Sammelthread Widerstände gegen Moschee-Projekte in Berlin, Köln und anderswo

[...] Im Prinzip alle "Ausländer" die ich kenne, haben ein hohes Bildungsniveau, teilweise schon Uni-Abschlüsse, dann gut bezahlte Jobs...[...]
Ja, aber Deinen Freundeskreis wählst Du Dir für gewöhnlich selbst. Schon durch Deinen Beruf wirst Du auch kaum mit dem sozialen Abschaum in Kontakt kommen. Aus Deiner Sicht existieren Ghettos vielleicht auch nur in Büchern ;) Und wenn man immer nur mit Menschen aus dem Mittelstand oder der gehobenen Gesellschaftsschicht zu tun hat, dann kann man natürlich auch den ganzen Hype um so eine Moschee nicht verstehen. Dann argumentiert man nämlich mit "Religionsfreiheit", schließlich geht der türkische Rechtsanwalt oder Programmierer wirklich nur zum Beten dort hin...

Nun ist aber Pankow insgesamt betrachtet keine sozial starke Gegend. Dort wohnen hauptsächlich Arbeiter, Zuhälter samt Huren, Arbeitslose und Rentner. Richtung Heinersdorf wird es zwar schon etwas besser, aber grundsätzlich ist es eben kein Grunewald. Und wenn man da mitten mang eine Moschee setzt, wie viele türkische / arabische Rechtsanwälte, Ärzte, Selbstständige etc. wird es wohl in die Gegend ziehen?

Ich gehe davon aus, dass es die Gegend noch weiter schwächt und damit das nächste Ghetto geschaffen wird.

Übrigends finde ich eine Tatsache recht erstaunlich und amüsant: Als dieser Rechtsanwalt der NPD (der Name fällt mir jetzt nicht ein) in irgendeinem Kaff ein Gebäude für die NPD kaufen wollte, gab es massenhaft Proteste, Bürgerinitiativen und andere Aufbegehren. Man hat sogar Geld gesammelt, damit das Kaff das Gebäude kaufen kann und bloß kein einziger NPDler in die Gegend kommt. Breite Zustimmung für diesen demokratischen Weg bei der Klamm-Gemeinde. Jetzt gehen die Bürger einen ähnlichen demokratischen Weg und es wird kein Verständnis aufgebracht?

Leute, Leute, ihr seid mir schon ein paar Demokraten... :LOL:

Gruß,
Photon
 
Übrigends finde ich eine Tatsache recht erstaunlich und amüsant: Als dieser Rechtsanwalt der NPD (der Name fällt mir jetzt nicht ein) in irgendeinem Kaff ein Gebäude für die NPD kaufen wollte, gab es massenhaft Proteste, Bürgerinitiativen und andere Aufbegehren. Man hat sogar Geld gesammelt, damit das Kaff das Gebäude kaufen kann und bloß kein einziger NPDler in die Gegend kommt. Breite Zustimmung für diesen demokratischen Weg bei der Klamm-Gemeinde. Jetzt gehen die Bürger einen ähnlichen demokratischen Weg und es wird kein Verständnis aufgebracht?

Leute, Leute, ihr seid mir schon ein paar Demokraten... :LOL:

ich glaube du hast gerade den nagel auf den kopf getroffen, das soll mir mal einer erklären.
 
Eben läuft ein Bericht über den fall bei RTL - erscheint mir ziemlich objektiv.

Auf der einen Seite wird die Gemeinde nicht als radikale Islamistenvereinigung dargestellt, sondern lediglich als "konservativ" (Das wird sogar vom Verfassungsschutz bestätigt), auf der anderen Seite die Gegenbewegung nicht als als dumpfe Faschisten...

Aber dummerweise sind im Endeffekt genau die Rechten diejenigen, die am Schluss der Geschichte profitieren egal, wie sie Schlussendlich ausgeht (Wohl mit dem Bau der Moschee, denn der Bauantrag wurde ja genehmigt.)
 
Also bennsenson, ich verstehe Dich nicht. Was ist daran ein hinkender Vergleich? Ach, ich glaube, ich weiß es: Einmal protestieren die Leute zu Recht und das andere Mal zu unrecht. Also ist das eine gelebte Demokratie freier Menschen und das andere ein schamloses Ausnutzen der Demokratie durch reaktionäre Faschisten, wa? *lach*

mal wieder kopfschüttelnd grüßt
Photon
 
Jetzt gehen die Bürger einen ähnlichen demokratischen Weg und es wird kein Verständnis aufgebracht?

Der Weg mag zwar ähnlich sein, aber die Ursache ...

Du vergleichst gerade das Verhalten gegenüber einer latent verfassungsfeindlichen, antidemokratischen Organisation, die der Gewalt nicht abgeneigt ist, mit einer friedliebenden Religionsgemeinschaft, über die der Verfassungsschutz nur eins weiß, nämlich dass es brave Leute sind.

