Das ist nicht euer Ernst, oder? Nur weil die auf der ersten Liste lauter Titel haben, wollt ihr die wählen?

Als ich mir diese Liste mal durchgelesen habe, dachte ich mir schon: Das sind die Neoliberalen mit rechtem Einschlag.

Junge Junge... da geht aber einer nie ohne braune Keule auf die Jagd;)
War ja nur eine Frage der Zeit bis sowas kommt...
Als sie noch parteilos vors BVerfG gezogen sind warens in der öffentlichen Lesart noch die immerknötterigen "Euromuffler". Die Partei war keine 24 Stunden gegründet da kamen schon die ersten Artikel die eine braune Invasion im Anti-Eurogewand anrauschen sahen.
Auf dieser Argumentationsebene kann ich eigentlich nur sagen: Ich halte die nicht wegen der Titel für unbedingt wählbar sondern wegen der Tatsache, dass "irgendwer" offenbar derart Angst vor denen zu haben scheint, dass kein Mittel zu abgedroschen zu sein scheint um Fachwissen und Argumente durch pseudoinvestigative "braune Enthüllungssoße" mundtot zu machen.
Frei nach dem Motto: Egal wie recht sie haben könnten, es lohnt sich nicht sich damit zu beschäftigen weils rechter Abschaum ist!

So, jetzt ist mir schlecht und ich ertränke meinen freiheitlich-demokratischen Charakter in einem braunen Milchkaffee.
 
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[...] Ich halte die nicht wegen der Titel für unbedingt wählbar sondern wegen der Tatsache, dass "irgendwer" offenbar derart Angst vor denen zu haben scheint, dass kein Mittel zu abgedroschen zu sein scheint um Fachwissen und Argumente durch pseudoinvestigative "braune Enthüllungssoße" mundtot zu machen. [...]
Ich selbst halte nicht viel von Parteien, die schon in ihrem Namen die Opposition tragen. "Alternative" oder "Piraten" oder sonstwas. Die nehme ich gar nicht für voll. Die zeigen schon durch ihren Namen an, dass sie die Regierungsverantwortung gar nicht haben wollen. Aber nur da könnten sie überhaupt was ändern. In der Opposition, wo sich jeder Fuchs und Igel tummeln, spätestens 4 Jahre danach auch wieder "Gute Nacht" sagen, ist doch kein Blumentopf zu gewinnen.

Ob die Herren einen rechten, linken oder rückwärts-mit-Kniebeuge-Einschlag haben, ist mir grundsätzlich scheißegal. Nur sollten sie eben nicht nur immer ein, zwei oder 3 Themen auf dem Zettel haben, die gerade in aller Munde sind. Wenn sie es mal schaffen würden, sich ganzheitlich mit der Politik zu beschäftigen, dass sie eben auch überhaupt die Personalien und Know-How hätten, einen Bildungsminister, Verkehrsminister und von mir aus auch noch einen Verteidigungsminister stellen zu können, dann kommen sie für mich vielleicht auch mal als Alternative in Frage. Vorher stelle ich sie gedanklich auf eine Stufe mit den Versagern der Piraten...
 
Frei nach dem Motto: Egal wie recht sie haben könnten, es lohnt sich nicht sich damit zu beschäftigen weils rechter Abschaum ist!
Den verlinkten Artikel überhaupt gelesen?! Er beschäftigtigt sich doch mit der Partei un betrachtet vor allem das Personal, aber auch das Programm.

Anders herum wird ehern ein Schuh daraus: Die öffentliche Zustimmung resultiert doch hauptsächlich darauf, dass man sich eben nicht genau mit der Partei beschäftigt und sie auf ihre "Euro-/EU-kristische" Haltung, gepaart mit ein paar Prof./Dr.-Titel, reduziert.
 
[...]mit dem rechtsextremen Rand. [...]


Natürlich bewegen sich gewisse Menschen, um Gehör zu finden, zwangsläufig auf der rechten oder linken Skala der allgemeinüblichen Katalogisierung auf dem Parteienspektrum.

Man löst Rechtsextremismus und Hass aber nicht, indem man die entsprechenden Gruppierungen ignoriert.

Mir gehts persönlich nicht um die Gesinnung einiger Einzelfälle, sondern um die Sache, um unsere Zukunft und um die Zukunft der Europäischen Union.

Die Schlüsselfrage, ob die Europäischen Institutionen außeinanderbrechen oder nicht, beantwortet sich nicht am Fortbestand des Euro, sondern am Frieden der Völker innerhalb der Europäischen Union und dieser wird gerade durch den Euro derzeit in Frage gestellt.

Außerdem ist die Situation gerade durch den Euro so festgefahren, dass der Euro den Exportländern die Zukunft verbaut, weil sie durch Lohnschmelze und Niedriglohnsektor nicht mehr genug haben, um im Alter davon leben zu können und andererseits den in die Krise geratenen Ländern durch Sparzwänge und Kürzungen im sozialen System den Hass auf unsere Politik schürt und gleichzeitig deren Zukunft keine Perspektiven mehr geben kann.

Jede Währung braucht die Währung, die zu ihrer eigenen Leistungsfähigkeit passt. Neben der wirtschaftlichen Frage, darf man nicht die soziale Frage vernachlässigen.

Also wird es Zeit, dass wir friedlich eine Änderung des Euros unterstützen bzw. Komplimentär die Nationalen Währungen wieder zulassen. An dieser Frage wird sich m.E. entscheiden, ob die Europäische Union Zukunft hat oder nicht.

Leider sehe ich in anderen Parteien nicht, dass die eine Abkehr von dem Zentralstaat Europa fordern. Ich hätte mir sehr gerne von der FDP oder der Piratenpartei gewünscht, dass sie diesbzgl. lernfähiger sind. Leider sind nur einzelne Stimmen im Bundestag vertreten, die diese Politik des Zentralstaats nicht mitgehen wollen.

Und die Europäische Zentralbank? Die sieht natürlich durch den Zerfall des Euros ihren Machtverlust und wird diesen Zerfall des Euros natürlich nicht so einfach zulassen. Diese Politik ist aber der Staatsbankrott in spe, weil er darauf hinausläuft, dass Deutschland selbst in die Zahlungsunfähigkeit kommt. Spätestens dann ist die Rettungspolitik sowieso vorbei.

Also ich sehe jedenfalls nicht, dass die Politischen Strukturen vereinheitlicht werden, angesichts der Eurokrise, daher ist eine Politische Union auch eher als unwahrscheinlich einzustufen.

Es gibt keine so einfache Lösung für das Problem aber ich glaube an eine vernünftige Lösung. Damit der Frieden in Europa und die Europäische Idee nicht scheitert, müssen Alternativen her und nicht das, was unsere Berufspolitiker uns seit Jahrzehnten prädigen.

Mit der AFD haben wir eine Alternative, die von den Massenmedien zwar nicht gern gesehen wird, behaupte ich, aber die mit deren kompetenten Wirtschaftswissenschaftlern nüchtern die Probleme angehen. Unserer Regierung oder einer ihrer Nachfolgeregierungen spreche ich diese Kompetenz ab. Die wissen ja teilweise nicht einmal, über was sie überhaupt abstimmen und gehen ihrer privatwirtschaftlichen, kommerziellen Interessen nach, weil ein Bundestagsgeld ja offenkundig nicht ausreicht, um die politischen Interessen der Bürger zu vertreten. Übrigens mit Ausnahme der Linkspartei und einiger weniger Abgeordneten der anderen Fraktionen.
 
Wie gesagt für mich ist die PDV die einzig wählbare Partei und jeder, der sich nicht täglich mit der Verblödungskeule bearbeiten lässt wird mir da zustimmen. Ein Problem wird gelöst wenn man es an der Wurzel packt und nicht über Jahre hinweg an den Symptomen herumdoktert.


Und das ist auch der Grund wieso die AFD mediale Aufmerksamkeit bekommt, weil sie am System nichts verändern möchte.
 
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Genau! Jeder, der nicht meiner Meinung ist, ist ein Vollidiot...



Müssen wir erst wieder über das Geldsystem sprechen ?? Oder noch besser vielleicht kannst du es ja erklären ?? Dann kannst du mal zeigen, ob du einer von dir genannten bist oder nicht.

Aber ich denke das kannst du nicht, denn wenn du es könntest, wärst du meiner Meinung :)
 
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Was mich ja allgemein immer ein wenig an Politikdiskussionen, besonders im Netz, stört ist der Löffel und die Weisheit in ungenierter und ungeschminkter Form. Dazu noch eine ordentliche Ladung Zement und eine gefühlte Lenkradsperre im Stammhirn;)

Da weiß man garnicht wo man anfangen soll.
Bei jenen welche gemäß Geheiß der Kanzlerin die Ansicht vertreten, dass der Euro tatsächlich alternativlos dafür sein soll, dass wir die anderen europäischen Völker/Länder mehr lieb haben und sie uns... auch wenn dafür alle Perspektiv- und Arbeitslos werden sollten?
Bei denen die fordern eine zwei Wochen alte Partei müsse ein lückenloses Lösungspamphlet für alle Zipperlein in Kommunal-, Landes-, Bundes- und Weltpolitik auffahren können um wählbar zu sein?... und dann noch der Ansicht zu sein scheinen, dass die Regierungen der letzten Jahrzehnte irgendwie vorderrangig Minister mit ressortspeziefischer Expertise ernannt hätten?
Bei jenen die glauben, dass es z.B. einen Diffamierungsgrund darstellt die Ansicht zu vertreten unser "Sozialstaat" heiße vielleicht nur so und ist garnicht wirklich "Sozial"?
... die sich ihre Meinung über eine Partei durch einen einzigen "Analyseartikel", der offensichtlichster Weise vor der Verschriftlichung in etwa so Ergebnisoffen wie eine Titanicverfilmung war bilden?
... oder vielleicht bei jenen die (grundsätzlich lobenswerter Weise) viele alternative Medien studiert zu haben scheinen, diese aber nicht als wichtige Bausteine zur eigenen Meinungsbildung sondern als Dogma verstanden haben?

