FPÖ feiert bei Wien-Wahl starke Zuwächse

Wien (dpa) - Slogans wie «Mehr Mut für unser Wiener Blut» und Islamfeindlichkeit haben gewirkt: Die rechte FPÖ hat sich mit deutlichen Zuwächsen bei der Landtagswahl in Wien als großer Gewinner gefeiert.

Stärkste Partei ist zwar immer noch die bisher alleinregierende sozialdemokratische SPÖ. Nach Verlust der absoluten Mehrheit muss sich Bürgermeister Michael Häupl (61) in den kommenden Tagen aber auf die Suche nach einem Koalitionspartner machen. Ein Regieren mit der FPÖ lehnt er ab.

In Wien sind Stadtparlament und Landtag deckungsgleich, der Bürgermeister ist gleichzeitig Landeshauptmann (Ministerpräsident). Da alle Parteien noch am Wahlabend eine Koalition mit den Rechten ausschlossen, gilt eine weiter Amtszeit des seit 1994 regierenden Sozialdemokraten Häupl als so gut wie sicher.

Nach Auszählung von 96,2 Prozent der Stimmen rutschte die SPÖ auf 44,2 Prozent. Bei der Wahl 2005 hatten die Roten noch 49,1 Prozent geholt - was nach der Zahl der Mandate für die absolute Mehrheit im Parlament reichte. Es sei bedauerlicherweise nicht gelungen, die eigenen Wähler zu mobilisieren, sagte Häupl. Er wolle in den kommenden Tagen mit allen Parteien Gespräche führen, außer mit der FPÖ.

Die Freiheitlichen konnten mit 27 Prozent nach ausländer- und islamfeindlichem Wahlkampf unter ihrem Frontmann Heinz-Christian Strache ihr Ergebnis von 2005 (14,8 Prozent) fast verdoppeln. Die Blauen verdrängten die konservative ÖVP vom zweiten Platz und verbuchten als einzige im künftigen Parlament vertretene Partei Zuwächse. Mit Slogans wie «Mehr Mut für unser Wiener Blut - zu viel Fremdes tut niemandem gut» oder einem islamfeindlichen Comic sorgte die FPÖ für Entsetzen. Wien habe am Sonntag sein «blaues Wunder» erlebt, sagte Strache nach der Wahl. Bei den Landtagswahlen in der Steiermark hatte die FPÖ Ende September ihren Stimmenanteil mit fast elf Prozent mehr als verdoppelt.

Die konservative ÖVP rutschte in Wien um 5,5 Prozentpunkte auf 13,2 Prozent ab. Die Grünen holten nach einem Minus von 2,3 Prozentpunkten 12,3 Prozent. Insgesamt waren 1,14 Millionen Wiener zur Stimmabgabe aufgerufen. Bei strahlendem Sonnenschein lag die Wahlbeteiligung mit rund 55 Prozent vor Auszählung der Briefwahl um 6 Prozentpunkte unter dem Wert von 2005.

Wahlen / Innenpolitik / Wien / Österreich
10.10.2010 · 19:32 Uhr
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