Wettbewerb zum Thema: Nach Regen kommt wieder Sonnenschein

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DragonLilly

Klammdrachen
ID: 17668
L
5 Mai 2006
5.275
420
Hallo liebe Autoren, in Hinsicht auf unser Projekt Buch Nr. 2, möchte ich Euch dieses Thema, Nach Regen kommt/folgt immer wieder Sonnenschein, mal etwas näher bringen und sehen wie die Resonanz ist.

Dabei ist es ganz gleich ob Ihr ein Gedicht, eine Kurzgeschichte oder Prosa..usw. zu diesem Thema schreiben möchtet.

Natürlich gilt wie immer auch die Regeln:

Jeder darf nur ein Werk zum Wettbewerb anmelden.
Editieren ist nicht erlaubt.
Prüft also bitte vorher alles auf Rechtschreibfehler etc.
Sollte dennoch editiert werden, so wird diese Geschichte umgehend disqualifiziert.
Natürlich sollte Eurer Werk auch nicht schon woanders veröffentlicht sein, und Geschichtenklau wird auch geahndet.
Ich weiß das es oft schwer ist seine Werke zu posten um sie bewerten zu lassen, aber das macht den Wettbewerb aus.
Kurzgeschichten sollte eine Länge von 2500- 3000 Worte nicht übersteigen.

Ich wünsche allen Teilnehmern viel Erfolg und gutes Gelingen.


Quasseln und schnacken bitte nur hier ---> Quassel-Thread - für alle Wettbewerbe!

Dieser Thread ist nur den Werken vorbehalten.

Wer gerne in der Jury mitarbeiten möchte, kann sich gerne bei mir melden.


Start 01.11.2007
Ende 17.12.2007
 
So, einer muss ja der erste sein :p

Wo bleibt die Sonne?

Wenn der Regen fällt,
Dann bin ich einsam,
Dann bin ich traurig,
Dann bist du nicht hier.

Ein Blitz,
Wie der Moment,
Indem ich dich seh’,
Der Moment des Glücks.

Der Donner wie mein Herzschlag,
Wenn ich an dich denke,
Wenn ich dich berühr’,
Wenn ich mit dir fühle.

Der Regen zieht vorbei,
Die Sonne, sie lacht,
Ich stelle fest,
Das bist du.
 
Liebe auf den zweiten Blick – oder wie ich auf den Hund kam

Guten Morgen:)

würde gern mit dieser kleinen Geschichte teilnehmen. Wobei, sie ist länger als 3000 Zeichen. Schlimm?
Einen schönen Tag allen.
lG
Susanne



