Stolzer Deutscher und KEIN Nazi

[...] Ist es ein blinder Lokalpatriotismus, und man findet halt alles gut, weil hier in Deutschland ist, oder hat man ein differenziertes Bild, wo man sich um die schönen und die weniger schönen Seiten Gedanken gemacht hat?
Bist Du stolz auf Deine Mutter? Deinen Vater? Deine gesamte Familie? Auf alles, was sie tun und getan haben? Auf alles, was Du getan hast und tust? Deinen Anglerverein, weil Du Teil dessen bist und weil der schon mehrfach für den größten jemals gefangenen Kraulbarsch ausgezeichnet wurde, auch wenn Du selbst nur die ollen Hechte fängst?

weissBescheid schrieb:
So. Jetzt mal die ganzen bekennenden Stolzen hier: Hosen runter! Was habt ihr schon alles tolles für Deutschland geleistet bzw. mitgewirkt?
Naja, so viele Stolze gibt es ja hier nicht. Wenn ich mich als jemand, der sein Land liebt, auch angesprochen fühlen darf: Ich zahle Steuern und melde alle Einkünfte dem Finanzamt. Das ist wohl schon ein Riesenbeitrag und längst nicht mehr alltäglich. Dann sorge ich mich um das Land und versuche mit meinen bescheidenen Mitteln es etwas schöner zu machen und nach meinem Denken mitzugestalten. Ich unterstütze zum Teil finanziell Stiftungen, die deutsches Kulturerbe bewahren wollen und besuche gern auch diese Stätten, wie beispielsweise die Altstadt von Dresden und Halle. Ich beschäftige mich mit deutscher Kultur und Geschichte und versuche, sie nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Ich versuche, die deutsche Sprache zwischen "Ey, Alta - Du Nazi oda was?" und "Voll krass, was das eine Bitch" zu bewahren.

Ich für meinen Teil denke, damit schon weit mehr Anteil am öffentlichen Leben in Deutschland zu nehmen, als viele viele anderen. Und wenn auch nur ein einziger Jugendlicher vernünftig deutsch spricht, nachdem ich ihm mit Händen und Füßen mitgeteilt habe, dass ich sein verschissenes Kauderwelsch nicht verstehe, habe ich meinen ganz kleinen Anteil schon geleistet. Und ich denke, dass wenn jeder einen ganz kleinen Anteil im täglichen Leben leisten würde, unser schönes Land noch viel schöner sein würde. Und wenn nur jeder seinen Müll in die dafür vorgesehenen Tonnen wirft, damit das Vaterland nicht im Dreck erstickt.

Gruß,
Photon
 
Mein Reden. Stolz kann man immer nur auf eigene Leistungen sein. Deutscher durch die Gnade der Geburt zu sein, gehört sicher nicht dazu.

Die "Stolzen" können, so wie ich, eigentlich nur glücklich sein ein Deutscher zu sein.

lg Udo

Seh ich genau so!
Man kann stolz sein, ein Deutscher zu sein, wenn man sich irgendwie die Staatsbürgerschaft errungen hat. Alles andere ist in meinen Augen Quatsch.
Selbst, wenn man (als Deutscher) einen Weltmeistertitel errungen hat oder irgendwas anderes leistet... als Deutscher, dann kann man darauf stolz sein. Aber doch nicht darauf, ein Deutscher zu sein! Das geht echt nicht in meinen Kopf rein. :ugly:


Ein tolles Gefühl zu haben, weil man zur WM-Zeit ein Deutscher ist und mit anderen Deutschen zusammen feiert und sich toll verbunden fühlt, ist das auch okay. Wegen mir kann man auch stolz auf die Nationalmannschaft sein. Aber doch nicht darauf, einfach nur ein Deutscher zu sein.
 
@ Kampfwurst. hier mal was zu lesen.

https://www.freitag.de/2001/15/01151301.php

ZITAT:
Ich wundere mich über das deutsche Gerede, "stolz, ein Deutscher zu sein". Ach, was seid Ihr doch kompliziert. Ich bin einfach stolz, ein Österreicher zu sein und basta. Jeder darf stolz sein auf ein Land, auf das stolz zu sein sich lohnt. Macht doch nicht so einen Krampf. Wollt ihr den Stolz, ein Deutscher zu sein, wirklich den rechtsextremen Jung-Dummis überlassen?

dem habe ich nichts hinzuzufügen.
 
