Trinkgeld-Diskussionen

Ich finde, es kommt immer auf die Situation an. Weihnachten hab ich für meine Mama eine neue Kühl-Gefrier-Kombi gekauft und logischerweise liefern lassen. Meine Mama wollte denen auch Trinkgeld geben, aber ich hab gesagt, sie soll das nicht machen, schließlich haben wir für die Anlieferung und Abholen des Altgerätes extra bezahlt. Seh ich auch irgendwie gar nicht ein.
Bei meinem Arbeitgeber gelten i.d.R. Inklusivpreise... wenn du (und andere hier) allerdings denken, dass ein Großteil des Geldes, das du für Lieferung/Montage/Entsorgung bezahlst, beim Mitarbeiter vor Ort ankommt, dann zeugt das schon von leicht drolliger Naivität... :biggrin:

Wenn ich mir allerdings ne Küche aufbauen lassen würde, dann würde ich den Jungs sogar Getränke und Schnittchen hinstellen. Dann sind die auch schneller fertig. :mrgreen:
Du erwartest also mehr als durchschnittliche Arbeit - und die sollte Dir auch etwas wert sein. Ich bin auch bereit, mich mehr ins zeug zu legen. Ich hab schon öfters erlebt, das Kunden schon mein 'reintragen einen Schein in die Brusttasche gesteckt haben - man ist eben anders motiviert ;).

@Muebarekking: erwartest du einfach, dass man so etwas tut, oder bittest du darum? Unsere Tagestouren sind straff geplant, und normalerweise sind Extras NICHT mit eingerechnet. Außerdem finde ich es müßig, Bürojobs mit Körperlicher Arbeit vergleichen zu wollen.

@Delphiking: bei Interesse, Schreib mir eine PN, ich kann einrichten, dass du mal einen Tag lang Möbel schleppen kannst - und ich verspreche Dir: 80€ pro Tag :)lol::LOL::LOL::LOL:) wirst du nicht bekommen...

Ach deshalb sind da alle so erpicht drauf. Naja das erklärt Einiges.
Nett, wenn einem plumpe Gier unterstellt wird... :roll:
 
Mir z.B. ist es vertraglich untersagt Trinkgelder anzunehmen, denn es könnte mich ja in meiner Arbeit (Pflege) beeinflussen. Ich könnte die mit offnem Geldbeutel ja bevorzugt behandeln, kann ich auch in gewisser Weise nachvollziehen.
Aber es gibt einfach Situationen, wie sicher bei jedem, da macht man Dinge die einfach nicht in seinem Zuständigkeitsbereich liegen, oder man widmet sich einer Sache viel intensiver als eigentlich vertraglich vereinbart ist. Leider wird das oft nicht gewürdigt und gibt dafür nicht mal ein Danke :roll:

Ich selbst geb eigentlich schon, wenn es angemessen ist.
Der Hermes-Bote heute Morgen, der mit einer Fresse wie zehn Tage Regenwetter ein tierisch schweres, unhandliches Paket vor meine Tür zieht und nicht mal Hallo sagt und mich dann damit stehen lässt, kriegt nix

Die Umzugsspedition, die hier wirklich mit harten Gegebenheiten zu kämpfen hatte beim Aufbau, mich nebenbei freundlich unterhalten hatte, die sich selbst für den Kaffee mehrmals bedankt hatte, die haben alle bekommen

Wenn die Pizza besonders schnell kommt, selbst dann geb ich gerne extra gutes Trinkgeld ;)

Ich würdige also nur hervorragende Leistungen. Für normale Arbeiten, für die derjenige sein Gehalt bekommt, geb ich nix. Nicht mal das Restgeld von 1 cent..
 
Ach deshalb sind da alle so erpicht drauf. Naja das erklärt Einiges.

