Allein Alkohol trinken - Tabuthema?

Kampfwurst

Fleischersatz
ID: 87633
L
21 April 2006
911
146
Tag,
wie der Threadtitel sagt geht es darum, in wiefern das Trinken von Alkohol ohne Gesellschaft in unserer Gesellschaft akzeptiert oder verpöhnt ist.

Das Thema beschäftigt mich schon länger, weil ich ab und zu auch selbst damit konfrontiert werde. Wenn manche Freunde von mir erfahren, dass ich abends ab und zu mal allein ein paar Bier trinke, weils einfach gemütlich ist und gut schmeckt, wollen dies teilweise garnicht glauben und findens urkomisch oder teilweise sogar bedenklich. Von anderen Freunden hingegen höre ich wieder, dass sie es auch so oder ähnlich handhaben. Also es ab und zu auch tun, wobei der Großteil von denen es auch noch irgendwie eigenartig findet.

Da ich für die Uni jetzt einen Essay schreiben muss, habe ich mich für dieses Thema entschieden... eben weil es mich interessiert.
Für den Essay bin ich jetzt noch auf der Suche nach weiteren Meinungen, vielleicht (oder hoffentlich) ganz neuen Denkanstößen und vielleicht Ideen, in welche Richtung ich später bei meinen Recherchen noch genauer kann.

Meine Grundsätzliche Frage zum Thema steht im Threadtitel. Denkanstöße, die eure Meinung vielleicht noch ändern oder differenzieren:

  • Beeinflusst das Alter des Trinkenden die Entscheidung?
  • In wiefern ist die Menge/Tag entscheidend?
  • Wenn okay, dann nur abends?
  • Anzahl Tage/Woche an denen man trinkt entscheidend?
  • "Härte" des Alkohols
  • etc... Neue Denkanstöße immer willkommen.

Vielen Dank für eure Meinungen im Voraus!


PS Meine Meinung kurz zusammengefasst:
In Maßen ist es auf jeden Fall okay, alleine Alkohol zu trinken. Damit meine ich: Nicht bis ins Delirium und nicht unbedingt jeden Abend. Ich spreche dabei für mich, also jemanden im Alter von 21 Jahren. Vor drei Jahren hätte ich das (in meinem Fall) wahrscheinlich noch anders gesehen, also komisch oder bedenklich gefunden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal abgesehen davon, dass ich es allgemein komsich finde, dass der Mensch Alkohol trinkt - schließlich ist es ein starker Bitterstoff und sorgt dafür, dass man seinen Verstand zumindest zeitweise nur eingeschränkt nutzen kann - finde ich das alleinige trinken nicht weitere merkwürdig.

Das du dir darüber aber Gedanken machst, zeigt mir wiederrum, wie merkwürdig der Alkoholkonsum an sich ist.

Um jetzt aber zu deiner eigendlichen Frage zu kommen:

Ich würde folgendes vermuten. Grundsätzlich gibt es 2 Arten von Alkoholtrinkern. Die einen trinken es, weil es ihnen schmeckt (zu denen gehöre ich - und da es mir nicht schmeckt trinke ich es halt nicht). Die anderen trinken es, weil sie von den Nebenwirkungen begeistert sind.

Jene, die es aus Geschmacksgründen trinken stört das alleinige trinken nicht weiter. Zwar schmeckt alles in guter Gesellschaft besser, aber Gutes bleibt gut. Also ist es kein Problem Alkohol allein zu trinken. Man trinkt ja auch mal Cola allein, obwohl man nicht wach bleiben will, sondern einfach nur, weil es einem schmeckt.

Die andere Gruppe hingegen sieht die Nebenwirkungen: die Hemmungslosigkeit, die Gedächnislücken, den Frohsinn usw.
Doch wer will im allein-sein diese Nebenwirkungen spüren? Nur Menschen, die große Probleme haben, also Menschen, die man allgemein als gescheitert betrachten würde.
Jene der zweiten Gruppe stehen dem Alkoholkonsum ohne Gesellschaft also sehr skeptisch gegenüber.