Wer "stolz" darauf ist Deutscher zu sein, sollte erstmal zu dem
Punkt gelangen, dass er wirklich stolz sein kann der deutschen
Sprache mächtig zu sein. Wenn es soweit ist, verschwindet der
neurotische Stolz hoffentlich von alleine. ;)
 
Jumper, ich werd das Gefühl nicht los, dass du den Kern meiner Aussage nicht verstanden hast. Ich habe den Artikel mal überflogen, wobei ichs eher begrüßen würde, wenn du deine Meinung kurz und prägnant hier selbst postest, das erspart uns allen viel Zeit. :ugly:

Wie du den Link zum Artikel geposted hast, könnte man meinen, dass du denkst, er würde die unumgängliche Wahrheit sein. Dem ist aber nicht so.

Es gibt mehr als Stolz und Hass. Es ist nicht so, dass ich sage: "Scheiß Deutschland, ich finds so zum Kotzen, ich könnt jeden Tag ne Deutschland-Flagge verbrennen!"

Nein, so ist es nicht. Genau so wenig, wie ich stolz sein kann. Die Ingenieure, Wirtschaftswissenschaftler, etc, die Deutschland auf die im Artikel besagte, Stärke gebracht haben, können stolz darauf sein, dass sie so tolle Sachen machen. Stolz auf Deutschland sein ist es trotzdem noch lange nicht.
 
Nein, so ist es nicht. Genau so wenig, wie ich stolz sein kann. Die Ingenieure, Wirtschaftswissenschaftler, etc, die Deutschland auf die im Artikel besagte, Stärke gebracht haben, können stolz darauf sein, dass sie so tolle Sachen machen. Stolz auf Deutschland sein ist es trotzdem noch lange nicht.

So ist es nun mal. Leider verstehen das nicht alle hier. Ich bin wirklich glücklich, daß ich als Deutscher leben darf. Aber stolz kann man eben nur auf eigene Leistungen sein.
So kann meine Mutter z.Bsp. stolz darauf sein einen so prächtigen Sohn zur Welt gebracht zu haben (oder auch nicht :LOL:), denn dies ist ihre Leistung (und die meines Vaters natürlich ;)). Ich aber habe dazu nichts beigetragen.

lg Udo
 
So kann meine Mutter z.Bsp. stolz darauf sein einen so prächtigen Sohn zur Welt gebracht zu haben (oder auch nicht :LOL:), denn dies ist ihre Leistung (und die meines Vaters natürlich ;)). Ich aber habe dazu nichts beigetragen.

lg Udo

hierzu mal ein paar fragen:

darfst du jetzt nicht auch stolz auf deine eltern sein? hast du deinen eltern nie gesagt, dass du stolz auf sie bist, weil sie dich zu einem prächtigen sohn gemacht haben? was hast du dazu beigetragen? haben deine eltern dir nie gesagt, dass sie stolz auf dich sind, wenn du eine gutes zeugnis nach hause gebracht hast? was haben sie dazu beigetragen?

warum darf man dann nicht auch stolz auf ein land sein, welches so viele berühmte dichter, denker und komponisten hervorgebracht hat? weil ein paar vollpfosten sich das auf die jacke nähen und unsinniges zeug brüllen, wie deutschland den deutschen?
 
Also ich denke auch dass man stolz auf ein Land sein kann. Es gibt sehr sehr viele Menschen, die dazu beitragen, dass ein Land ist wie es ist. Das sind nicht nur die Politiker, die stellvertretend am System des Landes "bauen", das sind auch die Unternehmer, die Arbeitsplätze schaffen, die Menschen die sich ehrenamtlich engagieren, die Menschen die in dem Land arbeiten und eigentlich auch diejenigen, die nur durch Zahlung von Steuern zur Entwicklung des Landes beitragen.
All diejenigen können, wie ich finde, völlig zurecht stolz auf die Leistungen ihres Landes sein, zu denen sie ja in irgend einer Form auch beigetragen haben.

