Dem Chef petzen...

Humml

aka Glückspilz
ID: 9784
L
21 Juli 2006
127
19
Also, das wird jetzt bisschen länger. Dazu noch eine kleine Vorgeschichte:

Ich arbeite in einem Altenheim. Dort sind ebenfalls zwei diakonische Helferinnen beschäftigt. Also die sind für hauswirtschaftliche Dinge zuständig, wie Wäsche austeilen, Kaffee und Essen austeilen, Lager befüllen, etc... pp. Die beiden Damen sind halt immer unterschiedlich eingeteilt, also ergänzen sich... eigentlich

Um eine davon dreht sich jetzt mein Anliegen...
Sie dürfte etwa 18 sein, so nebenbei erwähnt.
Mit ihr hab ich bisher nur Kontakt in der Arbeit gehabt, wir haben uns eigentlich gut verstanden, haben Späßchen gemacht usw... Letzte Woche wollten wir mal nach der Arbeit gemeinsam an nen See zum Baden. Da haben dann unsere verschiedenen Dienstzeiten nicht mitgespielt. Am nächsten Tag war sie krank, sie ist angeblich vom Fahrrad gefallen. (Nebenbei erwähnt, sie ist oft mal krank. Von etwa 5 Monaten, etwa 2 Monate krank :roll:)
Nun gut, bis zum 10ten Juni ist sie noch krank geschrieben. Heute vormittag hat sie mir eine Sms geschrieben, ob ich Lust hätte mit ihr ins Schwimmbad zu gehen und ich solle dem Heim nicht sagen das sie geschrieben hat. Ging nicht, hatte heute Spätschicht. Dann wollte sie morgen, geht meinerseits auch nicht.
Hab sie beiläufig gefragt wann sie wieder kommt, meinte sie gar nicht 8O Dachte erst sie wolle mich veräppeln. Auf die Frage was das Heim dazu sagt, meinte sie die wissen das noch gar nicht und sollen das auch nicht wissen. Dann meinte sie, sie lässt sich bis zu ihrem Vertragsende (31.7.07) krank schreiben wegen psychischer Probleme und sie müsse auch zu einem Psychologen weil sie von vielen in der Arbeit nervlich fertig gemacht wurde...:roll: Nur was ich heute so mitbekommen habe, ist sie in ihrer Arbeit nicht gerade zuverlässig und nachlässig. Das hat man ihr natürlich des öfteren zugetragen. Vielleicht ist das der Knackpunkt...
Heute hab ich mit unserer zweiten diakonischen gesprochen, die war natürlich entsetzt. Durfte sie nicht schon so oft ihren Dienst (unbezahlt) mit übernehmen. Sie hat mich gefragt, ob sie das in einem Gespräch mit dem Chef erwähnen darf, also das mit den Sms... Nun gut, hab ich gestattet. Hat keine halbe Std gedauert, da kam die Pflegedienstleitung auf mich zu und hat gefragt ob das stimme. Ende vom Lied, keine fünf Minuten später war ich beim Chef und hab ihr die Sms vorgelesen.

So nun irgendwo ein Anliegen... War das wirklich so okay? Ich meine einerseits würde es mir auch nicht gefallen wenn meine Sms beim Chef landen würden, aber anderseits:

Denke doch, dass das Heim ein Recht hat dies zu erfahren. Muss es sich doch schließlich um einen Ersatz sorgen. Kam auch schon oft vor, dass die Pflegekräfte die hauswirtschaftlichen Tätigkeiten zum Teil mit erledigen mussten. Kann ja nicht angehen, wer weiß wie es mit der Zeit in der Pflege aussieht, kann das vielleicht verstehen... Und noch dazu dreht es sich ja nicht nur um eine Woche Urlaub auf gelben Schein, sondern zwei Monate, Geld fließt ja dennoch.

Aber wie ist das nun rechtlich (mal weiter gesponnen)? Ist allein die Sms, die eine Aussage ihrerseits enthält, die vermuten lässt sie wäre gesund, Grund genug so eine lange Krankmeldung anzufechten?

