Großdrohnen über Deutschland

LennStar

Kritikaster
ID: 131349
L
17 Mai 2006
908
66
Wenigestens in einem ist Deutschland Weltführer: In der Zulassung von Großdrohnen im zivilen Luftverkehr.

Auf Druck von Militärindustrie und Polizei wird der Bundestag vielleicht bald - trotz vielfältiger technisch-logistischer Probleme - Großdrohnen im deutschen Luftverkehr zulassen.
https://fm4.orf.at/stories/1692153/
Diese Zulassung markiert dann einen wichtigen Schritt hin zum Überwachungsstaat, wie bei INDECT geplant (sinngemäßes Zitat: "Niemand hat die Absicht, das umzusetzen, aber wir finanzieren die Forschung trotzdem").


Da bleibt mir eigentlich nur ein Zitat: 1984 war als Warnung gedacht, nicht als Anleitung.
 
Ich bin gespannt was das erste mal eine Drohne zur Überwachung einer Demonstration eingesetzt wird ... Dann benötigt Sachsen die Handydaten nicht mehr
 
Klar, und um jemanden unauffällig überwachen zu können, setze ich ihm ne 500 Kilo Drohne über den Kopf, statt ihm nen Zivilbeamten auf die Fersen zu heften. :wall:

gruss kelle!
 
Klar, und um jemanden unauffällig überwachen zu können, setze ich ihm ne 500 Kilo Drohne über den Kopf, statt ihm nen Zivilbeamten auf die Fersen zu heften. :wall:

gruss kelle!

Geübte Kriminelle erkennen selbst Zivilbeamte "auf 1000m", genauso wie geübte Beamte auch Kriminelle in der Menschenmasse ausmachen können.
Aber wer guckt denn unablässig in den Himmel bzw. erwartet aus der Luft überwacht zu werden. mal davon abgesehen, dass man Drohnen nicht unbedingt sieht, wenn sie hoch genug fliegen und im Gegensatz zu Hubschraubern leise sind. Also der perfekte Überwachungsapparat. Unauffälliger als Beamte zu Fuß, dazu größeren Überblick und mobiler als festmontierte Kameras.
Und ich denke nicht, dass hier irgendjemand eine Phobie hat. Es ist einfach unerhört überhaupt über solche Maßnahmen nachzudenken. Wir schimpfen uns immer noch "Demokratie" in Deutschland und nicht despotischer Überwachungsstaat. An Brennpunkten kann ich die Montage von Kameras ja nachvollziehen, aber eine ganzheitliche Überwachung der eigenen Bürger/Steuerzahler durch Handybewegungsprofile, Drohnen und ähnliche Mittel sollte unterbunden oder gar nicht erst ermöglicht werden.
 
Klar, und um jemanden unauffällig überwachen zu können, setze ich ihm ne 500 Kilo Drohne über den Kopf, statt ihm nen Zivilbeamten auf die Fersen zu heften. :wall:

gruss kelle!
Eben. So eine Großdrohne macht nur Sinn, wenn du a) große Menschenansammlungen überwachen willst oder b) Orte, an denen es keine Kameraüberaschung geben kann/darf.
Die ofiziellen Einsatzgebiet sind WMs und EMs - dabei sind die ausgesprochen friedlich im Vergleich zu manchen Bundesligabegegnungen. Und natürlich bleibt es auch nicht bei dem, was vorher gesagt wurde. War noch nie so.


Hast du dir das eigentlich mal durchgelesen? Die Dinger werden vom Boden aus gesteuert, der "Pilot" muss noch nie in der Luft gewesen sein, im Notfall kann keiner eingreifen, und was ist, wenn jemand die Drohnen entführt und in einen Wolkenkratzer/Tankwagen/Volkfest fliegt? (Beispiel nur wegen der Hysteriemache derselben Leute bei Flugzeugen - aber da muss ja Sicherheit(tm) verkauft werden)
Aber natürlich kann das nicht passieren... hieß es auch bei den Amis, bis die Iraner mal eine US-Drohe gekapert und bei sich gelandet haben.


Und Kelle, ich bin kein Phobiker, oder willst du mir sagen, das mit den Handydaten in Sachsen oder ganz aktuell dem Verfassungsschutz, der die NPD quasi aufgebaut hat, wenn man den Aussagen der mindestens 130 V-Männern glauben mag, das alles ist nur Hirngespinst?


