Zeitumstellung oder dauerhaft Sommer-/Winterzeit?

Zeitumstellung oder dauerhaft Sommerzeit?

  • Dauerhaft Sommerzeit

    Stimmen: 44 41,5%
  • Dauerhaft Winterzeit

    Stimmen: 44 41,5%
  • Zeitumstellung

    Stimmen: 9 8,5%
  • Mir egal

    Stimmen: 9 8,5%

  • Umfrageteilnehmer
    106
:)

Die Zeitumstellung mit der Wegnahme einer Stunde ist einmal im Jahr. Wenn ich gegenüberstelle wie oft im Jahr eine Nacht fast durchgefeiert wird( Geburtstage , Hochzeiten , Jubiläen usw. ) und dabei auch der Schlaf zu kurz kommt , ist die Zeitumstellung doch zu verkraften.

Seltsamerweise nicht , so eine durchgemachte Nacht hat mich nie so durcheinandergewirbelt wie die Zeitumstellung . Meine Wechselschichten und später die Sommer/Winterzeit haben meiner Bio-Uhr mehr geschadet als eine lange Party im Urlaub.
Ich wäre dafür das die garnix mehr machen unsere Zeit stimmt eh nicht mehr genauso wie die Jahreszeiten die sind auch aus dem Ruder.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Zeitumstellung an sich ist meiner Meinung nach sinnfrei, aber es wäre haufen Aufwand, wenn die das umsetzen würden. Deswegen scheint es ja so eine große Diskussion darüber zu geben. An sich einfach unnötig, dass wir umstellen müssen und nachteilig für uns, wenn wir eine Stunde weniger Schlaf kriegen.
 
FDP rechnet mit Abschaffung der Zeitumstellung

Folgende News wurde am 13.08.2018 um 01:00:00 Uhr veröffentlicht:
FDP rechnet mit Abschaffung der Zeitumstellung
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Berlin (dts) - Die FDP im Bundestag rechnet mit einem Ende der Zeitumstellung auf europäischer Ebene: "Ich bin sicher, dass die Zeitumstellung in Europa abgeschafft wird", sagte FDP-Fraktionsvize Michael Theurer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben). Möglicherweise gebe es noch vor der Europawahl im Frühjahr einen Beschluss dazu. "Wenn Deutschland mitzieht, müssen wir vielleicht schon nächstes Jahr das letzte Mal die Uhren umstellen", sagte Theurer. "Die Zeitumstellung ist ein massiver Eingriff in das Leben der Menschen." An diesem Donnerstag endet die europaweite Online-Umfrage zur möglichen Abschaffung der Zeitumstellung. Theurer zeigte sich zuversichtlich, dass die Umfrage eine Mehrheit für die Abschaffung ergeben werde. Der FDP-Politiker forderte die EU-Kommission auf, "dann zügig eine Initiative für eine Abschaffung zu starten". Wichtig sei es jedoch, dass durch eine Abschaffung der Regelung kein "europäischer Flickenteppich" entstehe, sondern sich alle EU-Länder an einem neuen System beteiligten.
 
Die haben allem Anschein nach die Umfrageergebnisse schon jetzt angesehen und können es verstehen, wenn (ich vermute einmal) 95% für eine Abschaffung dieses Unsinns sind.
 