Was heißt erpicht?
Früher (10 - 20 Jahren) war es gang und gäbe, da hat Darkkurt völlig recht, ich kenne das selbst noch, ebenso bei Handwerkern, zu Weihnachten bei Postboten und Müllmännern, beim Friseur, im Gastronomiegewerbe sowieso und etlichen anderen Berufen, die mir jetzt nicht einfallen.
Ich persönlich freue mich über jedes Trinkgeld und seien es nur 5 Cent. Darüber freue ich mich wirklich. Ich bin aber auch neu in dem Berufszweig und hab mit Trinkgeld noch nicht viel Erfahrung. Im Gegenteil, viele Gäste guckten schon verdutzt, weil ich einige Trinkgelder ziemlich übertrieben fand. Nette Diskussionen kamen daraus. :biggrin:

Im Büro früher hatten wir eine Kaffeekasse zu stehen, darin haben Kunden auch Geld reingegeben. Kann man als Trinkgeld sehen oder als kleine Aufmerksamkeit. Jedem Einzelnen von uns steht es frei Trinkgeld zu geben. Das es heutzutage immer weniger wird und viele Berufe davon völlig frei werden, so langsam fällt dies aber auf. Und so habe ich Darkkurt verstanden. Nicht das er darauf erpicht ist, sondern dass es auffällig ist, dass Trinkgeld kaum mehr gegeben wird.

Und wer mit dem Trinkgeld rechnet (Haushaltsbudget), hat meiner Meinung nach schon verloren. Denn damit kann man nicht rechnen
 
Eben - es geht in erster Linie um die Anerkennung der geleisteten Arbeit. Wie willst du als Laie denn beurteilen, ob ein Handwerker "besser" gearbeitet hat als ein anderer?
 
Ich find das gehört sich heute noch genauso wie früher..

Bei mir kriegt jeder Handwerker Trinkgeld.. Es sei denn die Arbeit ist nicht gut gemacht oder er war sehr unfreundlich..
Genauso wie man beim Essen gehen Trinkgeld gibt wenn man nicht völlig unzufrieden war..
 
Wenn dir dein Lohn nicht paßt, dann such dir doch einen besserbezahlten Job aber wälz es nicht auf die Leute ab, die so dreist sind und kein Trinkgeld geben.

Wie ist das eigentlich, versteuert ihr euer Trinkgeld auch ordentlich?
Liest du, was andere schreiben?
Offensichtlich nicht :roll:
Es ist eine Form der Anerkennung der Arbeit des anderen.
Ich bin sicherlich nicht darauf angewiesen.
Im Gegenteil. ich gebe es gerecht weiter...
Totte schrieb:
Und ehrlich: ich bin oft zufriedener, wenn der Kunde mir was zu Essen und Trinken anbietet als wenn er mir 5 Euro gibt.
Und ich leide sicherlich keinen Hunger....
Ich wälze es auch nicht ab.
Bei dir denke ich manchmal, du bist nur auf Provokation aus als auf anständige, durchdachte Diskussion :roll:
 
Bei meinem Arbeitgeber gelten i.d.R. Inklusivpreise... wenn du (und andere hier) allerdings denken, dass ein Großteil des Geldes, das du für Lieferung/Montage/Entsorgung bezahlst, beim Mitarbeiter vor Ort ankommt, dann zeugt das schon von leicht drolliger Naivität... :biggrin:
Denk ich nicht. Ist mir aber eigentlich auch egal, da ich die Leistung bereits bezahlt habe.

Außerdem finde ich es müßig, Bürojobs mit Körperlicher Arbeit vergleichen zu wollen.
Was genau macht deine Arbeit denn besser, daß du es verdienst, extra dafür belohnt zu werden?



ich kenne das selbst noch, ebenso bei Handwerkern, zu Weihnachten bei Postboten und Müllmännern, beim Friseur, im Gastronomiegewerbe sowieso und etlichen anderen Berufen, die mir jetzt nicht einfallen.
Früher hab ich bei Handwerkern aber auch nicht für alles extra zahlen müssen und da war der Postbote noch freundlich und hat meine Pakete nicht irgendwo abgegeben, wo ich nicht mal wußte, wohin er sie verschleppt hat. Für das, was einem heutzutage teilweise geboten wird, werde ich diese Leute nicht noch belohnen.
 