So, bevor ich hier jetzt alle gegen mich aufbringe gehe ich lieber ins Bett und Wünsche nicht nur dem Himmel in nächster Zeit weniger schwarz/weiß.
 
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So, bevor ich hier jetzt alle gegen mich aufbringe gehe ich lieber ins Bett und Wünsche nicht nur dem Himmel in nächster Zeit weniger schwarz/weiß.
Nicht gegen Dich aufbringen. Darfst ja Deine Meinung haben und kund tun. Wäre eben halt nur schön, wenn Du Meinungen neben Deiner eigenen akzeptierst und nicht als Quasi-Hauptschulkram abtust, während Deine wohl der Weiheit letzter Schluss sein muss. Aber mal zu Deinem Post, deswegen sind wir ja hier:

Bei jenen welche gemäß Geheiß der Kanzlerin die Ansicht vertreten, dass der Euro tatsächlich alternativlos dafür sein soll, dass wir die anderen europäischen Völker/Länder mehr lieb haben und sie uns... auch wenn dafür alle Perspektiv- und Arbeitslos werden sollten?
Also der Euro ist sicher nicht alternativlos. Nur sind sich längst nicht alle einig, was wohl die Rückkehr zur DM oder der Beibehalt des Euros kosten wird. Und was auf lange Sicht das Beste für Deutschland und Europa ist. Viele Experten sind sich einig, dass der Euro viel zu früh und ungestüm kam, weswegen eine Rückkehr zur DM unausweichlich ist. Vielleicht haben sie recht, aber es ist vielleicht trotzdem interessant, warum andere Experten meinen, dass das noch viel teurer käme und eben nicht der beste Weg ist.

Bei denen die fordern eine zwei Wochen alte Partei müsse ein lückenloses Lösungspamphlet für alle Zipperlein in Kommunal-, Landes-, Bundes- und Weltpolitik auffahren können um wählbar zu sein?... und dann noch der Ansicht zu sein scheinen, dass die Regierungen der letzten Jahrzehnte irgendwie vorderrangig Minister mit ressortspeziefischer Expertise ernannt hätten?
Also wenn sich eine Partei zum Wahlkampf stellt, sollte sie entweder ganzheitliche Vorstellungen haben, wie es in einem Land auszusehen hat oder sie bleibt eben eine bloße "Meckerpartei" zum Zwecke des Bauernfangs. Ich weiß, sie nennen sich "Themenpartei" wie einst die Grünen. Aber da ich nach wie vor die Grünen nicht für voll nehme (mag ja ein Fehler sein), nehme ich die anderen schon gar nicht für voll. Von mir aus könnten sich ja auch 3 oder 4 Themenparteien zu einem Bund zusammentun, die dann in ihrer Gesamtheit durchaus für mich wählbar würden. Das mag ja jeder anders sehen, aber eine Aussage, dass eine Partei, die "erst 2 Wochen alt ist", einfach ihrer Existenz wegen wählbar sein muss (der Rest wird dann schon irgendwann kommen), kann doch nicht Dein Ernst sein, oder?

Bei jenen die glauben, dass es z.B. einen Diffamierungsgrund darstellt die Ansicht zu vertreten unser "Sozialstaat" heiße vielleicht nur so und ist garnicht wirklich "Sozial"?
Definitionssache. Ich denke auch, dass unser Staat quasi von Quartal zu Quartal immer unsozialer wird und wir uns auf einem Weg befinden, der dem Ende des Sozialstaates entgegen steuert. Aber auf die Frage, ob wir jetzt und heute noch in einem leben, ist ja wohl definitiv mit "Ja" zu beantworten. Wer es nicht glaubt, der setzt sich einfach mal in den Flieger und schaut, wie es woanders zugeht.

... die sich ihre Meinung über eine Partei durch einen einzigen "Analyseartikel", der offensichtlichster Weise vor der Verschriftlichung in etwa so Ergebnisoffen wie eine Titanicverfilmung war bilden?
Das liegt bei den meisten wohl am Zeitmangel, sich eingehend mit inzwischen - ich weiß gar nicht - 30 oder 40 Parteien zu beschäftigen, die zur Wahl stehen. Man nimmt sie eben nur am Rande zur Kenntnis wie Werbefernsehen. Wenn man eben in der Masse untergeht, bedarf es einer guten PR, nicht unbedingt eines guten Wahlprogramms. Leider, aber so ist es nunmal. Wie mit einem guten Produkt, das erst dann guten Absatz findet, wenn die PR-Abteilung ihren Job gemacht hat.

... oder vielleicht bei jenen die (grundsätzlich lobenswerter Weise) viele alternative Medien studiert zu haben scheinen, diese aber nicht als wichtige Bausteine zur eigenen Meinungsbildung sondern als Dogma verstanden haben?
Was in etwa der gleichen Liga spielt, wie Verschwörungstheorien. Wenn man sich immer nur Filmchen von 9/11-Zweiflern anschaut, kommt man notwendigerweise zu dem Schluss, dass G.W.Bush höchstpersönlich die Entführungen anordnete und die Piloten CIA-Agenten waren, die ihr Leben für die "Freiheit der großartigsten Nation der Welt" opferten. Deswegen hast Du hier auch völlig recht.

"Alternative Medien" sind ja nur deshalb "alternativ", weil sie eine andere Sichtweise vertreten als der Mainstream. Sonst würden sie ja auch kaum Leser/Zuschauer haben und hinter den "großen" verschwinden. An sich ist es ja immer eine gute Sache, dass jeder seine Meinung verbreiten darf. ich bin ein ganz großer Fan von Meinungsfreiheit, auch wenn man beispielsweise in den USA sehen kann, wohin es führt, wenn man den Leuten mehr Freiheit zugesteht als in Deutschland.

Trotzdem wird man ja nicht davon entbunden, selbst nachzudenken. Weder bei "alternativen Medien", noch bei "konventionellen Medien". Die ganze Wahrheit kennt sowieso niemand, aber es schadet nie, seine Informationen aus mehr als nur einer Quelle zu beziehen. Und was noch viel wichtiger ist: Natürlich auch die Medien in die Meinungsbildung einzubeziehen, die nicht zwingend nur meine Meinung vertreten.

So, jetzt bin ich zwar auf Deine "Anklage gegen die politische Meinungsbildung und Diskussionskultur im Netz" eingegangen, aber welche Meinung hast Du denn? Wenn die Partei - wie heißt sie gleich - AFD ist, von denen Du Dir mehr erhoffst, als von anderen, dann ist es natürlich sehr interessant zu erfahren, warum das so ist.

Aus meiner bescheidenen Sicht scheint es nur eine weitere Protestpartei, wie die Piraten, zu sein. Die Piraten taugen nach wie vor zu nix, außer dass man jetzt in Berliner Gemeinschaftsklos sein Geschäft verrichten kann, damit Transsexuelle sich nicht mehr entscheiden müssen :ugly: Genauso anderen Themen, wie etwa Bildung. Kurz: Das war's dann wohl. Ich bin ja nicht grundsätzlich gegen Protestparteien und was sie sagen und wollen, aber unter dem Strich bleiben die Parteien ein Spielplatz für (extreme) Randgruppen mit Sonderwünschen, die außer 0,0001% der Leute niemand braucht. Ich gestehe ihnen ja auch ein erhöhtes Profilierungsbedürfnis zu, aber es schadet auch nicht, mal den Wirsing zu benutzen.

Kann ja sein, dass die AFD da anders tickt. Werden wir vielleicht ja noch sehen. Ich kann mich aber gut an ähnliche Diskussionen hier bei Klamm erinnern, als die Piraten die Bühne betreten haben und wie vehement einige diese Bekloppten verteidigt haben und als "einzige Wahlalternative" auszeichneten...
 
Also wenn sich eine Partei zum Wahlkampf stellt, sollte sie entweder ganzheitliche Vorstellungen haben, wie es in einem Land auszusehen hat oder sie bleibt eben eine bloße "Meckerpartei" zum Zwecke des Bauernfangs. Ich weiß, sie nennen sich "Themenpartei" wie einst die Grünen. Aber da ich nach wie vor die Grünen nicht für voll nehme (mag ja ein Fehler sein), nehme ich die anderen schon gar nicht für voll. Von mir aus könnten sich ja auch 3 oder 4 Themenparteien zu einem Bund zusammentun, die dann in ihrer Gesamtheit durchaus für mich wählbar würden. Das mag ja jeder anders sehen, aber eine Aussage, dass eine Partei, die "erst 2 Wochen alt ist", einfach ihrer Existenz wegen wählbar sein muss (der Rest wird dann schon irgendwann kommen), kann doch nicht Dein Ernst sein, oder?

Interessant ist doch, dass auch die SPD und die CDU noch kein einziges Programm hatten, welches umgesetzt werden konnte, da aufgrunf von Koalitionen kompromisse eingegangen werden musste. Die gesamte Haushaltsplanung, die in der Wahl aufgebaut wird (wir finanzieren die Steuererleichterung durch xy) hat meistens nicht geklappt, weil xy mit dem Koalitionspartner nich tragfähig war. Eine Partei muss sicherlich das Potential haben (Und dabei spielt die Qualifikation der Mitglieder eine wichtige Rolle) eine verantwortungsvolle Aufgabe bewältigen zu können. Aber schon vor dem Regieren zu fordern, dass auf alle Fragen antworten feststehen müssen sehe ich als gewagt an und das können unsere jetzigen Politiker sicherlich auch nicht.

Die AfD sagt in ihrem Parteiprogramm auch bei weiten nicht ausschließlich etwas zum Euro. Es geht stark um Familienförderung und Kinderförderung. Die Bildung ist ein wichtiges Thema. Usw. Zudem denke ich, dass an der Spitze Personen stehen, die man nicht unbedingt als dumm bezeichnen kann.

Wenn jeder wie du kompletten Perfektionismus vom ersten Tage des bestehens fordern würde, dann könnten wir direkt bei einem 2-Parteiensystem bleiben.

