ARMS – Nintendos neues Franchise im Test

Als ARMS im Januar das erste Mal auf der Nintendo Direct zur Switch vorgestellt wurde, war die Aufregung natürlich groß. Nintendo kündigt selten eine neue IP an. Doch wenn das passiert, dann sind die Hoffnungen berechtigterweise sehr hoch. Splatoon konnte trotz anfänglicher Skepsis auch fast alle Zweifler überzeugen. Obwohl ich kein großer Freund von Multiplayer-Shootern bin, habe ich mehrere Stunden dank Nintendo in genau so einen versenkt. Ähnliche Hoffnungen hatte ich daher auch bei ARMS. Vielleicht würde es mir Prügelspiele von einer ganz neuen Seite zeigen, so dass ich Spaß daran finde, mich in dieses Genre zu vertiefen. Zugänglichkeit, Langzeitmotivation, gebrochene Genrekonventionen: Die Trailer ließen alle darauf hoffen. Schauen wir mal, ob ARMS damit Erfolg hatte!

Bis zu 10 Charaktere stehen euch von Beginn an zur Verfügung.

Welcome to ARMS!

Zu Beginn könnt ihr einen der diversen Spielmodi wählen. Kämpft alleine das ARMS-Turnier, indem ihr zu Beginn den Schwierigkeitsgrad festlegt und dann zehn Duelle gewinnen müsst, um am Ende den Pokal zu erhalten. Spielt gegen Freunde und Freundinnen an eurer Switch oder online. Ein weiterer Modus bringt euch in die Online-Lobby, in der ihr immer wieder zufällig mit Gegnern in zufälligen Duellmodi zusammengewürfelt werdet. Dann gibt es noch die Ranglistenkämpfe, welche erst freigeschaltet werden, sobald ihr den Einspielermodus auf Stufe 4 geschafft habt. Daraufhin könnt ihr online kämpfen und durch Siege euren Rang steigern oder ihn durch Niederlagen wieder verlieren. Abschließend gibt es noch den Trainingsmodus.

Insgesamt stehen euch zehn Figuren mit zu Beginn jeweils drei individuellen ARMS zur Verfügung. In einem Minispiel habt ihr dann die Möglichkeit, allen Charakteren alle vorhandenen Arms freizuschalten, was letztendlich zu einer enormen Anzahl an Kombinationsmöglichkeiten führt. Das verdeutlicht die große Spieltiefe der Kämpfe, da sich nicht nur jeder Charakter unterschiedlich spielt, sondern auch die ARMS unterschiedlich zuschlagen oder andere Nebeneffekte aufweisen, wenn sie kurz aufgeladen sind. Das Ganze ist typisch für Nintendo äußerst liebevoll gestaltet. Die Charaktere sind wunderbar individuell gestaltet, allein ihr Äußeres weckt bereits Interesse, ihre Geschichte zu erfahren und auch die jeweiligen ARMS passen perfekt in den Stil des Spiels. Für mehr Informationen dazu empfehle ich euch allerdings einfach, die Nintendo Direct zum Spiel anzuschauen, in der jeder Charakter und seine drei anfänglichen Waffen detailliert vorgestellt werden.

ARMS Kampfsystem bringt frischen Wind ins Genre
ARMS Kampfsystem bringt frischen Wind ins Genre

Kein klassischer Prügler

Habt ihr also den Modus eurer Wahl, einen Charakter und seine ARMS gewählt, geht es los ins bunte Treiben. Ihr könnt entweder ganz klassisch eure Joy-Cons oder einen Pro-Controller nutzen oder erstere wie Boxhandschuhe in die Hand nehmen, um auf die Motion Controls zurückzugreifen. Die funktionieren auch erstaunlich gut. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase wurde alles, was ich machen wollte, auch akkurat umgesetzt. Mittlerweile komme ich mit der Bewegungssteuerung deutlich besser klar als am Pro-Controller.

