Sammelthread Hartz IV - Diskussionen

[Wasweissdennich]

Blubber... Ich habe während meiner Ausbildung 1992-1994 von 700 DM gelebt, mit einer Wohnung und Auto. Darf ich jetzt nicht mitdiskutieren, weil ich arbeiten war?

Marty

nö darfst du nicht, weil nachdem man von Hartz 4 schon nicht leben kann und du noch weniger hattest müßtest du folglich schon tod sein

 

[(Bier)Kelle]

Weißt du eigentlich, was du da geschrieben hast? Im Endeffekt würde das nämlich bedeuten, dass so gut wie fast die ganze Generation vor uns, also die Kriegskinder, komplett verkorkst sind.

Ich schrieb was von 30 Jahren Erfahrung.
Wenn mich meine Geschichtskenntnisse nicht täuschen, war der letzte Krieg vor über 60 Jahren vorbei...

Ist ja schön, dass Du mit Extremfällen, wie es nun mal eine Nachkriegszeit ist, den Durchschnitt ad absurdum führen willst.

Und hör mir damit auf, dass man das nicht vergleichen kann. Du hast allgemein über einen Kamm geschert, also gehören solche Kinder genauso dazu.

Du solltest mal aufhören, Subtexte wegzulassen.
Ich habe geschrieben, dass man Unterschiede merkt.
Ob das nun negative a la Trauma "Kind hat gesehen, wie Vater von Gerüst stürzte." oder postive a la "Kind übernimmt nach dem Gerüststurz mehr Verantwortung." ist, steht auf dem zweiten Blatt.

Wenn ich aber sehe, dass 40% der Kinder in Armut landen, und ich die Gemeinheiten der Kinder kenne, a la Du hast ja keine Levis an, dann wird die Richtung der Unterschiede und der daraus resultierenden Folgen klarer...

Und ja, man kann es nicht vergleichen:
Stirbt ein Familienvater, bekommt die Familienmutter Witwenrente und die Kinder Halbwaisenrente.
In zwei Fällen aus meinem Verwandten/Bekanntenkreis weiß ich auch, dass die verwitwete Mutter gemäß ihrer beruflichen Qualifikation im öffentlichen Dienst angestellt wurde, damit die Familie wirtschaftlich wirklich sicher da stand.

Nur kann eine Gemeinde das gar nicht stemmen, für jede (freiwillig) Alleinerziehende Stellen zu schaffen.

Ein weiterer nicht zu verachtender Unterschied ist der:
Beim Tod eines Elternteils, ist die Familie gleichmäßig durch den Verlust betroffen.
Bei Scheidungen kann es durchaus vorkommen, dass Mutter froh ist, den Mann los zu sein, dass das Kind ganz anderer Meinung ist, und dass die Mutter evtl. noch versucht, das Kind gegen den Vater auszuspielen.

Dort weiß man nämlich, dass Kinder mit Zukunft gleichzusetzen sind.

Bei manchen Eltern bin ich mir da nicht sicher.

gruss kelle!

 

[perlini]

Ist ja schön, dass Du mit Extremfällen, wie es nun mal eine Nachkriegszeit ist, den Durchschnitt ad absurdum führen willst.

Und der Durchschnitt ist also, daß ein Kind beim "Papa 'nen fremden Mann im Bett" sieht oder Mama des nächtens "durch die Betten zieht"?

Aber wie hier schon geschrieben, wir sind hier vom eigentlichen Thema meilenweit entfernt...

 

[(Bier)Kelle]

Und der Durchschnitt ist also

eher der, dass Unglücksfälle eher selten zu allein erziehenden Eltern führen.
Die deutliche Mehrheit sind wohl mehr freie Entscheidungen eines der Erzeuger...

gruss kelle!

 

[thelematiker]

Blubber... Ich habe während meiner Ausbildung 1992-1994 von 700 DM gelebt, mit einer Wohnung und Auto. Darf ich jetzt nicht mitdiskutieren, weil ich arbeiten war?