Zeitumstellung ja oder nein? EU-Umfrage läuft aus

Folgende News wurde am 15.08.2018 um 17:03:43 Uhr veröffentlicht:
Zeitumstellung ja oder nein? EU-Umfrage läuft aus
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Brüssel (dpa) - Letzte Chance zur Abstimmung über die Zeitumstellung: Noch bis Donnerstagabend können Europäer ihre Meinung über den EU-weiten Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit abgeben. Dann endet eine Online-Umfrage der EU-Kommission, die Anfang Juli gestartet war.
Unter anderem können Teilnehmer angeben, ob sie künftig gerne ohne die Zeitumstellung leben würden. Das Interesse an der Bürger-Befragung war riesig. Allein in den ersten drei Tagen wurden einem Sprecher der EU-Kommission zufolge mehr als 500.000 Online-Fragebögen ausgefüllt; zur Hälfte der Laufzeit gab es mehr als eine Million Antworten.
Die EU-Kommission prüft derzeit Forderungen nach einer Abschaffung der Zeitumstellung. Die Behörde betont jedoch, die Umfrage sei nur ein Teil der Bewertung. Sollte sie zu dem Schluss kommen, dass die Zeitumstellung abgeschafft werden sollte, könnte sie einen entsprechenden Vorschlag vorlegen.
Damit käme das gewöhnliche Gesetzgebungsverfahren der EU in Gang. Voraussetzung für die Abschaffung der Zeitumstellung wäre dann die Zustimmung des Europaparlaments und der EU-Staaten zum Vorschlag der EU-Kommission. Am schnellsten ginge es, wenn beide Institutionen ohne Änderungswünsche zustimmen würden. Im Parlament bräuchte es dazu eine einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen, die EU-Staaten müssten voraussichtlich mit qualifizierter Mehrheit zustimmen - das heißt: es müssen mindestens 16 Länder, die mindestens 65 Prozent der EU-Bevölkerung repräsentieren, sein.
In Deutschland gibt es die Sommerzeit seit 1980, seit 1996 stellen die Menschen in allen EU-Ländern die Uhren am letzten Sonntag im März eine Stunde vor und am letzten Oktober-Sonntag wieder eine Stunde zurück. Der Nutzen ist umstritten.
 
