Großdrohnen über Deutschland

Und unbemannte Flugobjekte gibt es schon seit vielen, vielen Jahren, nennt sich zum Beispiel Modellflugzeug.
Dann zeige mir einmal ein Modellflugzeug von 500kg.

Ja was kann denn die Drohne nun so mächtiges?
Bitte ganz konkret:
Was kann eine Drohne, was man nicht mit herkömmlichen Mitteln realisieren kann?
Was kann eine Videokamera, das nicht auch ein an der selben Stelle stehender Polizist tun könnte?

:Lennstar behauptete, dass die Polizisten immer schneller zu immer gröberen Mitteln greifen würden, was wohl widerlegt ist.
Wo?
Ich habe immer noch keinen Gegenbeweis gesehen.

Ich mach mir zumindest keine Gedanken drum, wenn man Gesetze bzw. Vorschriften in Einklang mit dem technischen Fortschritt bringt.
"In Einklang bringen" ist so ein typischer Politikersprech, das genau nichts aussagt, oft noch nicht einmal, ob es um das gleiche Thema ging.
Wenn ich die horizontale Bewegung meines Armes in Einklang bringe mit der Position meines Gegenübers mag das richtig schön konsensorientiert klingen, die Nase ist aber trotzdem gebrochen.
(Guter Vergleich, muss ich mich mal selbst loben und merken :D)
 
Dann zeige mir einmal ein Modellflugzeug von 500kg.

Da man diese in Deutschland de facto nicht nutzen darf, gibt es sie noch nicht.
Herzoegchen wollte suggerieren, dass Drohnen die einzigen unbemannten Flugobjekte sind, was aber nicht nur faktisch falsch ist, sondern auch waren die Modellflugzeuge vor den Drohnen da.

Was kann eine Videokamera, das nicht auch ein an der selben Stelle stehender Polizist tun könnte?

Sie holt sich bei schlechtem Wetter keine Erkältung.

"In Einklang bringen" ist so ein typischer Politikersprech, das genau nichts aussagt, oft noch nicht einmal, ob es um das gleiche Thema ging.

Und nun?
Bringst Du etwa die Benutzung der Waschmaschine nicht in Einklang mit der Menge der Schmutzwäsche? :ugly:

Aber lassen wir mal die Wortglauberei, weil bringt uns nicht weiter.

Ich habe mal eine Spontanrecherche betrieben.
Nach aktueller Rechtslage ist es so, dass unbemannte Flugobjekte bis 25 kg Gesamtgewicht in Deutschland im normalen Luftraum prinzipiell betrieben werden dürfen.
Ich nehme an, diese Grenze wurde irgehdwann mal wilkürlich ausgewürfelt und festgeschrieben.
Dabei wurde wahrscheinlich auch immer davon ausgegangen, diese Objekte "auf Sicht" fernzusteuern.

Nun ist es offensichtlich möglich, durch den technischen Fortschritt in Bereichen der Navigation und Sensorik (Hinderniserkennung etc.) Fluggeräte zu bauen, die über die bis dato geltenden Grenzen, in dem Fall das Gewicht, hinausgehen.

Und genau diesem Fakt soll mit der Gesetzesanpassung Rechnung getragen werden.
Ich könnte auch sagen: Die gesetzlichen Vorschriften werden mit der technischen Entwicklung fortgeschrieben.

Nach meiner Recherche stellt sich mir aber eine andere Frage:
Ist es heute möglich, ein Gebiet (z.B. das Wendland) für den "normalen" Luftverkehr zu sperren (sprich den Luftraum dort drüber zu sperren) und rechtlich so zu stellen, dass dort der Betrieb eines schwereren Flugobjekts möglich ist?
Es geht in der Gesetzesänderung nämlich im wesentlichen darum, den "normalen" Luftraum für solche Flugobjekte freizugeben.

gruss kelle!
 
Zum einen geht es in dem Gesetzesentwurf an keiner Stelle um Drohnen, sondern im Allgemeinen um unbemannte Flugobjekte bis zu einem Gewicht von 500 Kilogramm.
Und unbemannte Flugobjekte gibt es schon seit vielen, vielen Jahren, nennt sich zum Beispiel Modellflugzeug.