Tante Edith:
aber eine ganzheitliche Überwachung der eigenen Bürger/Steuerzahler durch Handybewegungsprofile, Drohnen und ähnliche Mittel sollte unterbunden oder gar nicht erst ermöglicht werden.
Tja, stattdessen finanzieren wir es. Was weiß natürlich keiner ganz genau, weil streng geheim.
Genauso wie ACTA, das angeblich keinen Einfluss auf unsere Gesetze hat (schon wiederlegt), und gerade im Fischereiausschuss durchgewunken wurde.
Und in den USA ist gerade ein Gesetz (eigentlich zwei) im Anrollen, das einem Konzern das Recht geben würde, Seiten aus dem Internet zu sperren, weil die auf Seiten verlinken, die - nach Aussage der Konzerne und ohne Kontrolle - etwas illegales machen.
Sprich: kritische Berichterstattung, wie sie bereits jetzt auf Youtube durch Unternehmen zensiert wird (aktuell Youtube-Video von Megaupload und Fernsehbericht über die Sperrung des Videos), kann dann im ganzen Netz ausgeschaltet werden - in "Eigenverantwortung" des Unternehmens.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also der perfekte Überwachungsapparat. Unauffälliger als Beamte zu Fuß, dazu größeren Überblick und mobiler als festmontierte Kameras.

Jo, und folgender riesen Vorteil einer Drohne:
Nachdem Kelle in einem der sechs Eingänge zu den Schlossarcaden verschwunden ist, errät die Drohe umgehend, zu welchem Zeitpunkt Kelle aus welchem Ausgangs rauskommt, sogar, ob er ggf. in der Tiefgarage in ein Auto gestiegen ist, um dann sofort die weitere Überwachung übernehmen zu können.

Wir schimpfen uns immer noch "Demokratie" in Deutschland und nicht despotischer Überwachungsstaat.

Despotischer Überwachungsstaat :doh:

An Brennpunkten kann ich die Montage von Kameras ja nachvollziehen, aber eine ganzheitliche Überwachung der eigenen Bürger/Steuerzahler durch Handybewegungsprofile, Drohnen und ähnliche Mittel sollte unterbunden oder gar nicht erst ermöglicht werden.

Ganzheitlich? Wann, wo, wer hat das vor?

Eben. So eine Großdrohne macht nur Sinn, wenn du a) große Menschenansammlungen überwachen willst oder b) Orte, an denen es keine Kameraüberaschung geben kann/darf.
Die ofiziellen Einsatzgebiet sind WMs und EMs - dabei sind die ausgesprochen friedlich im Vergleich zu manchen Bundesligabegegnungen. Und natürlich bleibt es auch nicht bei dem, was vorher gesagt wurde.

Es geht ja nicht zwangsläufig um Gewalttaten, sondern im einfachsten Fall um die Steuerung von Personenströmen, damit Paniken oder LoveParades verhindert werden können.

Hast du dir das eigentlich mal durchgelesen? Die Dinger werden vom Boden aus gesteuert, der "Pilot" muss noch nie in der Luft gewesen sein, im Notfall kann keiner eingreifen, und was ist, wenn jemand die Drohnen entführt und in einen Wolkenkratzer/Tankwagen/Volkfest fliegt? (Beispiel nur wegen der Hysteriemache derselben Leute bei Flugzeugen - aber da muss ja Sicherheit(tm) verkauft werden)
Aber natürlich kann das nicht passieren... hieß es auch bei den Amis, bis die Iraner mal eine US-Drohe gekapert und bei sich gelandet haben.

Alles Hypothese.
Es gibt nicht eine effektiv verwertbare Vorschrift zur Zulassung dieser unbemannten Flugobjekte, d.h. es sind alle Frage zur Steuerung, Datenübertragung etc. nicht geklärt.

Ja, ich habe den Bericht gelesen.
Das einzig brauchbare war daran, dass es eine Gesetzesänderung geben soll, die es ermöglicht, unbemannte Flugkörper bis 500 Kilo in den Luftverkehr einzubinden.

gruss kelle!
 
Es geht ja nicht zwangsläufig um Gewalttaten, sondern im einfachsten Fall um die Steuerung von Personenströmen, damit Paniken oder LoveParades verhindert werden können.
btw: wieso eigentlich "oder"?

Es wäre bestimmt nicht so weit gekommen wenn man bei aufkommender Massenpanik so einen Riesenbrummer durch den Tunnel gesteuert hätte....
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Jo, und folgender riesen Vorteil einer Drohne:
Nachdem Kelle in einem der sechs Eingänge zu den Schlossarcaden verschwunden ist, errät die Drohe umgehend, zu welchem Zeitpunkt Kelle aus welchem Ausgangs rauskommt, sogar, ob er ggf. in der Tiefgarage in ein Auto gestiegen ist, um dann sofort die weitere Überwachung übernehmen zu können.