Die PDL meinte zum Schluss noch ich solle die Sms mal aufheben... :roll:
 
Ich finde du hast richtig gehandelt, wer seinen Job so schwänzt und wenn andere dann auch noch drunter leiden müssen, der hat's (imho) nicht anders verdient als so "verpetzt" zu werden.
 
wer krank spielt und andere müssen auch noch die arbeit mitmachen gehört sofort entlassen.
 
schwierige kiste.... es kann ja auch sein, daß sie den job nicht schwänzt, sondern wirkliche psychische probleme hat oder sonst was?
 
So vertraut sind wir miteinander nicht, dass ich mir darüber ein Urteil bilden möchte. Ich hab sie auf Arbeit eigentlich immer lustig und aufgeweckt erlebt, kam auch mit allen Bewohnern gut zurecht.

Nur sitz ich (wie schon so oft) mal wieder zwischen den Stühlen. Kollegen haben da schon ganz andere Dinge erzählt. Z.b. das sie von einer Kollegin ihrer Tochter den Freund ausspannen wollte auf ne miese Tour :roll: Aber ist halt alles nur hören sagen...
Ich hatte wie gesagt nie Probleme mit ihr, verstand mich gut. Jetzt fall ich ihr in den Rücken. Irgendwo tuts mir ja leid, aber ich bin eben mit diesem Verhalten nich so ganz einverstanden. Wirkt sich ja letztendlich auch auf unsere Pflegestation und die dazugehörige Pflege aus :(
 
schwierige kiste.... es kann ja auch sein, daß sie den job nicht schwänzt, sondern wirkliche psychische probleme hat oder sonst was?
Genau meine Meinung.. Und sms sind nunmal private Mitteilungen und nicht für andere bestimmt. Finde es nicht in Ordnung. Wir kenne nun auch nicht den genauen Inhalt der Nachrichten, aber wenn man ihr glauben kann (also nicht noch irgendein spöttischer Anhang beigefügt war oder so..), dann war dein Verhalten das Letzte 8).
 
Ich hatte wie gesagt nie Probleme mit ihr, verstand mich gut. Jetzt fall ich ihr in den Rücken. Irgendwo tuts mir ja leid, aber ich bin eben mit diesem Verhalten nich so ganz einverstanden. Wirkt sich ja letztendlich auch auf unsere Pflegestation und die dazugehörige Pflege aus :(

Vielleicht hättest du ja erst einmal mit IHR darüber gesprochen, bevor du sie an den Pranger stellst?
Dass dir ihr Verhalten nicht gefällt, verstehe ich ja, aber du hättest dich erstmal erkundigen sollen, ob sie denn wirklich nur auf krank macht, oder eben wirklich Probleme hat. Und selbst wenn sie nur einen auf krank macht, hättest du ihr erstmal sagen sollen, dass du das nicht okay findest und sie darum bitten können, dich in Zukunft daraus zu halten. Also dir davon nichts mehr zu erzählen und dafür schwärzt du sie nicht an.. irgendwie so.
Aber sie beim Chef zu verpfeifen, obwohl ihr euch immer gut verstanden habt, ist das letzte.
 
Ist allein die Sms, die eine Aussage ihrerseits enthält, die vermuten lässt sie wäre gesund, Grund genug so eine lange Krankmeldung anzufechten?
Jeder kann eine SMS inkl. Absender fälschen. Und beweise mal, dass sie keine psychischen Probleme hat: Dürfte ziemlich schwer werden ...

Anzumerken bleibt: Sie hat dir scheinbar vertraut. In meinen Augen ist es schlimmer das Vertrauen eines Menschen zu missbrauchen als bei einem gekündigten Job die letzte Zeit zu fehlen. Muss jeder selbst abwägen ...

Zu noones Beitrag: Genau, jmd. der echte psychische Probleme hat will dies bestimmt nicht gerne öffentlich zugeben und spielt es dann runter. Kann auch gut sein (, muss aber nicht).
 
Petzen ist doof - kümmer dich um deinen Job und nicht um ihren

Mit diesem Verhalten kümmer ich mich um meinen Job. Mein Job ist es die Leute zu pflegen. Wenn ich dann aber dreckige Wäsche wegbringen muss oder für den Kaffee am Nachmittag zuständig bin, statt das ich jemandem die Einlagen in angemessener Zeit wechseln kann oder ihn in der Zeit dusche, dann wirkt sich das auf meine Arbeit aus :-?