Für ein Modellflugzeug braucht man jedoch kein Gesetzesentwurf, will man es fliegen lassen holt man sich, wie für entsprechende Modellfliegerevents üblich eine Sondergenehmigung.
Desweiteren sind unbemannte Luftfahrzeuge allgemein als Drohnen bekannt und ich denke wohl kaum, dass irgendein Volksvertreter ein Gesetz auf den Weg bringt, nur um einigen wenigen Modellfliegern erlauben zu können, ihre Kisten jederzeit in den Himmel schicken zu können.


Punkt 1)
Wofür werden sie denn beim Militär eingesetzt?
Um Infrastrukturen und militärische Anlagen aufzuklären, oder große Truppenbewegungen zu dokumentieren.

Wenn man bedenkt, dass Drohnen erst vermehrt seit 2001 zum Einsatz kommen, darf man diese Aussage bezweifeln. Terroristen und kleine Guerillaeinheiten, wie man sie von den Taliban kennt, sind weder unter "großen Truppenbewegungen" zu verzeichnen, noch besitzen diese Gruppierungen militärische Anlagen. Natürlich sind Drohnen dazu geeignet auch größere Truppenbewegungen zu erfassen, aber man sollte doch mit ein wenig Verstand drauf kommen, dass dank hochauflösender Kameratechnik, Infrarot- und Wärmebildaufnahmen etc. es ebenso möglich ist aus Entfernungen bis 20km (max. Flughöhe der Global Hawk) militärisch verlässliche Daten über Einzelpersonen oder zumindest kleine Gruppen zu erhalten. Unterschätze mal nicht die Möglichkeiten der Militärtechnik.

Punkt 2)
Denkfehler - ahja.
Fangen wir mal mit den trivialen Sachen an:
Je weiter ein Objekt von einer Kamera entfernt ist, desto schwieriger wird es, das Objekt scharf im Fokus zu halten.
Da die Windstärke mit zunehmender Höhe in der Atmosphäre exponentiell zunimmt, wird die Lage des Flugobjekts in der Luft immer instabiler, was ein Fokussieren deutlich erschwert.
Zunehmende Höhe -> schlechtere Ergebnisse.
Weiter:
Ein Tragschrauber, der zu den leichtesten motorisierten Luftfahrzeugen gehört, wiegt trocken schon um die 250 Kilogramm.
Da fehlt die Steuerungstechnik, die Überwachungstechnik und nicht zuletzt der Sprit.
Zunehmende Flughöhe geht schlicht auf Kosten der Reichweite und verlängert den Zeitraum zwischen Start und Einsatzzeitpunkt.
Und Reichweite ist eh schon begrenzt.
Wobei ein Tragschrauber sich nicht eignen würde, sondern ein technisch komplexerer Hubschrauber, was wieder zu mehr Leergewicht führt, und wieder auf Kosten der Reichweite geht.
All das spricht gegen große Flughöhen.

Was ist denn für dich eine "große Flughöhe"?
Einmal davon abgesehen, dass Drohnen über 500kg Flughöhen von bis zu 20km schaffen (Global Hawk: ca. 20km, Predator: ca. 8km), sind Drohnen unter 500kg in mehreren hundert Metern Höhe leicht mit Vögeln zu verwechseln und schaffen auch wesentlich höhere Flughöhen.
Die "Shadow" mit 154kg packt die 4000m (https://de.wikipedia.org/wiki/AAI_RQ-7)
Der Camcopter mit unter 100 kg Leergewicht schafft es sogar auf über 5000m Flughöhe (https://de.wikipedia.org/wiki/AAI_RQ-7) und kann oben drein auch noch mit Luft-Boden-Raketen bestückt werden.
Reichweiten sind bei solch kleinen Flugobjekten unerheblich, da sie von fast überall aus starten können, abgesehen davon, dass sich die Reichweite mit möglichem Solarantrieb erheblich erhöhen lässt...
Irgendwie also doch Denkfehler :mrgreen:
Zu der technischen Ausrüstung: Wie ist es dann möglich, dass aus Höhen von bis zu 20km gestochen scharfe Bilder möglich sind?
Ich bitte um Erklärung...
Wie gesagt, ich denke du unterschätzt die technischen Möglichkeiten^^
Sowohl was die Trägergeräte (also Drohnen/UAVs), als auch die Aufnahmegeräte (Kameras etc) angeht.
Wenn du Gegenbeweise hast, widerleg meine Aussage, aber du hast ja schon mit deinem Tragschrauber voll ins Klo gegriffen :ugly:


