Was denkt ihr gerade?

Bekomme die bezahlt. Allerdings, wenn ich auf den Stundenzettel über 210 Stunden im Monat stehen habe, ist das auch wieder ein wenig grenzwertig
Stimmt, bei `nem Vollzeitjob ist das viel.

Ich hatte auch mal so `nen "super" Job (Zeitarbeit). Allerdings hatte ich nur einen 6-Stunden/Tag - Vertrag und musste dann aber auch jeden Tag 2.5 Ü-Stunden machen, weil die Firmen nur 8 Stunden-Leute suchten.
Laut A-Vertrag sollte man nach spätestens einem halben Jahr die Ü-Stunden abbummeln. Doch jedes Mal, wenn ich das wollte, hies es: "Tut mir leid, ich kann kein frei geben, ich brauch Sie ganz dringend!".
Naja, und nach einem Jahr hatte ich dann sooo viele Ü-Stunden, dass ich hätte ein viertel Jahr zu Hause bleiben können. Und meinen Urlaub hatte ich komplett eingebüßt.
Ich hätte dann zwar de Ü-Stunden auch bezahlt bekommen können, doch zu dem Zeitpunkt war ich Alleinerziehend mit 3 Teenies und hatte eh aufstockend Sozialhilfe. Von dem Ü-Stunden-Verdienst hätte man mir also 80% abgezogen. Das hab ich aber auch nicht eingesehen. Andere Alleinerziehende dachten nicht im Traum daran, arbeiten zu gehen und ich sollte dann auch noch sooo viel Geld einbüßen, weil ich arbeiten ging?!
Hatte dann durch Zufall in einem Chat einem Typen mein Leid geklagt. Der hat sich dann geoutet, er war Anwalt für Arbeitsrecht. Er gab mir dann seine Adresse. Hab den A-Vertrag zur Überprüfung hin geschickt. Damit ich nichts bezahlen musste, hat er aber keine Rechtsberatung gemacht, sondern mir per Mail 3 Links zu den entsprechenden §§ geschickt. Laut den ersten beiden §§ war ich zu Überstunden verpflichtet, aber nur wenn bestimmte Gründe dafür vor lagen. (Z.B. wenn Lebensmittel verderben könnten). Doch diese Gründe haben nie vorgelegen. Und der dritte § sagte aus, dass ich zu keiner Ü-Stunde verpflichtet bin, da ich schulpflichtige Kinder zu Hause hatte.
(Das Gleiche gilt übrigens auch, wenn man im selben Haushalt eine Person pflegen muss).
Hab meinem Chef dann einen netten Brief geschrieben. Hab die drei §§ aufgezählt und zum Schluss schrieb ich folgende Sätz:e "Ich bin gern bereit auch weiterhin Ü-Stunden zu machen, wenn dem keine privaten Gründe entgegen stehen. Doch, wenn ich fast immer zusätzlich für die Firma da bin, erwarte ich, dass auch die Firma für mich da ist und ich Ü-Stunden-Frei bekomme, wenn ich das brauche! Und sollte das nicht klappen, dann arbeite ich in Zukunft einfach nur noch bis zu dem Tag im Monat, wo ich meine Sollstunden erreiche, bleibe dann die letzten Tage zu Hause und stehe der Firma erst ab ersten des Folgemonats wieder zur Verfügung."
Der Chef hat mich dann zu einem persönlichen Gespräch in`s Büro bestellt. Ich dachte, dass der mir sagt, dass ich mir ja `nen anderen Job suchen könne, wenn ich mit den Zuständen nicht einverstanden bin. Hatte also tierisch Bammel vor dem Termin. Meine Sorge war aber unbegründet, ich erfuhr sogar, dass ich seine beste Arbeiterin bin und die Firmen immer direkt nach mir fragen würden. Der Termin endete in einem Kaffeeklatsch und von da an waren mein Chef und ich fast schon Freunde.

Also, mach Dich mal schlau, ob Du überhaupt zu Überstunden verpflichtet bist!