Aber Menschen wie du repräsentieren halt auch die Feigheit der Deutschen heutzutage. Man besitzt nicht mehr den Mut für etwas zu kämpfen. Man besitzt nicht den Mut Risiken einzugehen, weil das Wissen, dass man in der Lage sein wird sich wieder hoch zu käpfen, wenn es doch nicht klappt fehlt. Risiko und Mut waren von Anbeginn der Menschheit der treibende Motor für Veränderung. Und das ist bei den bequemen Deutschen selten zu finden, denn uns geht es ja soweit ganz gut. Erinnert einen irgendwie an Matrix, wo man eingesperrt in einer Traumwelt einfach besser gelebt hat, als wenn man für Freiheit und Individualismus gekämpft hat.

Ich finde auch, dass es vermessen ist die AfD mit den Piraten zu vergleichen. Die Piraten waren ein wilder Haufen. Die AfD besteht aus Akademikern und Logikern. Deutschland hat die Chance eine Alternative zum Eurowahn zu wählen und ich hoffe, dass viele dies machen. Denn auch eine Eurokritische Stimme in der Opposition kann zur Transparenz beitragen.
 
Nicht gegen Dich aufbringen. Darfst ja Deine Meinung haben und kund tun. Wäre eben halt nur schön, wenn Du Meinungen neben Deiner eigenen akzeptierst und nicht als Quasi-Hauptschulkram abtust, während Deine wohl der Weiheit letzter Schluss sein muss. Aber mal zu Deinem Post, deswegen sind wir ja hier:

Nun, eigentlich wollte ich genau das Gegenteil. Ich bin grundsätzlich kein Freund von festgezimmerten Ansichten zu derart komplexen Themen. Meine Worte sollten eher dazu aufrufen mehr den Blick in Grauzonen schweifen zu lassen, als denn darzustellen man hätte eine "Wahrheit" gefunden an der es nichts zu rütteln gibt. Das mag mir aber sprachlich nicht gelungen sein. Pardon!
Um zunächst ein wenig dem Honig die Ehre zu geben: Ich mag Deinen Schreibstil. Er ist wertschätzend, gebildet, fundamentiert aber nicht dogmatisch. Auch glaube ich, dass wir inhaltlich garnicht so weit auseinander sind. Vielleicht bin ich lediglich ein wenig skeptischer, frustrierter und daher risikofreudiger. So genug, bevor der Bart klebt;)

Also der Euro ist sicher nicht alternativlos. Nur sind sich längst nicht alle einig, was wohl die Rückkehr zur DM oder der Beibehalt des Euros kosten wird. Und was auf lange Sicht das Beste für Deutschland und Europa ist. Viele Experten sind sich einig, dass der Euro viel zu früh und ungestüm kam, weswegen eine Rückkehr zur DM unausweichlich ist. Vielleicht haben sie recht, aber es ist vielleicht trotzdem interessant, warum andere Experten meinen, dass das noch viel teurer käme und eben nicht der beste Weg ist.

Das ist ein sehr interessantes Thema. Die Antwort darauf würde uns der universellen Weisheit zum Thema Euro, "Währungskrieg" und vielleicht sogar "Geldsystem" ziemlich nahe bringen. Leider fehlt uns allen der Blick in die Höhle des Löwen, sodass uns nur die Glaskugel der Hypothese bleibt.
Ich weiß es auch nicht, habe lediglich ein paar Hypothesen dazu:
Ich sehe viele Anhaltspunkte dafür, dass der Euro von Anfang an einen Mechnismus dafür darstellte die Halbwertzeit des Geldsystems zu verlängern. Der Mechanismus der wirtschaftlichen Gleichschaltung und des "Aufschüttens" von Schulden von unten nach oben verhindert einen Dominoeffekt von Staatspleiten der ohne den Euro wahrscheinlich schon längst eingetreten wäre. Das Problem dabei ist: Das Grundproblem wird nicht bekämpft und das Endergebnis bleibt unausweichlich, es wird nur hinausgezögert. Die Frage ist nur aus welchem Grund. Dazu gibt es wieder etliche Hypothesen...
Auch zur Rolle Deutschlands und den Auswirkungen von Staatspleiten, Währungsreformen und Schuldenschnitten gibt es etliche Hypothesen. So sehe ich z.B. einige Anzeichen die dafür sprechen, dass z.B. ein Austritt Griechenlands und eine Rückkehr zur Drachme besonders für die Griechen mittel- und langfristig von großem Vorteil wäre. Sie hätten wieder eine Währung die zu ihrer Leistungsfäigkeit passt, wären dadurch wieder konkurenzfähig und würden sehr bald einen Aufschwung erleben. Ich vermute auch, dass "die da oben" das wissen und dieses Szenario bewusst vermeiden wollen weil dies vermutlich das Ende der medial-dogmatischen Eurolegitimation wäre.
Aber wie gesagt... alles höchst hypothetisch und viel zu komplex um es in die Nähe von persönlicher Gewissheit zu rücken.


Also wenn sich eine Partei zum Wahlkampf stellt, sollte sie entweder ganzheitliche Vorstellungen haben, wie es in einem Land auszusehen hat oder sie bleibt eben eine bloße "Meckerpartei" zum Zwecke des Bauernfangs. Ich weiß, sie nennen sich "Themenpartei" wie einst die Grünen. Aber da ich nach wie vor die Grünen nicht für voll nehme (mag ja ein Fehler sein), nehme ich die anderen schon gar nicht für voll. Von mir aus könnten sich ja auch 3 oder 4 Themenparteien zu einem Bund zusammentun, die dann in ihrer Gesamtheit durchaus für mich wählbar würden. Das mag ja jeder anders sehen, aber eine Aussage, dass eine Partei, die "erst 2 Wochen alt ist", einfach ihrer Existenz wegen wählbar sein muss (der Rest wird dann schon irgendwann kommen), kann doch nicht Dein Ernst sein, oder?

Also bei dem Punkt bin ich einzigst ganz weit von Dir weg und kratze mir auch ein wenig verwundert das Haupt. Was meinst Du denn mit "ganzheitlichen Vorstellungen"? Es mag ja ein Fehler von mir sein, dass ich allgemein wenig wert auf lückenlose Wahlprogramme lege. Vermutlich liegt es aber eher daran, dass die Politik der letzten 20 Jahre (die ich bewusst erlebt habe) dazu führte festzustellen, dass ein standard "Wahlprogramm" hierzulande in etwa die Verbindlichkeit einer Werbekampagne für Bauchweggürtel und den Realitätsbezug eines Wendycomics aufweist.
Außerdem halte ich einen Vergleich der Grünen von heute mit denen von "damals" als sie noch eine "Themenpartei" waren für sehr weit hergeholt. Frag mal die von mir sehr geschätzte Frau Dittfurth.
... und ja es ist mein Ernst. Ich halte die für wählbar obwohl das Programm nicht vollständig ist. Denn das was vorliegt (und sich mit weit mehr als nur dem Euro befasst) reicht mir um es auf den Versuch ankommen zu lassen. Denn ich empfinde den "Istzustand" mit unseren vier "Einheitsparteien" die so tun als würden sie sich saisonal verbal bekriegen aber de Fakto das Boot in die gleiche Richtung steuern mittlerweile für nicht mehr erträglich. Vielleicht bin ich wie gesagt auch dadurch etwas risokofreudiger als Du aber so lange dadurch kein "Reichstagsbrand" zu erwarten ist nehme ich das in Kauf. (leicht zu echauffierende Herrschaften mögen auf den absichtlich leicht übertriebenen Charakter des Vorsatzes hingewiesen sein)

Definitionssache. Ich denke auch, dass unser Staat quasi von Quartal zu Quartal immer unsozialer wird und wir uns auf einem Weg befinden, der dem Ende des Sozialstaates entgegen steuert. Aber auf die Frage, ob wir jetzt und heute noch in einem leben, ist ja wohl definitiv mit "Ja" zu beantworten. Wer es nicht glaubt, der setzt sich einfach mal in den Flieger und schaut, wie es woanders zugeht.

Geb ich Dir vollkommen recht... wir steuern zwar direkt in diese Richtung aber viele andere sind schon weiter als wir. Ich gab mit meinem Ursprungszitat auch lediglich zur Debatte ob allein der genannten Ansicht zu sein schon ausreichend sein kann um einen Diffamierungsgrund zu liefern.


Das liegt bei den meisten wohl am Zeitmangel, sich eingehend mit inzwischen - ich weiß gar nicht - 30 oder 40 Parteien zu beschäftigen, die zur Wahl stehen. Man nimmt sie eben nur am Rande zur Kenntnis wie Werbefernsehen. Wenn man eben in der Masse untergeht, bedarf es einer guten PR, nicht unbedingt eines guten Wahlprogramms. Leider, aber so ist es nunmal. Wie mit einem guten Produkt, das erst dann guten Absatz findet, wenn die PR-Abteilung ihren Job gemacht hat.

Stimmt!;) Schade, aber so isses. Hängt auch viel mit dem Unglaubwürdigkeitsstigma von Politik allgemein, der Verdrossenheit und der Medienkompetenz des "Durchschnittsbürgers" zusammen. Allerdings werde ich (Hypothetischer Weise) hier und da den Verdacht nicht los, dass es den Parteien die schon oben sind allgemein garnicht so recht in den Kram passen will wenn denn jemand neues aufzuschließen droht mit dem man die Macht teilen müsste. Dann noch jemand mit konträren Ansichten. Gewisse Interessenverbindungen zwischen Politik und Medien sind objektiv auch schwer wegzuretuschieren. Ob dann die Annahme eines Zusammenhangs "gewisser medialer Berichterstattungsrichtungen" eine Verschwörungstheorie oder einfach nur eine realistische Möglichkeit darstellt muss jeder selbst wissen. Ich meine damit nicht nur die AfD oder den einen Artikel. Ebenso z.B. die Berichterstattung über die Grünen vor 20-25 Jahren und die Piraten vor 1-2 Jahren. Ganz abgesehen davon was ich persönlich von denen halte.

