kreis um (Schröder/)Steinmeier letztlich durchsetzt oder der linke Flügel mit Wowereit und Nahles...momentan sieht's ja recht zwiespältig aus, wenn Steinmeier die Fraktion führt und die Linken die Partei...das ginge nicht lange gut...
 
Uhhh. ich hab gerade in der Lokalpresse gelesen, das man in Hessen tatsächlich schon über eine Rückkehr von Frau Yps spekuliert... 8O
Noch ein Kopf mehr für die Linke...

Allerdings könnte sich T-S-G jetzt endlich von Ihr emanzipieren... :pray:
 
Wer hilft der SPD?

Als am 27.9. überall die Prognosen erscheinten, da dachte man sich: wow, wie kann eine Partei innerhalb von 4 Jahren 11% der Wählerschaft verlieren?
Hier in Stuttgart kam es für die SPD noch heftiger, die SPD-Landesvorsitzende bekam grandiose 18% der Erststimmen(sogar mehr Zweitstimmen!), während der Grünenkandidat 30% absahnte.

Man spekulierte am Wahlabend viel, woran es denn liegen könnte. Eins war klar: viele potentielle Wähler wussten bei der SPD nicht, was sie denn wählen würden, gäben sie der Partei eine Stimme und was diese Partei denn eigentlich will. Sie redete gegen die CDU, befand sich aber in der großen Koalition, sie redete gegen die FDP präferierte aber eine Ampelkoalition, sie hetzte ja fast schon gegen die Linken, dabei ist dies die einzige Alternative, die ihr noch bleibt.

Die SPD ist heute keine Volkspartei mehr, das muss sie sich eingestehen. Außerdem haben CDU und FDP gezeigt, dass sie auch durch eine Zweierkoalition die absolute Mehrheit erreichen können, also eine Ampel relativ sinnlos erscheint, da die FDP lieber alleine mit CDU koaliert.
Daher bleiben für die SPD nur noch 3 Möglichkeiten:
-Sie wird ewig versuchen Schwarz-Gelb zu verhindern um dann eine große Koalition zu bilden.
-Sie wird sich wieder eher nach links ausrichten, um somit die Linke zu schwächen und evtl irgendwann rot-grün oder zumindest rot-grün mit einer schwachen Linke zu ermöglichen.
-Sie gibt sich selbst auf.

Wobei eine ewige große Koalition eigentlich ja auch eine Selbstaufgabe darstellen würde.
Daher dachte ich, wie viele andere auch, bis gestern, dass die SPD etwas gelernt hätte, das sie jetzt wisse, was zu tun ist. Dann kommt morgens der Schlag in die Fresse. Die SPD will in Thüringen eine Große Koalition. WTF? Haben nicht die SPD'ler gesagt, dass ebendiese Koalition sie geschwächt habe? Sagten sie nicht, dieses Koalitionsmodell helfe nicht ihrer Zukunft?
Sagten sie nicht, es bedarf eines Richtungswechsels in Thüringen? Sagten sie nicht, die CDU sei in der Bildungsfrage inkompetent?
Bei all den Differenzen zwischen Grünen und Linken hätte sie es dennoch eher mit diesen versuchen müssen, damit die Wähler endlich wieder wüssten, woran sie bei der SPD sind.

Wer hilft jetzt noch der SPD? Wer kann ihnen erklären, dass sie sich im Moment selbst auffressen? Vor allem, falls die Grünen an der Saar sich jetzt auch noch für Jamaika entscheiden. (ich würde es ihnen bei dieser wankelmütigen SPD empfehlen!)
Ich denke eines der Probleme ist, dass sie zu viele Machtansprüche bei zu wenig Wählern haben. Sie wollen keinen linken Ministerpräsidenten wählen, obwohl sie weniger Stimmen bekommen haben. Unsere Landesvorsitzende war sich auch zu eitel trotz mangelnder Erststimmenchancen auf eine Erststimmenkampagne zu verzichten, damit die Grünen wenigstens das Mandat erhalten.

Gabriel scheint mir da nicht das non-plus-ultra zu sein ehrlich gesagt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ist denn das für ein Quatsch-Thread? (Hier ist noch ein aktueller SPD-Thread: https://www.klamm.de/forum/showthread.php?t=291808)

Die SPD handelt verantwortungsvoll, wenn sie sich nicht mit den linken Populisten einlässt. Wer sagt denn, dass die SPD unbedingt die Stimmen der Leute braucht, die die Linke wählen? Die SPD hat ebensoviele Stimmen an FDP und CDU verloren.