Und ich finde es gibt sehr vieles auf dass man in Deutschland stolz sein kann. In der Tat halte ich Deutschland für eines der lebenswertesten Länder auf der Welt. Nicht nur dass, ich finde auch das Deutschland sich heute in der Welt sehr gut darstellt, mit Krisen intelligent und angemessen umgeht und moderne und aufgeklärte Meinungen vertritt, mit denen ich mich identifizieren kann.

Ich bin froh hier leben zu dürfen und mir darüber im klaren, dass dies ein großes Glück ist. Und obwohl ich nur wenig dazu beigetragen habe dieses Land zu gestallten, bin ich stolz ein deutscher Staatsbürger sein zu dürfen. Natürlich bin ich auch und vorrangig auf meine persönlichen Leistungen stolz - darauf aber eben auch.

Ich habe auch überhaupt kein Problem mit der Aussage "Ich bin stolz ein Deutscher zu sein", wenn sie allerdings im Rahmen eher zweifelhafter Diskussionen kommt und eher der Relativierung der NS-Zeit dienen soll, dann ist sie in meinen Augen sehr unangemessen. Denn auf diesen Teil der deutschen Geschichte sollte man nicht stolz sein. Und Deutschlandflaggen - naja, wer sie schön findet soll sie sich hinhängen. Ich halte sie aber für ein eher lächerliches und veraltetes Symbol - selbst der letzte Neo-Nazi kann sich so ein Ding kaufen - und der hat mit dem Deutschland auf dass ich stolz bin nun wirklich nichts zu tun.
 
Stolzer Deutscher & kein Nazi - Ich wollte euch nur mal den Titel sagen.

Ich finde nämlich, dass ihr irgendwie am Thema vorbei redet. Ihr beschreibt die Leistungen des Staates und der Menschen die in diesem Staat leben (unabhängig von ihrer Abstammung). Der Titel heißt aber nicht "Ich bin stolz darauf in Deutschland zu leben" sondern er heißt, dass man Stolz darauf ist ein Deutscher zu sein.

Meine Meinung zu dem Thema wollte ich nun nicht äußern, aber vielleicht solltet ihr mal näher beim Thema bleiben. Sicher könnt ihr auf eure Abstammung stolz sein aufgrund der Leistungen der Vergangenheit. Aber zu sagen, dass man Stolz auf sein Land ist (wobei die meisten hier eh den Staat meinen, den es ja noch nicht lange gibt) ist nunmal nicht das selbe wie zu sagen, dass man Stolz ist deutscher Abstammung zu sein.
 
Aber zu sagen, dass man Stolz auf sein Land ist (wobei die meisten hier eh den Staat meinen, den es ja noch nicht lange gibt) ist nunmal nicht das selbe wie zu sagen, dass man Stolz ist deutscher Abstammung zu sein.

Ja, da hast du sicherlich Recht. Aber hier gilt ja tatsächlich: für seine deutsche Abstammung kann man rein gar nichts - darauf allein stolz zu sein wäre ein bisschen lächerlich, oder?
 
im grunde genommen ist die ganze diskussion lächerlich. interessant ist in jedem fall zu sehen, wie schnell es geht, dass man einen stempel verpasst bekommt. ;)
 
Ja, da hast du sicherlich Recht. Aber hier gilt ja tatsächlich: für seine deutsche Abstammung kann man rein gar nichts - darauf allein stolz zu sein wäre ein bisschen lächerlich, oder?

Wieso lächerlich? Man könnte es biologisch betrachten. Und auch vom nutzenfaktor her. Wieso hat man einen starken Bezug zur Familie (nicht alle aber tendentiell) auch wenn man mit Freunden mehr zu tun hat eigentlich und sich diese aussucht. Wieso hat man sich verbunden gefühlt zum eigenem Stamm früher?

Wieso sind soziologische Gefühle immer lächerlich? Weil du das gerne haben möchtest?

Wichtig ist, dass man dadurch nicht anfängt zu hassen oder sich über andere erhaben zu fühlen. Und das können beide seiten. Das beweißt schon deine Formulierung, dass du Abstammungsstolz lächerlich findest. Egal ob die Person dennoch alle anderen mit Respekt behandelt oder nicht. Du wertest solche Personen von anfang an ab durch solche Formulierungen.
 
Ich hab das Gefühl, dass hier einfach unterschiedliche Auffassungen von Stolz kursieren.