Marty

Und war es einfach mit den 700DM zu leben?(Um mal nen bischen wieder zum Thema zu kommen )

Hatte schon mal geschrieben, dass man mit Hartz IV eigentlich gut klar kommen kann (mit Einschränkungen logischerweise) (Hat wahrscheinlich kaum einer gelesen, da es am Anfang war )

Vor allem da ich mit Hartz IV mehr hab, als während meiner Ausbildung(knapp 400,-€ gesamt, mit eigener Wohnung etc., jetzt sind es insgesamt 706)

Hoffe allerdings, dass da mal bald wieder Arbeit kommt....

 

[Marty]

Und war es einfach mit den 700DM zu leben?

Nein, es war kein bisschen einfach. Jeden Pfennig umzudrehen, einige Tage nur von Nudeln zu leben, sich selbst bei simpler Kleidung nach Schnäppchen umsehen zu müssen ist nicht einfach und vielfach nervig.

Aber es ging. Und das sagt mir, dass es mir Hartz IV Sätzen auch gehen müsste. Das das nicht einfach sein dürfte, kann ich mir vorstellen. Aber bitte: Die Gesellsschaft ist so nett, sich um mich zu kümmern und mir Geld zu geben, darf ich da fordern, dass ich gerne ein einfaches, sorgenfreies Leben hätte von dem Geld? Haben die Arbeiter und Angestellten, die das Geld erwirtschaften, ein "einfaches" Leben?

Marty

 

[Wasweissdennich]

Haben die Arbeiter und Angestellten, die das Geld erwirtschaften, ein "einfaches" Leben?

also ich schon

aber wenn man nen einfaches Leben hat dann sucht man sich halt neue Herausforderungen

 

[thelematiker]

Hab auch nie behauptet, dass es einfach ist.
Aber es ist durchaus machbar, wenn man etwas cleverer einkauft.

@Loshai

wenn das Leben einfach wäre, könnte auf Dauer Langeweile eintreten...

 

[mangoline]

Hab auch nie behauptet, dass es einfach ist.
Aber es ist durchaus machbar, wenn man etwas cleverer einkauft.

@Loshai

wenn das Leben einfach wäre, könnte auf Dauer Langeweile eintreten...

da das Thema zurück gekehrt ist...

Sollten die Regelsätze wirklich erhöht werden, wäre es klasse, wenn die Einzelfälle ein wenig mehr durchleuchtet werden

Für mich unklar ist, warum junge kräftige Menschen behaupten, sie finden keinen Job und tatsächlich nach dem ALG I Bezug (sofern sie mal gearbeitet haben und der Bezug da war), Hartz IV beantragen (also über eine sehr sehr lange Zeit behaupten, sie finden keine Anstellung).

Denn jeder junge Single sollte flexibel sein und sich ran halten... wenn es in der Schule keinen Spaß gemacht hat ... vielleicht mal drüber nachdenken und später den 2. Bildungsweg nutzen (geht auch als Abendschule neben dem Beruf).

Fakt ist, dass meine Beiträge bisher sehr sachlich waren, denke ich @ Wannabe, doch da Du hier nichts mehr schreibst, scheine ich wohl einen Nerv getroffen zu haben bei Dir danke für den Roten

 

[birnchen]

Denn jeder junge Single sollte flexibel sein und sich ran halten...

Wieso nur junge Singles? Ist es nicht unsere moralische Verpflichtung, egal in welchem Alter einen Job zu suchen? Meine Ex-Schwiegermutter ist jahrelang gependelt von Dresden nach Hannover und am Wochenende nur zu Hause gewesen. Geht alles wenn man will.

 

[mangoline]

Wieso nur junge Singles? Ist es nicht unsere moralische Verpflichtung, egal in welchem Alter einen Job zu suchen? Meine Ex-Schwiegermutter ist jahrelang gependelt von Dresden nach Hannover und am Wochenende nur zu Hause gewesen. Geht alles wenn man will.

Du liest zwischen den Zeilen, was nicht da ist

In erster Linie ging es mir um junge Singles, weil ich bei denen am Wenigstens verstehe, warum sie mit ihrem *A...* zu Hause sitzen..

 

[Wannabe]

In erster Linie ging es mir um junge Singles, weil ich bei denen am Wenigstens verstehe, warum sie mit ihrem *A...* zu Hause sitzen..

Vielleicht, weil sie keine Lust haben für deinen Egoismus und den deines Expartners aufzukommen?

