Borderline

gismo1609

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ID: 337168
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17 Februar 2009
43
10
Hallo, mich würde mal interessieren, wer von euch mit den Thema Borderline vertraut ist.
Seid ihr Betroffene oder Angehörige und Freunde?
Wie kommt ihr mit der Krankheit klar?
Welche Skills wendet ihr an? Was hilft Euch, wieder "runter zu kommen"?
Wer kennt gute Seiten im Netz über dieses Thema?
Freu mich über jeden Beitrag und bin schon sehr gespannt, was ihr zu berichten habt.
 
Was ich dir auch empfehlen kann sind ggf. Selbsthilfegruppe. Die gibt es in deiner Nähe auch ;)
Die sind jeweils für Betroffene als auch Freunde Verwandte etc.

Was die Skills angehen..das kommt drauf an. Manchen tut Tabasco Löffelweise gut, dem anderen Gummischnalzen, Igelball, Eiswürfel, andere boxen sich mal aus, schreien, je nach Alter auch Ahoi Brause, div. Öle zB Rosen / Pfefferminzöl...da gibts einiges... :)

Und was den Umgang mit den Betroffenen angeht, auf alle Fälle Ernst nehmen !
 
gerade was du schreibst mit den ernst nehmen, finde ich sehr gut...denn leider trifft man oft auf Unverständnis und wird belächelt!
Klar, die Verunsicherung kann ich verstehen, wenn man nicht Bescheid weiß, was Borderline ist, aber meine Meinung ist eben, das man sich erstmal informieren sollte, bevor man verurteilt.
 
Was meinst du genau mit Verurteilen ?

Ansonsten informieren ist schon der Richtige Ansatz, nur dann den Betroffenen zu helfen ist ein harter langer Kampf der meist ohne Hilfe von dritten (also therapeutisch gesehen) nicht machbar ist (oder wenn ist das nur ein sehr geringerer Teil)
 
...mit verurteilen meine ich, das sich Bekannte von einen abwenden, weil sie nix mit der Krankheit anzufangen wissen.

Das ist es halt. Hast du einen Gips am Bein erkennt jeder das du krank bist, aber als Borderliner....
 
..als Borderliner driftet man meist immer weiter ab vom Weg, Hilfeschreie werden nicht erkannt..Um so mehr ist es eben wichtig auf sowas Aufmerksam zu machen.

Und eben durch diese Selbsthilfegruppen u.a. lernt man was drüber. Gibt ja auch Broschüren, Sprechstunden usw.
 
Ich hab 2 Skillsgruppen durch...und die waren alles andere als hilfreich, leider!
Von der Leitung wurde ich dann gefragt, ob ich nicht eine Selbsthilfegruppe aufmachen will. Die haben bis zur letzten Stunde nicht gerafft, was in einen vorgeht, sonst wäre so eine Frage nicht gekommen. Behaupte ich jetzt einfach mal.
Mit Selbsthilfegruppen sieht es hier in der Umgebung echt schlecht aus.Ist echt schade.
 
Es gibt doch einige Foren über Borderliner wo du dich ggf. wenden könntest.
Ansonsten ich weiß ja nicht genau aus welcher Ecke du bist aber Google hatte etwas ausgespuckt gehabt im Kreis Solingen...

Wenn du als Betroffene Hilfe suchst, und dir diese Gruppen keine Hilfe wirklich anbieten können, würde ich entweder zu nem Therapeuten gehen oder allg. mal beim Hausdoc anfragen, oder ProFamilia, Caritas-Sprechstunden..gerade letzteres gibts bestimmt in deiner Nähe !
 
Erstmal: Sehr mutig, dass du das hier so offen schreibst.

Borderliner gibt es viele. Meiner Meinung nach sind da aber etliche bei, die gar keine "echten" Borderliner sind, denn mittlerweile ist es (leider) eine Modediagnose geworden. Wenn die Ärzte mit dir nichts anfangen können - Emotional instabile Persönlichkeit/Borderline Persönlichkeits Störung. Das finde ich sehr schade. Zumal es ja auch andere Persönlichkeitsstörungen gibt, die werden total vernachlässigt. Voll gemein.