Und Eltern können sehr wohl auf Leistungen ihrer Kinder stolz sein, weil sie erstens die Kinder gezeugt haben, zweitens idR einen großen Teil der Sozialisation ausgemacht haben.

Naja, wäre schon traurig, wenn ich nichts anderes zum stolz sein hätte, als nur Deutscher zu sein. Das scheint mir einfach sehr bei den Haaren herbeigezogen zu sein. Und ich hab hier wenige in irgendeine rechte Schublade gesteckt.... sondern viel mehr in die Schublade mit Leuten, die eine andere (in meine Augen falsche) Auffassung von Stolz haben. Gute Nacht!
 
haben deine eltern dir nie gesagt, dass sie stolz auf dich sind, wenn du eine gutes zeugnis nach hause gebracht hast? was haben sie dazu beigetragen?

Ich habe doch geschrieben, daß meine Eltern stolz auf mich sein können ohne daß ich mich jetzt widerspreche. Kampfwurst hat es einen Post vor mir doch gut erklärt:

Kampfwurst schrieb:
...Und Eltern können sehr wohl auf Leistungen ihrer Kinder stolz sein, weil sie erstens die Kinder gezeugt haben, zweitens idR einen großen Teil der Sozialisation ausgemacht haben...

Stolz auf meine Eltern kann ich tatsächlich nicht sein (weil eben keine Eigenleistung von mir), aber halt glücklich solch tolle Eltern zu haben.
Wäre mein Vater z.Bsp. ein engagierter Politiker, der sich für den Weltfrieden einsetzt, wäre ich sehr glücklich über diesen Umstand, aber stolz ist eben nicht der richtige Ausdruck dafür. Das ist nun mal meine Meinung dazu.

lg Udo
 
Landesstolz in Deutschland - ein heikles Thema.

Dank unserer düsteren Vergangenheit, traut sich niemand etwas zu sagen. Gibt man seinen Stolz zu, hallt es nur so "scheiß Nazi" oder ähnliche Sprüche - Nur zu WM, da waren alle Stolz, kaum war diese jedoch vorbei sah man nirgends mehr eine einzige Flagge. WIESO?

Muss ich mich dafür schämen, was im zweiten Weltkrieg passiert ist? Hab ich etwas getan? Bin ich schuld? Ist Deutschland schuld? Oder war es etwa die Schuld eines gewissen Herrn H.?
Ich identifiziere mich in keiner Weise mit Adolf H****r oder sonstigen Holocaust-Verursachern, also wieso sollte ich für irgendetwas gerade stehen, was diese Personen verbockt haben?

"Dürfen nur Nazis stolz sein, deutsch zu sein?" - Diese Frage finde ich doch sehr interessant. Für meinen eigenen Teil kann ich sagen: Meine Deutschlandfahne hängt am Auto. Und sie wird gefahren, denn ich bin stolz Deutscher zu sein!
 
kryb schrieb:
Landesstolz in Deutschland - ein heikles Thema.
Das sollte nirgends ein Thema sein, da niemand etwas dafür oder dagegen kann wo er oder sie geboren wurde.

kryb schrieb:
Nur zu WM, da waren alle Stolz, kaum war diese jedoch vorbei sah man nirgends mehr eine einzige Flagge.
Flagge zeigen = "stolz sein"? Im Grunde eine falsche Assoziation.
"Zugehörigkeit zeigen" wäre richtiger.
Und ich sehen noch einige Autos und Hauswände an denen Flaggen hängen; häufig sogar gleich mehrere unterschiedliche.

kryb schrieb:
Ist Deutschland schuld? Oder war es etwa die Schuld eines gewissen Herrn H.?
Die Schuldfrage ist bisher nicht geklärt und wird es wahrscheinlich in 50 Jahren noch nicht sein.

kryb schrieb:
"Dürfen nur Nazis stolz sein, deutsch zu sein?" - Diese Frage finde ich doch sehr interessant.
Mit niedrigem IQ und Unkenntnis der Muttersprache ist fast alles entschuldigt.

kryb schrieb:
Für meinen eigenen Teil kann ich sagen: Meine Deutschlandfahne hängt am Auto. Und sie wird gefahren, denn ich bin stolz Deutscher zu sein!
Du bist laut Nickpage 17 Jahre alt. Also welches Auto?
 