Also ich kenne zum Beispiel ein Fall von meiner Stammpizzeria. Ist sicherlich nicht representativ, soll aber auch nur aufzeigen, dass es Menschen gibt die arbeiten wollen aber nicht können. Diese Person ist nicht gerade mit den größten Intellekt gesegnet. Kann also wenn nur körperliche Tätigkeiten machen. Dies hat er auch Jahrelang als Möbelpacker gemacht. Mit der Zeit konnte er aber nicht mehr schwer heben und diese Art von Arbeit viel weg. Aufgrund eigener Fehler nie eine Ausbildung gemacht zu haben, sondern immer direkt gearbeitet zu haben, findet er heute keine Anstellung mehr. Weil für körperliche Tätigkeiten kann man belastbarere Menschen nehmen und Bürotätigkeiten bekommt er einfach nicht hin.

Ich denke, dass es weniger Menschen gibt die gerne faul zuhause rumhängen als das es Menschen gibt die Aufgrund von mangelnder Kompetenz nichts finden. Denn wer gammelt schon gerne zuhause rum. Das wird die Ausnahme sein.

[sarkasmusson] Und ich find es vermessen, dass du über Menschen urteilst, in deren Situation du nicht steckst. Immerhin hast du ein Kind und kannst nicht nachvollziehen wie sich jemand ohne Kind fühlt, der Tagtäglich alleine zuhause sitzt und die Wand anstarrt. Also bitte unterlasse es über diese Menschen zu urteilen....[sarkasmussoff]

 

[Wasweissdennich]

In erster Linie ging es mir um junge Singles, weil ich bei denen am Wenigstens verstehe, warum sie mit ihrem *A...* zu Hause sitzen..

Du schießt da echt mehr auf andere Leute als Dir zusteht

 

[(Bier)Kelle]

Vielleicht, weil sie keine Lust haben für deinen Egoismus und den deines Expartners aufzukommen?

Gib mir fünf...

Aber ich erklär Dir das Ansinnen der Dame genauer, da Du es nicht verstehst.

Junge Leute nach der Ausbildung zahlen nur 70 Cent für den Liter Sprit, deshalb brauchen sie nicht so viel Unterstützung vom Staat wie 50 jährige, die 1,40 pro Liter Sprit zahlen.

Du verstehst?

gruss kele!

 

[News-Bot]

[N] Hartz IV: Zuschläge sollen Kranke selbst zahlen

Folgende News wurde am 05.10.2008 um 11:51:00 Uhr veröffentlicht:
Hartz IV: Zuschläge sollen Kranke selbst zahlen
Shortnews

100. 000 Sozialhilfe- und Hartz-IV-Empfänger sollten mit Streichungen der Zuschläge für erhöhte Ernährungskosten bei z. B. Diabetes rechnen. Der Dachverband der Wohlfahrtsverbände sowie der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge machten diesen Vorschlag. Diese begründen dies damit (laut dem "Focus"), dass bei Diabetes, erhöhten Fettwerten und anderen Volkskrankheiten eine Diät ausreichend sei. Dies könne auch ein Hartz-IV- und Sozialhilfeempfänger - äußerst sparsam - finanzieren. Wie es weiter heißt, seien bei Niereninsuffizienz und Gluten-Unverträglichkeit diese Zuschläge weiterhin berechtigt. Viele Hartz-IV-Empfänger geben jedoch an, dass sie sich teilweise nicht mal Essen leisten können.

 

[News-Bot]

[N] Bundesbehörde räumt ein: Hartz IV reicht gerade mal für das Nötigste

Folgende News wurde am 05.10.2008 um 13:19:00 Uhr veröffentlicht:
Bundesbehörde räumt ein: Hartz IV reicht gerade mal für das Nötigste
Shortnews