Was in etwa der gleichen Liga spielt, wie Verschwörungstheorien. Wenn man sich immer nur Filmchen von 9/11-Zweiflern anschaut, kommt man notwendigerweise zu dem Schluss, dass G.W.Bush höchstpersönlich die Entführungen anordnete und die Piloten CIA-Agenten waren, die ihr Leben für die "Freiheit der großartigsten Nation der Welt" opferten. Deswegen hast Du hier auch völlig recht.

Gaaanz anderes Thema;) Eins bei dem oft kalte Luft durch den Raum weht;) Aber auch was zum Unterschied zwischen "andere Standpunkte erfahren und sie zur Meinungsbildung hinzufügen" und "dogmatisch aufsaugen und Weltbild bauen". Aber selbst oder ganz besonders bei diesem Thema, dass quasi schon eine Art "mystische Faszination" ausübt und bei dem sich oft die Geister scheiden muss es Platz für gedankliche Grauzonen geben. Es gibt kaum ein Thema bei denen man so viele dogmatische schwarz/weiß Meinungen hört/ließt wie bei diesem. Die allermeisten Meinungen gehen dahin, dass entweder das eine oder das andere richtig ist. Jeweils die andere Seite wird entsprechend herabwürdigend stigamtisiert. Aus meiner Sicht ist der Grund dafür wei das Thema medial angefasst wird. Es gibt da nur schwarz/weiß. Quasi Mainstream gegen Alternativ. Platz für Grauzonen gibt es praktisch keine. Das halte ich für sehr bedauerlich, gefährlich, und auch auf andere Dinge übertragbar die uns heute mittelerweile viel direkter beteffen wie z.B. den Euro oder auch z.B. die "Angst" vor dem "bösen" Islam. Dogmatisch geprägte Standpunkte haben immer etwas radikales. Um beim Thema zu bleiben: Da der Euro so dogamtisch verteidigt wird und jede alternative Strategie scheinbar garnicht erst geführt werden darf, brauchen wir meiner Ansicht nach eine Partei die u.a. dieses Tabu bricht UND dazu noch das Fachwissen mitbringt diese Diskussion praktisch zu führen.

"Alternative Medien" sind ja nur deshalb "alternativ", weil sie eine andere Sichtweise vertreten als der Mainstream. Sonst würden sie ja auch kaum Leser/Zuschauer haben und hinter den "großen" verschwinden. An sich ist es ja immer eine gute Sache, dass jeder seine Meinung verbreiten darf. ich bin ein ganz großer Fan von Meinungsfreiheit, auch wenn man beispielsweise in den USA sehen kann, wohin es führt, wenn man den Leuten mehr Freiheit zugesteht als in Deutschland.

Versteh ich jetzt nicht ganz ehrlich gesagt... wo genau ersticken die Amis in ihrer (Meinungs)freiheit?

Trotzdem wird man ja nicht davon entbunden, selbst nachzudenken. Weder bei "alternativen Medien", noch bei "konventionellen Medien". Die ganze Wahrheit kennt sowieso niemand, aber es schadet nie, seine Informationen aus mehr als nur einer Quelle zu beziehen. Und was noch viel wichtiger ist: Natürlich auch die Medien in die Meinungsbildung einzubeziehen, die nicht zwingend nur meine Meinung vertreten.

*signed!

So, jetzt bin ich zwar auf Deine "Anklage gegen die politische Meinungsbildung und Diskussionskultur im Netz" eingegangen, aber welche Meinung hast Du denn? Wenn die Partei - wie heißt sie gleich - AFD ist, von denen Du Dir mehr erhoffst, als von anderen, dann ist es natürlich sehr interessant zu erfahren, warum das so ist.

Danke für die Wende zurück auf die Hauptstraße;) Also, es ist ein Mix aus verschiedenem. Einiges davon habe ich weiter oben schon geschrieben. Ich kenne zudem einige der Herren bereits seit Jahren aus Vorträgen und habe auch deren Verfassungsbeschwerden sehr eingehend verfolgt. Ich halte sie für authentisch. Dennoch bin ich realist genug um nicht der Träumerei zu verfallen. Die AFD sind weder die Heilsbringer auf dem weißen Pferd, noch die sprichwörtliche ultimative Weisheit auf dem Löffel. Wenn ich mir aber unsere Politiklandschaft zu ansehe wäre ich, man kann es ruhig aufgrund von Verzweiflung nennen, durchaus bereit der AfD mein Vertrauen zu schenken um es auf einen Versuch ankommen zu lassen.
Mag Dir zu schwach vorkommen... mehr kann ich aber nicht bieten... alles andere wäre auch "Träumerei".

Aus meiner bescheidenen Sicht scheint es nur eine weitere Protestpartei, wie die Piraten, zu sein. Die Piraten taugen nach wie vor zu nix, außer dass man jetzt in Berliner Gemeinschaftsklos sein Geschäft verrichten kann, damit Transsexuelle sich nicht mehr entscheiden müssen :ugly: Genauso anderen Themen, wie etwa Bildung. Kurz: Das war's dann wohl. Ich bin ja nicht grundsätzlich gegen Protestparteien und was sie sagen und wollen, aber unter dem Strich bleiben die Parteien ein Spielplatz für (extreme) Randgruppen mit Sonderwünschen, die außer 0,0001% der Leute niemand braucht. Ich gestehe ihnen ja auch ein erhöhtes Profilierungsbedürfnis zu, aber es schadet auch nicht, mal den Wirsing zu benutzen.

Kann ja sein, dass die AFD da anders tickt. Werden wir vielleicht ja noch sehen. Ich kann mich aber gut an ähnliche Diskussionen hier bei Klamm erinnern, als die Piraten die Bühne betreten haben und wie vehement einige diese Bekloppten verteidigt haben und als "einzige Wahlalternative" auszeichneten...

Wie genau definierst Du denn eine Protestpartei? Meiner Definition des Wortes entsprechen sie auf jeden Fall nicht, dafür ist deutlich zu viel Substanz dahinter. Aber selbst wenn dem so wäre würde ich sie noch eher wählen wollen als den CDU/CSU/SPD/FDP/Grün-Block.

Naja, ich habe (mittlerweile) auch keine wirklich gute Meinung mehr über die Piraten, auch wenn ich vor ein paar Jahren (vielleicht aus Blauäugigkeit oder Verzweiflung) doch die ein oder andere Hoffnung in sie gesetzt habe. Aber bei aller (berechtigten) Kritik muss ich auch immer wieder sagen: Man muss sie nicht schlechter machen als sie sind. Der Kernpunkt zu mehr Basisdemokratie ist und bleibt ein Eckpfeiler der meiner Ansicht untrennbar mit einer positiven Wendung verflochten ist und macht nebenbei auch ein aufgeplustertes Wahlprogramm weitestgehend unnötig. Diesen Kernpunkt nennt übrigens auch die AfD ihr Eigen... sehr praktisch ich weiß;) Ich werfe den Piraten ganz andere Dinge als ihr unbedarftes, ungeschicktes, inkompetentes Verhalten und ihr Dasein als "Themenpartei" vor. Aber das würde nun entgültig am Thema vorbeigehen. Vielleicht können wir das in dem Zusammenhang vertiefen wenn die AFD mich eines Tages ähnlich enttäuschen sollten wie die Piraten es getan haben.
Zumindest muss ich abschließend dazu sagen, dass durch die zwischenzeitlichen Erfolge der Piraten auf jeden Fall nichts "schlimmer" geworden ist. Sieht man mal von ein paar enttäuschten Hoffnungen ab...
Auf jeden Fall danke ich Dir bis hierher für die genießenswerte Diskussionsführung!;)
 
Wenn wir eine relativ große Schnittmenge haben, dann gehe ich mal nur auf die Punkte ein, bei denen wir weit auseinander liegen. Ich hoffe, das ist ok. Auch für Wannabe, für den einige Punkte hier auch als Antwort gedacht sind:

Also bei dem Punkt bin ich einzigst ganz weit von Dir weg und kratze mir auch ein wenig verwundert das Haupt. Was meinst Du denn mit "ganzheitlichen Vorstellungen"? Es mag ja ein Fehler von mir sein, dass ich allgemein wenig wert auf lückenlose Wahlprogramme lege. [...]
Wenn wir über Politik reden, dann reden wir ja eigentlich niemals über nur ein Thema allein. Denn Politik an sich ist ja schon das Wort, das eigentlich die Gesamtheit beschreibt.

Wenn beispielsweise eine Partei jedem Kind monatlich 1000 Euro oder mehr geben will, dann muss das Geld ja irgendwo her kommen. Es muss also irgendwo anders gespart oder zusätzlich eingenommen werden. Wenn eine Partei irgendwo sparen will, dann will ich wissen warum und wo das gesparte Geld bleibt. Oder warum das Geld bei Punkt X gespart wird, aber nicht bei Punkt Y, der vielleicht viel gerechter wäre und/oder noch mehr Sparpotenzial hat. Oder warum man Steuer X um Y Prozent erhöht, statt es anders zu machen, vielleicht eine neue Steuer einführen oder einen Mix aus Steuererhöhung und Sparen, aber eben an den richtigen Stellen - zumindest "richtig" in meinem Verständnis.

Und das geht nur, wenn man sich mit allen Punkten der Politik beschäftigt. Weil eben alles irgendwie direkt oder indirekt zusammen hängt. Genau das ist der Punkt. Spricht man mit 100 Leuten, haben sie 100 verschiedene Probleme. Aber sie haben auch sicher 10 gemeinsame. Und meist sind das Probleme sozialer Natur nebst der Politikverdrossenheit. Also unter dem Strich reicht es Dir, wenn eine Partei sich genau dieser 10 Punkte annimmt? Selbst wenn sie es schafft zu erklären, wie und was - wenn man sich nicht ganzheitlich mit dem Thema befasst, ist das wie ein Tunnelblick. Ich bin der Ansicht, dass eine Partei immer in der Lage sein muss, notfalls von heute auf morgen eine funktionierende Regierung samt aller Minister stellen zu können, damit ich sie wähle. Das heißt nicht, dass sie alle Experten sein müssen, das ist ja schon heute nicht der Fall. Aber zumindest müssen sie sich in der Politik in der Gesamtheit befasst haben. Und dazu gehören eben alle Themen.