Mit der anderen diakonischen hab ich auch ein gutes Verhältnis. Deshalb hab ich das ihr gegenüber angesprochen. Ihr Dienst (zusätzlich demnächst Urlaub) ist ja so auch nicht mehr gewährleistet. Aber da ist es doch auch so, ich kann ihr nicht irgendwas auftischen und vor Vorgesetzten dann kneifen oder leugnen. Da kam gestern eins zum anderen und nu is das Kind schon in den Brunnen gefallen.
 
Am nächsten Tag war sie krank, sie ist angeblich vom Fahrrad gefallen. (Nebenbei erwähnt, sie ist oft mal krank. Von etwa 5 Monaten, etwa 2 Monate krank :roll:)
Nun gut, bis zum 10ten Juni ist sie noch krank geschrieben. Heute vormittag hat sie mir eine Sms geschrieben, ob ich Lust hätte mit ihr ins Schwimmbad zu gehen und ich solle dem Heim nicht sagen das sie geschrieben hat.

Was du getan hast war schon korrekt. Was man in Deutschland als erstens lernen sollte -> krank 'feiern' geht überhaupt nicht. Und wenn(!) man 'blau macht', sollte man die Intelligenz dazu haben und zu Hause bleiben. Dazu ist sie so naiv und erzählt ihre 'Lüge' einer ?guten? Kollegin... das kannste vielleicht der besten Freundin erzählen.

=> Fazit: Kollegin doof, dein Verhalten richtig, da ihr (inkl. Arbeitgeber) die Mehrarbeit ausbaden :)ugly:) dürft
 
Ich kann dich verstehen, arbeite selbst im Altenheim ;) Das ist schon krass wenn 1-2 Leute ausfallen. Ich denk ich hätte auch so gehandelt (kommt allerdings auf den Mitarbeiter drauf an)

Mit dem einen kann man ja besser / schlechter ;)
 
Jeder kann eine SMS inkl. Absender fälschen.
Das war bestimmt die andere Kollegin, die Mehrarbeit wollte, damit sie zeigen kann, wie gut sie ist... :ugly: ;)

Und beweise mal, dass sie keine psychischen Probleme hat: Dürfte ziemlich schwer werden ...
Und deshalb wird sie vermutlich auch nicht entlassen werden. Sie wird aber zu spüren bekommen, dass ihr Verhalten ihren Kolleginnen und ihrem Arbeitgeber nicht korrekt ist. Vielleicht lernt sie ja auch was daraus. Vom Fahrrad fallen und dann Schwimmen gehen...
 
Kameradenschwein ist und bleibt Kameradenschwein.
Sorry, ist meine Meinung.
Das einzige was so etwas rechtfertigen würde währe wenn einer durch so etwas ernsten Schaden nehmen würde.
Aber jemanden verpfeifen der einfach nur blau macht, egal wie lange und aus welchem Grund auch immer, das ist Kameradenschweinetum^3...
 
Ich finde es auch gut, dass es letztendlich so gekommen ist. Arbeite auch in einem Pflegeheim wo wir auch so eine Servicekraft hatten... Hat schon in der Probezeit angefangen, dass sie "verschlafen" hat oder sehr kurzfristig zum Arzt musste und die anderen natürlich, wenn auch bezahlt, den dienst da mitmachen musste. Gottlob konnten wir uns wegen der Probezeit sehr schnell von dieser Dame trennen und haben endlich 4 zuverlässige und motivierte Mitarbeiterinnen gefunden... Zwar alles vom äußeren nicht mein Fall, aber irgendetwas ist ja immer :mrgreen:
 
Vielleicht hättest du ja erst einmal mit IHR darüber gesprochen, bevor du sie an den Pranger stellst?
Dass dir ihr Verhalten nicht gefällt, verstehe ich ja, aber du hättest dich erstmal erkundigen sollen, ob sie denn wirklich nur auf krank macht, oder eben wirklich Probleme hat. Und selbst wenn sie nur einen auf krank macht, hättest du ihr erstmal sagen sollen, dass du das nicht okay findest und sie darum bitten können, dich in Zukunft daraus zu halten. Also dir davon nichts mehr zu erzählen und dafür schwärzt du sie nicht an.. irgendwie so.
Aber sie beim Chef zu verpfeifen, obwohl ihr euch immer gut verstanden habt, ist das letzte.

schließe mich dieser Meinung an!
 