Liebe auf den zweiten Blick – oder wie ich auf den Hund kam

Britta verließ mit dem letzten Karton die Wohnung, ohne sich noch einmal um zudrehen. Ich stand wie angewurzelt da, mit dem kleinen Hund auf dem Arm und spürte, wie sein Herz schnell schlug. So schnell wie mein eigenes. Er winselte ihr hinterher und ich winselte auch. Innerlich.
Wie, verdammt sollte es jetzt weitergehen? Sie hatte die Wohnung fast leer geräumt. Vor allem, was sollte ich mit dem blöden Hund anfangen? Es war ihrer, aber "Puschelchen" passte nicht mehr in ihr neues Leben mit dem geschniegelten Lackaffen und seinem grünen Austin Healy Roadster, Baujahr 1959. Es war mein Geburtsjahr, verdammt.
Ich stellte mir den Fernseher ins Schlafzimmer, denn die Couch hatte sie auch mit genommen und zog die Vorhänge zu, weil ich diesen ewigen Regen nicht mehr ertrug. Der Himmel war seit Tagen grau und in meinem Herzen war es noch grauer. Ich nahm mir eine Woche Urlaub und grübelte vor mich hin. Ich starrte in die Glotze, ohne zu wissen, was da lief. Es war mir egal, wie mir alles egal war. Vor allem war mir der, nein ihr Hund, egal. Manchmal jaulte er. Um endlich Ruhe zu haben, stellte ich sein Körbchen zu mir ins Schlafzimmer. Aber hinten in die Ecke. Da lag er dann auf seiner Schmusedecke und beobachtete mich. Manchmal robbte er an mich heran, wenn ich auf dem Bett lag. Dann jagte ich ihn davon. Ich hasste seine braunen Augen, die Brittas glichen. Vor allem seinen durchdringenden Blick. Sie hatte oft denselben Blick wie er drauf gehabt.
Ich kaufte eine Palette Hundefutter, und eine Woche lang gab ich ihm eine Dose pro Tag. Das musste reichen, damit er mir nicht noch an Unterernährung starb. Ich blätterte in unserem Fotoalbum herum, das sie mir gelassen hatte. Wie glücklich sie doch war, als sie den Hund bekam. Sie wollte immer schon einen Hund. Blöde Idee. Fotos, lauter Fotos, auf denen sie mit dem Hund zu sehen war und immer lachte sie.
Der Kleine sprang auf mein Bett und leckte mein Ohr. Gott, war das widerlich. Ich raunzte ihn an und schubste ihn vom Bett. Immer wieder dachte ich an den Lackaffen, wegen dem sie mich verlassen hatte. Und immer wieder hatte ich die Bilder vor Augen, von ihr und dem Hund. Der blöde Hund hatte alles gehabt und ich nichts. An jenem Morgen ging ich wie immer mit ihm lustlos Gassi, bevor ich zur Arbeit fuhr und machte beim Bäcker Halt. Ich machte ihn draußen am Baum fest und als ich wieder heraus kam, war er weg. Ich sah mich kurz suchend um, ging zum Auto und fuhr zur Arbeit und es war so, als hätte es ihn nie gegeben. Es würde ihn schon jemand aufnehmen, dachte ich. Irgendwie fühlte ich mich erleichtert.
Ich lag auf dem Bett und starrte auf das leere Hundekörbchen, in dem nur noch seine Schmusedecke lag. Schlaftrunken ging ich am nächsten Morgen in die Küche, öffnete eine Dose Hundefutter und füllte die Hälfte in den Hundenapf. Mann, ich musste echt mit den Nerven fertig sein. Entnervt schnappte ich mir seine Schmusedecke und warf sie unten in den Müllcontainer und das Körbchen in den Keller. Mein Herz schlug so schnell wie an dem Tag, als Britta zur Tür hinaus ging. Ich wurde zusehendst nervöser, lief in der Wohnung auf und ab. Niemand kam mir entgegen, wenn ich Abends heim kam und freute sich. Verflixt, der blöde Hund fehlte mir immer mehr. Panisch griff ich zum Hörer und rief bei der Polizei an, aber die verwiesen mich ans Tierheim. Dort war aber auch kein kleiner Mischlingshund aufgenommen worden. Dann klingelte es Sturm an der Tür. Meine Nachbarin, die Matrone von oben, baute sich vor mir auf und beschimpfte mich. Wie ich denn dazu kommen würde, den kleinen Hund in den Müllcontainer zu werfen.
Müllcontainer? Kleiner Hund? Ich zog sie an mich und küsste sie. Dann rannte ich die Treppe runter und da saß er schwanzwedelnd, völlig verdreckt auf seiner Schmusedecke in dem offenen Container und sah mich mit seinen, ja mit seinen, nicht mit Brittas, braunen Augen, an. Er leckte freudig mein Ohr ab und ich zog ihn fest an mich. "Komm Kumpel, wir machen uns was zu essen", flüsterte ich. Unser beider Herzen schlugen wieder bis zum Hals.
Seit einem Monat jogge ich Morgens vor der Arbeit durch den Park und Puschelchen, der jetzt Max heißt, kommt mit. Manchmal bleiben wir stehen und dann unterhalte ich mich mit Frauen, die Hunde dabei haben. Mariella und ihre Hündin Sassi, mit denen wir unser erstes Date hatten, kann er auch gut leiden. Gestern war er das erste Mal in der Hundeschule. Max ist nämlich ein ganz Schlauer und ich bringe ihm ein paar Kunststücke bei. Oft liegen wir beide auf dem neuen Sofa und sehen uns unser Fotoalbum an. Lauter Fotos von Max und mir. Der kleine Kerl ist ein richtiger Sonnenschein.
 
Fürs Gemüt...