Gegen die NPD findet man immer handfeste Gründe, gegen die Moschee nur gefühlte, eventuelle, pauschalisierte...

Gegen den Weg als solches sagt ja keiner was, da es ja inzwischen Gang und Gebe ist, gegen "öffentliche" Vorhaben zu protestieren (Autobahnen, Bahnstrecken, Baumfällaktionen)...

Wo ich gerade Autobahn schreibe...
An unserem Dorf vorbei wurde die A38 gebaut.
In Sichtweite wurde ein großer Parkplatz gebaut, der bei kompletter Fertigstellung der Autobahn zur kompletten Tank- und Rastanlage ausgebaut werden soll.
Was gab es da für ein Trara hier im Dorf und der Umgebung...
Prostitution, Drogen- und Waffenhandel, die Kriminalität wird ansteigen usw.

Mag zwar sein, dass sich dann da nen paar Mädels mit Truckern vergnügen, aber was hat das mit dem Leben im Dorf zu tun.
Die größten Drogendealer sind eh DEUTSCHE Dorfbewohner, seit Generation mit der Familie hier verwurzelt, da merken wir nen zusätzlichen Drogenumschlagsplatz gar nicht...

Alles in allem war die Argumentation der Rastplatzgegner genauso faktisch untermauert und logisch, wie die der Moscheegegner...

gruss kelle!
 
Es geht darum, dass die Anwohner von ihrem demokratischen Recht
Also "anwohner" ist sicherlich ein sehr dehnbarer Begriff, aber in diesem Fall ist er klar überdehnt. Diese Moschee wird sicherlich keine 6.000 Anwohner haben. Das Ding wird nicht auf den Marktplatz gestellt, sondern am Rande von Heinersdorf, auf Brachland, was sich an einem Autobahnzubringer befindet. Mal eine Ortsbeschreibung von SpOn:
Bislang hat das Grundstück die Leute wenig gekümmert, ein alter Schornstein und ein paar gammelige Garagen aus Blech stehen dort. Rechts davon ein Schnellimbiss, links daneben ein zweigeschossiges Mietshaus, das einen neuen Anstrich braucht. Davor zischen die Autos vorbei Richtung Autobahn.

Und zum Thema Ghettosierung: Kenn nun Heinersdorf nicht im speziellen, aber Pankow ist ja nun nicht gerade einer der besten Bezirke Berlin. Teile davon kann man jetzt bereits als ghetto bezeichnen.
 
[...] Gegen die NPD findet man immer handfeste Gründe, gegen die Moschee nur gefühlte, eventuelle, pauschalisierte...
Also die würden mich ja mal interessieren. Wenn die "Angst vor Nazis und dem Aufkeimen des Vierten Reiches" keine gefühlten, eventuelle, pauschalierte Gründe sind, weiß ich auch nicht. Ansonsten ist die NPD eine (noch) völlig legale Partei im deutschen Parteienspektrum und solange das so ist, ist die Angst vor Nazis, "Skinheads" und Randalierern genauso begründet, wie die Angst vor Drogendealern, Schlägern und Terroristen.

perlini schrieb:
Also "anwohner" ist sicherlich ein sehr dehnbarer Begriff, aber in diesem Fall ist er klar überdehnt. Diese Moschee wird sicherlich keine 6.000 Anwohner haben. Das Ding wird nicht auf den Marktplatz gestellt, sondern am Rande von Heinersdorf, auf Brachland, was sich an einem Autobahnzubringer befindet.
Naja, das mag sicherlich Definitionssache sein. "Mein Kiez" hier umfasst allerdings auch mehr als nur meinen Block. Und da in den meisten Gegenden von Berlin ohnehin Plattenbauten und Mehrfamilienhäuser stehen, kommen eigentlich recht schnell 6000 Menschn zusammen. Aber wie viel es nun wirklich sind, weiß ich natürlich auch nicht.

Darum geht es aber auch gar nicht. Es geht schlicht um den Sachverhalt, dass der Wille der Bürger übergangen wird. Das ist rein rechtlich jederzeit möglich, aber die mögliche Konsequenz bleibt wahrscheinlich auch dann nicht aus.

Wir haben uns den Mund fusselig diskutiert, was Deutschland alles falsch gemacht hat bei der Integration in den 60er/70er Jahren. Wir stellen fest, dass wir nun ein Ausländerproblem haben, dass hausgemacht ist. Und während wir bedauern, Fehler begangen zu haben, machen wir frisch-fröhlich die selben Fehler gleich nochmal. Wenn den Bürgern, die sich dagegen wehren, ein solches Gebäude und damit auch fremde Kultur aufgenötigt wird, sinkt das Interesse an der Kultur gegen NULL-NOTHING. Im Gegenteil entsteht dadurch eine breite Ablehung, vielleicht sogar Konflikte bis hin zu Gewalt. Und wenn das nicht ist, dann ziehen die Leute halt die Konsequenz und ziehen weg. Beides sind wohl kaum Lösungen...