Aber wie gesagt - das ist nur meine Meinung :)

Vermutlich liegt es aber eher daran, dass die Politik der letzten 20 Jahre (die ich bewusst erlebt habe) dazu führte festzustellen, dass ein standard "Wahlprogramm" hierzulande in etwa die Verbindlichkeit einer Werbekampagne für Bauchweggürtel und den Realitätsbezug eines Wendycomics aufweist.
Das ist ein absolutes Armutszeugnis für unsere Politik und Parteienlandschaft, ich weiß das. Ich würde auch gern eine Partei in die Haftung nehmen, wenn sie ihre Wahlversprechen bricht oder ihnen sogar zuwider handelt. Vielleicht mit einem Wiederwahlverbot für 2 Legislaturperioden belegen, das wäre schön. Nur leider traue ich inzwischen keiner Partei mehr zu, ehrlich zu sein. Entweder weil sie sich mit bewussten Lügen den Machterhalt sichern will oder sie wird irgendwann von der Realität (oder auch der Gier) eingeholt, wenn sie in der Regirungsverantwortung ist.

Warum gibt es denn keine Partei, die sich selbst mal auf den Prüfstand stellt und genau so ein Gesetz in ihr Wahlprogramm aufnimmt - auch auf die Gefahr hin, dann selbst vielleicht für 8 Jahre nicht wieder zur Wahl antreten zu dürfen?

Was es auch immer ist - da das aus meiner Sicht auf jede Partei zutrifft, ich aber dennoch wählen gehen möchte, muss ich diesen Punkt so weit ignorieren, wie es mir möglich ist.

Versteh ich jetzt nicht ganz ehrlich gesagt... wo genau ersticken die Amis in ihrer (Meinungs)freiheit?
Also in den USA kann man beispielsweise Comics veröffentlichen, in denen ein Neger aufgeknüpft am Baum hängt. Man darf sogar dazu schreiben: "Die, Nigger, Die!". Das allein ist keine Straftat, sondern eine Meinungsäußerung. Es ist erst eine, wenn man das auch tut. In Deutschland undenkbar und das ist auch richtig.

Ich denke, die USA hat eine völlig verzerrte Ansicht der freien Meinungsäußerung. Ich bin ein absoluter Fan davon, dass jeder das sagen darf, was seine Meinung ist. Auch wenn jemand der Ansicht ist, dass alle "Nigger" aufgeknüpft werden sollten, ist das nach meiner Ansicht eine Meinung. Aber eine Meinung ist nach meinem Verständnis noch lange kein Aufruf, es zu tun. Wenn aber eine Meinung wie ein Aufruf formuliert ist, ist es keine Meinung mehr. Ebenso der Fall, dass jemand meint, H****r wäre ein dufter Typ gewesen. Kann jeder in meiner Welt meinen und auch laut sagen. Aber ein "H**l H****r" ist keine Meinung mehr. Und so weiter und so fort.

Wo hört "Meinung" auf, wo fängt "Demagogie" und "Hatz" an? Ich glaube, die Grenze kennt die USA nicht mehr. Hingegen kennen sie die Grenze bei ihrem Präsidenten ganz genau. Ehrlich: Falsche Freiheit.

[... AFD ...] Ich halte sie für authentisch. Dennoch bin ich realist genug um nicht der Träumerei zu verfallen. Die AFD sind weder die Heilsbringer auf dem weißen Pferd, noch die sprichwörtliche ultimative Weisheit auf dem Löffel. Wenn ich mir aber unsere Politiklandschaft zu ansehe wäre ich, man kann es ruhig aufgrund von Verzweiflung nennen, durchaus bereit der AfD mein Vertrauen zu schenken um es auf einen Versuch ankommen zu lassen.
Mag Dir zu schwach vorkommen... mehr kann ich aber nicht bieten... alles andere wäre auch "Träumerei".
Schwach wäre es, nicht wählen zu gehen. Daher sehe ich Deinen Grund keineswegs als schwach an. Ich verstehe Dich sogar ein Stück weit und in meinem Bekanntenkreis denken viele wie Du.

Aber ich denke, man sollte sich immer mal vor Augen halten, was im "WorstCase" oder "BestCase" Szenario passiert (je nach Betrachtungsweise). Natürlich werden sie keinesfalls die absolute Mehrheit auf sich vereinigen können, aber das wäre zumindest ein "Case" :) Und dann?

Ich sag es mal so: Vielleicht kommen sie für meine Erststimme in Frage, sofern sie einen Kandidaten in meinem Wahlbezirk stellen (können). Aber als Partei sind sie mir zu dünn.

Wie genau definierst Du denn eine Protestpartei? Meiner Definition des Wortes entsprechen sie auf jeden Fall nicht, dafür ist deutlich zu viel Substanz dahinter. Aber selbst wenn dem so wäre würde ich sie noch eher wählen wollen als den CDU/CSU/SPD/FDP/Grün-Block.
Eine Protestpartei ist für mich eine Partei, die sich nur aktueller Probleme annimmt, ohne einen ganzheitlichen Lösungsvorschlag beibringen zu können. Die also bewusst nur die Wähler ansprechen will, die die Schnauze voll haben und sonst entweder eine andere oder gar nicht gewählt hätten.

Ich sehe Deutschland im Grunde wie eine Firma. Je größer die Firma, desto unwahrscheinlicher wird es, dass alle glücklich und zufrieden sind. Es wird immer Meckerköppe und Schönfärber ("Fanboys") geben. Irgendwo dazwischen siedelt die Masse. Aber die ist die Wichtige. Auch die Masse sieht die Löcher in des Kaisers Gewand, aber sie wägt ab und sieht nicht nur eine Seite.

Allerdings denke ich, dass die Anzahl derer, die unzufrieden sind, täglich wächst. Natürlich lebt es sich in Deutschland (noch) wesentlich besser als in den meisten anderen Ländern der Welt. Deswegen geht hier auch niemand auf die Straße, niemand rebelliert und niemand begehrt wirklich auf. Weil eben jeder noch immer mehr zu verlieren als zu gewinnen hat. Auch bei einer Wahl.

[...] Zumindest muss ich abschließend dazu sagen, dass durch die zwischenzeitlichen Erfolge der Piraten auf jeden Fall nichts "schlimmer" geworden ist. Sieht man mal von ein paar enttäuschten Hoffnungen ab...
Naja, aber ich will doch eine Partei nicht daran messen, wieviel schlimmer es nach ihr geworden ist. Schlimm genug ist allein, dass die ihr Theater auf meine (Steuer)Kosten veranstalten. Hoffentlich waren wenigstens die Hälfte der Piratenwähler auch Steuerzahler und ärgern sich heute genauso wie ich :D

Auf jeden Fall danke ich Dir bis hierher für die genießenswerte Diskussionsführung!;)
Ganz meinerseits!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn beispielsweise eine Partei jedem Kind monatlich 1000 Euro oder mehr geben will, dann muss das Geld ja irgendwo her kommen. Es muss also irgendwo anders gespart oder zusätzlich eingenommen werden. Wenn eine Partei irgendwo sparen will, dann will ich wissen warum und wo das gesparte Geld bleibt.

Und zu 90% wird es nicht eintreffen. Und das ist nicht mal ein Wahlbruch über den du dich aufregst. Es gibt in der Regel keine allein regierende Partei. Somit können die Partein gar nichts dafür, dass iohr Parteiprogramm nicht lückenlos umgesetzt werden kann.


Wo hört "Meinung" auf, wo fängt "Demagogie" und "Hatz" an? Ich glaube, die Grenze kennt die USA nicht mehr. Hingegen kennen sie die Grenze bei ihrem Präsidenten ganz genau.

Kennen wir Deutschen die Grenze denn? Wir verweichlichen doch als Gesellschaft immer mehr, weil man für jeden Scheiß vor Gericht ziehen kann und sich nicht selbst beweisen muss. Klar muss es Grenzen geben und der Staat muss auch mal bei Ausuferung einschreiten. Aber selbst Eltern lassen sich Geschwister mal foppen ohne gleich einzugreifen.

Schwach wäre es, nicht wählen zu gehen. Daher sehe ich Deinen Grund keineswegs als schwach an. Ich verstehe Dich sogar ein Stück weit und in meinem Bekanntenkreis denken viele wie Du.

Wenn es 10 Parteien gibt, die alle nicht wählbar sind, wieso sollte ich wählen gehen? Was ist daran schwach? Wenn alle Parteien schlecht für Deutschland wählen könnte man sagen, man wählt die Partei, die am wenigsten Übel über Deutschland verbreitet. Aber da tun sich doch alle nicht mehr viel.

Aber ich denke, man sollte sich immer mal vor Augen halten, was im "WorstCase" oder "BestCase" Szenario passiert (je nach Betrachtungsweise). Natürlich werden sie keinesfalls die absolute Mehrheit auf sich vereinigen können, aber das wäre zumindest ein "Case" :) Und dann?

Und dann denke ich schon, dass der Vorstand der Partei und auch das breite Spektrum der Mitlgieder die nötige Fachkompetenz und Intelligenz besitzen eine Regierung zu bilden. Und selbst wenn nicht. Deutschland ist schon oft aus schwierigen Lagen wieder heraus gekommen. Nach dem zweiten Weltkrieg hatten wir nichts. Aber unsere Väter und Großväter und Urgroßväter haben mit gemeinsamer Anstrenung und Kraft wieder ein starkes Deutschland aufgebaut. Wirtschaftliche Stärke kann man immer wieder aufbauen, die Chance geht nie verloren. Menschen sind das Wichtige, nicht das Geld. Die Frage ist eher, was der Worst-Case ist, wenn SPD,Grüne gewinnen oder selbst die CDU und FDP. Die Vielfalt Europas wird ein großes Stück verloren gehen und aus Europa wird immer schneller und stärker ein Einheitsbrei. Wir werden unseren Enkeln dann vom Italienurlaub berichten, vom Urlaub im Sauerland und davon welcher bunter Flickenteppich Europa ein mal war mit vielen besonderen Menschen. Zweites Worst-Case Szenario. Der Hass in den südlichen Ländern Europas gegenüber Deutschland und den anderen nördlichen Ländern weitet sich immer weiter aus und ein Flächenbrand in Form eines Bürgerkrieges setzt sich durch. Die Menschen leiden und Gewalt, Angst und Hunger.