Naht das Ende der Zeitumstellung? Millionen sind dafür

Folgende News wurde am 29.08.2018 um 15:49:40 Uhr veröffentlicht:
Naht das Ende der Zeitumstellung? Millionen sind dafür
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Brüssel (dpa) - Soll in der EU weiter zweimal im Jahr die Zeit umgestellt werden? Bei einer EU-weiten Umfrage hat sich eine deutliche Mehrheit der Teilnehmer dagegen ausgesprochen.
Nun brütet die EU-Kommission darüber, ob das halbjährliche An-der-Uhr-drehen nach Jahrzehnten tatsächlich abgeschafft werden könnte. Der Druck im Europaparlament wächst jedenfalls.
Rund 4,6 Millionen Antworten sind bei der jüngst abgeschlossenen Befragung der EU-Kommission eingegangen, mehr als 80 Prozent davon waren nach vorab durchgesickerten Zahlen für eine Abschaffung der Zeitumstellung. Die meisten sind für eine dauerhafte Sommerzeit. Bemerkenswert ist allerdings, dass von den 4,6 Millionen Rückmeldungen mehr als drei Millionen aus Deutschland kamen.
Über die Ergebnisse der Online-Befragung hatte zuerst die «Westfalenpost» berichtet. Die dpa bekam aus gut unterrichteten Kreisen eine Bestätigung. Die EU-Kommission wollte das Resultat am Mittwoch noch nicht kommentieren - ein Sprecher kündigte jedoch einen detaillierten Bericht an.
Die Brüsseler Behörde will sich also noch nicht in die Karten schauen lassen, ob sie einen Gesetzesvorschlag zur Abschaffung der Zeitumstellung vorlegen wird. Der Sprecher bekräftigte nur, die Umfrage sei kein Referendum. Bindend ist das nicht-repräsentative Votum, an dem sich bis Mitte August jeder beteiligen konnte, nicht.
Aber kann die EU-Kommission hinter dieses deutliche Ergebnis tatsächlich noch zurück? Vertreter fast aller im Europaparlament vertretenen deutschen Parteien - unter ihnen CDU, CSU, SPD, Grüne und FDP - meinen: Nein! «Ein so eindeutiges Ergebnis dürfen die EU-Institutionen nicht ignorieren», sagte CDU-Politiker Peter Liese. Martin Häusling von den Grünen sieht das ähnlich: «Wenn die Kommission auf diese 80 Prozent nicht reagiert, dann machen wir uns komplett lächerlich.» Er spricht sich für eine dauerhafte Beibehaltung der Sommerzeit aus.
Dafür ist auch der SPD-Politiker Ismail Ertug. «Als Vater kenne ich das Problem mit der Zeitumstellung beim Schlafengehen der Kinder. Es dauert, bis sie wieder ihren Rhythmus finden.» Ertug sieht die EU-Kommission jetzt am Zug. Diese müsse möglichst schnell einen Gesetzesvorschlag vorlegen.
Das fordert auch CDU-Politiker Liese. Seiner Ansicht nach sollten Europaparlament und EU-Staaten noch vor der Europawahl im Mai über einen möglichen Vorschlag der EU-Kommission entscheiden. Der Rückhalt im Parlament sei klar, sagte Liese der dpa. Auch Häusling sieht eine «ganz klare Mehrheit für eine Abschaffung der Zeitumstellung» im Europaparlament. Im Rat der Mitgliedstaaten ist die Lage Liese zufolge nicht ganz so eindeutig, aber: «Ich sehe auch da keine Mehrheit gegen die Abschaffung.»
Einige EU-Länder haben sich ohnehin schon positioniert. Litauen, Estland und Lettland sprachen sich ebenso für eine Abschaffung der Zeitumstellung aus wie Finnland. Von Deutschland ist keine Position bekannt. Ein FDP-Antrag im Bundestag für eine ganzjährig geltende Zeitregelung in der EU scheiterte im März - auch an der Ablehnung durch CDU, CSU und SPD.
Das Europaparlament hatte die EU-Kommission im Frühjahr beauftragt zu prüfen, wie es mit der im EU-Recht geregelten Zeitumstellung weitergehen soll. Die Mitte August beendete Online-Umfrage sollte Hinweise dazu geben. Die Behörde hatte nach Ende der Konsultation zunächst nur die Teilnehmerzahl mitgeteilt, aber noch nichts zu Ergebnissen oder zur regionalen Verteilung gesagt.
Bei der Umfrage konnten Teilnehmer angeben, ob sie die Zeitumstellung weiter wünschen oder für eine Abschaffung plädieren. Das soll EU-weit einheitlich geregelt bleiben. Und die Bürger konnten anklicken, ob im Fall der Fälle lieber dauerhaft die Sommer- oder die Winterzeit gelten sollte. Diese Frage läge dann im Ermessen der einzelnen EU-Länder.
Aber weshalb treibt die halbjährliche Zeitumstellung so viele Menschen um - vor allem in Deutschland? Häusling zufolge beteiligen sich die Deutschen grundsätzlich vergleichsweise eifrig bei den Umfragen der EU-Kommission. Zudem trommelte unter anderem die Initiative «Zeitumstellung abschaffen» im Internet für die Teilnahme an der Umfrage.
Bereits im Frühjahr hatten sich in Deutschland in einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK 73 Prozent der Befragten gegen die Zeitumstellung ausgesprochen. Rund ein Viertel berichtete, schon einmal Probleme damit gehabt zu haben. Etliche Menschen leiden demnach nach dem Uhrendreh an Schlafstörungen. Zudem wurden Konzentrationsschwierigkeiten und Gereiztheit als Folgen angegeben.
«Ob am Ende die Entscheidung für eine einheitliche Sommer- oder Winterzeit fällt, ist zweitrangig», sagte DAK-Vorstandschef Andreas Storm am Mittwoch. «Entscheidend ist, dass die jährlichen Zeitumstellungen wieder abgeschafft werden.»
Eingeführt wurde die Umstellung zur Sommerzeit nach der Ölkrise in den 70er Jahren in der Hoffnung auf Energieersparnis. In Deutschland gibt es sie in der heutigen Form seit 1980. Seit 1996 stellen die Menschen in allen EU-Ländern die Uhren einheitlich am letzten Sonntag im März eine Stunde vor - und am letzten Oktober-Sonntag wieder eine Stunde zurück.
Ob der Zweck je erreicht wurde, ist umstritten. So knipsen die Deutschen laut Umweltbundesamt zwar an länger hellen Sommerabenden tatsächlich seltener das Licht an - im Frühjahr und Herbst wird jedoch morgens mehr geheizt.
 
Beeindruckend, was für eine herausragende Rolle Deutschland hier einnimmt bei der Sache aber man hat auch das Gefühl, hier wird öfter darüber gejammert als anderswo. Würde wohl bei vielen europäischen Abstimmungen so aussehen.
 