Da es keine Schwarz-Weiß-Menschen gibt, können die Denkanstöße, die du schon angegeben hast, alle stimmen ;)

Alter, weil der Mensch sich verändert, Jugendliche stehen sicherlich oft nicht so auf den Bier-Geschmack, dafür aber auf die Nebenwirkungen, bei älteren ist es vielleicht umgekehrt.

Tageszeit, weil Menschen zweiter Gruppe sich vielleicht sagen "naja, wenn sonst alles stimmt ist es auch nicht so merkwürdig" - schließlich gestehen sich ja viele nicht ein, dass sie das Zeug nur runterschlucken wegen den Nebenwirkungen.

...

In gewisser Weise spielt sicherlich auch die konsumierte Menge eine Rolle, da man bei hohen Mengen schnell viele Eigenschaften des Klischée Alkoholsüchtigen erfüllt und somit für einen solchen gehalten wird.

Natürlich nur meine Meinung und vollkommen ohne fachliche Belege.

MfG
DeadMansHorror
 
Hallo,

  • Beeinflusst das Alter des Trinkenden die Entscheidung?
  • In wiefern ist die Menge/Tag entscheidend?
  • Wenn okay, dann nur abends?
  • Anzahl Tage/Woche an denen man trinkt entscheidend?

Alles absolut irrelevant! Jeder entscheidet selbst, wann er wie wo was zu sich nimmt.

Unsere Gesellschaft hat sich verstrickt in Verallgemeinerungen. Der Alki sitzt halt nunmal oft zuhause und trinkt allein sein Bier. Deshalb bloß nichts so machen wie der Alki, sonst gehört man auch dazu.

Es gibt keinen vernünftigen Grund, warum ein Mensch nur in Gesellschaft Alkohol zu sich nehmen sollte. Es gibt umgekehrt auch keinen, warum er es nur alleine machen sollte. Es spielt einfach keine Rolle, wo das Nervengift zugeführt wird und in welcher Gesellschaft. Die Auswirkungen sind identisch (bzw. fast identisch, da man ja in der Disko z.B. schlechtere Luft hat, dafür aber mehr Bewegung...).

Für mich selbst stellt sich die Frage eigentlich nicht, da mich weder die Trinkgewohnheiten anderer interessieren noch ich das Bedürfnis habe, die Meinung zu meinen Trinkgewohnheiten mit anderen zu diskutieren.

PlaciD
 
Hallo

DMHs Auführengen kann man eigentlich nur zustimmen.

Ich persöhnlich trink gerne Bier, das ist für mich eine geschmacklich positive Art in den Genuß der Nebenwirkungen zu kommen. Allerdings greif ich hier zu Hause auch gern mal zur wirkungsfreien Variente, die schmeckt gar nicht mal so übel.

Was ich noch intressant finde ist die Tageszeit. Der Abend wird ja nicht deswegen gewählt, weil dann die Sonne nicht mehr so blendet, sondern weil dann die Arbeit getan ist und man sich auch nicht mehr in den Straßenverkehr begeben muß. Bei mir (Schichtarbeit) ist es manchmal genau umgekehrt und ich hab mir auch schon ein paar mal Morgens um halb Sieben ne Flasche Bier an der Tanke besorgt und diese vor dem Schlafengehen genossen.

Gruß und viel Spaß bei den aktiven Studientests.
Alex

@PlaciD
Es gibt keinen vernünftigen Grund, warum ein Mensch nur in Gesellschaft Alkohol zu sich nehmen sollte. Es gibt umgekehrt auch keinen, warum er es nur alleine machen sollte

Gibt es überhaupt einen vernüftigen Grund warum der Mensch Alk. trinken sollte?
 
Gibt es überhaupt einen vernüftigen Grund warum der Mensch Alk. trinken sollte?

Was ist vernünftig? Wenn es dem Menschen in der speziellen Situation mehr nützt als schadet, so ist dies evtl. ein vernünftiger Grund.
Für mich ist es z.B. dann vernünftig, wenn ich Lust darauf habe. Die Wonne über den Genuß des Nervengiftes ist dann einfach nützlicher als der Schaden, den diese geringe Menge auf meine Leber haben wird.
 
