XXL-Studie der DAK: Fettleibige haben keinen guten Ruf
Ab einem Body-Mass-Index (BMI) von über 30 gelten Menschen als fettleibig. Dabei leiden die Adipositas-Erkrankten nicht nur unter gesundheitlichen Einschränkungen. Eine neue Studie der DAK-Gesundheit zeigt, dass übergewichtige Personen auch häufig gemieden werden. Der XXL-Report offenbart zudem, mit welchen Vorurteilen sie zu kämpfen haben.
Fettleibige Menschen in Deutschland haben ein schweres Los. Denn dem XXL-Report der DAK zufolge meidet nicht nur jeder achte Deutsche den Kontakt mit ihnen. 71 Prozent der Bevölkerung finden Übergewichtige auch unästhetisch. Darüber hinaus werden die rund 16 Millionen Menschen in Deutschland, die adipös sind, häufig selbst für ihre Fettleibigkeit verantwortlich gemacht.
"Gesundheitliche Gründe wie Stoffwechselstörungen oder genetische Disposition scheinen in der Öffentlichkeit gar keine Rolle zu spielen", heißt es in der Studie. Die DAK-Gesundheit hat daher die Ergebnisse des Reports zum Anlass genommen, bundesweit mit der Kampagne "schwere(s)los" über Adipositas aufzuklären und Vorurteile aus der Welt zu schaffen.
‚Dicke sind doch selbst Schuld am Übergewicht'
Neben ihrem Gewicht kämpfen viele Fettleibige mit dem Vorurteil, dass die vielen Kilos einfach nur einem Bewegungsmangel und vielem Herumsitzen geschuldet sind. Fast jeder zweite Befragte der repräsentativen Forsa-Untersuchung gab dies an. Jeder Dritte nannte ungesunde Ernährung als Ursache, jeder Fünfte Bequemlichkeit. Rund die Hälfte der Deutschen glaubt zudem, dass übergewichtige Menschen sozial weniger anerkannt sind.
Adipositas ist als chronische Erkrankung nicht heil-, sondern nur therapierbar, informiert die Krankenkasse. Dabei sind individuelle Therapieansätze wichtig.
Zu den Behandlungsmöglichkeiten zählen nicht nur ganzheitliche Konzepte aus Verhaltens-, Ernährungs- und Bewegungstherapie, sondern auch chirurgische Therapien. Dabei hat sich die Anzahl der Magen-OPs bei der DAK innerhalb der letzten zehn Jahre verdreifacht, sagt der Vorstand der Krankenkasse, Thomas Bodmer, und ergänzt, diese Entwicklung ist "alarmierend."