Trinkgeld-Diskussionen

Diese Entscheidung hast DU zu treffen- Kein Minenarbeiter arbeitet für Dich persönlich - ein Handwerker, der bei Dir zu hause eine Küche montiert, der arbeitet für Dich -

Ich denke, da gibt´s 2 Meinungen. Ich habe vor jedem Arbeiter Respekt und er arbeitet ja auch für mich.

Wenn ein Minenarbeiter in Afrika für mein Handy Metalle abbaut, die dann von Foxconn & Co. zusammengebaut werden, ist mir bekannt dass er für mich arbeitet, wir beide kriegen es halt nicht mit. Aber ich weiß seine Arbeit sehr zu schätzen...
 
@birnchen: Ist es wirklich vergleichbar? Oder arbeitet ihr im Thema, habt mehrere Projekte gleichzeitig, evtl. administrative Aufgaben im Büro nebenbei - seit ihr ständig mit eurem Kunden zusammen? Im persönlichen Umfeld, bei ihm zu Hause?

@BigSword: Keiner hindert dich daran, dich abends in China vor eine Coltanmine zu stellen, und jedem einen Euro in die Hand zu drücken... :biggrin: ICH auf jeden Fall als allerletzter.
Nur: Die Bauen das Coltan nicht FÜR DICH ab. Die warten nicht, biss du dir Sagst "Ich kauf mir jetzt ein neues Handy", sondern eben für einen anderen, wenn du es nicht tust.

Wenn du eine Küche Kaufst, dann rücken Monteure exklusiv für DICH an - die klingeln nicht beim Nachbarn, wenn du nicht zu Hause bist. Entweder sie warten, bis du kommst, oder terminieren neu.

Wenn es nur darum geht, warum reicht dann nicht ein verbales: "tolle Arbeit, Danke"
Selbst DAS kommt immer seltener... :roll: Meistens bleibt es bei einem "Schönen Tag noch" - Der Gipfel sind Sprüche wie "Seien Sie froh, dass sie noch Arbeit haben!" (nicht als Drohung, sondern ganz naiv als small Talk). Einmal konnte ich mich nicht beherrschen und hab geantwortet: "Sehen Sie Froh, das ich jetzt nicht den Hammer fallen lasse..."
Die Kundin war sehr betreten und hat sich gleich entschuldigt.
 
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Wenn es nur darum geht, warum reicht dann nicht ein verbales: "tolle Arbeit, Danke"

Wer sagt denn, dass das nicht ausreicht? Im Gegenteil, es wurde auch schon angesprochen, dass es noch nicht mal ein Danke gibt.
Aber ein "Danke" ist heute genauso schnell und unecht dahin gesagt, wie viele andere Dinge. Aber Geld tut "weh". Wenn mir jemand einen Euro in die Hand drückt mit einem echten Dankeschön, dann ist das wie ein Fünfer im Lotto. Das Herz geht einem auf. Weiß nicht, ich empfinde das so.
Früher habe ich mich sehr darüber gefreut, wenn unsere Auftraggeber nicht nur uns Chefs zum Essen eingeladen haben, nachdem der Auftrag ausgeführt war, sondern auch die gleiche Mannschaft. Macht auch nicht jeder.
Ich wurde auch schon gefragt, ob ich den Job, den ich jetzt mache auch ohne Trinkgeld machen würde und ich brauchte nicht nachzudenken. Ja würde ich. In diesem Cafe, mit den Gästen die da kommen unbedingt.
 
Selbst DAS kommt immer seltener... :roll:
Klingt als wäre Dein Freund Bargi doch lieber gesehen als das Danke für das man sich wenig kaufen kann.