Für mich ist es z.B. dann vernünftig, wenn ich Lust darauf habe. Die Wonne über den Genuß des Nervengiftes ist dann einfach nützlicher als der Schaden, den diese geringe Menge auf meine Leber haben wird.

Ja, ich persöhnlich halte das ja auch so. Allerdings würde ich das nicht
unbedingt als Vernüftig ansehen, da man ja vorsätzlich die Gesundheit
schädigt. Vernünftig wäre wohl etwas zu suchen, was gesund wäre und
die gleiche Wonne bereitet.
Allerdings halte ich es, wenn man sich mal die Welt so ansieht, für sehr
schwierig nicht verrückt zu werden, wenn man sich nicht ab und zu mal
das Hirn lehr macht. Könnte vielleicht auch als vernüftiger Grund durchgehen.
Psychologische Prophylaxe sozusagen.;)

Kurz und knapp du hast natürlich recht man braucht keinen vernüftigen
Grund und besondere Anlässe sind oft auch nur Ausreden. Es genügt
vollkommen das es nen Haufen Spaß macht (machen kann).

In diesem Sinne...
Schönen Abend noch
 
Ich finde es auch immer ein bisschen merkwürdig, wenn mir jemand erzählt, er hätte abends alleine ein paar Bier getrunken und macht das auch regelmäßig. Das ist gesellschaftlich so ein bisschen verpönt. Dazu zählt natürlich noch nicht das eine Bier vor dem Fernseher, aber alleine ein paar Flaschen zu trinken ist allemal ungewöhnlich.

Das liegt aber einfach daran, dass man Alkohol gemeinhin mit Geselligkeit verbindet. Getrunken wird eben meist nur, wenn man mit anderen zusammen ist. Es kommt Stimmung auf, alle werden ein bisschen lockerer und heiterer. Sowas belebt den Abend einfach.

Und was noch verpönter ist, das ist der häufige Alkoholgenuss tagsüber. Muss ich auch zugeben, klingt für mich auch sofort nach, ich sag mal Unterschichtenproblem. Ist nicht böse gemeint, also haut nicht auf mich ein wegen dem Wort.
Wer aber regelmäßig schon vormittags trinkt, der hat in der Regel ein Alkoholproblem, keine Arbeit und irgendwie verquere Verhältnisse. Wie will man in so einem Zustand auch einen Job finden?

Wie auch immer, ich trinke abends auch schon mal ein Bier vor dem Fernseher wenn ich alleine bin, mehr dann aber auch nicht.
 
das Thema hat mich auch vor längerem mal beschäftigt.

Ich kenn viele Leute, die garkeinen Alkohol trinken bzw. probiert haben (außer in Kuchen oder so) und ich muss sagen, diese Leute verdienen meinen Respekt. Das Problem an Alkohol ist, dass man so leicht dran kommt und wenn es nur der Keller der Eltern ist. Und dann trinkt man doch gerne mal ein, zwei drei... beim Grillen, Fernsehen, ......

Ich selber trinke gerne mal einen (mehr). Allerdings immer mit Anlass und mit mehreren Leuten. Alleine trinken, da geb ich den Vorrednern Recht, ist verpönt, weil der Verdacht auf kommt, dass Leute ihre Probleme ertränken wollen, sogenanntes Frustsaufen.

Was die Menge angeht ist jeder Mensch ein bisschen anders, nicht von der Menge die sie vertragen, aber die, die sie trinken! Ich kenne viele jüngere die nur trinken, damit sie lustiger drauf sind und lockerer, um Weibchen anzusprechen. Das sind Einstellungen die mir "Angst" machen. So Leute greifen dann wohl auch schneller mal zu der Pulle zu Hause, wenns nicht läuft.

Ausschlaggebend ist für mich die Menge pro Woche. ob man jetzt einen Tag richtig zu langt oder unter der Woche jeden Abend ein Bier trinkt... ist (für mich) egal. Und gegen ein Bierchen zum MittagEssen (Weißbier zur Weißwurst) hab ich absolut nichts. Das hat dann aber was mit Genuss zu tun und nicht mit dem Ziel locker zu werden.