Das sollte nirgends ein Thema sein, da niemand etwas dafür oder dagegen kann wo er oder sie geboren wurde.
Ich finde das Thema heikel, da es doch einen Streitpunkt gibt, und viele der Deutschen nicht stolz auf ihr Land sind.
Flagge zeigen = "stolz sein"? Im Grunde eine falsche Assoziation.
"Zugehörigkeit zeigen" wäre richtiger.
Wenn ich aber nicht stolz wäre, dann würde ich doch auch nicht dazu gehören wollen. (Das Flaggen-Phänomen ist eh eine Sache für sich. Dabei - so denke ich - spielte der Gruppenzwang auch eine bedeutende Rolle (schließlich hatte annähernd jeder eine Flagge))
Und ich sehen noch einige Autos und Hauswände an denen Flaggen hängen; häufig sogar gleich mehrere unterschiedliche.
Das sehe ich auch: Bei Häusern meist an Fahnenmasten. Oft jedoch keine deutsche Flagge, sondern ausländische (mit denen die Immigranten doch ihren Stolz (und ihre Zugehörigkeit) auf ihr Heimatland ausdrücken wollen) oder Flaggen von Bundesländern und Sportclubs.
Die Schuldfrage ist bisher nicht geklärt und wird es wahrscheinlich in 50 Jahren noch nicht sein.
Aber Ich bin definitiv nicht daran schuld.
Zitat:
Zitat von kryb
"Dürfen nur Nazis stolz sein, deutsch zu sein?" - Diese Frage finde ich doch sehr interessant.

Mit niedrigem IQ und Unkenntnis der Muttersprache ist fast alles entschuldigt.

Willst du den Nazis einen geringen IQ zusagen, oder mir? Ich denke mal du meinst die Nazis, denn hier will sich ja niemand Beleidigen;). Dann schließe ich allerdings aus deiner Aussage, dass du findest, es sei entschuldigt, stolz auf Deutschland zu sein, da diejenige, die es sind, einen niedrigen IQ haben?
Du bist laut Nickpage 17 Jahre alt. Also welches Auto?
https://de.wikipedia.org/wiki/Begleitetes_Fahren;) und in zwei Wochen dann auch alleine;) (und weiterhin mit Fahne)
 
Flagge zeigen = "stolz sein"? Im Grunde eine falsche Assoziation.
"Zugehörigkeit zeigen" wäre richtiger.

Genau. Wenn man mal die Welle betrachtet oder auch andere Phänome bei denen sich Gruppen bilden, dann ist das was die Gruppen ausmacht das sie "Zugehörig" sind. Das "Gemeinsame" ist das wichtigste um so etwas wie in der welle zu schaffen. der Stolz an sich ist nicht die Hauptursache, kommt meist als Nebenerscheinung zu der bereits gebildeten Gruppe, weil man sie gemeinsam geschaffen hat.

Also möchtest du nun zum Faschismus aufrufen (der ja Sinnbild der Zugehörigkeit ist) und gegen Stolz appelieren ( der ja bei jedem für sich erstmal nur ein positives Gefühl beschreibt)? Na kein Wunder das die Sozialpädagogen etc. nun bei der Diskussion von "Die Welle" immernoch die Theorie vertreten, dass aufgrund von Zugehörigkeit so etwas zu erreichen wäre in er Moderne.
 
kryb schrieb:
Ich finde das Thema heikel, da es doch einen Streitpunkt gibt, und viele der Deutschen nicht stolz auf ihr Land sind.
Um mal deutlicher zu werden, wiederhole ich mich an dieser Stelle mal ...
No5251 schrieb:
Wer "stolz" darauf ist Deutscher zu sein, sollte erstmal zu dem
Punkt gelangen, dass er wirklich stolz sein kann der deutschen
Sprache mächtig zu sein. Wenn es soweit ist, verschwindet der
neurotische Stolz hoffentlich von alleine. ;)

kryb schrieb:
Oft jedoch keine deutsche Flagge, sondern ausländische (mit denen die Immigranten doch ihren Stolz (und ihre Zugehörigkeit) auf ihr Heimatland ausdrücken wollen) oder Flaggen von Bundesländern und Sportclubs.
Ich meinte damit eher, dass an einigen Häusern z.B. eine deutsche und eine portugiesische Flagge hängt. Sowas gibt es in unserer Gegend zumindest häufiger.