Und ehrlich: ich bin oft zufriedener, wenn der Kunde mir was zu Essen und Trinken anbietet als wenn er mir 5 Euro gibt.
Also Handwerkern was zu trinken anzubieten finde ich auch selbstverständlich. Und die paar Cent für Kaffee oder Wasser tun wirklich nicht weh.

darkkurt schrieb:
@Muebarekking: erwartest du einfach, dass man so etwas tut, oder bittest du darum? Unsere Tagestouren sind straff geplant, und normalerweise sind Extras NICHT mit eingerechnet.
Ist mir klar, dass es eben nicht mit eingerechnet ist. Deswegen gebe ich ja gerade Trinkgeld, weil ich mehr Leistung erhalte, als ich bezahlt habe. Für Sachen, die ich als selbstverständlich erachte, gibt's auch kein Trinkgeld.

darkkurt schrieb:
Außerdem finde ich es müßig, Bürojobs mit Körperlicher Arbeit vergleichen zu wollen.
Ich vergleiche nicht nur Bürojobs mit körperlicher Arbeit. Denkst du Minenarbeiter in einem Bergwerk kriegen Trinkgeld für ihre Arbeit? Der Arbeiter am Fließband? Der Fischer auf dem Meer? Der Bauer auf dem Feld?
Ich versteh einfach nicht, warum manche meinen, dass ihre Arbeit einen zusätzlich Geldbonus verdient hätte, obwohl keinerlei Mehrleistung zur bezahlten Leistung erbracht wird.
 
Früher hab ich bei Handwerkern aber auch nicht für alles extra zahlen müssen und da war der Postbote noch freundlich und hat meine Pakete nicht irgendwo abgegeben, wo ich nicht mal wußte, wohin er sie verschleppt hat. Für das, was einem heutzutage teilweise geboten wird, werde ich diese Leute nicht noch belohnen.

Es sagt doch auch keiner, dass du musst. :roll:
Früher hatte ich einen Postboten bzw. 2, die ich auch kannte, denen habe ich dann zu Weihnachten gerne ein Präsent gegeben. Heutzutage hat sich die Personalpolitik in vielen Berufen und Berufszweigen geändert, so dass man mitunter wirklich abwägt, wem man jetzt etwas Nettes tut.
Auch die Art und Weise, wie Handwerker, Friseure oder auch Bedienungen mit ihren Kunden und Gästen umgehen, hat sich geändert. Dass man da mitunter keine Lust hat, denen auch noch Trinkgeld zu geben, kann ich wirklich verstehen.

Dennoch gebe ich gerne, mehr denn je, denn ich kenne das Gefühl, wenn man sich freut. Jedenfalls ich freue mich jedes Mal wie ein kleines Kind und ich hoffe, dass es sich niemals ändert, denn ich möchte das nicht als selbstverständlich ansehen.
 
Es sagt doch auch keiner, dass du musst. :roll:
Aber wenn man es nicht tut, gilt man als unhöflich. Ich empfinde das dann schon wie einen Zwang.

denn ich möchte das nicht als selbstverständlich ansehen.
Das finde ich auch gut so, denn das ist es auch nicht. Ich bin weder geizig, noch unhöflich, noch möchte ich damit irgendjemandes Arbeit herabwürdigen, wenn ich kein Extrageld gebe. Ich bin bereit, für Extras auch extra zu bezahlen aber mehr auch nicht.
 
Ist mir klar, dass es eben nicht mit eingerechnet ist. Deswegen gebe ich ja gerade Trinkgeld, weil ich mehr Leistung erhalte, als ich bezahlt habe. Für Sachen, die ich als selbstverständlich erachte, gibt's auch kein Trinkgeld.