Was mir aufgefallen ist, dass die Trinkeigenschaft EXTREM von dem Selbstwertgefühl und der Umgebung abhängt. Leute die garkeinen Alkohol trinken sind meistens psychisch auch recht stark (möchte nicht wissen, wie oft die angemacht werden, weil sie nix trinken). Ich würde Alkohol als gewisse "Schwäche" ansehen. Es ist wie mim Rauchen auch: eigentlich sollte man es nicht und man machts doch immer wieder.

Zum Alk generell: jedem so viel er will, was er will und wo er will, aber nicht zu viel, nicht zu Hart und nicht aus Lust auf den Betrunkenheitszustand!
 
Für mich selbst stellt sich die Frage eigentlich nicht, da mich weder die Trinkgewohnheiten anderer interessieren noch ich das Bedürfnis habe, die Meinung zu meinen Trinkgewohnheiten mit anderen zu diskutieren.

PlaciD
gerade das persönliche fehlt dann in deiner Diskussion. Du kannst net diskutieren, indem du nur die Trinkgewohnheiten anderer thematisierst. In soner Studie geht es auch um Empathie und den Versuch zu "verstehen", wie jemand anderes tickt.


Allerdings würde ich das nicht
unbedingt als Vernüftig ansehen, da man ja vorsätzlich die Gesundheit
schädigt. Vernünftig wäre wohl etwas zu suchen, was gesund wäre und
die gleiche Wonne bereitet.

ich sehe keine gesundheitliche Beeinträchtigung im Genuss von Alkohol.
im Gegenteil. Jeder kennt die Geschichte mit dem Glas Rotwein am Abend...(und da kann ich mir nicht vorstellen, dass die von der Alkohol-Lobby verbreitet wurde ^^)


Was mir aufgefallen ist, dass die Trinkeigenschaft EXTREM von dem Selbstwertgefühl und der Umgebung abhängt. Leute die garkeinen Alkohol trinken sind meistens psychisch auch recht stark (möchte nicht wissen, wie oft die angemacht werden, weil sie nix trinken). Ich würde Alkohol als gewisse "Schwäche" ansehen. Es ist wie mim Rauchen auch: eigentlich sollte man es nicht und man machts doch immer wieder.

das halte ich für ne ziemlich gewagte Aussage. ( aber zugegeben n guter Einstieg zum Diskutieren. )


Ich würde für die Studie noch ein sogenanntes Nord-Süd-Gefälle untersuchen.
Wie siehts aus mit den Bayern, die morgens schon zum Frühstück zu Weißwurst und ner Brezel ein Weißbier trinken?

Was ist mit den isotonischen Eigenschaften eines Biers?

Für mich persönlich hat der Konsum/Genuss von Alkohol einen belohnenden Charakter. Der Zeitpunkt wird doch oft so gewählt, dass man sich für überstandene Entbehrungen/Mühen etc. mit einem oder zwei Bierchen belohnt?!

Auf die Frage nach der psychischen Konstitution eines Menschen, der Alkohol trinkt, wird sich so leicht kein Ergebnis finden, das valide und reliable psychologische Erkenntnisse bringt. Wenn ich da in meinen Bekanntenkreis schaue, haben all jene, die ab und zu mal mit mir einen heben gehen, ein relativ gutes Selbstbewusstsein (soweit ich das einschätzen kann).
Aber der Kasus Knaxus könnte darin liegen, wie man als Mensch mit Problemen umzugehen versucht. Ob man die direkt angeht, ob man die erstmal beiseite schiebt... etc.

Das sogenannte Mut antrinken kenn ich auch. Ich hab aus meiner Erziehung heraus schon ne gewisse Hemmschwelle manche Dinge zu tun. Die Frage ist da dann, ob man das als positiv oder negativ erachtet, wenn ich nüchtern manche Sachen nicht tu, über die ich im angetrunkenen Zustand erst gar nicht nachdenken würde.

