1. Länger kauen
"Gut gekaut ist halb verdaut" - das wissen wir schon von Oma. Wie sehr langsames Essen aber die Gesundheit über die Verdauung hinaus beeinflusst, davon haben unsere Großeltern noch nichts geahnt. Verantwortlich sind bestimmte Darmhormone, die das ausgiebige Zermahlen der Nahrung zeitnah freisetzt - wie etwa das sogenannte GLP1. "Dieses Hormon bewirkt eine punktgenaue Ausschüttung von Insulin", sagt Dr. Bertil Kluthe, Internist und Chefarzt an der Klinik Hohenfreudenstadt. "In der Folge steigt der Blutzucker nach einer Mahlzeit nicht so hoch an, und man wird schneller satt." Auch die Ausschüttung des Darmhormons Peptid YY (PYY), eines weiteren hausgemachten Appetitzüglers, kurbelt häufiges Kauen an, das belegt eine kleine japanische Studie mit Übergewichtigen: Für den Effekt war rund 30-mal Kauen notwendig - so viel, wie die japanische Regierung nun zur Prävention der Adipositas empfiehlt.
2. Mehr Ballaststoffe
Der einzige Unterschied: Die "AHA-Gruppe" nahm ein kleines bisschen mehr ab als die Ballaststoffgruppe. Doch die hatten es dafür während der Studiendauer - immerhin ein Jahr - deutlich leichter. "Wir haben herausgefunden, dass eine Erhöhung der Ballaststoffe von einer Menge anderer gesunder Ernährungsveränderungen begleitet wurde", sagt Sherry Pagoto, Co-Forscherin bei der Studie. "Etwa weil ballaststoffreiche Nahrungsmittel ungesunde Lebensmittel ersetzten." Und das ist auch kein Wunder: Wer sein "30 Gramm Ballaststoffe"-Ziel im Blick hat, greift eher zum Vollkorn-Apfelkuchen als zum Bienenstich und in der Kantine eher zum Gemüsecurry als zu Currywurst. Durch diesen sogenannten Dominoeffekt erhöht sich automatisch der Anteil an Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen und Vollkorngetreide in der Kost. Denn das sind die besten Faser-Lieferanten. Tierische Produkte, ausgemahlenes Mehl, Zucker oder Fett dagegen sind nahezu ballaststofffrei und rücken so in den Hintergrund. Auch weil Ballaststoffe in Magen und Darm schön aufquellen und lange satt machen - da entstehen erst gar keine großen Löcher, die mit süßen Snacks gestopft werden müssten. Weiterer Pluspunkt: Je mehr Ballaststoffe wir essen, desto besser für eine gesunde Darmflora, da sind sich Experten einig. Und die wiederum stärkt Verdauungs- und Immunsystem, kann positiv auf die Stimmung wirken und ein normales Gewicht begünstigen.
3. Weniger Fleisch
Man muss nicht vegetarisch leben, um von den großen gesundheitlichenVorzügen des Fleischverzichts zu profitieren, und erst recht nicht vegan. Selbst wenn man nur ab und an kein Feisch isst, bringt das viel mehr, als man denken würde - das beweisen Forscher von der Universität Navarra in Spanien. In der Studie mit über 7000 Teilnehmern, die alle ein erhöhtes Risiko für Herz- Kreislauf-Erkrankungen hatten, sank die Sterblichkeit um ganze 30 Prozent, wenn Steak, Schnitzel und Wurst auf rund 100 Gramm pro Tag heruntergeschraubt wurden und es stattdessen mehr Gemüse, Obst, Getreide und Hülsenfrüchte gab. 100 Gramm pro Tag - das ist sogar noch mehr, als die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt (diese rät zu maximal 600 Gramm pro Woche). Die vegetarisch orientierte Kost hat Studien zufolge noch weitere nette Nebeneffekte: mehr geistige Fitness, ein geringeres Alzheimer-Risiko und weniger Gebrechlichkeit bei Älteren.