Schon wieder ein Denkfehler? Schau an ;-)
Warum habe ich dann bloß jemanden im Bekanntenkreis, der jahrelang durch seinen Bruder ausspioniert wurde, was "nur" durch die Wende beendet wurde?
Und einem promovierten Theologen mag ich nun nicht pauschal mangelnde Menschenkenntnis unterstellen.
Und warum sollte sich ein Spion auffällig verhalten?
Ist es für Dich ungewöhnlich, dass man sich mit der Verwandtschaft über Arbeit unterhält, über aktuelle (politische) Themen, über die eigenen Zukunftspläne?
Warum wird wohl immer mehr in Firmen vor Social Engineering gewarnt?

Im Gegensatz zu Maschinen zeigen Menschen Emotionen, welche man analysieren und seine Schlüsse daraus ziehen kann, ich könnte zumindest eher vermuten, ob mich ein Bekannter, Verwandter oder wer auch immer ausspioniert, als eine Drohne oder Kamera, die ich nicht sehe ;)
Und Gott zu studieren (->Theologie), heisst noch lange nicht, gute Menschenkenntnis zu haben.
Sagen wir so, wenn sich jemand besonders unauffällig verhält um spionieren zu können, kann das durchaus auffallen. Auffällig im Kontext menschliches Verhalten/Spionage bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass man um jeden Preis auffallen will a la "ich will Aufmerksamkeit". Natürlich vermutet man in seinem privaten Umfeld niemanden, der einen ausspioniert, aber wer aufmerksam ist, sich ein wenig mit den Tricks von Informationsbeschaffung befasst hat und eventuell dazu noch ein wenig paranoid ist (in geringem Maße kann ein bisschen paranoid sein übrigens nicht schaden, der Mensch ist immerhin eher dazu geneigt hinter dem Rücken anderer Intrigen zu stricken, als wirklich ehrlich zu sein), der kann durchaus in der Lage sein gewisse Signale zu erkennen, zu deuten und für sich zu nutzen.


Und gerade die Qualität ist entscheidend.
Wenn Du mit ergebnisreicher meinst, dass Technik mehr Gigabytes sammelt als ein Agent, dann stimme ich dem ohne weiteres zu.
Nur ist die Qualität undefinierbar.
Die Infos können chiffriert sein, man muss sie nach Relevanz durchforsten, dazu nach Priorität.
All das macht der Spion in Echtzeit.
Bei dem Datenmolloch elektronische Überwachung steigt die Wahrscheinlichkeit exorbitant, dass Du heute erfährst, dass gestern ne Bombe gezündet werden soll.

Bildqualität von Kameras: wesentlich besser als das menschliche Auge in Kombination mit dem Erinnerungsvermögen
Erkennen von auffälligem Verhalten: ist der Mensch besser, liegt aber nur daran, dass die Software noch nicht soweit ist. Hat mit dem Stand der Hardware nichts zu tun.
Beschaffung von Insiderinformationen, welche nicht auf Bildmaterial beruhen: Noch mag der Einsatz von Spionen, Agenten und V-Männern effektiv sein, aber durch die immer stärkere Verlegung von Kommunikation ins Internet in Kombination mit verbesserter Technik, die auch Informationen im "deep web" schnell und zuverlässig findet, kann man doch, wenn nicht heute, zumindest bald von annähernd gleicher Qualität ausgehen.
Achja, und wenn man auf die technische Kommunikation vertraut hätte und nicht auf menschliche Auffassungsgabe, dann hätten zahlreiche angekündigte Amokläufe als auch Terroranschläge (wenn ich nur an die Pannen des verfassungsschutzes bzgl. NSU denke) verhindert werden. Soviel zu "heute erfahren, dass gestern ne Bombe hochgeht"; Menschen machen Fehler, Computer nur, wenn der Mensch sie vorher einprogrammiert hat ;)

Ich mach mir zumindest keine Gedanken drum, wenn man Gesetze bzw. Vorschriften in Einklang mit dem technischen Fortschritt bringt.