EU-Kommission will Ende der Zeitumstellung vorschlagen

Folgende News wurde am 31.08.2018 um 11:14:56 Uhr veröffentlicht:
EU-Kommission will Ende der Zeitumstellung vorschlagen
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Brüssel (dpa) - EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker ist für die Abschaffung der halbjährlichen Zeitumstellung in der Europäischen Union. Einen entsprechenden Vorschlag werde die EU-Kommission noch heute beschließen.
Das sagte Juncker im ZDF: «Die Menschen wollen das, wir machen das.» Einem Gesetzesvorschlag der Behörde müssten aber EU-Parlament und EU-Staaten noch zustimmen.
Bei einer EU-weiten Online-Umfrage hatte sich die überwältigende Mehrheit der
4,6 Millionen Teilnehmer dafür ausgesprochen, die Zeitumstellung aufzugeben. Die EU-Kommission hat die Ergebnisse bislang nicht veröffentlicht, sie waren im Laufe der Woche aber bereits durchgesickert. Demnach stimmten mehr als 80 Prozent für das Ende des halbjährlichen*Hin und Hers. Von ihnen wollen die meisten die Sommerzeit beibehalten.

Juncker betonte nun, einen Gesetzesvorschlag zur Abschaffung der Zeitumstellung vorlegen zu wollen: «Das werden wir so beschließen.» Es ergebe keinen Sinn, die Menschen erst zu fragen, was sie denken, und dann so zu tun, «als ob die nichts zu Protokoll gegeben hätten». Bislang hatte die EU-Kommission stets betont, die Umfrage sei weder bindend noch repräsentativ.
Der Rückhalt des Parlaments gilt als sicher. Unter den EU-Staaten sei die Lage nicht ganz so eindeutig, sagte der CDU-Abgeordnete Peter Liese diese Woche. Aber: «Ich sehe auch da keine Mehrheit gegen die Abschaffung.» Einige EU-Länder haben sich ohnehin schon positioniert. Litauen, Estland und Lettland sprachen sich ebenso für eine Abschaffung der Zeitumstellung aus wie Finnland. Von Deutschland ist bislang keine Position bekannt.
Die Online-Befragung war hierzulande auf besonderes Interesse gestoßen. Von den 4,6 Millionen Teilnehmern kamen rund drei Millionen aus Deutschland. Den Auftrag zur Prüfung der Sommerzeit hatte das Europaparlament im Frühjahr erteilt.
In Deutschland gibt es die Sommerzeit seit 1980. Seit 1996 stellen die Menschen in allen EU-Ländern die Uhren am letzten Sonntag im März eine Stunde vor und am letzten Oktober-Sonntag wieder eine Stunde zurück. Eigentlich soll das Tageslicht besser genutzt und dadurch Energie gespart werden. Der tatsächliche Nutzen ist umstritten. Viele Menschen klagen zudem über gesundheitliche Probleme.


Ende der Zeitumstellung in der EU rückt näher



Ihr Nutzen ist seit langem umstritten, zudem ist der Wechsel von Sommer- und Winterzeit immer gut für Verwirrung. Drei Beispiele:
HORST SEEHOFER: Der bayerische Ministerpräsident verschläft im April
2014 eine Telefonkonferenz mit der Bundeskanzlerin, weil er vergessen hat, seinen Wecker auf Sommerzeit vorzustellen. Die Telefonschalte
beginnt so erst mit einigen Minuten Verzögerung.

FINANZAMT: Im niedersächsischen Bad Gandersheim stehen im November
2010 knapp zwei Dutzend Mitarbeiter des Finanzamts morgens vor verschlossenen Türen. Der verantwortliche Computer war mit der Umstellung auf die Winterzeit offenbar überfordert. Die Türen öffnen sich erst, als ein Kollege mit Schlüssel eintrifft.

WECKDIENST: Ausgerechnet die Telekom verschläft im März 2001 zum Teil die Umstellung auf die Sommerzeit. «Etliche Menschen sind zu der alten Zeit geweckt worden», sagt eine Mitarbeiterin des
Erinnerungsdienstes. Grund für die Verspätung: Computerprobleme.
 
