Wahlen Landtagswahl in Bayern 2008 - Diskussionen und Schlüsse

[Liquid0815]

Die Diskussion läuft ähnlich wie in Hessen: Eine Partei, die von einer absoluten Mehrheit aus einen Haufen Stimmen verliert, wird als "abgewählt" bezeichnet, auch wenn sie nach wie vor deutlich mehr (in diesem Fall sogar mehr als doppelt so viele) Stimmen erhält, wie der zweitplatzierte... Seltsames Demokratieverständnis...

Ähm... Moment, die CDU in Hessen findet keinen geeigneten Koalitionspartner, um eine Koalition zu bilden, das ist nochmal ein anderes Paar Schuhe...

 

[marac]

Ähm... Moment, die CDU in Hessen findet keinen geeigneten Koalitionspartner, um eine Koalition zu bilden, das ist nochmal ein anderes Paar Schuhe...

Ja, da hast du sicher recht, im Moment geht es mir auch nicht um mögliche Koalitionen, sondern ausschließlich um die großkotzigen Aussagen der Parteifunktionäre am Wahlabend.

Edit: Sodala, die Wahlkreise sind ausgezählt. 90 von 91 Direktmandaten gehen an die CSU. tagesschau.de geht im Moment von 6 Überhangmandaten aus...

 

[Wannabe]

Ja, da hast du sicher recht, im Moment geht es mir auch nicht um mögliche Koalitionen, sondern ausschließlich um die großkotzigen Aussagen der Parteifunktionäre am Wahlabend.

Ja den Eindruck hatte ich auch. Besonders bei Frau Roth, die meinte die FDP ermahnen zu müssen, dass eine Koalition mit der CSU gegen den Wählerentscheid wäre.

 

[stefan.1982]

Heut hab ich mit nem Kollegen diskutiert, der im übrigen kein CSU Wähler ist sondern FW.
Er war der gleichen Meinung wie ich, das Maget genauso auf Drogen war wie Gerhard Schröder 2005.

Alles in allem haben trotzdem die Bürger verloren, denn die Anti-CSU Hetze hat gefruchtet. Das kaum eine Partei auf Inhalte setzte, interessiert wohl niemanden...

 

[smile]

Naja - der bierseelige Wahlkampf von Beckstein und die Nichtzustimmung bei der Pendlerpauschale waren auch nicht gerade von Inhalten geprägt.

Ich finds gut, dass die Vetterleswirtschaft endlich ein Ende hat.

smile

 

[stefan.1982]

Naja - der bierseelige Wahlkampf von Beckstein und die Nichtzustimmung bei der Pendlerpauschale waren auch nicht gerade von Inhalten geprägt.

Die CSU schließ ich natürlich dabei ein, das keine Inhalte rüberkamen.
Allerdings muss ich über den bierseeligen Wahlkampf von Beckstein noch was sagen. Ich finds schon heftig, wie man über einen Spaß von schlecht eingeschenkten Maßen auf dem Oktoberfest so ein Theater machen muss...

 

[smile]

... Ich finds schon heftig, wie man über einen Spaß von schlecht eingeschenkten Maßen auf dem Oktoberfest so ein Theater machen muss...

meinte eher das Interview beim Anzapfen aufm O-Fest - "wie Weihnachten" und so - das war eifach nur peinlich - da lagen die Image-Berater aber voll daneben

smile

 

[smile]

Is schon herrlich: Huber tritt zurück. Haben wir einen neuen CSU-Vorsitzenden gewählt?

smile

 

[marac]

Ist doch nur logisch... Beckstein hat ja seine absolute Mehrheit bekommen (die FDP hat schließlich von vorne herein keinen Zweifel daran gelassen, dass sie mit der CSU regieren will), Huber als Chef der CSU hat seine absolute Mehrheit verfehlt, damit ist sein Kopf konsequenterweise der erste, der rollt.

 

[perlini]

Ist doch nur logisch... Beckstein hat ja seine absolute Mehrheit bekommen (die FDP hat schließlich von vorne herein keinen Zweifel daran gelassen, dass sie mit der CSU regieren will), Huber als Chef der CSU hat seine absolute Mehrheit verfehlt, damit ist sein Kopf konsequenterweise der erste, der rollt.

Seltsame Logik. Meines Wissens stand am Sonntag Beckstein und seine Regierung zur Wahl, nicht der Parteichef.

Jetzt arbeitet im Hintergrund das Lager des Agra-Lobbyisten Seehofer. Mal schauen, wie das ausgeht.

Achso: Die NPD erhielt 1,2 % und bekommt damit die Wahlkampfkosten erstattet.

 

[Wannabe]

Seltsame Logik. Meines Wissens stand am Sonntag Beckstein und seine Regierung zur Wahl, nicht der Parteichef.

Standen nicht Parteien zur Wahl, die halt representiert werden durch Personen? Die Regierungsarbeit ist ja nur eine Entscheidungshilfe dafür, sich für oder gegen die Partei zu entscheiden, die dann wiederum in die Regierungsverantwortung gewählt wird.

Von daher sehe ich Rücktritte direkt nach einer Wahl auch eher skeptisch gegenüber. Man schenkt als Wähler einem Parteiprogramm und auch den Personen hinter der Partei sein Vertrauen. Dann werden einzelne (wichtige Menschen) innerhalb der Partei einfach ausgetauscht und die Parteien gehen einfach mal davon aus, dass ich meine Stimme auch mit anderen Vertretern so abgegeben hätte.

Ich finde nach einer Wahl sollte man sich denjenigen die einen gewählt haben gegenüber verantwortlich zeigen und erstmal die Eckpunkte der Programme umsetzen. Wenn man dann nach der hälfte der Regierungsarbeit zurücktritt mit der Überzeugung, die Punkte eingeleitet zu haben, die Thematisiert wurden dann kann man ja gerne platz machen für andere. Die der eigenen Meinung nach besser geeignet sind für ein vorankommen der eigenen Politik.

 

[marac]

Meines Wissens stand am Sonntag Beckstein und seine Regierung zur Wahl

Richtig, und es wurden von 51,4% der Wähler die Parteien gewählt, die klar gesagt haben, dass sie eine Staatsregierung unter Beckstein bilden wollen. Offenbar will also eine Mehrheit der bayerischen Bürger (oder zumindest derjenigen, die sich nicht vor ihrer Wahlverantwortung drücken) einen Ministerpräsidenten Beckstein. Warum also sollte er zurücktreten? Dass es für die CSU selbst ein Debakel war, ist auch ganz klar, dafür muss aber nunmal die Parteiführung den Kopf hinhalten, da diese den Wahlkampf organisiert und führt.

 

[perlini]

Das Debakel kann noch größer werden:

CDU-Landespolitiker attackieren die geschwächte Schwesterpartei: Nach dem Wahldebakel in Bayern stellen sie die Sonderrolle der CSU innerhalb der Union in Frage. Ihr besonderer Status in der Bundestagsfraktion sei nicht länger hinnehmbar.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,582160,00.html