Es geht weniger darum, wo dich solche Geräte NICHT verfolgen können, als die Gesamtheit der geplanten, diskutierten oder kommenden Gesetzesentwürfe.
Wie ich sagte, an Brennpunkten sind fest installierte Kameras ja durchaus akzeptierbar, aber Drohnen, die wie wir wissen aus dem militärischen Bereich kommen, also für die ganzheitliche Überwachung von Kriegs- und Krisengebiete konzipiert sind und bei Bedarf auch Ziele ausschalten können, im zivilen Luftraum "gegen" die eigenen Bevölkerung einzusetzen ist eine ganz andere Sache.
Wenn man dazu noch andere "Ideen" nimmt, wie die Vorratsdatenspeicherung oder die Möglichkeit dass der Exekutivapparat ohne Hürden Zugriff auf das Bewegungsprofil eines jeden Mobiltelefonbesitzers hat etc... Dann befinden wir uns nicht mehr sehr weit entfernt von der "Vision" 1984 von Orwell.

Aber gut, du scheinst dir darum nicht viele Sorgen zu machen. Andere machen sich da eben Gedanken drum, denn Freiheit ist ein sehr wertvolles Gut, dass uns derzeit Stück für Stück langsam weggenommen wird.
 
Es geht weniger darum, wo dich solche Geräte NICHT verfolgen können...

Doch, genau das ist der springende Punkt, um solche Geräte, bzw. deren Gefährlichkeit bewerten zu können.
Irgendjemand bringt im Netz eine Nachricht über eine Gesetzesänderung mit einem Forschungsprojekt zusammen, welches selbst nur aus sollte und könnte besteht.
Aber keiner denkt mal drüber nach, ob bzw. wo die Geräte überhaupt sinnvoll eingesetzt werden können, ob diese Geräte in dem hiesigen Umfeld überhaupt technisch einsetzbar sind, ob das daraus resultierende Datenvolumen überhaupt handhabbar ist etc., Hauptsache Überwachungsstaat gebrüllt.

Aber gut, du scheinst dir darum nicht viele Sorgen zu machen. Andere machen sich da eben Gedanken drum, denn Freiheit ist ein sehr wertvolles Gut, dass uns derzeit Stück für Stück langsam weggenommen wird.

Achja, wo wird es uns denn weggenommen?
Dass Ermittlungsmethoden dem technischen Fortschritt der Allgemeinheit folgen muss, bzw. Vorteile des technischen Fortschritts für die Ermittlungsarbeit nutzt, ist der ganz normale Lauf der Dinge.

gruss kelle!
 
Aber keiner denkt mal drüber nach, ob bzw. wo die Geräte überhaupt sinnvoll eingesetzt werden können, ob diese Geräte in dem hiesigen Umfeld überhaupt technisch einsetzbar sind, ob das daraus resultierende Datenvolumen überhaupt handhabbar ist etc., Hauptsache Überwachungsstaat gebrüllt.
Keiner denkt darüber nach, dass Vorratsdatenspeicherung, Drohnen, Verhaltensüberwachung etc. überhaupt sinnvoll einsetzbar sind, ob sie verhältnismäßig sind, ob daraus nicht Gefahren für Datenschutz und Datensicherheit entstehen, oder ob damit nicht "Überwachungsverhalten" ausgelöst wird usw. Hauptsache erst mal "ist alles nicht wahr" gebrüllt.

Achja, wo wird es uns denn weggenommen?
Lass mich mal kurz überlegen... Vorratsdatenspeicherung (momentan wieder am hochkochen, trotz... "rechtlicher Schwierigkeiten" gleich mit mehreren Verfassungsgerichten von EU-Ländern), Nacktscanner, Trennungsaufhebung von Polizei und Nachrichtendienst, "Gefährderdatenbanken" in denen du landest, wenn du nur zur falschen Zeit am falschen Ort warst, Aufhebung der Unschuldsvermutung und Beweislastumkehr insbesondere beim Filesharing...
 
Muss ich halt mal eines klar sagen, jemand der nicht den berühmten "Dreck am Stecken" hat, muss sich ja eig. keine Sorgen machen?
 
Muss ich halt mal eines klar sagen, jemand der nicht den berühmten "Dreck am Stecken" hat, muss sich ja eig. keine Sorgen machen?