Ich sag es mal so: Vielleicht kommen sie für meine Erststimme in Frage, sofern sie einen Kandidaten in meinem Wahlbezirk stellen (können). Aber als Partei sind sie mir zu dünn.

Ich mochte dich immer hier im Forum und dachte auch immer, dass dir das Wohl der zukünftigen Generationen und das kulturelle Erbe, welches wir hinterlassen werden am Herzen liegen, daher machen mich so Sätze doppelt traurig.Der Mensch unterscheidet sich vom tier, da wir Kunst und Kultur haben. Wir sind Individuuen. Die Menschheit ist ein Symbol von Vielfalt. Und jede Nation ist wichtig für diese Vielfalt, da in ihnen die Kulturen getragen werden.

Ich sehe Deutschland im Grunde wie eine Firma. Je größer die Firma, desto unwahrscheinlicher wird es, dass alle glücklich und zufrieden sind. Es wird immer Meckerköppe und Schönfärber ("Fanboys") geben. Irgendwo dazwischen siedelt die Masse. Aber die ist die Wichtige. Auch die Masse sieht die Löcher in des Kaisers Gewand, aber sie wägt ab und sieht nicht nur eine Seite

Allerdings denke ich, dass die Anzahl derer, die unzufrieden sind, täglich wächst. Natürlich lebt es sich in Deutschland (noch) wesentlich besser als in den meisten anderen Ländern der Welt. Deswegen geht hier auch niemand auf die Straße, niemand rebelliert und niemand begehrt wirklich auf. Weil eben jeder noch immer mehr zu verlieren als zu gewinnen hat. Auch bei einer Wahl.

Das Problem ist, dass die Masse in der Geschichte meist eine wachsende unzufriedenheit hatte bis die Masse kippt und die Firma am Boden ist. Ist es da nicht sinnvoll zu versuchen die Masse langfristig homogen und glücklich zu halten? Und glaub mir, ich habe eine Menge zu verlieren. Ich bin aktuell ein Systemgewinner. Verdiene überdurchschnittlich gut und habe auch sonst wenig Probleme. Aber ich bin in einem friedlichen Europa mit Grenzen aufgewachsen. Und in diesem Europa wurde ich in jedem Südland mit offenen Armen empfangen. Heute ist dies schon nicht mehr so. Daher sage ich, auch wenn es mir gut geht, es ist doch wichtiger, dass wir unseren Kindern und Enkeln ermöglichen in einem bunten Europa groß zu werden, so wie wir. Ich glaube du hast mein Alter und solltest die Zeiten 1980 - 2000 nochgut kennen, in denen Europa eigentlich näher zusammen war als heute mit gemeinsamer Währung und ohne Grenzen. Brüssel hat sich noch nicht so stark eingemischt und die Menschen in Europa hatten Respekt voreinander.


Naja, aber ich will doch eine Partei nicht daran messen, wieviel schlimmer es nach ihr geworden ist. Schlimm genug ist allein, dass die ihr Theater auf meine (Steuer)Kosten veranstalten. Hoffentlich waren wenigstens die Hälfte der Piratenwähler auch Steuerzahler und ärgern sich heute genauso wie ich

Naja aber man kann schauen was besser geworden ist durch die Piraten. Der Augenmerk auf das Internet/den Datenschutz ist auch bei den etablierten Parteien stärker geworden. Im Grunde haben wir durch die Piraten einen Gewinn gehabt durch ein wachsendes Bewusstsein der Gesellschaft und der Politik in den Bereichen digitale Welt. Und die Steuergelder waren bei den Piraten weder besser noch schlechter eingesetzt als bei den meisten anderen Politikern und PArteien
 
Und zu 90% wird es nicht eintreffen. Und das ist nicht mal ein Wahlbruch über den du dich aufregst. Es gibt in der Regel keine allein regierende Partei. Somit können die Partein gar nichts dafür, dass iohr Parteiprogramm nicht lückenlos umgesetzt werden kann.
"Nicht umgesetzt" ist eine Sache. Das genaue Gegenteil tun, ein anderes. Tatsächlich ist mir schon klar, dass ohne absolute, besser noch mit 2/3-Mehrheit kaum etwas zu reißen geht. Aber dennoch darf keine Partei ihre Grundsätze verraten, auf denen sie gegründet wurde.

Sicherlich wird es in einer parlamentarischen Demokratie, wie wir sie kennen, immer Kompromisse geben. Aber man muss eben noch immer wissen, was man repräsentiert.

Kennen wir Deutschen die Grenze denn? Wir verweichlichen doch als Gesellschaft immer mehr, weil man für jeden Scheiß vor Gericht ziehen kann und sich nicht selbst beweisen muss. Klar muss es Grenzen geben und der Staat muss auch mal bei Ausuferung einschreiten. Aber selbst Eltern lassen sich Geschwister mal foppen ohne gleich einzugreifen.
Also so sehr ich mich darüber auch aufrege, dass jeder jeden Fatzke wegen jedem kleinen Scheiß verklagt, aber dennoch ist mir das noch lieber als das Faustrecht. Niemand verklagt jemanden, wenn man mal beleidigt wird. Aber ich habe ehrlich gesagt überhaupt keinen Bock darauf, wenn jemand die Jagd auf mich eröffnet. Wenn da die Polizei nicht einschreitet, dann wehre ich mich auch allein dagegen. Aber das Ziel sollte ja sein, dass eben genau das nicht passiert. Wenn jemand Flugblätter verteilt, da man zm Mord und Totschlag gegen mich (oder jemanden wie mich) aufruft, dann hat das wohl kaum noch was mit "ärgern" zu tun. Dann vereinfacht sich meine Welt ganz stark: Die oder ich.

Wenn es 10 Parteien gibt, die alle nicht wählbar sind, wieso sollte ich wählen gehen? Was ist daran schwach? Wenn alle Parteien schlecht für Deutschland wählen könnte man sagen, man wählt die Partei, die am wenigsten Übel über Deutschland verbreitet. Aber da tun sich doch alle nicht mehr viel.
Wenn Du nicht wählst, musst Du automatisch jedwedem politischen Kurs zustimmen. Also genau dem Kurs, den Du für unwählbar hältst.

Wenn Du unter 10 Parteien keine wählbare findest, dann musst Du selbst eine gründen oder weitersuchen. Obgleich ich mir nicht vorstellen kann, dass da keine dabei ist. Denn bei 10 Parteien ist vom extrem linken über die Mitte bis zum rechten Spektrum so ziemlich alles dabei. Aber wenn doch, Du also der Ansicht bist, es besser machen zu können als alle Parteien, die es gibt, dann mach es und ich überlege mir dann, ob ich Dich wählen kann.

Aber nicht zu wählen heißt immer: Aufgeben oder eben sich jedem zu beugen, was auch immer da kommt. Die Wahl ist nunmal das einzige Mittel, mit dem man wirkungsvoll auf die Politik einwirken kann. Molotov-Cocktails und Bomben funktionieren nicht dauerhaft. Wahl schon. Volksbegehren werden demonstrativ ignoriert. Wahlen können nicht ignoriert werden.

Ich lehne ja auch die AFD nicht ab. Ich sage nur, dass mir meine Zweitstimme zu schade für die sind. Aber das heißt ja nicht, dass jeder so denken muss oder dass ich recht habe.

Ich mochte dich immer hier im Forum und dachte auch immer, dass dir das Wohl der zukünftigen Generationen und das kulturelle Erbe, welches wir hinterlassen werden am Herzen liegen, daher machen mich so Sätze doppelt traurig.Der Mensch unterscheidet sich vom tier, da wir Kunst und Kultur haben. Wir sind Individuuen. Die Menschheit ist ein Symbol von Vielfalt. Und jede Nation ist wichtig für diese Vielfalt, da in ihnen die Kulturen getragen werden.
Und was macht Dich traurig? Dass ich der AFD keine Regierung zutraue und es deshalb zum Kultur- und Werteverfall kommt?

Das Problem ist, dass die Masse in der Geschichte meist eine wachsende unzufriedenheit hatte bis die Masse kippt und die Firma am Boden ist. Ist es da nicht sinnvoll zu versuchen die Masse langfristig homogen und glücklich zu halten?
Genau das wird getan. Brot und Spiele für das Volk. Den meisten geht es viel zu gut, um auch nur eine halbe Stunde in irgendeine Demo zu investieren. Du hast doch gesehen, wer in L.A. und in den Pariser Vororten aufbegehrt hat...

[...] Ich glaube du hast mein Alter und solltest die Zeiten 1980 - 2000 nochgut kennen, in denen Europa eigentlich näher zusammen war als heute mit gemeinsamer Währung und ohne Grenzen. Brüssel hat sich noch nicht so stark eingemischt und die Menschen in Europa hatten Respekt voreinander.
Ich war niemals für die EU, noch für den Euro. Ich habe nur gesagt, dass es teurer wäre, jetzt auszusteigen, als drin zu bleiben. Aber ich denke auch, dass wir ziemlich günstig aus der Scheiße kommen, wenn die Europäische Union und der Euro gleichzeitig zerbricht.

Naja aber man kann schauen was besser geworden ist durch die Piraten. [...]
Was Datenschutz und dergleichen angeht: Wir werden weiter überwacht und nach Gutdünken abgehört, nach wie vor darf beinahe jeder Beamte meinen Kontostand abrufen. Wir haben den Fingerabdruck im Personalausweis (jedenfalls freiwillig), wir reden noch immer über Ganzkörperscanner sind noch immer im Gespräch. Adressenhandel blüht nach wie vor, ... es hat sich nichts geändert.