Aus einer Schulterperspektive hüpft ihr nun durch die individuellen Kampfarenen, die ebenfalls allesamt ein besonderes Gimmick aufweisen. So surft ihr entweder auf rotierenden Plattformen, könnt Trampoline am Rand nutzen oder steht auf einer riesigen Treppe. Eure ARMS sind an langen Federn an eurem Körper befestigt. Mit ihnen schlagt ihr separat nach euren Gegnern, um diese über kurz oder lang auszuknocken.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Prüglern müsst ihr hier durch die lange Reichweite eurer Arme also erstmal warten, bis euer Schlag sein Ziel erreicht, bevor ihr erneut zuschlagen könnt. Das führt dazu, dass eure Angriffe gut getimed sein wollen, um nicht völlig schutzlos in der Arena zu stehen. Ihr habt allerdings die Möglichkeit, eure Fäuste durch ein Neigen der Joy-Cons in ihrer Flugbahn zu beeinflussen, um auf Bewegungen der Gegner zu reagieren. Diese Mechanik ermöglicht die Minispiele, welche in Arms jederzeit auftauchen können. Volleyball, Basketball oder das Treffen von Zielscheiben bringen immer wieder Abwechslung in den Spielverlauf.

Modi im Multiplayer sind ARMS größte Stärke
Modi im Multiplayer sind ARMS größte Stärke

Zugpferd Multiplayer

Vor allem die Online-Lobby wird sehr dadurch bereichert, da hier je nach Anzahl der anwesenden Personen die einzelnen Modi immer wieder durchgewechselt werden. Ihr kämpft also immer wieder zufällig in einem klassischen Duell, in einem der Minispiele, in einem 2 vs. 2-Match, zu dritt in einem 1 vs. 1 vs. 1 oder im Team gegen einen großen Boss mit sechs Armen. Man merkt also sehr schnell, dass der Fokus und die größte Stärke des Spiels in den Multiplayer-Modi liegen. Das wird allein schon deutlich, wie viele Möglichkeiten euch geboten werden, das Spiel mit Freunden und Unbekannten zu spielen: Zu zweit mit dem Standardset der Joy-Cons, mit zwei Controllern, mehrere Switch-Konsolen nebeneinander, zu zweit im Online-Modus und vieles mehr. Sowohl online als auch auf eurer Couch habt ihr zahlreiche Möglichkeiten, ARMS als Partykracher zu nutzen.

Das kommt mir bekannt vor

ARMS gibt sich große Mühe, die Abwechslung hoch zu halten. Das ist auch dringend nötig, da das größte Problem des Spiels vor allem der Umfang ist. Alle Zehn Charaktere sind direkt zu Beginn verfügbar. Nur die einzelnen Waffen und der Ranglisten-Modus können freigeschaltet werden. Das und ein sehr eintöniger Einspielermodus erinnern sehr stark an die Probleme, die auch Splatoon in den ersten Wochen hatte. Nintendo kündigt auch hier an, bald den ersten zusätzlichen Charakter als kostenlosen DLC zur Verfügung zu stellen. Bis dahin bleibt uns nichts anderes übrig, als diverse Arms in einem kleinen Minispiel freizuschalten. Inwiefern das langfristig motiviert, muss wohl jede*r für sich selbst entscheiden. Ich persönlich empfinde das etwas zu eintönig.

Motivierend ist aktuell tatsächlich nur die Online-Lobby, welche wirklich reibungslos funktioniert und genügend Abwechslung bietet, um sich dort auch längere Zeit am Stück zu prügeln. So werden immerhin auch die Münzen ergattert, die ihr zum Freischalten der ARMS benötigt.

Fazit

Keine Frage, Arms macht Spaß! Das Spielprinzip ist unverbraucht und bringt durch die Form eurer Schläge eine neue, taktische Komponente in das Genre der Prügelspiele. Die Figuren sind unfassbar liebevoll gestaltet und die Musik hat Ohrwurmcharakter. Wenn ihr allerdings keine Freunde von Multiplayer-Kämpfen seid, werdet ihr nicht besonders lange Spaß am Spiel haben. Eine kleine Geschichte und freischaltbare Charaktere hätten hier sehr geholfen. Trotz großer Spieltiefe, einem frischen Konzept und vielen, tollen Ideen fällt es mir daher schwer, euch Nintendos neuen Titel uneingeschränkt zu empfehlen. Wenn ihr von euch wisst, dass ihr nicht massig Stunden in einen Online-Multiplayer steckt, solltet ihr lieber warten, bis entweder der Preis etwas sinkt oder der Spielumfang durch einige kostenfreie DLC’s erweitert wurde.

Gaming
[next-gamer.de] · 20.06.2017 · 23:02 Uhr
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