"Seien Sie froh, dass sie noch Arbeit haben!" (nicht als Drohung, sondern ganz naiv als small Talk.
Arbeit haben ist ja soooo wichtig in unser Gesellschaft, man bekommt das reingeprügelt bis man es glaubt, bei all der Gehirnwäsche kann man das keinen übel nehmen :ugly:
Einmal konnte ich mich nicht beherrschen und hab geantwortet: "Sehen Sie Froh, das ich jetzt nicht den Hammer fallen lasse..."
Das Du Dich von den kleinen Dummheiten aber auch provozieren läßt.

Wer sagt denn, dass das nicht ausreicht?
Das Thema und der Unterton (z.B."selbst das wird immer seltener") impliziert das bei mir.
 
Das Du Dich von den kleinen Dummheiten aber auch provozieren läßt.

keine Ahnung, ob das jetzt ironisch gemeint war, wenn nicht, dann tust du ihm unrecht. Es kommen mitunter wirklich solch bescheuerte Sprüche, dass man sich fragt, ob die nicht nachdenken.

Das Thema und der Unterton (z.B."selbst das wird immer seltener") impliziert das bei mir.

Nein. Es ist eine Tatsache. Es kommt wirklich weniger.
"Wofür soll ich mich bedanken? Ich zahle doch für meinen Auftrag und erwarte für mein Geld ordentliche Auftragserfüllung."
In dieser Art bekommt man dann die Antworten. ;)
 
keine Ahnung, ob das jetzt ironisch gemeint war, wenn nicht, dann tust du ihm unrecht. Es kommen mitunter wirklich solch bescheuerte Sprüche, dass man sich fragt, ob die nicht nachdenken.
Keine Ironie, von bescheurten Sprüchen läßt man sich nicht provozieren und die meisten Leute reden mehr als sie denken, was bleibt ist ihnen verbal die Hose auszuziehen.



In dieser Art bekommt man dann die Antworten. ;)
Sind ja doch nicht so blöd die Menschen ;)
 
Klingt als wäre Dein Freund Bargi doch lieber gesehen als das Danke für das man sich wenig kaufen kann.

Sei ehrlich - Was wäre dir lieber? ;) Ich für meinen teil ziehe es vor mich nicht unter Wert zu verkaufen. Und dein Danke mit ein bisschen Geld ist besser als ein einfaches Danke.

Aber wenn ich kein Trinkgeld kriege, erwarte ich dann doch ein Danke - und das kommt dann eben auch nicht...
 
@birnchen: Ist es wirklich vergleichbar? Oder arbeitet ihr im Thema, habt mehrere Projekte gleichzeitig, evtl. administrative Aufgaben im Büro nebenbei - seit ihr ständig mit eurem Kunden zusammen? Im persönlichen Umfeld, bei ihm zu Hause?
Ja ist es. Aber du scheinst zu glauben, nur Arbeit die bei jemandem zu Hause durchgeführt wird, ist es wert, belohnt zu werden, ja? Mit welchem Recht? Wenn Küchenmonteure meine Küche aufbauen, dann habe ich dafür bezahlt und wenn sie ihre Arbeit machen, wie sie sollen, welchen Anspruch haben sie dann auf Trinkgeld?

Edit: Ich finde es ehrlich gesagt schade, daß Trinkgeld als selbstverständlich hingenommen wird und man sich dann beschwert, wenn man keins bekommt. Macht es doch die DJ, die erwartet nichts und freut sich dann, wenn sie etwas bekommt.

Das Geld sitzt heutzutage einfach nicht mehr so locker und die Menschen ändern sich, akzeptiert doch den Wandel der Zeit, bei der Sprache wird es doch auch hingenommen. Ich finde es reichlich egoistisch, daß einige meinen, sie hätten Extrageld verdient und andere nicht.
 
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Sei ehrlich - Was wäre dir lieber? ;) Ich für meinen teil ziehe es vor mich nicht unter Wert zu verkaufen. Und dein Danke mit ein bisschen Geld ist besser als ein einfaches Danke.