Nur mal so, es gibt keine "Winterzeit", die Sommerzeit ist eine Umstellung von der "regulären" (z.B.mitteleuropäischen) Zeit.
 
Forscher warnen vor ewiger «Sommerzeit»

Folgende News wurde am 12.09.2018 um 09:34:03 Uhr veröffentlicht:
Forscher warnen vor ewiger «Sommerzeit»
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München/Berlin (dpa) - Im Sommer eine Stunde vor, im Winter eine Stunde zurück - viele Menschen leiden unter der Zeitumstellung. Die EU-Kommission will nun vorschlagen, sie abzuschaffen.
Wissenschaftler begrüßen das grundsätzlich. Aus ihrer Sicht widerspricht der künstliche Wechsel der Biologie. Viele Forscher warnen allerdings vor der dauerhaften Einführung der Sommerzeit - sie könne fatale Folgen haben.
In einer nicht repräsentativen Online-Umfrage der EU-Kommission hatten sich 84 Prozent der 4,6 Millionen Teilnehmer gegen die Zeitumstellung ausgesprochen. Mitgemacht haben damit weniger als ein Prozent der EU-Bürger. Allein drei Millionen Antworten kamen aus Deutschland. Die meisten waren für eine dauerhafte Sommerzeit.
Die drastischsten Worte dazu findet Till Roenneberg vom Institut für Medizinische Psychologie der Universität München. Stelle man die Uhren ganzjährig auf Sommerzeit um, werde es «riesige Probleme geben», warnt er vor dem «Cloxit». «Man erhöht die Wahrscheinlichkeit für Diabetes, Depressionen, Schlaf- und Lernprobleme - das heißt, wir Europäer werden dicker, dümmer und grantiger.»
Der Chronobiologe prognostiziert zudem: «Jedes Land, das das nicht macht, wird uns akademisch überholen.» Denn vor allem Schüler und Studenten seien betroffen, weil Lernen und das Gelernte zu verarbeiten, bei zu wenig Schlaf stark eingeschränkt werde. Im Alter von etwa 20 Jahren schlafe man besonders spät ein und stehe morgens entsprechend spät auf. Russland habe schon einmal versucht, dauerhaft die Sommerzeit einzuführen - und sei damit gescheitert, sagt Roenneberg.
Bei dauerhafter Sommerzeit müsse man an deutlich mehr Tagen im Dunklen aufstehen, sagt Roenneberg: «Je nach Wohnort haben sie sechs Wochen mehr dunkle Schulwege morgens.» Er kritisiert, dass die Online-Befragung weitgehend ohne Aufklärung geschehen sei. «Wenn EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker gesagt hätte, dass wir künftig alle ganzjährig eine Stunde früher arbeiten müssen, wären die Leute auf der Straße gewesen. Es ist aber nichts anderes.» Auch Ingo Fietze von der Berliner Charité sagt: «Da denkt im Moment keiner dran, weil es Sommer ist und so hell draußen. Wenn die Umfrage im Winter gewesen wäre, hätten wahrscheinlich viele für die Winterzeit plädiert.»
Die Forscher und die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) sprechen sich für eine dauerhafte «Normalzeit» aus. «Die bisherige Winterzeit entspricht den Verhältnissen, die unter Berücksichtigung der natürlichen Lichteinflüsse für unseren Schlaf-Wach-Rhythmus am günstigsten ist», sagt der DGSM-Vorsitzende Alfred Wiater. «Wenn wir im Winter am Morgen länger der Dunkelheit ausgesetzt sind, werden wir schlechter wach», sagt Wiater. Das könne Konzentration und Aufmerksamkeit beeinträchtigen und zu mehr Fehlern in der Schule und im Job führen sowie Unfälle begünstigen.
Licht und Dunkelheit bestimmen unsere innere Uhr - wann wir wach und wann wir müde werden. Das Problem ist: Die wenigsten Deutschen können sich nach diesem natürlichen Rhythmus richten. Ihr Tagesablauf wird von der sogenannten sozialen Zeit bestimmt. Der Großteil braucht daher morgens einen Wecker, um pünktlich bei der Arbeit oder in der Schule zu sein. Roenneberg nennt das «sozialen Jetlag».