Ich war selber mit einem Borderliner zusammen, meine beste Freundin ist Borderlinerin. Und beide sind total unterschiedliche Charaktere und dennoch haben sie vieles gemeinsam. Ins Detail will ich hier nicht gehen. Aufgrund meiner Erfahrungen mit der BPS rate ich aber mittlerweile jedem, der dies als Diagnose bekommt, sich eine zweite Meinung einzuholen, ohne den Verdacht der BPS gegenüber dem zweiten Experten zu erwähnen.

Gib sonst bei Google auch mal Borderline Selbsttest ein. Da gab es mal (und ich denke, den gibt es immer noch) eine Plattform mit einem recht ausführlichen Selbsttest. Ersetzt zwar keine aussagekräftighe Diagnose, kann aber zum Selbstreflektieren hilfreich sein.

Ich weiß jetzt auch nicht, wo du herkommst, aber in Bad Bramstedt ist eine Klinik mit einer guten und bekannten Borderlineabteilung. Im Jahr 2007 habe ich mal eine junge Frau kennenglernt, die lange da war und es hat ihr sehr geholfen, sich selbst zu finden.

Eigentlich helfen aber auch Ambulanzen und Tageskliniken Betroffenen, eine geeignete Maßnahme/Therapie zu finden, meistens auch zuverlässiger als jeder sozialpsychiatrischer Dienst. Das sind jedenfalls meine subjektiven Erfahrungen. Ich bin nun keine emotional instabile Persönlichkeit, sondenr hab andere Problemchen (gehabt), weiß aber, dass es ein Spießrutenlauf sein kann und man verdammt gute Nerven haben muss.

Vielleicht schaust du auch mal ins Telefonbuch nach Psychiatern und Kollegen, und rufst da mal an. Es gibt Ärzte, die sich besonders auf ein Krankheitsbild spezialisiert haben, eben BPS, NPS, HPS, BAS. Die Persönlichkeitsstörungen (PS) sind oftmals nur schwer voneinerander zu unterscheiden und sind manchmal auf komorbid. Oder Patienten werden auf eine Suchtkrankheit diagnostiziert, die aber eigentlich "nur" eine Komorbidität zu einer anderen psychischen Erkrankung ist. Besonders bei BPS und BAS kommt das gern vor, wobei ich hier nochmal ausdrücklich festhalten möchte, dass nicht jeder Suchtkranke Boderliner oder so ist, und nicht jeder Borderliner etc. suchtkank.
 
An der Stelle sag ich erstmal danke für die vielen Tip´s und die Mühe, die ihr euch macht,zu diesen Thema was zu schreiben, was echt hilfreich ist.
Soviel gebe ich nun erstmal noch Preis, ich bin seit einer Woche aus der Tagesklinik raus, die mir leider nicht viel geholfen hat und bin nun wieder ambulant in Behandlung, was mich wesentlich weiter bringt....aber dennoch mir viel zu langsam geht, was den Erfolg angeht.
Von der Klinik in Bad Bramstedt habe ich auch schon Gutes gehört.;)
 
Das Problem an Borderline ist, dass dieses Krankheitsbild ein Schrank mit einer verdammt großen Schublade ist.

Ich wurde ebenfalls als Borderliner diagnostiziert, wobei bei mir Dinge wie die Selbstverletzung fehlen. Ich kann mit der Diagnose so gar nichts anfangen...
 
Ich wurde selber nicht als Borderliner diagnostiziert, sondern (erstmal?) "nur" auf Selbstwertproblematik verwiesen, spüre aber, das irgendwas nicht mit mir stimmt.

Der 1. Link war sehr informativ und der Selbsttest weist mich als Borderliner aus 8O

Ich kann ehrlich gesagt überhaupt nichts mit dem Thema anfangen, kenne 1-2 Leute, die da mehr mit zu tun haben als ich.

Mir geht´s auch eigentlich bestens, mal von kleineren Sorgen abgesehen, die ich hin und wieder recht nah an mich ran kommen lasse.
.... was mein Umfeld nicht normal findet ist meine Ich-guck-mal-wieviel-mein-Körper-aushält-Mentalität, dabei meine ich nicht Drogen oder Selberverletzung sondern extreme Aktionen, das Austesten der eigenen körperlichen Grenzen .... wobei das auch wieder nur phasenweise so ist.