[...]
Ich versteh einfach nicht, warum manche meinen, dass ihre Arbeit einen zusätzlich Geldbonus verdient hätte, obwohl keinerlei Mehrleistung zur bezahlten Leistung erbracht wird.

Du erwartest, das Handwerker mehr leisten als sie müssen, aber verstehst nicht, wenn sie dafür eine Anerkennung erwarten? :think:

Und was deine Vergleiche Angeht: Haben die (persönlichen) Kundenkontakt? Erwartest du von einem Minenarbeiter etc. einen höheren Einsatz für Dich persönlich?

Was genau macht deine Arbeit denn besser, daß du es verdienst, extra dafür belohnt zu werden?
Das ich sie kundenorientiert ausführe, Das ich Arbeitsschritte mit dem Kunden abspreche. Das ich ihn ggf. auf Denk- oder Planungsfehler hinweise. Das ich mir für ihm (und nur für ihn - ich mach meinen Job ja nicht nur zum Zeitvertreib) den Rücken krumm buckle. Mit anderen Worte alles tue, damit er nicht nur mit meiner Arbeit, sondern auch mit dem gekauften Produkt und damit mit seiner eigenen Entscheidung zufrieden ist.

Früher hab ich bei Handwerkern aber auch nicht für alles extra zahlen müssen.
Bei mir gibt es keine Preisliste für Extraarbeiten. Die Werden (wenn zeitlich oder Fachlich möglich) ausgeführt, Wenn ich freundlich gefragt werde und nicht als Leibeigener behandelt werde.

Aber wenn man es nicht tut, gilt man als unhöflich. Ich empfinde das dann schon wie einen Zwang.

Korrektur: Wenn du mit der Arbeit nicht zufrieden bist, ist das völlig legitim. Aber dann erwarte ich auch verbale Kritik vom Kunden die ist mir persönlich dann auch wertvoller, damit ich weiß, was man verbessern kann.
 
Ich sehe es nicht, Leuten zusätzlich Geld zu geben, nur weil sie ihre Arbeit machen.

Tja, nur kann man jede Arbeit auf zweierlei Art machen.
Dienst nach Vorschrift, oder Dienst aus eigener Überzeugung zum Wohl des Kunden.

Und da geht es nicht einmal darum, mehr als vertraglich vereinbart zu machen, sondern das wie.

Es gibt Handwerker, die gucken nach der Arbeit kurz den Besen an und definieren den Raum als sauber gemacht, es gibt welche, die nehmen Eimer und Wischlappen.

Schon alleine deswegen, weil andere, die eine Job ohne Kundenkontakt haben, ja auch kein Trinkgeld bekommen(wie auch?) und genauso gute Arbeit machen.

Der Haken ist doch, dass seitens der Arbeitgeber ein gewisses Trinkgeld als gegeben angenommen wird, und dementsprechend der Stundenlohn geringer ausfällt.

Und fehlt dann das Trinkgeld, tut es schon mal richtig aua.

gruss kelle!
 
Ich bin keiner, der sehr oft Trinkgeld gibt, bis jetzt sind es vielleicht einige Male gewesen. Aber das liegt auch daran, dass ich als Jugendlicher nicht über wirklich viel Geld verfüge. Das kann sich ja später ändern.

Vielleicht geben alte Leute mehr, weil sie nicht mehr für ihr Geld abreiten (sie haben natürlich dafür gearbeitet, haben als Renter [bei einer anständigen Rente] die Möglichkeit, auch mal ein bisschen zu verteilen), während die jungen Leute sehen, wie hart es ist für ihr Geld zu arbeiten und wollen alles nach dem "geiz-ist-geil"-Syndrom behalten :LOL:
 
Ich finds auch eine Form von Höflichkeit, Trinkgeld zu geben und tue es deswegen auch. Sei es beim Essen gehen, beim Friseur oder sogar bei meinem "Stammdönerstand". Dabei geht es auch gar nicht um das "wie viel", sondern eher um das "überhaupt".