Überwachung = Kontrolle, Kontrolle = Macht... Und wer einmal Macht hatte will sie nicht wieder abgeben.
Gestapo und Stasi, zwei überaus effektive (ehemalige) Überwachungsbehörden unseres eigenen Staates und dazu Orwells "1984" sollten eigentlich Beispiel genug sein, dass "Dreck am Stecken" sehr frei ausgelegt werden kann.
Eine Demokratie in der Meinungsfreiheit herrscht sollte zwar Mittel zur Aufklärung von Kapitalverbrechen haben, aber keine Mittel zur Überwachung, vor allem nicht Mittel zur flächendeckenden Überwachung. Daran sollte in einem demokratischen Land nicht einmal gedacht werden.
Und insofern muss man sich schon Sorgen machen, sobald ein Überwachungsapparat erst einmal steht ist in Augen des "Überwachungsstaats" jeder Bürger ein Krimineller und potentieller Staatsfeind!
 
Muss ich halt mal eines klar sagen, jemand der nicht den berühmten "Dreck am Stecken" hat, muss sich ja eig. keine Sorgen machen?
Philosophisch betrachtet ist dies eine Aussage, die unbedingte Gültigkeit voraussetzt und somit schon mit einem Beispiel widerlegt ist.
Nehmen wir eines: Andrej Holm.
Aussage widerlegt. Damit musst du dir Sorgen machen. (Im übrigen ganz besonders, wenn du nichts zu verbergen hast, denn dann kann nichts gefunden werden, es muss also genauer gesucht werden, und weil nichts gefunden wird kommt dann die Folter...)


Für eine genauere Betrachtung füttere ich mal die SuMa meines Vertrauens: Erster Treffer: https://www.heise.de/tp/artikel/23/23625/1.html
Scheint gleich ein guter zu sein, ich habs natürlich nur überflogen.
 
Das ist der STASI-Apparat auf technischer Ebene neu erfunden. Nur mit viel mehr IMs.
Diese Drohne überwacht mich also in meiner Wohnung, auf Arbeit, in meinem Sportverein, im Kino / Theater, auf welchen Demos ich bin, usw. Dieser Drohne weiß, was ich denke, fühle, empfinde, usw. Diese Drohne weiß, was ich mache, wo ich mich bewege, wo ich aktiv bin, was ich veröffentliche, was ich sage, usw. Ja, genau, der neue STASI-Apparat. :roll:
 
Zuletzt bearbeitet:
Keiner denkt darüber nach, dass Vorratsdatenspeicherung, Drohnen, Verhaltensüberwachung etc. überhaupt sinnvoll einsetzbar sind, ob sie verhältnismäßig sind, ob daraus nicht Gefahren für Datenschutz und Datensicherheit entstehen, oder ob damit nicht "Überwachungsverhalten" ausgelöst wird usw. Hauptsache erst mal "ist alles nicht wahr" gebrüllt.

Es gibt halt Leute, die machen nur den ersten Schritt vor dem zweiten.
Man braucht nicht über das Thema Datenschutz beim Einsatz von Großdrohnen debatieren, wenn diese gar nicht eingesetzt werden können, bzw. nur in einem Rahmen, wo sie der aktuellen Videoüberwachung gleichgestellt sind.

Lass mich mal kurz überlegen... Vorratsdatenspeicherung (momentan wieder am hochkochen, trotz... "rechtlicher Schwierigkeiten" gleich mit mehreren Verfassungsgerichten von EU-Ländern), Nacktscanner, Trennungsaufhebung von Polizei und Nachrichtendienst, "Gefährderdatenbanken" in denen du landest, wenn du nur zur falschen Zeit am falschen Ort warst, Aufhebung der Unschuldsvermutung und Beweislastumkehr insbesondere beim Filesharing...

Wo haben denn wir die Beweislastumkehr, außer beim Fileharing?
Und selbst da, würde es da die Vorratsfatenspeicherung nicht deutlich leichter für den Anwender machen, nachzuweisen, dass er gar nicht online war?
Wo wird denn Polizei und Geheimdienst gemischt?

Überwachung = Kontrolle, Kontrolle = Macht... Und wer einmal Macht hatte will sie nicht wieder abgeben.
Gestapo und Stasi, zwei überaus effektive (ehemalige) Überwachungsbehörden unseres eigenen Staates ...

Ohne Großdrohnen, Vorratsdatenspeicherung etc.
Was war denn das effektivste Mittel der Stasi?
Richtig, der IM.
Weil der nämlich konkret auf eine Person anesetzt werden kann, weil er Informationen filtern kann, ohne dass man die Ressourcen für eine 24stündige Audioüberwachung mit etsprechender Auswertung vorhalten muss.

Und, was hat es unterm Strich gebracht?
Richtig, eine friedliche Revolution, die so keiner der oberen zehntausend in Berlin für möglich gehalten hat.
So viel zum Thema Macht.

gruss kelle!