Smart Vision EQ ForTwo: So stellt Daimler sich die Zukunft der Mobilität in Städten vor
Mobilität ist ein großes Thema momentan – insbesondere jene auf vier Rädern. Ob dem eigenen Auto wirklich die Zukunft gehört, darf mit gutem Gewissen bezweifelt werden. Mit dem Smart Vision EQ ForTwo stellt Daimler einen neuen Smart vor, der auf elektrisches, autonom fahrendes Carsharing ausgelegt ist – ein echtes Auto zum Teilen eben. Vorgestellt wird der Wagen auf der Frankfurt Motor Show in zwei Wochen.
Modernes Carsharing für Stadtbewohner
Elektromobilität ist für Smart kein neues Thema. Es gibt bereits seit Jahren eine elektrisch angetriebene Variante des kleinen City-Flitzers, und aktuell gibt es eine Elektroantrieb-Option für jeden Smart. Konsequenterweise macht Daimler mit der Marke Smart nun den nächsten Schritt: Der neue Smart Vision EQ ForTwo ist auf autonomes Fahren ausgelegt und soll den Grundstein für eine Flotte selbstfahrender Carsharing-Autos legen.
Daimler stellt sich eine Flotte elektrisch betriebener, autonomer Smarts vor, die untereinander vernetzt sind und mittels Schwarmintelligenz das Maximum an Mobilität in Bereiche mit besonders hoher Nachfrage bringen. Das Ziel wäre es, die Zeit zwischen dem Anfordern eines Wagens und seiner Ankunft zu minimieren und dem Kunden größtmögliche Flexibilität und viel Komfort zu bieten. Die ständig bereit stehende und sich proaktiv durch die Stadt bewegende Flotte soll die Abhängigkeit von PKW im Privatbesitz verkleinern und eine möglichst große Auslastung forcieren.
Vision EQ fährt komplett autonom
Für potentielle Passagiere wäre das Smartphone der Schlüssel zu ihrem selbstfahrenden Transportmittel. Per App ließe sich eine Fahrt buchen. Dies ließe sich im Voraus erledigen oder ähnlich wie bei einem Taxi spontan. Zwischen Buchung und Pickup sollen nur wenige Minuten vergehen. Wenn der Wagen sich nähert, wird der Passagier mit einer persönlichen Nachricht auf einem Display an der vorderen Stoßstange begrüßt.
Im Inneren präsentiert sich der Smart Vision EQ ForTwo minimalistisch: Es gibt weder ein Steuerrad noch Pedale – der Verzicht auf die Steuerelemente klassischer Autos macht den Innenraum des kleinen Wagens erstaunlich geräumig. Das Armaturenbrett stellt die wichtigsten Informationen zur Fahrt dar und bietet außerdem ein umfassendes Infotainment-System. Außerdem können Funktionen des Wagens per App oder Sprachkommando gesteuert werden.
Tinder meets Carsharing
Von außen präsentiert der Smart Vision EQ ForTwo sich mit großen, runden Seitenfenstern in den sich nach hinten öffnenden Schwingtüren.,Das Glas nimmt fast die komplette Seite des Fahrzeugs ein. Wer Wert auf Privatsphäre legt, der kann die Fenster elektrisch verdunkeln lassen.
Daimler möchte das Carsharing-Konzept konsequent umsetzen. Wer das zweisitzige Gefährt alleine bucht, der bekommt per App basierend auf Profildaten und geplante Route andere Personen vorgeschlagen, mit denen er sich den Wagen teilen kann. Diese Vorschläge werden auch noch während der Fahrt gemacht – der Passagier kann selber entscheiden, ob er sie annimmt oder nicht. Wenn der zusätzliche Passagier einsteigt, zeigt ein Display im Wagen auf Wunsch gemeinsame Interessen. Was wie ein Hybrid zwischen Tinder und Carsharing klingt, soll vor allem die Auslastung der Flotte optimieren.
„The show car has the hallmark smart proportions, with accentuated, pronounced wheel arches at the four corners and with no overhang. A multiplicity of digital surfaces inside and outside allows the next level of communication between human and automobile“, so Daimlers Designchef Gordon Wagener.
Automatisches Laden erleichtert den Betrieb
Angetrieben wird der Smart Vision EQ ForTwo mit Hilfe eines 30-kWh-Lithium-Ionen-Akkus. Die kleinen Flitzer steuern automatisch Ladestationen an, wenn dies nötig ist. Geladen wird mit einem Induktions-System. Außerdem können die Autos auch Strom ins Netz zurückführen, um Nachfragespitzen aufzufangen. Die Software soll so ausgelegt sein, dass kein Passagier einen Wagen erhält, der die geplante Strecke nicht mehr schafft und unterwegs Laden muss.
Bisher handelt es sich natürlich noch um ein Konzept. Ob und wann die Flotte aus autonom fahrenden Smarts es je auf die Straße schafft, bleibt abzuwarten. In jedem Fall bietet Daimler mit dem Smart Vision EQ ForTwo eine moderne Herangehensweise an das Konzept Carsharing.
via Daimler