Gruß,
Photon
 
Ansonsten ist die NPD eine (noch) völlig legale Partei im deutschen Parteienspektrum und solange das so ist
Es will ja auch nicht die NPD das Hotel kaufen, sondern Jürgen Rieger. Und der ist nun eindeutig der rechtsradikalen Szene zuzuordnen.
Darum geht es aber auch gar nicht. Es geht schlicht um den Sachverhalt, dass der Wille der Bürger übergangen wird. Das ist rein rechtlich jederzeit möglich, aber die mögliche Konsequenz bleibt wahrscheinlich auch dann nicht aus.
Entweder ist es nicht der Wille DER Bürger oder deren Interessensvertreter sind unfähig, die demokratischen Mittel zu nutzen. Wenn ich das richtig verstanden habe, wurde ihr Anliegen (keine Ahnung wie das im Amtsdeutsch heißt) bereits zum 2. Mal aus formalen Gründen abgelehnt. Kenn mich mit dem ganzen Prozedere und den Bedingungen nicht aus, aber wenn ich mir die Geschichte um die Kochstraße (einstweilige Verfügung, Unterschriftensammlung für Volksbegehren) anschaue, scheinen mir die Leute in Heinersdorf nicht die fähigsten zu sein.
Naja, die 6.000 Heinersdorfer können ja Sonntag zur Wahl gehen und für die Vereinfachung von Volksbegehren stimmen. Dann hat der Mob... ähm Bürger demnächst mehr Mitspracherecht.
Und während wir bedauern, Fehler begangen zu haben, machen wir frisch-fröhlich die selben Fehler gleich nochmal. Wenn den Bürgern, die sich dagegen wehren, ein solches Gebäude und damit auch fremde Kultur aufgenötigt wird, sinkt das Interesse an der Kultur gegen NULL-NOTHING. Im Gegenteil entsteht dadurch eine breite Ablehung, vielleicht sogar Konflikte bis hin zu Gewalt. Und wenn das nicht ist, dann ziehen die Leute halt die Konsequenz und ziehen weg. Beides sind wohl kaum Lösungen...
Mit Verlaub, du schreibst Schwachsinn. Ich hab erhebliche Zweifel, dass das Interesse noch sinken kann. Die Regionen mit der höchsten Ausländerfeindlichkeit in Deutschland sind auch meistens die Regionen mit dem geringsten Ausländeranteil. Ohne Kontakt mit fremden Kulturen können auch keine Vorurteile abgebaut werden. Natürlich werden auch Vorurteile bestätigt, aber die Gleichungen "Bau einer Moschee = mehr Ausländerfeindlichkeit" und "Nichtbau der Moschee = weniger Ausländerfeindlichkeit" ist absolut idiotisch.
Falls hier jemand schreiben will, dass es hier ja nicht um Ausländerfeindlichkeit geht sondern um religöse Dinge, derjenige kann es sich sparen. Ich halte es primär für Ausländerfeindlichkeit.
 
Nu klar.
Damit ein Ghetto dort entsteht, wo es heute quasi 0% Ausländeranteil hat, müssen Deutsche erstmal wegziehen.
Und warum ziehen sie weg? Achso ja, familiäre/berufliche Gründe...

Ich find es schon extrem vermessen, Menschen eine Toleranz aufzwingen zu wollen bzw. Menschen zu verurteilen, die sich aufgrund vielfältiger und individueller Gründe gegen den Bau einer Moschee aussprechen.

Wenn Anwohner eine Moschee nicht gut finden sehe ich keinen Unterschied zwischen einer Demonstration gegen eine Moschee und einer Demonstration gegen eine Autobahn.

Warum also sollen diese Leute ihre Meinung nicht sagen dürfen ???
 
Warum also sollen diese Leute ihre Meinung nicht sagen dürfen ???
Ähm, wer sagt denn, dass sie das nicht dürfen!? :roll:
Menschen zu verurteilen, die sich aufgrund vielfältiger und individueller Gründe gegen den Bau einer Moschee aussprechen.
Genauso, wie du hier Leuten vorwirfst, sie würden den Heinersdorfern pauschal Islamfeindlichkeit unterstellen, kann man dir getrost vorwerfen, dass du den Bewohner "vielfältige und individuelle" gründe für die Ablehnung andichtest.
 