Wenn es durch die Sommerzeit abends länger hell ist, setzt die Produktion des Schlafbotenstoffs Melatonin erst später ein. Man wird nicht rechtzeitig müde, muss aber morgens trotzdem früh aus dem Bett. «Mit der Zeit droht ein Schlafmangel - wir werden noch mehr zu einer chronisch unausgeschlafenen, übermüdeten Gesellschaft», sagte Schlafforscher Hans-Günter Weeß kürzlich dem «Stern».
Auch die Umstellung der Uhren wie bisher bringt für viele Menschen Probleme mit sich - wie lange diese anhalten, ist individuell unterschiedlich. «Ein Drittel der Deutschen sind begnadete Schläfer. Die interessiert das alles gar nicht. Ein Drittel sind schlechte und ein Drittel sensible Schläfer», sagt Fietze. Und diese litten unter dem Hin und Her wie unter einem Jetlag. «Normalerweise braucht man für eine Stunde Zeitverschiebung einen Tag zur Gewöhnung - es darf auch bei manchen zwei oder drei Tage dauern.»
Die Symptome wie etwa Schlafstörungen, Unwohlsein am Tag oder leichte Magen-Darm-Probleme seien jedoch «verkraftbar», so Fietze. Große medizinische Probleme seien ihm nicht bekannt. Dennoch sei die Uhrenumstellung Unsinn: «Unser ganzer Biorhythmus ist dem Hell-Dunkel-Wechsel angepasst. Künstlich daran zu manipulieren, macht keinen Sinn und das versteht der Körper auch nicht.»
Auch DGSM-Chef Wiater sagt: «Besonders die ersten drei Tage nach der Zeitumstellung sind stressig für unseren Organismus.» Das zeige sich an einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. In der Regel finde man nach einer Woche seinen neuen Rhythmus. «Bei manchen Menschen kann es aber auch mehrere Wochen dauern - insbesondere wenn auch aus anderen Gründen der Schlaf-Wach-Rhythmus gestört ist.»
Er geht davon aus, dass etwa ein Viertel der Bevölkerung Probleme mit der Zeitumstellung hat. Im Frühjahr sei sie für die meisten Menschen schlimmer als im Herbst. Denn sie verursache ein Schlafdefizit - uns wird eine Stunde genommen. Grundsätzlich spielten aber viele psychische Faktoren bei Ein- und Durchschlafstörungen eine Rolle. Habe man Schlafprobleme, verschlechtere sich auch die Stimmung. Stress und Schlaf hingen eng zusammen, sagt auch Roenneberg: «Wenn Sie viel Stress haben, brauchen sie guten Schlaf, um diesen zu bewältigen. Wenn sie den nicht kriegen, wird der Stress noch größer.»
Einer Studie der Universität Erlangen-Nürnberg zufolge senkt die Uhrenumstellung auf die Sommerzeit vorübergehend sogar die Lebenszufriedenheit. Der Grund: Zusätzlich zum körperlichen Jetlag fühlten sich die Menschen in ihrer Souveränität im Umgang mit der Zeit beschnitten. In der zweiten Woche nach der Umstellung erreicht die Zufriedenheit demnach wieder ihr ursprüngliches Niveau. Die Zurückstellung im Herbst hat demnach dagegen keine messbaren Auswirkungen.
Helfen würden flexiblere Arbeitszeiten. Feste Zeiten zwischen 9.00 und 17.00 Uhr seien heutzutage nur noch in den wenigsten Branchen nötig, sagt Roenneberg. Eine Änderung hier sei «viel wichtiger als dieser Schnellschuss, ganzjährig die Sommerzeit einzuführen».
Wie auch immer: Die nächste Umstellung findet auf jeden Fall noch statt. In der Nacht auf den 28. Oktober werden die Uhren wieder eine Stunde zurückgedreht.
 
Klassische "Wasch mich, aber mach mich nicht nass." Entscheidung.

Zeitumstellung -> doof
Im Sommer lange grillen können -> toll
Also Sommerzeit für immer.

Im Winter die morgendliche Rush-Hour im Dunkeln -> mir doch egal... ups, mein Auto wurde im Unfall geschrottet -> scheiß Sommerzeit.