Das zur Bundesagentur für Arbeit gehörende Institut für Arbeits- und Berufsforschung (IAB) hat zugestanden, dass die Hartz-IV-Unterstützung gerade einmal so zum Überleben reiche. Eine "Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben" sei damit für die meisten ausgeschlossen, räumte das Institut ein. Zwar seien die Versorgungslücken bei den elementaren Dingen wie Unterkunft, Kleidung und Ernährung "vergleichsweise klein", so Bernhard Christoph vom IAB. Immerhin sechs Prozent der 9. 400 untersuchten Langzeitarbeitslosen gaben jedoch an, sie könnten sich keine warme Mahlzeit pro Tag leisten. Die größten Einschränkungen hätten Betroffene beim Jahresurlaub (82 % gaben an, darauf verzichten zu müssen). Es folgt der Verzicht auf Kinobesuche (61 %), das eigene Auto (47 %) und rezeptfreie Medikamente (20 %). Für Diabetes-Patienten hingegen wird es eng, ihnen droht das Aus für Essenszuschüsse (SN berichtete).

 

[(Bier)Kelle]

Bei dieser Studie sieht man ganz klar, wo das Problem liegt.

Es liegt nicht am Umfang der staatlichen Leistungen, sondern an den unverschämten Erwartungen der Empfänger.

gruss kelle!

 

[birnchen]

Oh nein, die armen Arbeitslosen müssen auf ihren Urlaub verzichten

 

[thelematiker]

Ich bin ja nicht mal ins Kino gegangen, als ich noch Arbeit hatte, warum sollte ich denn jetzt dahin?

Obwohl wenn ich es ja bezahlt bekomme....

 

[mangoline]

...
[sarkasmusson] Und ich find es vermessen, dass du über Menschen urteilst, in deren Situation du nicht steckst. Immerhin hast du ein Kind und kannst nicht nachvollziehen wie sich jemand ohne Kind fühlt, der Tagtäglich alleine zuhause sitzt und die Wand anstarrt. Also bitte unterlasse es über diese Menschen zu urteilen....[sarkasmussoff]

Soviel dazu, dass ich erst lesen, dann mein Gehirn einschalten und dann posten soll man sollte nie von sich aus gehen Wannabe

Ich sprach von jungen kräftigen Menschen, ob mit oder ohne Ausbildung stand gar nicht zur Debatte... zudem ich nicht glaube, dass Du beurteilen kannst, ob ich schon mit meinem *A..* zu Hause gesessen habe, bevor ich mich mit/ durch / oder gegen meinem Ex-Mann entschieden habe *die* Kinder zu bekommen oder kennen wir uns ? nicht böse sein, doch Du amüsierst mich zunehmenst

Denn die Einzelfälle zu durchleuchten , darum ging es..

also auch in beide Richtungen

gerechter für die, die einfach nicht anders können und die in unserer Gesellschaft auch aufgefangen werden sollen, egal, ob sie viel oder wenig geleistet haben, sondern einfach weil sie es brauchen und wir ja nun einmal in Deutschland eine Gesellschaft haben, die das auffangen kann

schärfer, diejenigen, die eben mit ihrem *A..* zu Hause sitzen und die Wand anstarren, weil sie einfach keinen Bock haben... und davon gibt es einen Haufen

Von daher wie Du so schön geschrieben hast

... kleiner Tipp, nochmal lesen, hirn einschalten und meine Beiträge lesen.
...

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Ansonsten gilt:
Im Regelsatz sind in Monaten mit 30 Tagen pro Tag enthalten
für
Nahrungsmittel/alkoholfrei Getränke 3,79 EUR
Alkoholische Getränke (auch für Gäste) 0,25 EUR
Zigaretten 0,21 EUR
Gaststätten/Cafèbesuche 0,27 EUR
Öffentlicher Nahverkehr 0,47 EUR
KFZ-Betriebskosten 0,00 EUR
Telefongespräche plus Fax ca. 0,25 EUR
Zeitungen/Zeitschriften 0,25 EUR
Gesundheit 0,42 EUR
Sport/Freizeitveranstaltungen 0,21 EUR
Bildung 0,00 EUR

Das betrifft den Regelsatz von 345,00 EUR.
Also mit dem Dreisatz (Proportionen) auf den Regelsatz der Kinder umrechnen.

Warum sollen die Menschen für alkoholische Getränke mehr ausgeben als für Bildung ? wo kommt denn diese Idee her? hat da jemand mal Informationen zu einem GesetzesEntwurf, wie er ursprünglich mal war ?

*edit* vielen Dank für den Link-Typ Blubb BluBB