Solange in der Linken Menschen wie Sarah Wagenknecht den stalinistischen Terror unbehelligt rechtfertigen, darf es keine Annäherung der vernünftigen Parteien zu diesen Marktschreiern geben.
 
...

Das Schlimme ist ja, dass viele in der SPD immer noch denken, "Hartz IV" wäre eine Erfolgsgeschichte. Meiner Meinung nach hätte nicht Müntefering vorrangig als Signal geschasst werden müssen - der war immer fleissiger Parteiarbeiter, sondern den HIV-Architekt Steinmeier hätte man sofort aus der Fraktionsführung jagen müssen.

Ich versteh den Kerl auch nicht. Der war Außenminister und will als gescheiterter Rekordverlust-Kanzlerkandidat nun Opposition machen.

Ja mit welchem Programm denn? Weiter so mit seiner Ansicht der Dinge?

Das ist doch das, was die Wähler abgestraft haben.
 
Daher dachte ich, wie viele andere auch, bis gestern, dass die SPD etwas gelernt hätte, das sie jetzt wisse, was zu tun ist. Dann kommt morgens der Schlag in die Fresse. Die SPD will in Thüringen eine Große Koalition. WTF? Haben nicht die SPD'ler gesagt, dass ebendiese Koalition sie geschwächt habe? Sagten sie nicht, dieses Koalitionsmodell helfe nicht ihrer Zukunft?
Sagten sie nicht, es bedarf eines Richtungswechsels in Thüringen? Sagten sie nicht, die CDU sei in der Bildungsfrage inkompetent?
Bei all den Differenzen zwischen Grünen und Linken hätte sie es dennoch eher mit diesen versuchen müssen, damit die Wähler endlich wieder wüssten, woran sie bei der SPD sind.
Ich glaube nicht, dass sich die "Lager" wirklich so verallgemeinern lassen. Es geht doch schließlich darum, seine Politik durchzusetzen (oder zumindest sollte es darum gehen). Inwiefern Matschie jetzt recht damit hat, dass sich in Thüringen die Ziele der SPD eher mit einem schwarz/roten als mit einem rot/rot/grünen Bündnis umsetzen lassen, kann ich nicht beurteilen, da ich die Programme für Thüringen kaum kenne, aber grundsätzlich ist mir dieses starre Lagerdenken, "die Roten können nur mit den Grünen und die Schwarzen nur mit den Gelben" ist mir ein wenig zu platt. "Die SPD muss wieder weiter nach links rücken" - Nein, die SPD muss sich nur selbst im Klaren sein, was für eine Politik sie machen will, und dann von Fall zu Fall, von Wahl zu Wahl entscheiden, mit welchem Partner sich das in der konkreten Situation am besten umsetzen lässt. Nicht umsonst gibt und gab es auf Landesebene ja die verschiedensten Bündnisse (rot/rot, schwarz/grün, schwarz/gelb, schwarz/rot, rot/schwarz, bis vor Kurzem auch noch rot/gelb). Es sollte doch um die Inhalte gehen, und was ist schlimm daran, wenn man mal mit dem "Feind" ähnlicher Meinung ist, und daher auch mit ihm zusammenarbeitet?
Daher sehe ich auch keinen Sinn darin, rot/rote Bündnisse grundsätzlich auszuschließen. Egal in welcher Konstellation, in einem gemeinsamen Regierungsprogramm müssen immer einige Kompromisse geschlossen werden, die mal der einen und mal der anderen Seite nicht so recht schmecken, aber wenn man dann zu dem Schluss kommt, dass das letztendlich für die eigenen Ziele ein gangbarer Weg ist, spielt meiner Ansicht nach die Farbkombination keine wesentliche Rolle. Sicher ist die Wahrscheinlichkeit dafür, ein gemeinsames Konzept zu finden, bei den klassischen Konstellationen sw/ge und ro/gn höher, aber von vorne herein prinzipiell ausschließen sollte man meiner Ansicht nach eigentlich nichts...

So viel zu Theorie. In der Praxis geht es leider viel zu oft mehr um Macht als um Inhalte. Hätte Matschie nicht von vorne herein einen linken Ministerpräsidenten ausgeschlossen, hätte sich vielleicht auch ein gemeinsames Konzept für eine rot/rot/grüne Regierung gefunden. Jetzt aber nach der Wahl dieses Versprechen aufzugeben, das man vor der Wahl besser nicht gegeben hätte, würde der SPD in Thüringen wahrscheinlich auch nicht sonderlich gut bekommen. Insofern hat sie hier die Wahl zwischen zwei Kröten, von denen man eben eine schlucken muss...