Mir wäre Geld natürlich lieber, aber darum ginge es mir auch primär, was soll ich mit der Anerkennung von Menschen die mir nicht nahe stehen. Bedanken können sich Bekannte und Freunde- von Fremden ist mir Geld lieber :mrgreen:
 
Wenn ich eine Dienstleistung in Anspruch nehme dann Zahle ich dafür und das manchmal nicht zu knapp. Von den Geld wird auch der Lohn des Arbeiters bezahlt.
In vielen fällen ist der Dienstleister das letzte Glied in der Kette der nur das Ausführt was andere für ihn vorbereitet haben. Viele Hände arbeiten im Hintergrund ohne einen Dank oder extra Obolus im gegenteil, da wird teilweise enormer Druck durch die Chefs aufgebaut um ja die Termine einzuhalten.
Und der Dank? Keiner!
Warum soll ich meine Anerkennung nur dem ausdrücken der direkten Kontakt zu mir hat? Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich frech sich darüber zu echauffieren wenn nix kommt, bzw. es nicht Klimpert.
Entweder man gibt freiwillig was oder eben nicht, aber wenn ich lese wie manche hier nach "Anerkennung durch Bares" betteln.........muss ich meine Haltung zum Trinkgeld wohl nochmal überdenken.
 
Bei meinem letzten Restaurantbesuch hatten ein Freund und ich eine Rechnung von kanpp 35,- €. Da wir getrennt gezahlt haben, hat die Kellnerin 3,90 € Trinkgeld bekommen. 8)

In Restaurants gibt es nur dann kein Trinkgeld, wenn die Leute unfreundlich waren oder Preis-/ Leistungsverhältnis nicht stimmten.

Aufrunden mache ich auch öfter im Kiosk.

Handwerker habe ich noch keine beschäftigt, würde da aber auch eher großzügig sein, wenn die Leute gute Arbeit machen und freundlich sind. Das würde ich aber nach der Leistung entscheiden. Getränke gehören in dem Fall zum guten Ton, mehr nicht. Und die Benutzung der Toilette zu verbieten betrachte ich als Nötigung. 8O

Lieferanten bekommen etwas, wenn sie besondere Leistungen bieten (schwer schleppen o.ä.). Der Postbote wechselt bei mir leider auch wöchentlich, weshalb ich noch nie ein Weihnachtstrinkgeld gab.
 
ich kann Darkkurt schon irgendwo verstehen...
das Problem ist glaub ich aber, dass man als Kunde sowieso schon das Gefühl hat verarscht zu werden. Sei es in der Werkstatt, wo am Auto ganz andere Mängel gefunden werden (die natürlich IMMENS teurer zu beseitigen sind), als das, wofür man eigentlich hin ist.

Das, was die Geldbeutel verschließt, ist nichtmal der Geiz, sondern das Gefühl, dass man mit dem Preis, den man bezahlt eh schon verarscht wird.
Vllt auch das Bewusstsein, dass derjenige, der sich gerade für einen abrackert, von der Kohle sowieso nur nen Bruchteil sieht.

Aus genau dem Grund gibts ja auch Schwarzarbeit. Würde der volle Betrag beim Dienstleistenden landen, dann gäbs da auch kein Gefühl von "mangelnder Anerkennung" und das Thema Trinkgeld hätte sich erledigt.

Also eher ein größeres gesellschaftliches Problem... :-?
 
Ich habe viele Rentner als Gäste und viele junge Leute, viele Familien - im Grunde durch die Bank weg und da kriege ich von allen im Schnitt das gleiche Trinkgeld.
Was anderes sind Feiern. Da ist die ältere Generation sehr viel großzügiger, wo ich es schon fast nie annehmen möchte, weil es ja eigentlich mein Job ist, die Gäste glücklich zu machen. Aber diskutiere mal mit einem 90jährigen Rentner :ugly:

So ist das bei mir auch .