Täterschutz scheint einigen hier ja wirklich wichtig zu sein :roll:


Mal unter der Annahme die Aussagen stimmen: Hat man wirklich die Pflicht zu schweigen? Rechtlich: nein! Moralisch: nein!
Sowas fängt klein in der Schule an, wo man sich "chronisch" die Hausaufgaben bei den anderen besorgt oder sich bei der Notenvergabe mit der Gruppenarbeit schmückt, zu der man rein gar nichts beigetragen hat und endet bei Mietnomadei, erschlichener Frührente oder eingeklagtem lebenslangen Schmerzensgeld für die erlittenen Qualen eines Kratzers. Wer erstmal solche Schmarotzerei zum Inhalt seines Lebens macht, wird sich davon nicht mehr losreißen können und andere müssen darunter leiden.
Es geht hier auch nicht um Kleinigkeiten wie mal einen Tag keine Lust auf Arbeit zu haben und blau zu machen, sondern vorsätzlich den größtmöglichen Schaden anzurichten. Wenn wirklich ein gesundheitliches Problem vorliegt, warum wird dann der Arbeitgeber über das (zeitliche) Ausmaß nicht informiert und billigend Folgeschäden in Kauf nimmt? Darüber dass man gar nicht mehr kommen möchte? Der Arbeitsplatz muss vorgehalten werden (Neueinstellungen nicht möglich, da bei Genesung wieder zu viel Leerlauf wäre), Kollegen müssen einspringen (Zusatzkosten für Arbeitgeber und oder Mitarbeiter bei unbezahlten Überstunden, Kollegen sehen ihre Familien weniger => privater Stress => Scheidung), , Geld muss für unberechtigte Fehlzeiten gezahlt werden (Arbeitgeber bzw. nach 6 W. die Krankenkasse = Gesellschaft), Ärzte werden sinnlos für Krankschreibungen aufgesucht (weniger Zeit für wirklich Kranke, Zusatzkosten für die Gesellschaft) usw.
Solche Menschen haben es ganz einfach mal verdient auf die Schnauze zu fliegen und lernen hoffentlich für den Rest des Lebens daraus.

Mal angenommen es liegen wirklich gesundheitliche Probleme vor (wonach aber wohl nicht aussieht), warum wird dann nicht versucht den Schaden so gering wie möglich zu halten?

Tja und wer sich damit schmückt, wie gut er andere ausgetrickst hat (Finanzamt mit Steuerhinterziehung, Arbeitgeber mit Krankschreibung, Ex-Freund mit Anzeige wegen Vergewaltigung, ..), der ist doch ganz einfach nur dumm, wer sich aber damit schmückt ohne es wirklich getan zu haben, ist noch viel dümmer.

Wie man es dreht und wendet, es bleibt zumindestens der starke Verdacht, dass es sich um grenzenlose Schmarotzerei handelt. Für die rechtliche Seite braucht es natürlich Beweise und da halte ich eine bloße SMS auch für etwas dünn, doch ein angesetzter Privatdedektiv dürfte schnell für Aufklärung sorgen können. Und bevor Missverständnisse entstehen: Ich befürworte keineswegs eine stasiähnliche Petzerei jeder Kleinigkeit!

Was genau hätte Humml eigentlich vermeiden sollen? Hätte sie die einspringende Kollegin in Unwissenheit lassen sollen? Hätte sie den Arbeitgeber anlügen und die Existenz der SMS verneinen sollen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wird auch nichts als Fakt oder Beweis dargestellt, sondern es wurden Indizien geliefert (vorlesen der SMS). Das habe ich auch nicht anders ausgedrückt:
Joschilein schrieb:
..es bleibt zumindestens der starke Verdacht..

Und falls du jetzt was anderes meinst: Natürlich gilt auch weiterhin die Unschuldsvermutung bis zum Beweis des Gegenteils, doch was ich ausdrücken möchte ist die moralische Verpflichtung Beweise (dafür oder dagegen) zu suchen oder suchen zu lassen - zumindestens eine Suche nicht durch unnötiges Schweigen unmöglich machen - wenn es starke Indizien gibt.

Opferschutz ist die Vermutung der Unschuld bis zum Beweis des Gegenteils, Täterschutz ist die unterlassene Aufklärung bei vorliegenden stichhaltiger Indizien.