Also das kommt in meinen Augen ganz drauf an, ob technischer Fortschritt der Menschheit im Allgemeinen nützt oder dazu dient, einer kleinen Elite mittels Überwachungs- und Unterdrückungsmitteln und -methoden weiterhin die Macht zu sichern und wie ebendiese Gesetze bzw. Vorschriften dann formuliert werden. Es ist so schön höchst fragwürdig, dass Volksvertreter in einer Demokratie Gesetze erlassen, ohne ihr Volk zu fragen, um dann vor eben diesem anhand des Gesetzes rechtfertigen zu können "Ich darf das aber, steht so im Gesetz"...
 
Wenn man bedenkt, dass Drohnen erst vermehrt seit 2001 zum Einsatz kommen, darf man diese Aussage bezweifeln.
Warum sollte man das Jahr 2001 in desem Zusammenhang bedenken!?

aber man sollte doch mit ein wenig Verstand drauf kommen, dass dank hochauflösender Kameratechnik, Infrarot- und Wärmebildaufnahmen etc. es ebenso möglich ist aus Entfernungen bis 20km (max. Flughöhe der Global Hawk) militärisch verlässliche Daten über Einzelpersonen oder zumindest kleine Gruppen zu erhalten.
Die Bundeswehr hat für 3 Jahre 3 Drohnen geleast, um sie in Afghanistan einzusetzen. Kosten 110 Millionen. Mein Verstand schafft es einfach nicht mir eine vernünftige Antwort zu geben, wie solche Drohnen sinnvoll im Sinne von Freiheitsrechte einschränkender Überwachung in Deutschland eingesetzt werden könnten.

Im Gegensatz zu Maschinen zeigen Menschen Emotionen, welche man analysieren und seine Schlüsse daraus ziehen kann, ich könnte zumindest eher vermuten, ob mich ein Bekannter, Verwandter oder wer auch immer ausspioniert, als eine Drohne oder Kamera, die ich nicht sehe
Gehst du davon aus, dass der Staat dich überwacht? Wenn ja ehern durch Technik oder durch (Mit)Menschen? Wenn ersteres, fühlst du dich dem hilflos ausgeliefert oder unternimmst du Vorsichtsmaßnahmen?

Ich hab keine Belege, aber ich gehe davon aus, dass die Stasi den größeren Teil ihrer Infos über IMs bekommen hat. Ich gehe davon aus, dass alle Opfer des Systems - auch die, die sich der Verfolgung bewusst waren - besonders "überrascht" waren, dass sie von Verwandten / Freunden überwacht wurden. Um's mal zynisch auszudrücken: Scheinbar hatten die alle keine Menschenkenntnis. :roll:

Und auch in Literatur / Film ist es weniger die Technik, die den Untergang der Helden bedeutet, sondern Mitmenschen, den man Vertraute. In 1984 sind es Vermieter und vor allem der Parteifunktionär, der sie verrät. Oder im Film (Titel fällt mir nicht ein, Mischung aus 1984 und Matrix) wird der Held vom eigenen Sohn verraten.
 
Für ein Modellflugzeug braucht man jedoch kein Gesetzesentwurf, will man es fliegen lassen holt man sich, wie für entsprechende Modellfliegerevents üblich eine Sondergenehmigung.

Wenn man keine Ahnung hat...
Wo ist denn festgelegt, dass Fluggeräte bis 5 Kilo keine Genehmigung benötigen, Fluggeräte darüber hinaus schon?
Richtig, in den einschlägigen Gesetzestexten, an die sich jeder zu halten hat.

Wenn man bedenkt, dass Drohnen erst vermehrt seit 2001 zum Einsatz kommen, darf man diese Aussage bezweifeln.

Das hat natürlich nichts damit zu tun, dass 2001 die ersten Kriege mit allen Waffengattungen nach dem Golfkrieg von 1991 war, wo es noch gar keine Drohnen gab, wo auch gerade der Apache seinen ersten Kriegseinsatz hatte.

Terroristen und kleine Guerillaeinheiten, wie man sie von den Taliban kennt, sind weder unter "großen Truppenbewegungen" zu verzeichnen, noch besitzen diese Gruppierungen militärische Anlagen.

Trainingscamps sind also keine Anlagen?
Veränderungen in der Nähe strategisch wichtiger Orte (Brücken, Pässe etc.) lassen natürlich keinen Rückschluss auf terroristische Aktivitäten zu.

