Eintrag #28, 05.07.2009, 03:51 Uhr

Bis heute ein Staatsgeheimnis

Bis heute ein Staatsgeheimnis: Der Barschel-Mord

Damit es nie in Vergessenheit gerät, hier ein teil des Interview!


02. Okt 2006 07:54
Uwe Barschel musste sterben, weil er von einem Waffengeschäft zwischen Israel und dem Iran erfahren hatte. So sieht es Buchautor Wolfram Baentsch, der in der Netzeitung erläutert, wieso die Tat bis heute vertuscht wurde.

Netzeitung: Herr Baentsch, was hat Sie eigentlich dazu gebracht, mehrere Jahre ihres Lebens zu investieren, um die Barschel-Affäre wieder aufzurollen? Die liegt doch nun schon fast zwei Jahrzehnte zurück.

Wolfram Baentsch: Das große Rätsel, das dieser Affäre, dieman Barschel-Affäre nennt, anhaftet, hat mich damals schon gepackt. Von vornherein hatte ich große Zweifel insbesondere an der offiziellen Darstellung von Barschels Todesursache im Genfer Hotel Beau Rivage. Ich habe mich dann schließlich entschlossen, dieses Buch zu schreiben und über drei Jahre dafür recherchiert.

Netzeitung: Jeder erinnert sich an das Bild des toten Uwe Barschel in der Badewanne. Sie sprechen im Titel Ihres Buches von einem Doppelmord. Wie darf man das verstehen?

Baentsch: Zum einen ist Uwe Barschel in Genf physisch ermordet worden. Zum anderen gab es aber auch einen Rufmord an ihm, der schon vor seinem Tod eingesetzt hatte, und über viele Jahre, im Grunde bis heute angehalten hat. Barschel ist diffamiert worden, als einer, der im schleswig-holsteinischen Landtagswahlkampf von 1987 große Schuld auf sich geladen hätte.

Netzeitung: Uwe Barschel, so schreiben Sie, musste sterben, weil er zu einem untragbaren Risiko für die Geheimdienste geworden war. Sein Tod habe den gleichen Hintergrund wieder Mord an Olof Palme.

Baentsch: In der Tat. Olof Palme ist im Februar1986 auf offener Straße erschossen worden, weil er Waffenlieferungen aus Schweden in Kriegsgebiete verhindern wollte. Uwe Barschel ist aus dem gleichen Grund aus dem Weg geschafft worden. Auch er hatte von Waffengeschäften zwischen Israel und dem Iran erfahren, die über Schleswig-Holstein abgewickelt worden waren. Der Ministerpräsident Barschel wusste davon aber nur durch eigene Recherchen und durch die Informationen seiner engsten Mitarbeiter.

Die Politiker, die damals die Waffenlieferungen betrieben haben, hatten Barschel nicht informiert. Es gab deshalb im schleswig-holsteinischen Parlament einen heftigen Zusammenstoß zwischen Uwe Barschel und seinem Amtsvorgänger, dem damaligen Finanzminister Stoltenberg. Barschel entrüstete sich da über die Waffengeschäfte hinter seinem Rücken. Diese waren in der Regel mit tatkräftiger Mitwirkung und dem vollen Wissen der Geheimdienste, also dem BND, dem Mossad und der CIA vonstatten gegangen.

Netzeitung: Waffengeschäfte zwischen Israel und dem Iran? Das liegt ja zunächst einmal nicht auf der Hand.

Baentsch: Israel und die USA hatten ein gemeinsames Interesse daran, den Krieg zwischen Iran und Irak mit Waffen zufüttern. Je länger und verlustreicher er würde, desto besser. Gleichzeitig hatten sie natürlich ein Interesse daran, nicht selbst als die Förderer dieses Krieges in Erscheinung zu treten. Seit langem ist ja bekannt,dass Saddam Hussein lange Zeit von Amerika mit Waffen beliefert worden ist. Hätte man nicht nun auch den Iran mit Waffen versorgt, wäre der Krieg schnell zu Ende gewesen.

Diese Aufgabe über nahm Israel und brauchte dazu Deutschland als Vorposten. Die Waffen wurden in Lastwagen über Italien nach Deutschland transportiert, zunächst nach Hamburg und dann nach Schleswig-Holstein. Die ursprüngliche Route verlief über Dänemark – dort hatten sich aber die Gewerkschaften geweigert, diese illegalen Transaktionen weiter zudulden. All diese Vorgänge hat ein ehemaliger Mossad-Agent namens Victor Ostrovsky in aller Breite beschrieben, und er ist bis heute unwiderlegt geblieben.

Netzeitung: Ostrovsky, dessen Buch «Geheimakte – Mossad» 1994 erschienen ist, hatte ja auch die Erklärung für den Tod Uwe Barschels parat.

Baentsch: Er spricht von einem Mord und beschreibt ihn in den aller meisten Punkten so, wie es diemedizinischen, toxikologischen, kriminalistischen Recherchen hinterher auch bestätigt haben. Ein Killerkommando des Mossad, so sagt Ostrovsky, habe Uwe Barschel in Genfer mordet.

Das ganze Interview auf Dokument X sonst nix!
 
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