Als Gast kan man aber auch vom Trinkgeld profitieren. Gäste die öfters kommen und auch Trinkgeld geben (wenn`s "nur" 10cent sind)bekommen ihre "extra"wünsche garantiert auch ,wenn der Laden aus allen Nähten platzt und man eigendlich keine Zeit hat Omi die Milch in den Kaffee zu machen und die 3 1/2 Süsstofftapletten aus dem blöden Tütchen zu puhlen.

Jemand der kein Trinkgeld gibt wird aber deswegen nicht schlechter oder unfreundlicher behandelt .
 
ich glaube sie meint "nicht absichtlich schlechter, weil man weiss, die haben noch nie was gegeben".

die werden halt "normal" bedient :ugly:

schlecht ist vllt. wenn man jemanden absichtlich warten lässt :biggrin:
 
Wenn die einen profitieren werden die anderen schlechter behandelt als diejenigen die profitieren, anders kann es nicht sein.

Ok,bissel falsch ausgedrückt.

Er wird nicht schlechter behandelt nur gibts keine "extras" .
Ich werd ja fürs Freundlich sein, Servieren und abräumen bezahlt.

Unter Extras versteh ich eben so sachen wie ,sich merken das Omi immer klekert und daher zwei extra servietten schon da liegen hat oder vergessliche Opis dran zu erinnern das der Schierm noch im Schiermständer steckt ,wenn was auf dem Tisch liegen bleibt bei Wind und Wetter über den Parkplatz rennen und das noch abliefer bevor der Kunde ins Auto einsteigt.
 
ich glaube sie meint "nicht absichtlich schlechter, weil man weiss, die haben noch nie was gegeben".

die werden halt "normal" bedient :ugly:

schlecht ist vllt. wenn man jemanden absichtlich warten lässt :biggrin:

Sie werden absichtlich schlechter behandelt als die die Zuvorkommend behandelt werden, nur schlechter heißt bei Dir dann halt normal. Wie sie es meint ist glaub ich klar, das macht es aber nicht besser.

Er wird nicht schlechter behandelt nur gibts keine "extras" .
Ich werd ja fürs Freundlich sein, Servieren und abräumen bezahlt.
Freundlich sein ist also im Preis mit drin aber Extras nicht? Hm ich fänd das mit den Extras aber auch freundlich :)

Und wenn der Laden aus allen Nähten platzt bekommen die einen noch Extras und die Anderen warten deshalb länger?
 
Ich hab manchmal das Gefühl, ihr wollt einfach mißverstehen, was man euch erklären möchte.

Gäste werden grundsätzlich und das alle! gleich bedient: freundlich, zuvorkommend und mit einem Lächeln und so schnell, flink und tellersicher, wie man es gelernt oder selbst beigebracht hat. Und da ist es scheißegal, ob die Gäste Trinkgeld geben oder auch nicht.
Es gibt aber Stammgäste, die einen sind freundlich oder so herzallerliebst, geben wenig Trinkgeld und haben ihre kleinen Marotten, die man trotzdem gerne im Vorfeld schon irgendwie in seinem Stress einbindet und echt mit Freude 5x extra rennt.
Es gibt aber auch die Stammgäste, die grundsätzlich niemals zufrieden sind mit dem Tortenangebot was gerade da ist, da wird der Kaffee mokiert und die Sahne ist nicht kalt genug usw. Die geben manchmal mehr Trinkgeld, aber ich gebe offen zu, da überlege ich mir im größten Stressmoment auch, ob ich die Extras jetzt mitmache oder einfach mal sage: tut mir leid, sie sehen ja was los ist, die Sahne kann ich jetzt nicht noch mal kurz im Eisfach stellen.

Die meisten hier kennen doch den Spruch: wie es in den Wald reinschallt ...
Nichts anderes ist es bei mir auch. Es gibt eine Grundlage, die wird nicht unterschritten, niemals, aber Steigerungen sind bis ins Unendliche möglich.