Natürlich sind Drohnen dazu geeignet auch größere Truppenbewegungen zu erfassen, aber man sollte doch mit ein wenig Verstand drauf kommen, dass dank hochauflösender Kameratechnik, Infrarot- und Wärmebildaufnahmen etc. es ebenso möglich ist aus Entfernungen bis 20km (max. Flughöhe der Global Hawk) militärisch verlässliche Daten über Einzelpersonen oder zumindest kleine Gruppen zu erhalten. Unterschätze mal nicht die Möglichkeiten der Militärtechnik.

Ah, deshalb wurde Osama dank modernster Drohnen innerhalb von 10 Jahren aufgespürt, was mit herkömmlicher Technik bestimmt 20 Jahre gedauert hätte.
:wall:
Und eins musst Du mir jetzt noch erklären:
Woran willst Du eine Person aus einer beliebigen Höhe eindeutig identifizieren?
Du hast eine Sicht, wo Du den Kopf und die Schultern von oben siehst.
Einen Winkel hinzubekommen, in dem Du auf der Höhe das gesicht halbwegs deutlich erkennen kannst, ist de facto nicht möglich.
Dabei hat diese Person noch nichtmal ne Schirmmütze auf.

Was ist denn für dich eine "große Flughöhe"?

Mir stellt sich nicht die Frage nach einer maximal erreichbaren Flughöhe, die kann beliebig sein.
Flughöhe geht auf Kosten der Reichweite, die auf Grund der begrenzten Spritmenge eh schon bescheiden ist.

Reichweiten sind bei solch kleinen Flugobjekten unerheblich, da sie von fast überall aus starten können, abgesehen davon, dass sich die Reichweite mit möglichem Solarantrieb erheblich erhöhen lässt...

Mal abgesehen davon, dass außer ein paar Versuchsträgern kein Fluggerät effektiv mit Solarenergie betrieben werden kann, und abgesehen davon, dass ich auch mal bei schlechten Wetter spionieren will, ist es natürlich absolut unauffällig, auf dem örtlichen Sportplatz ne Drohne zu starten, damit ich beschattet werden kann.

Wie gesagt, ich denke du unterschätzt die technischen Möglichkeiten^^
Sowohl was die Trägergeräte (also Drohnen/UAVs), als auch die Aufnahmegeräte (Kameras etc) angeht.

Ich kenne Google Earth, somit kann ich sehr wohl einschätzen, was kameras können, keine Bange.
Nur kenne ich keine Kamera, die ohne Hilfsmittel a la Spiegel um die Ecke gucken kann, was zwingend sein muss, damit man das Gesicht der zu überwachenden Person erkennt.
Auch kann ich es mir schwerlich vorstellen, dass man ein Flugobjekt in mehreren tausend Metern Höhe, bei einer Geschwindigkeit deutlich unter 100 km/h ausreichend stabilisieren kann, um ordentliche Fotos zu bekommen.

Im Gegensatz zu Maschinen zeigen Menschen Emotionen, welche man analysieren und seine Schlüsse daraus ziehen kann, ich könnte zumindest eher vermuten, ob mich ein Bekannter, Verwandter oder wer auch immer ausspioniert, als eine Drohne oder Kamera, die ich nicht sehe ;)

Achso, das kannst Du?
Dann frag ich mich, warum dass hunderttausende Einwohner der ehemaligen DDR nicht konnten.

Sagen wir so, wenn sich jemand besonders unauffällig verhält um spionieren zu können, kann das durchaus auffallen.

Sicherlich kann es auffallen.
Nur ist es auffällig, wenn Dich Dein Bruder fragt, wie denn der letzte Urlaub war?
Wie es Dir im neuen Job gefällt?

Du solltest Dir mal Gedanken drum machen, welche Informationen Du ohne Nachfragen an welchen Personenkreis weitergibst.
Und da dürften im engsten Familienkreis die meisten Infos rumschwirren.

Natürlich vermutet man in seinem privaten Umfeld niemanden, der einen ausspioniert, aber wer aufmerksam ist, sich ein wenig mit den Tricks von Informationsbeschaffung befasst hat und eventuell dazu noch ein wenig paranoid ist (in geringem Maße kann ein bisschen paranoid sein übrigens nicht schaden, der Mensch ist immerhin eher dazu geneigt hinter dem Rücken anderer Intrigen zu stricken, als wirklich ehrlich zu sein), der kann durchaus in der Lage sein gewisse Signale zu erkennen, zu deuten und für sich zu nutzen.