Ich glaube nicht, dass ein Bierchen (Glas Rotwein/Whiskey) abends Zeichen für eine labile oder psychisch nicht ganz gesunde Person ist.

Alkohol wird seit Jahrzehnten als "Luxusgut" und Genussmittel propagiert und für viele ist es auch einfach nur n Statussymbol. (man bedenke die Bonzenparties, bei denen eine Flasche Wodka mehrere Hunderte von Euros kostet).
Und dass man diesem Laster in Gesellschaft eher fröhnt, liegt wohl daran, dass man da oft auch einen gewissen Wettbewerbscharakter hat. Wer verträgt mehr? und was? (Mensch als "Rudeltier", der in nichts nachstehen möchte.)

Wenn da so drüber nachdenke, ist für mich ein Bierchen abends daheim eher ein Genuss und ne Selbstbestätigung, als was Schlimmes. (siehe Belohnungsgedanke?! man könnte ja auch nen Kuchen futtern oder so *g*)
 
Moin,

ohne jetzt mal groß auf die anderen Meinungen hier einzugehen, schreib ich mal meine Sicht der Dinge ;)

Aus meiner Sicht ist es relativ egal wo und mit wem man trinkt. Wenn man den Genuß von bestimmten alkoholischen Getränken mag - z.B. Bier oder auch Wein - dann spricht in meinen Augen absolut nix dagegen sich mit einem Glas oder auch mit einer Flasche zu Hause hinzusetzen und ganz in Ruhe zu entspannen.

Für mich wäre es ein Warnzeichen wenn einer meiner Freunde sich zu Hause öfter alleine besäuft. Also das trinken zur Gewohnheit wird und nicht mehr aus dem "mir schmeckt es" Antrieb konsumiert wird, sondern aus dem "ich brauch es um über den Tag zu kommen"

Und diese Problematik kann bei 20 jährigen Azubis auftreten, bei 30 jährigen Studenten, bei 40 jährigen Arbeitslosen, bei 50 jährigen leitenden Angestellten, bei 60 jährigen Arbeiten oder auch bei 70 jährigen Renter. Kurzum, es hängt viel mehr von der Persönlichkeit der Menschen ab, als vom Alter oder Tätigkeit.

Und ob das Bier jetzt um 15 Uhr oder um 22 Uhr getrunken wird, macht auch keinen Unterschied. Die Masse und Regelmäßigkeit wäre für mich entscheidener
 
Ich sehe das ähnlich wie battscho. Nach einem anstrengenden Tag gemütlich im Sessel zu sitzen, einen Zigarillo zu rauchen und dazu ein Glas (oder auch mal 2, aber mehr halt nicht, denn morgen ist ja auch wieder ein Tag) guten Whiskey zu trinken und dabei den Tag Revue passieren zu lassen, entspannt und tut einfach gut. Sich sinnlos zu benebeln halte ich für übel.

Mein Vater hat mal zu mir gesagt: "Wenn du trinkst, weil das Leben schön ist, ist das in Ordnung. Wenn du trinkst, damit das Leben schön wird, ist das nicht in Ordnung." Ich denke, da ist was dran. Leider beobachte ich zusehends, daß immer mehr Leute (und gerade die jungen Leute) aus letztgenanntem Grund trinken. Sie ertragen das Leben nüchtern nicht.

Wer seine Probleme mit Alkohol ersäufen will, sollte dran denken, daß die Probs verdammt gute Schwimmer sind.
 
Hoppala, da ist heut morgen ja noch einiges dazu gekommen. Vielen Dank für eure Meinungen soweit, bisher kann ich alles nachvollziehen.

Einen Aspekt, der mir noch recht wichtig ist:
Sich das Leben schöntrinken, Frust wegsaufen, oder wie mans auch immer nennen mag. Das kann genau so gut auch mit Freunden/auf Parties geschehen wie zu Hause, oder?

Und wenns um den Genuss geht, wäre es dann vielleicht möglich, dass allein trinken viel gesünder ist, weil man sich nicht verleiten lässt, aus der hiteren Stimmung heraus noch ein zweites, drittes,.... Bier zu trinken? Je mehr Alkohol man intus hat, desto ungehemmter wird man. Auch was das Trinken anbetrifft. Ab einem gewissen Pegel könnte man da fast von einem Teufelskreis sprechen.

Das ist natürlich eine Sichtweise. Es kann natürlich auch sein, dass man Freunde hat, die nichts trinken und einen zur Vernunft rufen. Aber klingt schon fast stichhaltig.... oder hab ich was übersehen? ;)
 
Wie ist das mit dem "allein trinken" eigentlich gemeint?
Wenn ich z.B. einen Fernsehabend mache mit meinem Freund, der trinkt nicht, aber ich gerne ein Glas Rotwein trinke, dann trinke ich doch auch allein.
Oder ist das nicht gemeint?

Übrigens müssen erhöhte Leberwerte nicht unbedingt etwas mit Alkoholmißbrauch zu tun haben. Ich trinke vielleicht alle viertel Jahre mal einen Wein oder Tequila Sunrise oder Sekt. Nichts ungewöhnliches. Betrunken war ich nur einmal mit 16 Jahren und ansonsten angeschickert vor 1,5 Jahren.
Ich nehme keine Medikamente und trotzdem sind meine Leberwerte erhöht :ugly:
Und nun bring mal einem Arzt bei, dass ich wirklich nichts trinke. :biggrin:

Von vielen weiß ich, dass denen Bier schmeckt, wie anderen Cola oder ähliches. Abends ein Feierabendbier zum Essen ist nichts ungewöhnliches und dabei bleibt es auch.
Ich denke an dem Spruch von LordRoscommon ist was Wahres dran.
Solange man nicht Frustsaufen, Einschlafsaufen und über den Tagkommensaufen veranstaltet, kann man doch trinken, was und wo und in welcher Gesellschaft man möchte.
 
Sich das Leben schöntrinken, Frust wegsaufen, oder wie mans auch immer nennen mag. Das kann genau so gut auch mit Freunden/auf Parties geschehen wie zu Hause, oder?
Da würde ich mal sagen, dass man tendenziell eher keinen Frust hat, wenn man denn auf Partys unterwegs ist. Die Situation kommt also eigentlich gar nicht zu stande.

Je mehr Alkohol man intus hat, desto ungehemmter wird man. Auch was das Trinken anbetrifft. Ab einem gewissen Pegel könnte man da fast von einem Teufelskreis sprechen.
Aber das ist ja kein Dauerzustand dann. Wenn man also mal abends auf einer Feier einen über den Durst trinkt, dann kommt die Einsicht ja meistens am nächsten Tag, den man dann sonstwo verbringt. :)

Der Teufelskreis beschränkt sich also eher auf einen Abend, wenn er denn überhaupt existiert. Manche können sich vielleicht irgendwann nicht mehr beherrschen, ich für meinen Teil weiß aber immer wann ich besser aufhöre und auf Wasser wechsle.

Im Übrigen wirkt ein Glas Wasser zwischendurch wahre Wunder was das Wohlbefinden angeht.

Wie ist das mit dem "allein trinken" eigentlich gemeint?
Wenn ich z.B. einen Fernsehabend mache mit meinem Freund, der trinkt nicht, aber ich gerne ein Glas Rotwein trinke, dann trinke ich doch auch allein.
Das ist sicherlich nicht gemeint.
Eher das allgemeingültige Klischee von den Menschen, die wirklich alleine abends vor dem Fernseher oder auf dem Balkon sitzen und sich einen zwitschern.
 
Da würde ich mal sagen, dass man tendenziell eher keinen Frust hat, wenn man denn auf Partys unterwegs ist. Die Situation kommt also eigentlich gar nicht zu stande.
Doch, natürlich. Es ist ja nicht nur so, dass die Möglichkeit besteht, dass man nicht-super gelaunt auf ner Party auftaucht. Aus welchen Gründen auch immer. Es gibt genügend Leute, wo das der Fall ist.


