iPhone 4S vorgestellt - «Assistent» hört aufs Wort

Cupertino (dpa) - Apple hat am Dienstag sein mit Spannung erwartetes neues iPhone-Modell vorgestellt. Das iPhone 4S hat einen schnelleren Prozessor, eine verbesserte Kamera mit einer Auflösung von 8 Megapixel und eine runderneuerte Antennen-Technik, wie Apple ankündigte.

Das neue iPhone kommt am 14. Oktober auf den Markt. Äußerlich sieht es aus wie das aktuelle Modell iPhone 4. Die Erwartungen waren extrem hoch: Apple hatte sich diesmal mehr als ein Jahr mit einer neuen iPhone-Generation Zeit gelassen - länger als üblich. Spekuliert wurde auch über ein radikal erneuertes iPhone 5, das aber nicht kam.

Im Fokus stand am Dienstag stattdessen vor allem die Software. Eine neue Schlüsselfunktion des neuen Smartphones ist der intelligente «persönliche Assistent» Siri, der mit Stimmbefehlen gesteuert wird. Apple nutzt dabei eine Entwicklung der übernommenen Startup-Firma Siri zur Sprachsteuerung.

Apple-Manager Phil Schiller demonstrierte die Funktion auf der Bühne. Auf die Frage nach der aktuellen Wettervorhersage zeigte das Telefon das Wetter für San Francisco an. Und auf die Frage nach der Uhrzeit in Paris eine Uhr mit der richtigen Zeit. Sagt man dem Telefon «Wecke mich um 6.00 Uhr morgens», stellt es automatisch einen Wecker. Ebenso sucht der Assistent etwa nach Restaurants oder Routen zum vorgegebenen Ziel. Siri versteht zunächst Englisch, Deutsch und Französisch.

Zum Start des nächsten iPhone bringt das neue Betriebssystem iOS 5 zahlreiche zusätzliche Funktionen und Verbesserungen. Es kommt am 12. Oktober heraus, ebenso wie der Online-Speicherdienst iCloud, mit dem Apple den Datenfluss zwischen verschiedenen Geräten radikal vereinfachen will. Der Musik-Dienst iTunes Match, der die Musik-Kollektion eines Nutzers aus dem Netz abrufbar macht, startet in den USA Ende Oktober.

Apple verstärkt sich auch bei ortsbezogenen Diensten: Mit der App Find My Friends kann man den aktuellen Aufenthaltsort seiner Freunde sehen, die sich dazu bereit erklärt haben. Der Dienst habe einfache und präzise Einstellungen zur Privatsphäre, betont Apple.

Von einem iPhone 5 war keine Rede. Zuvor war spekuliert worden, dass Apple erstmals zwei neue iPhone-Modelle starten könnte - ein günstigeres einfaches und ein hochgerüstetes. Die Anleger zeigten sich enttäuscht. Die Aktie, die kurz vor Beginn der Präsentation noch bei 380 Dollar stand, fiel nach der Veranstaltung auf rund 357 Dollar - ein Minus von fast fünf Prozent im Vergleich zum Schlusskurs vom Montag.

Der Auftritt im Apple-Hauptquartiert in Cupertino war die erste große Bewährungsprobe für den neuen Apple-Chef Tim Cook, seit er im August die Zügel von Gründer Steve Jobs übernommen hat. Die Vorstellung einzelner Neuerungen überließ er anderen Managern. Die Hoffnung, dass Jobs zumindest kurz bei der Präsentation auftauchen könnte, erfüllte sich nicht.

Mit iCloud will Apple das lästige Synchronisieren von Daten überflüssig machen. So können Fotos, die man mit dem iPhone gemacht hat, automatisch in dem Speicher der Software iPhoto auftauchen, gekaufte Apps oder Magazine können leicht aus dem Netz nachgeladen werden.

Das iPhone ist Apples Geldmaschine und das meistverkaufte Smartphone eines einzelnen Herstellers. Experten sehen Apple auf Kurs, in diesem Jahr mehr als 80 Millionen iPhones zu verkaufen - und mehr als 100 Millionen 2012. Von den bisher verkauften iPhones ist jedes zweite ein iPhone 4.

Apple hatte mit dem ersten iPhone vor vier Jahren die aktuelle Smartphone-Revolution in Schwung gebracht - zur führenden Plattform stieg allerdings inzwischen das Google-Betriebssystem Android auf, das von verschienen Herstellern verwendet wird. Zusammen machen iOS und Android Rivalen wie Nokia oder den Blackberrys von Research in Motion das Leben schwer.

Am Anfang überschüttete Cook die Zuhörer mit Statistiken zum aktuellen Apple-Geschäft. So sei das MacBook die meistverkaufte Notebook-Marke, weltweit gebe es inzwischen 60 Millionen Nutzer von Computern des Apple-Betriebssystems MacOS X. Der Marktanteil in den USA erreichte inzwischen 23 Prozent - noch vor wenigen Jahren krebste das Apple-Betriebssystem bei niedrigen einstelligen Marktanteilen herum.

Jeden Monat werden inzwischen eine Milliarde Apps heruntergeladen, insgesamt waren es bisher 18 Milliarden. An Software-Entwickler, die bei iTunes 70 Prozent der Umsätze bekommen, seien drei Milliarden Dollar ausgezahlt worden.

Apple hat seit dem Start vor zehn Jahren mehr als 300 Millionen iPods verkauft und auf der Online-Plattform iTunes wurden rund 16 Milliarden Songs heruntergeladen. Der iTunes-Musikladen umfasst inzwischen 20 Millionen Titel. Bisher wurden 250 Millionen Geräte mit dem iOS-Betriebssystem verkauft.

Telekommunikation / Computer / Internet
04.10.2011 · 22:10 Uhr
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