Genau, Informationsbeschaffung.
Stellt sich erstmal die Frage, was weiß der Staat über eine Person X?
Erstmal die meldepflichtigen Daten, sprich Name, Adresse, Geburtsdatum.
Steuerrechtliche Daten wie Arbeitgeber, Familienstand, Gehaltshöhe.
Tendenziell öffentliche Daten a la Telefonnummer.
Und schon hörts auf.

Mit wem pflegt Person X engere Kontakte?
Weiß der Staat nicht, die Familie schon.
Welche Ausflüge plant Person X?
Weiß der Staat nicht, die Familie schon.
Womit beschäftigt sich Person X in ihrer Freizeit?
Weiß der Staat nicht, die Familie schon.
Welche politische Einstellung hat Person X?
Weiß der Staat nicht, die Familie schon.

Allein dieser Mehrwert an Informationen ist mit Null Risiko zu erlangen.

Bildqualität von Kameras: wesentlich besser als das menschliche Auge in Kombination mit dem Erinnerungsvermögen

Wofür brauchts Bilder, außer zur Beweissicherung?
Wenn ich weiß, dass Person X am 5. Juni von Berlin nach Dresden fährt, brauch ich keine Bilder, wie er in Berlin in den Zug steigt, oder in Dresden aussteigt.

Erkennen von auffälligem Verhalten: ist der Mensch besser, liegt aber nur daran, dass die Software noch nicht soweit ist. Hat mit dem Stand der Hardware nichts zu tun.

Bis dann jemandem aufgefallen ist, dass sich jemand auffällig verhalten hat, bis jemand dann vor Ort ist, da ist der Auffällige schon über alle Berge.
Daher Prädikat:
Absolut wertvoll!

Beschaffung von Insiderinformationen, welche nicht auf Bildmaterial beruhen: Noch mag der Einsatz von Spionen, Agenten und V-Männern effektiv sein, aber durch die immer stärkere Verlegung von Kommunikation ins Internet in Kombination mit verbesserter Technik, die auch Informationen im "deep web" schnell und zuverlässig findet, kann man doch, wenn nicht heute, zumindest bald von annähernd gleicher Qualität ausgehen.

Niemand ist gezwungen, über das Internet zu kommunizieren.
Wenn man über das Netz kommuniziert, kann man die ausreichend gut verschlüsseln bzw. gegen Zugriffe Dritter absichern, dass der Staat nix kann.

Achja, und wenn man auf die technische Kommunikation vertraut hätte und nicht auf menschliche Auffassungsgabe, dann hätten zahlreiche angekündigte Amokläufe als auch Terroranschläge (wenn ich nur an die Pannen des verfassungsschutzes bzgl. NSU denke) verhindert werden. Soviel zu "heute erfahren, dass gestern ne Bombe hochgeht"; Menschen machen Fehler, Computer nur, wenn der Mensch sie vorher einprogrammiert hat ;)

Haha.
Informationen, ob nun visuell, textuell, akustisch, müssen bewertet und ggf. interpretiert werden.
Und das wird ein Rechner nie besser können, als die Menschen, die den entwickelt haben.

Also das kommt in meinen Augen ganz drauf an, ob technischer Fortschritt der Menschheit im Allgemeinen nützt oder dazu dient, einer kleinen Elite mittels Überwachungs- und Unterdrückungsmitteln und -methoden weiterhin die Macht zu sichern und wie ebendiese Gesetze bzw. Vorschriften dann formuliert werden.

Damit bekommst Du jeglichen technischen Fortschritt erschlagen, denn jede Technik kannst Du missbrauchen.
Aber Du bist mir immer noch die Antwort schuldig, was eine Drohne nun deutlich mächtiger macht, als bekannte Mittel.

Über die zivilie Nutzung der Gesetzesänderung wagst Du ja gar nicht nachzudenken, daher kann sie ja nur für den pösen Überwachungsstaat genutzt werden.

Es ist so schön höchst fragwürdig, dass Volksvertreter in einer Demokratie Gesetze erlassen, ohne ihr Volk zu fragen, um dann vor eben diesem anhand des Gesetzes rechtfertigen zu können "Ich darf das aber, steht so im Gesetz"...

Okay, Du hast also das Prinzip der representativen Demokrratie auch nicht verstanden.

gruss kelle!
 