Der Teufelskreis beschränkt sich also eher auf einen Abend, wenn er denn überhaupt existiert.
Ja, da gebe ich dir Recht! So wars ursprünglich auch gemeint. Vielleicht habe ich es missverständlich ausgedrückt. ;)


Eher das allgemeingültige Klischee von den Menschen, die wirklich alleine abends vor dem Fernseher oder auf dem Balkon sitzen und sich einen zwitschern.
:yes:
 
Da würde ich mal sagen, dass man tendenziell eher keinen Frust hat, wenn man denn auf Partys unterwegs ist. Die Situation kommt also eigentlich gar nicht zu stande.

dann müssen wir aber auch weiterfragen, warum man auf Parties geht?
Aus Spaß am Leben, oder aus Frust über das Leben und die Möglichkeit der Ablenkung auf ner Party...

ich kenn einige, deren Alltag echt ätzend langweilig und "primitiv" ist und die sich den Kick fürs Leben nur am WE auf Parties und Festen holen können. :-?
das natürlich auch nur mit Mengen an Alkohol...

und persönlich hab ich schon gar keine Lust mehr bei schlechter Laune auch noch auf ne Party zu gehen, wo alle fröhlich und heiter sind und mir meine Laune nur noch mehr vermiesen würden :biggrin:
 
Doch, natürlich. Es ist ja nicht nur so, dass die Möglichkeit besteht, dass man nicht-super gelaunt auf ner Party auftaucht.
Wenn ich keine Lust auf eine Feier habe gehe ich normalerweise nicht hin. ;) Und aus Frust trinke ich da dann schon gar nicht.

und persönlich hab ich schon gar keine Lust mehr bei schlechter Laune auch noch auf ne Party zu gehen, wo alle fröhlich und heiter sind [...]
Ebenfalls. Vielleicht hat man keine Lust weil man keinen kennt, oder weil man an dem Tag nicht in Form ist, oder warum auch immer.

Jedenfalls bringt es mir persönlich dann auch nichts irgendwas in Alkohol zu ertränken.
 
ich kenn einige, deren Alltag echt ätzend langweilig und "primitiv" ist und die sich den Kick fürs Leben nur am WE auf Parties und Festen holen können. :-?
das natürlich auch nur mit Mengen an Alkohol...
Ja, da ist die Party "nur" die Nebenwirkung des Alkohols, statt umgekehrt.
 
Als versierter Alkoholkonsument kann ich nicht behaupten, dass ich nur aus einem einzigen Grund, in ausschließlich den und den Situationen und dann auch nur so und so viel trinke.

Alkoholkonsum kann eine Belohnungsfunktion haben, z.B. nach einem arbeitsintensiven Tag die Füße hochlegen, bei einem guten Film und nem Bier, oder Wein sich seine 2-3 Stunden Urlaub des Tages zu gönnen. Hier steht sicherlich mehr der Genuss im Vordergrund.

Genau so gut (wie z.B. heute) lächzt die staubige Kehle nach 5 Stunden sightseeing in der glühenden Hitze auch gerne mal nach einem kühlen, erfrischenden, prickelnden Nass. Hier ist das Ziel auch nicht betrunken zu werden.

Es gibt aber auch die miesen Tage, an denen man einfach alles vor die Wand fährt, oder irgendwer einem das Leben schwer macht. Hier finde ich es absolut nicht verwerflich den Tag mit etwas "Fluffigkeit" aufzupeppen, den Tag als verloren zu werten, Sorgen zu verschieben und am nächsten Tag neu zu starten und die Probleme anzupacken. Ob man an solchen Tagen nun Eis aus nem Eimer löffelt, seinen Mülleimer verprügelt, oder nen 6er Träger vernichtet, mag vielleicht nicht vernünftig sein. Aber es hilft.

Ich finde man sollte sich dann sorgen machen, wenn man trinkt anstatt
seine Probleme zu lösen. Alles andere ist für mich nur eine der vielen Sünden des Lebens, die jeder irgendwo hat. Man lebt nur einmal (geh ich mal von aus :roll: )
 

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