Ähm, wer sagt denn, dass sie das nicht dürfen!? :roll:
Genauso, wie du hier Leuten vorwirfst, sie würden den Heinersdorfern pauschal Islamfeindlichkeit unterstellen, kann man dir getrost vorwerfen, dass du den Bewohner "vielfältige und individuelle" gründe für die Ablehnung andichtest.

Die "vielfältigen und individuellen" Gründe sind genau so Spekulation [ich hätte den Ironie-Tag nehmen sollen] wie eine unterstellte "Islam- bzw. Ausländerfeindlichkeit".

Obwohl ich genau das letztere aus Kelle's Post herauslese.
 
Also bennsenson, ich verstehe Dich nicht. Was ist daran ein hinkender Vergleich? Ach, ich glaube, ich weiß es: Einmal protestieren die Leute zu Recht und das andere Mal zu unrecht. Also ist das eine gelebte Demokratie freier Menschen und das andere ein schamloses Ausnutzen der Demokratie durch reaktionäre Faschisten, wa? *lach*

mal wieder kopfschüttelnd grüßt
Photon

Kelle hat das meiste schon gesagt. Rechtsradikale engen, wenn sie ihre Ideologie ausleben dürfen, die Freiheit von vielen Menschen ein. Eine muslimische Gemeinde tut das nicht. Xenophobie und Distanz zu Neonazis in einen Topf zu werfen ist nicht nur knapp daneben, sondern so richtig heftig vorbei.
 
Kelle hat das meiste schon gesagt. Rechtsradikale engen, wenn sie ihre Ideologie ausleben dürfen, die Freiheit von vielen Menschen ein. Eine muslimische Gemeinde tut das nicht. Xenophobie und Distanz zu Neonazis in einen Topf zu werfen ist nicht nur knapp daneben, sondern so richtig heftig vorbei.
indem sie ein hotel kaufen? :hö:
 
Kelle hat das meiste schon gesagt. Rechtsradikale engen, wenn sie ihre Ideologie ausleben dürfen, die Freiheit von vielen Menschen ein. Eine muslimische Gemeinde tut das nicht. Xenophobie und Distanz zu Neonazis in einen Topf zu werfen ist nicht nur knapp daneben, sondern so richtig heftig vorbei.


Und wieso ist dies so ? Weil du das so für dich definierst ? Also mit definieren mein ich nicht deine Aussage, sondern den Faktum das bei dir durchscheint das jeder Nationale = Rechtsradikal ist. Rechtsradikal impliziert ja schon gewalttätigkeit und scheinbar ist dies ja jeder der nicht Multi-Kulti leben will, bzw. der keine Moschee in seiner Nachbarschaft möchte.

Ansonsten ist es wiederum ansichtsache wessen Freiheit inwiefern durch was eingeschränkt wird oder bzw. ist.

@Inextremo

natürlich durch den Kauf eines Hotels :) Immerhin könnte ein Ausländer genötigt werden bei einem "Rechtsradikalen" Miete zu zahlen weil er kein anderes Hotel findet und das würde ja seine Freiheit einschränken sich dagegen zu wehren *ggg*
 
[...]sondern den Faktum das bei dir durchscheint das jeder Nationale = Rechtsradikal ist. Rechtsradikal impliziert ja schon gewalttätigkeit und scheinbar ist dies ja jeder der nicht Multi-Kulti leben will, bzw. der keine Moschee in seiner Nachbarschaft möchte.[...]

:yawn: verschone mich doch mit diesem Gewäsch. Rieger ist, wie hier einige schon mehrfach richtig erwähnt haben, ein mehrfach rechtskräftig verurteilter Verbrecher (Volksverhetzung, Körperverletzung, anwaltlicher Parteiverrat usw...). Zudem hat Rieger mehrfach bewiesen, dass er eben nicht friedlich ist, sondern seine rassistisch-nationalistischen Ansichten anderen aufdrängt.

Ich glaube nicht, dass die Moschee von verurteilten Verbrechern gebaut werden soll.
 
:yawn: verschone mich doch mit diesem Gewäsch. Rieger ist, wie hier einige schon mehrfach richtig erwähnt haben, ein mehrfach rechtskräftig verurteilter Verbrecher (Volksverhetzung, Körperverletzung, anwaltlicher Parteiverrat usw...). Zudem hat Rieger mehrfach bewiesen, dass er eben nicht friedlich ist, sondern seine rassistisch-nationalistischen Ansichten anderen aufdrängt.

Ich glaube nicht, dass die Moschee von verurteilten Verbrechern gebaut werden soll.


Der Fall Rieger ist aber nunmal keine Antwort darauf, ob für dich jeder Nationale scheinbar ein Rechtsradikaler ist. Das ist einfach nur ein rausreden.

Zudem ist es auch keine Antwort inwiefern, dass Hotel einen Moslem in seiner Freheit einschränkt wodurch diese Sachlage denn anders sein soll.