.... verändert hat sich innerhalb des letzten Jahres aber auf jeden Fall was an/in mir.
 
Zuletzt bearbeitet:
.... was mein Umfeld nicht normal findet ist meine Ich-guck-mal-wieviel-mein-Körper-aushält-Mentalität, dabei meine ich nicht Drogen oder Selberverletzung sondern extreme Aktionen, das Austesten der eigenen körperlichen Grenzen .... wobei das auch wieder nur phasenweise so ist.

.... verändert hat sich innerhalb des letzten Jahres aber auf jeden Fall was an/in mir.


googel mal Bipolare affektive Störung
 
Ich wurde ebenfalls als Borderliner diagnostiziert, wobei bei mir Dinge wie die Selbstverletzung fehlen. Ich kann mit der Diagnose so gar nichts anfangen...


Ich habe das auch nicht mit der Selbstverletzung....zumindest nicht nach außen! Ich zermürbe mich dann innerlich, ist auch nicht viel besser!

Was hast du denn in Bezug auf dieses Thema schon unternommen? Wie lange hast du schon die Diagnose?
 
Ich kann ehrlich gesagt überhaupt nichts mit dem Thema anfangen, kenne 1-2 Leute, die da mehr mit zu tun haben als ich.


Ich kann nur jeden Borderliner das Buch: "Ich hasse dich-verlass mich nicht" empfehlen!
Als ich das Buch gelesen habe, hatte ich das Gefühl, der Schriftsteller kennt mich persönlich.War schon ein komisches aber auch erleichterndes Gefühl!

Ich finde eure Offenheit zu diesen Thema wirklich beachtlich und danke euch dafür.
 
An der Stelle sag ich erstmal danke für die vielen Tip´s und die Mühe, die ihr euch macht,zu diesen Thema was zu schreiben, was echt hilfreich ist.
Soviel gebe ich nun erstmal noch Preis, ich bin seit einer Woche aus der Tagesklinik raus, die mir leider nicht viel geholfen hat und bin nun wieder ambulant in Behandlung, was mich wesentlich weiter bringt....aber dennoch mir viel zu langsam geht, was den Erfolg angeht.
Von der Klinik in Bad Bramstedt habe ich auch schon Gutes gehört.;)

Hey vielleicht ist auch die Wahl der Behandlung einfach nicht die richtige für dich.
Warst du nur in einer Tagesklinik oder auch schon in einem längeren stationären Klinikaufenthalt? Oder willst du das vielleicht garnicht in Erwägung ziehen.


Das Problem an Borderline ist, dass dieses Krankheitsbild ein Schrank mit einer verdammt großen Schublade ist.

Ich wurde ebenfalls als Borderliner diagnostiziert, wobei bei mir Dinge wie die Selbstverletzung fehlen. Ich kann mit der Diagnose so gar nichts anfangen...

Nunja nicht alle Borderliner verletzen sich offensichtlich.
Es gibt eine Menge Patienten die sich durch psychischen Druck schädigen.
Ich habe vor kurzen einen Drogenabhängigen und Alkoholkranken Patienten gehabt, der hat sich durch dir Drogen und durch den Alk geschädigt, auch das fällt in diese "Schublade". Denn trotz des Bewußtseins das er sich dauerhaften Schaden zufügt, hat er erst die Sucht in den Griff bekommen und dann plötzlich wieder angefangen.

Das Bekannte und Freunde sich abwenden ist leider ganz klar, denn wie sollen sie auch in ihrer Unkenntnis damit umgehen? Es ist wirklich schwierig.
Vielleicht sollte man den einen oder anderen Freund in seine Therapie mit einbeziehen? Am besten wäre ein Raucher, denn er unterliegt einer Sucht die er im Normalfall ablegen könnte, es aber nicht tut, das heißt auch er fügt sich bei vollem Bewußtsein großen Schaden zu. Manchmal hilft es solchen Menschen auf diesem Weg die Erkrankung zu erklären und verständlich zu machen.


@edit
huch ich habe die 2. Seite garnicht gesehen...