Wannabe schrieb:
Also möchtest du nun zum Faschismus aufrufen (der ja Sinnbild der Zugehörigkeit ist) und gegen Stolz appelieren ( der ja bei jedem für sich erstmal nur ein positives Gefühl beschreibt)?
Nun dreh mir das Wort doch nicht schon in den Fingern rum. Nur weil einige Faschisten Gruppenzugehörigkeit und Stolz nicht auseinanderhalten können, heißt das noch lange nicht, dass ich das nicht mache.
Zum Beispiel bin ich OpenSource-Anhänger, froh darüber was die z.B. FSF(E) alles schafft und stolz kann ich auf den Teil sein, den ich dazu beigetragen habe.
Alles andere wäre "Mit-fremden-Feder-schmücken" ...
 
Zwei nette Beiträge. Da kommt bei mir doch glatt die Frage auf: Warum sollten die Werke von Bach, Schiller, Goethe und anderen Genies der früheren Jahrhunderte ein Grund für mich ganz persönlich sein, darauf stolz zu sein? Ich habe weder "Faust" geschrieben noch habe ich unzählige Kantaten geschrieben. Wenn's hochkommt, habe ich ersteres gern gelesen oder gar im Theater genossen (schätzungsweise liest der größere Teil der Bevölkerung es unter Zwang in der Schule) und höre letzteres gern (derselbe Teil der Bevölkerung wird damit im Musikunterricht gequält und hört Zuhause dann Tokio Hotel - etwas worauf man ganz bestimmt nicht stolz sein kann als Deutscher :ugly: )
Also bitte, ich kann Goethe und Bach und Konsorten verehren oder nicht, aber muß ich deshalb stolz sein dieselbe Nationalität zu haben wie sie? Denn ich verehre die Musik von Verdi und Puccini ebenso, wenn nicht gar noch mehr, muß ich mich jetzt grämen, kein Italiener zu sein?


Und diese Schlußfolgerung ist falsch. Daß man nicht stolz ist, Deutscher zu sein, heißt ja nicht, daß man sich dafür schämt. Es gibt eben nicht nur schwarz und weiß auf dieser Welt, sprich es gibt nicht nur Nationalstolz oder Scham. Es gibt vielleicht auch Leute, denen es völlig wurscht ist. Oder die das differenzieren. Es gibt Ahnen, auf die man stolz sein kann, es gibt welche, für die man sich schämen muß. Aber vielleicht betrachtet nicht jeder das so global und sagt sich "es gibt nur A oder B", sondern definiert jeden Bereich für sich. Sonst könnte ich aus Deiner Aussage ja auch folgern, daß Du stolz auf die Deiner Ahnen bist, die Juden abgeschlachtet haben...

Bravo

Also ich antworte nun weil ich denke das das Thema immer noch aktuell ist.
Ich finde das es bei den Beiträgen, wie so oft im Leben nicht wirklich um die Sache ging sondern sich viele persönlich angesprochen fühlten.
Es ging um den Bürgermeister der sich "vermutlich ausversehen" der falschen Zeitung anvertraute.
Ich denke das war Absicht denn der Bürgermeister wußte dies jener Zeitung anzuvertrauen. Lobbyismus...
( https://de.wikipedia.org/wiki/Lobbyismus )
"es waren keine Rechtsextremisten" und die Sache war für ihn erledigt.
Wir können es uns nicht mehr leisten nur Nationalistisch zu denken.
Wisst ihr noch wie schön das Ausland ist ?
Erreicht das Leute auf euch stolz sind und gebt euer bestes dafür das es auch so bleibt. Wenn ihr fragt warum ihr nicht stolz sein dürft dann seid ihr es nicht.
Haut euch die Köpfe mit Büchern voll und engagiert euch für andere. Tut was dagegen das wir nicht auf die Vergangenheit stolz sein müssen sondern auf die Zukunft.

Warum gibt es die Länder der 3,4 oder 5 Welt ?

Es gibt viel zu tun !!! :(
 
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