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Ein Blick aus dem Fenster,
eine duster wirkende Atmosphäre,
die Vögel schweigen,
die Ruhe vor dem Sturm,
mächtige Wolken werfen ihre bedrohlichen Schatten über das Land,
die Verdunklung schreitet unaufhaltsam voran,
und dann entläd sich ein gewaltiges Unwetter,
Blitze zucken aus den Wolken heraus,
alles Übertönendes Donnern, welches in der Ferne als dunkles Grollen entschwindet,
und dann schüttet der gewaltige Wolkenvorhang alles Gewässer hernieder,
welches er als schwere Last mitgebracht,
dieser Anblick verdeutlicht mir, das wir als Menschen den Naturgewalten nichts entgegen zu setzen haben,
er vermittelt Hilflosigkeit,
draußen tobt es fast eine Stunde,
es macht mir Angst,
dann endlich,
ein heller Streif am Horizont,
Hoffnung,
als der erste Sonnenstrahl hinter dem vorbei ziehendem Wolkenfeld das Land erhellt,
Freunde,
ich höre wieder den Gesang der Vögel,
und denke voller Wonne:
Nach Regen folgt Sonne.

Das habe ich mal nach einem Gewitter auf ein Blatt Papier gekrickelt.
 
Todesangst

Todesangst

Herzrasen. Schwindel. Übelkeit. Magenkrampf. Atemnot!

Robert wusste es. In wenigen Sekunden wird er sterben.

Angst, überall Angst! Todesangst.
Seine Adern pulsierten, er verlor die Orientierung.
„Lieg ich? Steht ich? Sitze ich?“ Versuchte er herauszufinden. Würde er auf dem Boden stürzen, wenn er ohnmächtig wird oder lag er bereits? Eine unglaubliche Müdigkeit führte einen erbitterten Kampf mit dem durch Adrenalin getränkten Körper.

Zitternd nahm er einen Stift in die Hand und schieb in sein Notizbuch: „Ich kann nicht mehr. Ich weiß nicht mehr wo oben und unten ist. Ich weiß nicht was das Leben soll. Es ist ein reines vegetieren. Warum? Wofür? Für wen? Warum ich? Ich bin so einsam, so fürchterlich einsam. Niemand kann mich retten! Es gibt keinen Sinn! Ich sehe keinen Sinn …“

Emotionen schossen durch seinen Körper. Das Gefühl zu fallen. Haltlos zu sein. Verletzlich. Erbärmlich. Hilflos. Schwach, so fürchterlich schwach. Keine Luft. Er bekam keine Luft.

„Toilette, ich muss mich übergeben“ War sein Bedürfnis.

Da war er, der lange Weg zur Toilette. Jeder Schritt könnte tödlich sein. Er könnte stürzen. Nicht mehr atmen können. Ohnmächtig werden. Er könnte sich übergeben.
Er könnte sterben.

Doch er wagte es einen Schritt vor den anderen zu setzen. Seine Beine zitterten. Die Angst raubte ihm fast den Verstand. Nach einer gefühlten Ewigkeit war er da. Die Toilette. Hier konnte er alles herauslassen. Er musste isch nicht fürchten sich zu übergeben. Hier durfte er es. Er öffnete die Toilette und hielt seinen Kopf in lang erprobter Position. Minuten vergingen. Nichts passierte. Der Schwindel, immer dieser Schwindel. Er versuchte wieder aufrecht zu werden. Kopfschmerzen. „Ist es ein Gehirntumor?“ In Zeitlupe bewegte er sich wieder in sein Zimmer. „Ins Bett, nur wieder ins Bett. Da kann mir nichts passieren! Schlafen einfach schlafen.“ Er begab sich mühsam auf dem Weg.

Nach unendlichen Ewigkeiten schaffte es Robert einzuschlafen.

Am nächsten Morgen erwachte Robert schweißgebadet von dem wohltuenden Geruch von Kaffee, den er ans Bett gebracht bekommen hat.

„Liebling“, sagte er schlaf tunkend, „ich hatte diese Nacht wieder eine schlimme Panikattacke. Ich habe es mir noch mal durch den Kopf gehen lassen. Ich möchte es doch angehen. Ich kann nicht mehr. Ich werde die Therapie angehen!“
 
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