Dafür haben wir jetzt Gemeinschaftsklos und ich kann bedenkenlos neben einer Frau oder einem/einer Transsexuellen mein Geschäft verrichten. Das wollte ich schon immer mal machen :roll:
 
Und was macht Dich traurig? Dass ich der AFD keine Regierung zutraue und es deshalb zum Kultur- und Werteverfall kommt?

Ich glaube es ist unrealistisch, dass die AFD in der nächsten Regierung vertreten sein wird, dafür ist diese Partei einfach zu jung, nehm ich an. Allerdings wenn diese Partei den anderen Parteien entsprechend Angst einjagd indem sie mehr Prozente erhält, als allgemein erwartet, dann hat das sicher ein psychologischen Effekt für die so genannten "etablierten" Parteien.

Ich wähle eigentlich bei Bundestagswahlen gar nicht, sondern höchstens bei Landtagswahlen. Das hat den Hintergrund, dass ich der Meinung bin, umso größer das zu regierende Gebiet, umso unübersichtlicher wird es auch. Dabei ist es unmöglich, die Interessen der unterschiedlichen Regionen insgesamt auf Bundesebene zu vertreten, weil jede Region für sich unterschiedlich ist. Die Schwaben sind eine andere Mentalität, wie die Sachsen oder die Hamburger etc. und selbst die Friesen in Niedersachsen, haben eine andere Mentalität wie die Sorben in Brandenburg und Sachsen oder die Sinti und Roma. Also Subsidiarität ist das Zauberwort und nicht Zentralismus.

Da bei diesem wichtigen Thema, nämlich der Euro-Rettung die ganze Europäische Idee geopfert wird, koste es was es wolle, muss man diese Währungsunion auflösen oder zumindest umstrukturieren. Alternativen dazu sehe ich nicht, jedenfalls nicht im gegenwärtigen Bundestag.
Auch schon, weil unsere Bundesregierung ständig gegen EU-Recht verstößt (no-bailout-Klausel) und durch den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) eine autoritäre Finanzkörperschaft des öffentlichen Rechts sich etabliert hat, wogegen die einzelnen Teilstaaten der EU (Deutschland, Frankreich etc.) kaum noch etwas gegen auszusetzen haben. Außerdem entzieht sich Letzterer der demokratischen Idee. Wer sich den ESM und deren Bestimmungen einmal durchgelesen hat, sieht sehr schnell, dass dies nicht mehr Demokratie, sondern im Gegenteil, die Entmachtung der nationalen Souveränitäten bereits ist und das unter dem Deckmantel der so genannten "Finanzkrise" durch die Hintertür.

Wenn Herr Schäuble sagt, Souveränität müsse nach Brüssel abgegeben werden, dann könnte man per se von Hochverrat sprechen. Leider genießt eben dieser dahingehend Immunität und kann somit nicht belangt werden.

Also eins steht schon mal fest, die ganze Eurozone kann Deutschland nicht retten, dann wären wir selber bankrott und ganz aus dem Schuldenverzicht der Gläubiger kommt man nicht herum.
Es geht hier ja um Buchwerte, um sonst nichts. Zahlen in irgend einer schwarzen Bilanz einer oder mehrerer Banken und deren Zweckgesellschaften auf der Forderungsseite.


Genau das wird getan. Brot und Spiele für das Volk. Den meisten geht es viel zu gut, um auch nur eine halbe Stunde in irgendeine Demo zu investieren. Du hast doch gesehen, wer in L.A. und in den Pariser Vororten aufbegehrt hat...

Bei der letzten Niedersachsenwahl haben die Bürger hier in meinem Bundesland völlig a-typisch gewählt. A-typisch, weil die Massenmedien in ihren Statistiken und "Umfragen" bereits den Niedergang der FDP vorhergesehen haben wollen. Schließlich konnte die FDP doch ein überraschend gutes Ergebnis hinlegen. Man sieht, Bürger können wenn sie wollen schon etwas erreichen. Für mich ein kleiner Funken, dass am Ende die Vernunft gewinnt und das man die Propaganda und Wahlgeschenke der Parteien vor der Wahl durchschaut.

Ich war niemals für die EU, noch für den Euro. Ich habe nur gesagt, dass es teurer wäre, jetzt auszusteigen, als drin zu bleiben. Aber ich denke auch, dass wir ziemlich günstig aus der Scheiße kommen, wenn die Europäische Union und der Euro gleichzeitig zerbricht.

Jo, hätte es eine Volksabstimmung gegeben, so wie es unser Grundgesetz sogar vorsieht, dann wär das Ergebnis vermutlich anders ausgefallen. Leider hat man uns nie gefragt, ob wir den Euro wollen. Die EU gab es ja wesentlich länger schon bevor der Euro eingeführt wurde, von daher hat die EU ja kein Schaden verursacht. Im Gegenteil, wir haben schon so einige Vorzüge durch die Europäische Integration. Trotzdem ist die eigene Währung zum mindest um die unterschiedlichen Geschwindigkeiten flexibel sein zu lassen, unentbehrlich.

Es gibt keine "einfache" Lösung mehr aber es gibt eine "vernünftige" Alternative. Die zwar auch schmerzvoll wäre aber nicht zu einem großen Fiasko führen müsste.

Vermutlich muss es aber erst einmal alles zusammenbrechen, damit ein Umdenken stattfindet.
Es gibt Menschen, die gehen freundlicher mit ihrem Haustier um, als mit ihren Mitmenschen.

Das Europa, so wie ich es mir vorstelle, bewegt sich jedenfalls nicht in die richtige Richtung, sondern in eine Art Scheindemokratie, wo dem Bürger nur noch gewisse Freiheiten eingeräumt werden aber ansonsten nicht mehr viel übrig bleibt von der Rechtsstaatlichkeit.

Das ganze Euro-Desaster ist gar nicht mehr in Worte zu fassen.
 
Ich glaube es ist unrealistisch, dass die AFD in der nächsten Regierung vertreten sein wird, dafür ist diese Partei einfach zu jung, nehm ich an. Allerdings wenn diese Partei den anderen Parteien entsprechend Angst einjagd indem sie mehr Prozente erhält, als allgemein erwartet, dann hat das sicher ein psychologischen Effekt für die so genannten "etablierten" Parteien.
Das ist die Denkweise der meisten, die aus Protest wählen. Ich will gar nicht einschätzen, ob diese Denkweise richtig oder falsch ist, aber ich meine, dass eine (Massen-)Demo vor dem Bundestag weit mehr Denkzettel ist, als das die Wahl einer kleinen Themenpartei. Lass' mal 100.000 Menschen vor diesem Gebäude stehen (oder sogar mit Zelten kampieren), dadurch den Verkehr zusammen- und lokales Chaos ausbrechen. Diese Bilder gingen rund um die Welt und bescherte der Regierung einen massiven Imageverlust. Das ist ein Denkzettel. Zur Wahl zu gehen ist auch einer, aber viel gefährlicher.

Ich wähle eigentlich bei Bundestagswahlen gar nicht, sondern höchstens bei Landtagswahlen. Das hat den Hintergrund, dass ich der Meinung bin, umso größer das zu regierende Gebiet, umso unübersichtlicher wird es auch. Dabei ist es unmöglich, die Interessen der unterschiedlichen Regionen insgesamt auf Bundesebene zu vertreten, weil jede Region für sich unterschiedlich ist.[...]
Aber genau deshalb hast Du doch die Möglichkeit, auf Landesebene eine andere Partei zu wählen, als auf Bundesebene. Um es auf die Spitze zu treiben und stark zu vereinfachen: Du kannst doch lokal der Ansicht sein, dass es bei Dir zu viele Ausländer gibt, die Dir auf den Keks gehen und wählst deshalb NPD. Aber auf Bundesebene sind Dir soziale Themen halt wichtiger und Du wählst die Linkspartei.

Nur leider denken die meisten Menschen nicht so. Sie sind Fan der SPD (oder sogar Mitglied) und wählen sie deshalb immer und überall - schade dass es nicht noch ein Kreuz für die SPD auf dem Lottoschein gibt. Und oft sind sie Fan aus Gründen, die man nicht nachvollziehen kann. Manchmal weil Papa das so wählt, wählt auch Mama und Sohnemann die Partei. Vielleicht auch, weil es bei der SPD bei Großveranstaltungen immer Freibier gibt, während man bei der Union Freisekt saufen muss... Ich weiß es nicht...

Deswegen bin ich eigentlich auch dafür, dass sich mal jemand der Idee annimmt, vor den Wahllokalen einen "Minimalfragebogen" auszulegen. Wer die Fragen nicht richtig beantworten kann, wird nicht zur Wahl zugelassen. Leider kann man ja Menschen nicht dazu verpflichten, sich mit einem Minimum an Grundwissen zur Politik zu beschäftigen. Wenigstens so viel, dass sie überhaupt wissen, was sie da wählen. Ich will gar nicht wissen, wieviele die CDU/CSU wählen, nur weil die im Namen die Worte "Christlich", "Demokratisch" und "Sozial" führen und man meint, deshalb auf die Politik rückschließen zu können.

[...] Wenn Herr Schäuble sagt, Souveränität müsse nach Brüssel abgegeben werden, dann könnte man per se von Hochverrat sprechen. Leider genießt eben dieser dahingehend Immunität und kann somit nicht belangt werden.
Der Herr Schäuble ("Vom Opfer zum Rollstuhlattentäter", Volker Pispers) hat ja schon weit mehr auf dem Kerbholz als nur diese Aussage. Diesen Mann betrachte ich inzwischen in seiner Gesamtheit als Geschwür, wobei sich da auch mehr und mehr Politiker dazu gesellen.

Was allerdings richtig ist: Bevor wir eine gemeinsame Währung haben können, brauchen wir gemeinsame Rahmenbedingungen. Das bedeutet dann eben auch, Souveränität und auch Kompetenzen nach Brüssel auszulagern. Dieser Schritt wird irgendwann notwendig werden, will man irgendwann einen stabilen Euro haben. Er wird aber spätestens dann nötig, wenn wir irgendwann ein gemeinsames Europa nach Vorbild der USA haben wollen. Und ich glaube, dass die meisten gar nicht verstanden haben, dass genau das das Ziel unserer großen Parteien ist. Es ging - und da bin ich mir sicher - nie um souveräne Staaten innerhalb eines "Friedenskonstruktes", das man dann "EU" nennt.