Kelle, die US-Spionageasteliten sind durchaus in der Lage, auch aus noch größerer Höhe und mit noch höherer Geschwindigkeit stabile und aussagekräftige Aufnahmen zu machen. Und diese gelten als Strategische Aufklärung, nicht als taktische wie die Drohnen.
Und wenn man bedenkt, das die Kameras der Keyhole-Sateliten schon in den 1980er Jahren eine Auflösung von 15cm (!!!) hatten, so kann man sich vorstellen, wie weit die Technik heute ist...

So ganz abwegig ist es also nicht, das Drohnen zur Identifikation eingesetzt werden, obwohl ich es auch eher bezweifele. Für verschwörungstheoretiker empfehle ich daher die Romane von Tom Clancy, allen voran, "Stunde der Patrioten", "Der Kardinal im Kreml" und "Ehrenschuld". Da wird das Problem bzw. die Grenze der technischen Aufklärung nämlich sehr gut beschrieben.
 
Kelle, die US-Spionageasteliten sind durchaus in der Lage, auch aus noch größerer Höhe und mit noch höherer Geschwindigkeit stabile und aussagekräftige Aufnahmen zu machen. Und diese gelten als Strategische Aufklärung, nicht als taktische wie die Drohnen.
Und wenn man bedenkt, das die Kameras der Keyhole-Sateliten schon in den 1980er Jahren eine Auflösung von 15cm (!!!) hatten, so kann man sich vorstellen, wie weit die Technik heute ist...

Dass man aus beliebigen Höhen gestochen scharfe Fotos/Filme bekommt, will ich ja gar nicht bezweifeln.

Es ist nur folgendes:
Will ich mit einer Drohne jemand kontinuierlich überwachen, muss die sich relativ zum Boden mit der gleichen Geschwindigkeit bewegen, wie die zu überwachende Person.
Da die Durschnittsperson wohl so mit 4 km/h unterwegs ist, dürfte die Drohne in Abhängigkeit von der Höhe ein wenig schneller sein. (früher konnte ich sowas mal ausrechnen)

Die Kombination aus geringer Fluggeschwindigkeit, geringem Fluggewicht und extremen Windgeschwindigkeiten dürfte dazu führen, dass eine etwas steifere Brise dazu führt, dass die zu überwachende Person komplett aus dem Fokus verschwindet.

Und selbst wenn das stabil wäre, steht immer noch die Frage, wie man jemanden aus der Luft eindeutig identifizieren will.

gruss kelle!
 
Niemand überwacht permament von 90° ÜBER dem Ziel! also wird eine Drohne kreisen (was wohl auch das größte Problem im Luftverkehr darstellen dürfte), daraus ergibt sich automatisch ein besserer Winkel für die Gesichtserkennung, für die ein geübter Analytiker wahrscheinlich sogar besser geeignet ist als ein biometrisches Computerprogramm.
 
Niemand überwacht permament von 90° ÜBER dem Ziel!

Wird hier aber von einigen suggeriert.

also wird eine Drohne kreisen (was wohl auch das größte Problem im Luftverkehr darstellen dürfte), daraus ergibt sich automatisch ein besserer Winkel für die Gesichtserkennung, für die ein geübter Analytiker wahrscheinlich sogar besser geeignet ist als ein biometrisches Computerprogramm.

Prinzipiell möglich, ja.
Nur ist man dann halt wieder genau da, wo wir mit der aktuell möglichen Videoüberwachung schon sind.
Nur wirds damit auch schon wieder problematisch.
Fluggeräte in der Größenordnung dürfen bewohntes Gebiet nur in einer Höhe von mindestens 600 Metern überfliegen.
Wenn ich mir den Montagewinkel herkömmlicher Kameras anschaue, und den auf die Flughöhe adaptiere, muss man schon auf Kilometer Entfernung freie Sicht haben, was eventuell in Berlin Unter den Linden klappen würde, wenn da nicht die Linden wären.

Dass man mit solchen Geräten die Bewegung von Menschengruppen verfolgen kann, dass steht außer Frage.

gruss kelle!
 
Na weil ich hier im dem Thread gelernt habe, dass Drohnen größer 25 kg nur Überwachungszwecken dienen können.
Man kann sie gar nicht für etwas anderes einsetzen. :ugly: