Wieso haben so viele Menschen ein Burnout?

man muss halt auf den Lebenswandel achten - ein Tag hat nur 24 Stunden und wenn man da schon 14-18 davon arbeitet, dann kann das auf Dauer ja nicht gut gehen!
Ich weiß wovon ich rede weil ich voll arbeite und nebenbei studiere. So nebenbei wie von der FH angepriesen ist es natürlich nicht. Urlaub gibts nur noch in den Vorlesungsfreien Zeiten dh eigenlich nur im Juli/August. Da mach ich dann meist Power-Chilling :D
nehm mir nach er letzten Prüfung gleich 2-3 Wochen frei die ich dann in so nem all-inclusive Club á la Magic-Life verbringe. Da beweg ich mich außer zum Buffet so gut wie gar nicht. Sich dann mal um gar nix kümmern kann echt schön sein :)
 
Es auf den Umfang bzw. die Menge der Arbeit zu schieben ist relativ wenig zielführend, da dass sicherlich eine Ursache sein kann, aber sicherlich nicht die einzige ist.

Eine zu große Menge Arbeit endet schlicht und ergreifend in körperlicher Erschöpfung, ein BurnOut ist aber weitaus mehr.

Am Sonntag gabs dazu ne Reportage im Ersten.
Ein Kanu Fahrer, auf dem besten Wege in die Weltelite brach zusammen.
Ein Burnout vom feinsten, vor allem selbst eingerührt, ohne externen Druck.

Einen Kumpel von mir hats auch erwischt:
Freigestellter Betriebsrat.
Druck vom Chef ist dort eher zweitrangig, Angst um den Job brauchte er auch keinen haben.
Da gab es andere Gründe für.

Gar nicht so einfach das Thema.

gruss kelle!
 
gabs Burn-Out eigentlich schon früher oder ist das eher n Neuzeitphänomen?
Sicher gabs sowas auch schon früher. Da hieß es aber nicht Burn-Out sondern urlaubsreif oder Depression. Nur hat man sich dann vom Arzt eine Kur verschreiben lassen oder seine Sorgen mit reichlich Alkohol verdrängt um zu "funktionieren". Letztere Methode endete dann entweder mit Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Problem hierbei ist: ähnliche Symptome treten auch bei dem Boreout-Syndrom auf.
Auch übermäßige Langeweile kann sehr anstrengend sein, wenn man ihr nicht entfliehen kann. Egal ob man nun einen Burnout oder Boreout bekommt, man bewegt sich in seinem Hamsterrad um den "gesellschaftlichen Anforderungen" gerecht zu werden und schadet sich dabei selbst. Vorm Boreout macht man halt sinnlose Depperljobs, die einem die Lebenszeit stehlen und vorm Burnout will man zuviel auf einmal und kriegts nicht auf die Reihe - selbst wenn der Tag 36 Stunden hätte. Das kratzt am Ego und da man immer der Beste, Schönste, Tollste und was weis noch für ein Superlativ sein muss um überhaupt wer zu sein, werden eigene Bedürfnisse wie Ruhe, ein angenehmes Sozialleben und einfach der Mensch zu sein der man ist, ignoriert.
 
Für mich klingt der Begriff "Burn-out" nach einer Verschönerung des Begriffs "Depression", denn nichts anderes ist es vom Prinzip.

Es hört sich halt nach außen hin besser an, wenn man etwas dafür getan hat, ausgebrannt ist (burn-out), als wenn man psychisch auf dem Zahnfleisch geht (Depression).

Das es immer mehr Fälle einer Depression gibt, hängt meiner Meinung nach mit immer mehr Leistungsanforderungen gepaart mit weniger Sicherheit über die Zukunft zusammen. Zusätzlich wirkt noch der Trend rein, dass Menschen heutzutage offener mit ihren Problemen umgehen, früher wurde einfach alles todgeschwiegen.
 
Hey,

weil sie wie ich zuviel arbeiten;) und nie runterkommen. Ich wach nachts auf und kann dann kaum noch schlafen.

Der Kopf dreht sich nur noch um die Arbeit...
 
es muss jeder seinen Weg finden wie er gesund durchs Leben kommt - ich denke es gibt mir Sicherheit das Burn-out durch zu viel Arbeit, aber genauso kann es den Menschen treffen, der immer perfekt sein will und meistens auch ist. Einfach weil er sich über Jahre hinweg selbst runterwirtschaftet. Wenn man einen gewissen Einklang mit sich selbst hat und die Grenzen seiner Belastbarkeit kennt, hat man denke ich gute Karten nie mit Burn-out oder Depression zu tun zu bekommen. Erstes Zeichen kürzer zu treten wäre wohl, wenn das "ich muss jetzt das machen und danach das und dann das und dann das und dann schlafen, aufstehen - weiter" überhand nimmt.
Wenn man sich selbst in der heutigen hektischen Welt nicht bestimmte Freiräume schafft (und dadurch zu fremdbestimmt lebt), kann das bestimmt dazu führen.
 
Ich kann mir vorstellen, dass im Gegensatz zu damals einfach die Anforderungen viel höher auch von einem selbst gesteckt werden. Oftmals überschätzen sich Leute und nehmen erste Anzeichen des Körpers nicht ernst, sodass letztendlich der BurnOut bevor steht.

Ich denke die persönlichen Ansprüche, die arbeitlichen Anforderungen, anderer Stress sind oftmals Auslöser, dass es so schnell zu einem Burn Out kommt. Weiterhin denke ich auch, dass viele Ärzte einfach Burn Out häufig als einfache Ursache nehmen, damit nicht weiter auf das eigentliche Problem geschaut werden muss.
 
An "zu viel arbeiten" liegt es nicht!

Vor 100 oder 200 Jahren bestand das Leben der einfachen Leute fast nur aus arbeiten. Da war nichts mit einer 38-Stunden-Woche. Am liebsten hätten die Cheffs ihre Mitarbeiter sogar 38 Stunden am Tag arbeiten lassen. Damals war es ganz normal 12 bis 16 Stunden täglich zu arbeiten, und das 6 Tage die Woche.
Auch jetzt noch gibt es sehr viele erfolgreiche Menschen, die bis zu etwa 16 Stunden am Tag arbeiten. Für Elon Mask ist ein ganz normaler Arbeitstag 16 Stunden lang.
Auch viele andere erfolgreiche Menschen arbeiten sehr viel mehr als die meisten anderen Menschen, und nicht weil sie es "müssen", sondern weil ihnen die Arbeit gefällt. Darin liegt der Unterschied.

Wer tagein, tagaus mit einem mulmigen Gefühl zur Arbeit geht, keine Freude an der Arbeit hat, und eigentlich nur darauf wartet in 30 oder 40 Jahren endlich in Rente gehen zu können, da ist ein Burnout schon vorprogrammiert.

Vor einigen Jahren wurden die 300 ältesten Menschen interviewt. Glaubst du etwa, dass die schon mit 60 oder 65 Jahren in Rente gegangen sind, und dann noch 40 Jahre auf den Tod gewartet haben?.. Nein, natürlich nicht.
Der Jüngste von ihnen ist mit stolzen 92 Jahren in den Ruhestand gegangen. Wie gesagt, das war der Jüngste der 300 ältesten Menschen auf unserem Planeten.Sie haben mit der Arbeit eine sinnvolle Aufgabe, die sie zudem noch gerne gemacht haben. Meine Uroma hat auch erst mit 96 Jahren aufgehört zu arbeiten, kurz vor ihrem Tod.
Die meisten Menschen würden da sagen; "Da hatte sie ja nichts mehr von ihrer Rente". Na und. Dafür hatte sie viel von ihrem Leben. Sie hat in ihrem Leben viel erreicht und war glücklich. Und genau das ist es worauf es ankommt.

Wenn du beruflich etwas machst was du gerne tust, wenn du dafür auch Respekt und Anerkennung erntest, dann kannst du dich glücklich schätzen. Und möglicherweise muss man dich dann auf dem Bürostuhl vor die Tür schieben, damit du endlich Feierabend machst.

Ich selbst arbeite auch sehr gerne und viel. Und ich lerne auch täglich mindestens 1 Stunde lang. Damit bin ich sehr glücklich, weil mir meine Arbeit Spaß macht und ich dabei auch gut verdiene, sowie Anerkennung, Lob, und Respekt ernte.
 
Arbeiten wir uns zu Tode? Früher wurde doch auch fleissig geschuftet und das Thema war nicht so viel in den Medien vertreten. Spontan tendiere ich dazu die ganze technologische Möglichkeit jeden und überall jederzeit zu erreichen als einen Mitgrund zu sehen. Ich meine damit, dass es im Dienstleistungssektor sehr schwer ist alle zufrieden zu stellen - gibt es Beschwerden und Probleme und die gibt es jetzt vermehrt denke ich, weil sich jeder vor seinem PC setzen kann und schnell mal eine Beschwerdemail verfasst...diese neue Art von Beschwerdekultur, die ja eigentlich demokratisch anmutet ist aber sicher nicht der Hauptgrund für das Burnout-Phänomen...nur ein kleiner Teilaspekt.


Arbeiten wir uns zu Tode?

Besser:
Wir streiten uns zu Tode.
Galle. duck Dich.
 
das Problem an der Sache ist vllt. auch einfach, dass von allen zuviel erwartet wird...

ich weiss noch, wie wir als Kinder ganze Nachmittage im Wald, auf der Wiese oder aufm Spielplatz verbracht und Blödsinn gemacht haben. Das gibts doch heute alles nicht mehr. Wie sollen also diese Menschen, die ihre Kinder zum Erfolg drillen selbst noch entspannen können?

Das ist falsch. Schon Tacitus (ist nicht der Bruder von Goethe) schreibt über Burnout und empfiehlt Medikamente.
 
ich denke es hängt an dem eigenen anspruch, mehr zu leisten, besser sein zu müssen, als der nächste. was einen immer schneller drehen lässt.
 
Ich habe auf den Post vom 12.9.2020 reagiert. Der ist noch keine 8 Jahre alt. Das Datum kannst Du immer links oben sehen. Hast Du es gefunden?
Vielleicht warst Du auch einfach nur im Stress.

Hast Du nicht. Schau Dir mal genau an, welchen Beitrag Du in Deinem Post zitiert hast. Bei dem steht links oben eindeutig 17.07.2012. Das ist 8 Jahre her, oder?
 
Ist wirklich ein interessantes Thema, selbst wenn der Beginn des Threads schon ein paar Jahre zurückliegt. Die genannten Faktoren spielen sicherlich irgendwie eine Rolle...

Die Steigerung ist dann wohl ein Zustand wie in Japan, wo zum einen Karoshi (Tod durch Überarbeiten), zum anderen Hikikomori (völliger Rückzug aus der Gesellschaft) zu finden sind. Hoffentlich lässt sich das System noch ändern :/
 
Die Menschen brauchen auch Halt, wenn es mal stressig wird. Obwohl die Umstände nicht einfach sind.


Umgib Dich nicht mit Langweilern. Die geben Dir keinen Halt. Und sie stressen. Und dann wird es schwierig.
Rat: Falls es so ist,wechsel die Beziehung bzw die Clique.