Allerdings bin ich nach wie vor der Ansicht, dass das weder kurz-, noch mittelfristig machbar ist und darüber hinaus auch langfristig vom Volk gar nicht gewünscht wird. Und weil man ständig gegen den Willen des Volkes verstößt, ist es schon deshalb per Definition "Hochverrat".

[...] Bei der letzten Niedersachsenwahl haben die Bürger hier in meinem Bundesland völlig a-typisch gewählt. A-typisch, weil die Massenmedien in ihren Statistiken und "Umfragen" bereits den Niedergang der FDP vorhergesehen haben wollen. Schließlich konnte die FDP doch ein überraschend gutes Ergebnis hinlegen. Man sieht, Bürger können wenn sie wollen schon etwas erreichen. Für mich ein kleiner Funken, dass am Ende die Vernunft gewinnt und das man die Propaganda und Wahlgeschenke der Parteien vor der Wahl durchschaut.
Aber FDP ist doch kein "Funken Verstand", sondern eher ein "Funken Irrsinn" oder "Panik" ;)

[...] Vermutlich muss es aber erst einmal alles zusammenbrechen, damit ein Umdenken stattfindet.
Genau das ist meine Meinung. Und ich bin davon überzeugt, dass sich gar nichts ändert, so lange es nicht jedem Einzelnen an den substanziellen Kragen geht.

Ist doch ganz einfach: Die meisten Menschen können sich gar nicht vorstellen, wieviel 100 Millionen von irgendwas sind. Könnten sie es sich vorstellen, würde niemand mehr Lotto spielen oder den Mondlandungen eine ganz andere Bedeutung beimessen. Im Falle der EU reden wir aber schon im Bereich von Billionen von Euro. Das sind Summen, die sind jenseits des Vorstellbaren. Die meisten wissen nicht mal, dass ihre Wohnung oder ihr Haus nicht groß genug sind, um es bis unter das Dach mit 1 Billion Erbsen füllen zu können. Und deshalb gerät auch niemand in Panik, wenn hier mal wieder ein paar Milliarden Euro ausgegeben und hier für ein paar andere gehaftet wird. Die meisten Menschen rechnen in Summen, die ihnen vertraut erscheinen und die sie kennen: Vom Monatsgehalt bis hin zum Neuwagenpreis. Alles darüber hinaus wird abstrakt und man verliert das "Gefühl für den Wert". Man weiß zwar, dass es viel ist, aber fühlt gar nicht, wie viel uns beispielsweise die Bankenrettung gekostet hat. Übrigens wäre das ein toller Aufhänger gewesen, alles zusammenbrechen zu lassen. Hat man leider nicht getan...

Aber wenn der GEZ-Brief ins Haus flattert und man 80 Euro zahlen soll, dann wird man panisch. Menschen sind schon witzig. Bin mal gespannt, ob es klappt, eine Inflation zu inszenieren, um den Henker doch noch etwas warten zu lassen :)

[...] Das Europa, so wie ich es mir vorstelle, bewegt sich jedenfalls nicht in die richtige Richtung, sondern in eine Art Scheindemokratie, wo dem Bürger nur noch gewisse Freiheiten eingeräumt werden aber ansonsten nicht mehr viel übrig bleibt von der Rechtsstaatlichkeit. [...]
Aber das ist doch das Europa, das von Anfang an geplant war. Um nichts anderes ging es. Es war geplant als Konstrukt für Konzerne und Mega-Reiche Leute. Es war niemals gedacht als ein Hort der Freude und des Friedens für die Menschen in Europa. Das rede ich doch von Anfang an!

Aber bei Deiner Trauer um die Rechtsstaatlichkeit möchte ich es mir mal gönnen, Dich daran zu erinnern, dass seit je her immer das Geld die Macht (und damit auch Recht) hatte. Menschen waren noch nie gleich, weder im Alltag, noch vor dem Gesetz. Menschen zu egalisieren hat schon die Bibel nicht geschafft, was die Kirche 2000 Jahre lang eindrucksvoll bewiesen hat. Kein Grundgesetz und keine Verfassung hat es fertig gebracht. Und das wird auch kein Europa fertig bringen - da werden mir die Iren und Griechen recht geben, die Banken sowieso :D

Also um die Rechtsstaatlichkeit weine ich nicht, weil ich sie gar nicht (oder nur im Ansatz) kenne. Aber ich weine um meine Zukunft. Ich denke, es wird auch in meinem Leben noch zu einer Inflation kommen. Nur weiß ich nicht, wie ich und meine Familie da halbwegs unbeschadet raus kommen sollen.

Ich habe es an anderer Stelle schonmal geschrieben: Früher konnte man sich noch etwas Geld unter das Kopfkissen legen und sich gewiss sein, dass das Geld in 10 Jahren noch immer etwa gleich viel wert sein wird. Heute leben wir im Zeitalter des Hochfrequenzhandels. Da werden pro Sekunde bis zu 1 Million Werte an den Börsen gehandelt und es kommt inzwischen auf Nanosekunden an, ob man gewinnt oder verliert. Hier liegt die eigentliche Macht. Und dieser Macht beugt sich ein jeder Politiker.

Das Volk hat die Macht? Dann sollte das Volk die Macht nutzen: Alle am Montag zur Bank und das Konto als Bargeld, auszahlen lassen. Dann ist Ruhe im Karton.
 
Das Volk hat die Macht? Dann sollte das Volk die Macht nutzen: Alle am Montag zur Bank und das Konto als Bargeld, auszahlen lassen. Dann ist Ruhe im Karton.

Sehr schön ausgedrückt :).

Ja, man sieht schon, es geht hier um Buchwerte, also um irgendwelche Zahlen auf einem Plasma-Bildschirm und das nennt man dann Finanzkrise. Eigentlich paradox, es gibt Gläubiger die haben z. B. 1 Billionen Forderungen gegenüber Griechenland auf dem Papier und Griechenland als Schuldner hat 1 Billionen Verbindlichkeiten auf dem Papier. Die griechische Regierung sagt nun, wir können diese Forderungen nicht mehr oder nur noch unzureichend bedienen und siehe da, eine große Inszenierung in der Tagesschau und anderen Massenmedien wird aufgebauscht.
Es geht ja lediglich um Zahlen und man muss eben abwiegen, was man den Menschen, die davon betroffen sind, zumuten kann.

Das was der Peripherie zugemutet wird (Portugal, Spanien, Zypern, Griechenland, Italien und Irland) ist für viele Menschen das eigentliche Dilemma. Man versucht durch Intervention von der Gläubigerseite, ganze Volkswirtschaften einen Weg aufzuzwingen, wie wir ihn in Ansätzen bereits hinter uns haben nur in einem so schnellen Tempo, dass die Sorgen der Menschen nicht mehr ernst genommen werden (können).

Diese Maßnahmen um die Forderungen der Gläubiger zu retten, führt aus meiner Sicht nicht zum Frieden, sondern heizt den Hass der Völker gegeneinander auf.

Man kann der Bevölkerung in der Peripherie eben nicht unbegrenzt zumuten und muss politisch auch auf der Gläubigerseite Geld abschreiben und pleitegegangene Finanzinstitute, müssen marktwirtschaftlich Pleite gehen dürfen.

Leider wird das vermutlich nur mit einer Komplettverstaatlichung aller Europäischen Banken möglich sein, sodass diese Finanzinstitute dann zerschlagen werden und damit auf ein vernünftiges, gesundes Maß bilanziell heruntergeschrumpft werden können.

Die kleinen Arbeiterbienchen, also wir, spielten bei der Finanzkrise zwar eine Rolle, die großen Krisen sind aber von den großen Privatbanken (also von den Zockerbuden) ausgegangen.

Ich sehe nicht, dass die Säulen unserer Volkswirtschaft in der Krise stecken (Sparkassen, Reiffeisenbanken), die die Europäische Kommission aufgrund von angeblichen Wettbewerbsverzerrungen ungern sehen. Sparkassen und Reiffeisenbanken sind - gefühlt, die einzigen Banksäulen, die der Realwirtschaft noch Kredite vergeben und damit zum Wohlstand beitragen, weil Arbeitsplätze damit gesichert werden können.

Die gesamte Privatsäule also Deutsche Bank, Postbank und wie sie alle heißen, müssten ihre Bilanzen auf ein Maß zurückschrumpfen, dass halbwegs der Realität entspricht. Dabei müssten die Gläubiger auf einen großen Teil ihrer Forderungen verzichten.

Das geht aber (leider) nur über den Weg der Verstaatlichung bzw. unter Aufsicht des Staates stellend.

Ein gutes Beispiel für Sanierung hat Island hingelegt. Die isländische Regierung hat sämtliche isländische Banken pleitegehen lassen und die ausländischen Forderungen nicht mehr bezahlt. Das ist eigentlich ein relativ gutes Beispiel für eine geordnete Insolvenz.

In der neoklassischen Theorie wird immer nach Liberalisierung, Nachtwächterstaat und dergleichen geschrien. Ich glaube, dass beides für das Wohl der Bevölkerung wichtig ist. Der Staat muss als Hüter des Wohlstandes stark sein und die Privatwirtschaft ist für den wirtschaftlichen Prozess ebenfalls wichtig.

Also früher oder später wird es eine Teilkürzung der Forderungen geben oder man geht den bequemen Weg über die Inflation. Wenn aber Jahrzehntelang die Kosten für Grundbedürfnisse der deutschen Bevölkerung steigen, ohne entsprechend einer angemessenen Lohnentwicklung, dann gibt es vermutlich wieder Krieg, was wir tunlist vermeiden sollten.

Also man kann nicht nur die Schuldner zum sparen zwingen, auch die Gläubiger müssen ab einer bestimmten Höhe ihren Beitrag leisten.
 
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