Wenn ich nicht zufrieden war, dann gebe ich kein Trinkgeld, ansonsten schon. Zwar jetzt nicht im Supermarkt oder wenn ich an irgendeinem Kiosk an nem großen Bahnhof ne Zeitung oder ne andere Kleinigkeit kaufe, aber ansonsten eigentlich schon - und wenn es nur ein Aufrunden zum vollen Euro Betrag ist.
 
Du erwartest, das Handwerker mehr leisten als sie müssen, aber verstehst nicht, wenn sie dafür eine Anerkennung erwarten? :think:
Nein das erwarte ich nicht. Ich hab ja gesagt, wenn jemand mehr tut, als er eigentlich für den Lohn müsste, dann gebe ich auch gern ein Trinkgeld.
Wenn wiederum jemand nur das tut, wofür er schon sowieso von mir bezahlt wird, dann hat er auch kein Trinkgeld zu erwarten.

Und was deine Vergleiche Angeht: Haben die (persönlichen) Kundenkontakt? Erwartest du von einem Minenarbeiter etc. einen höheren Einsatz für Dich persönlich?
Nur weil jemand persönlichen Kundenkontakt hat, macht er nicht einen besseren Job als einer ohne persönlichen Kundenkontakt.
Warum sollte ein durchschnittlicher Handwerker mit Kundenkontakt ein Trinkgeld bekommen, ein durchschnittlicher Minenarbeiter aber nicht? Beide machen nur ihre Arbeit.
 
Bei meinem Arbeitgeber gelten i.d.R. Inklusivpreise... wenn du (und andere hier) allerdings denken, dass ein Großteil des Geldes, das du für Lieferung/Montage/Entsorgung bezahlst, beim Mitarbeiter vor Ort ankommt, dann zeugt das schon von leicht drolliger Naivität... :biggrin:

Und glaubst du, dass die Prämien die Bankangestellte, Versicherungsvertreter, Verkäuferinnen in einem Laden, bzw generell Leute die auf Prämienbasis arbeiten zu 100% die Prämien bekommen die ausgeschüttet werden? Nein, da geht auch ein Großteil an die Firma, den Chef, den Manager mit seinen bösen Boni...

Gibst du solchen Leuten Trinkgeld? Warum hat ein Handwerker es mehr verdient Trinkgeld zu bekommen, als eine Klamottenverkäuferin, ein Busfahrer, ein Buchhalter oder ein Professor?

Ich persönlich hab Hnadwerkern noch nie Trinkgeld gegeben, was vielleicht dadran liegt dass ich auch noch nie welche gebraucht hab :ugly:
Bei mir gibts im Restaurant Trinkgeld, beim Frisör und mein Postbote bekommt jedes Jahr Weihnachten ne Packung Pralinen. UNd halt wenn ich irgendwo was kaufe und ich statt 3,10 mal 3,20 oder statt 2,20 mal 2,50 zahl...
Wieso ich das so mache? Ganz einfach: Meine Eltern machen das so... Würden meine Eltern kein oder extrem wenig Trinkgeld in Restaurants geben, würd ich das wahrscheinlich genauso machen...

Ich arbeite Teilzeit als Security. Hab (bis auf letztes Silvester) noch nie Trinkgeld bekommen. Wieso verdien ich es nicht Trinkgeld zu bekommen? Ist meine Arbeit so viel weniger wert als die eines Handwerkers, sind die so viel wichtiger? Wieso das?
 
Vielleicht geben alte Leute mehr, weil sie nicht mehr für ihr Geld abreiten (sie haben natürlich dafür gearbeitet, haben als Renter [bei einer anständigen Rente] die Möglichkeit, auch mal ein bisschen zu verteilen), während die jungen Leute sehen, wie hart es ist für ihr Geld zu arbeiten und wollen alles nach dem "geiz-ist-geil"-Syndrom behalten :LOL:

Kann ich so nicht bestätigen. Ich habe viele Rentner als Gäste und viele junge Leute, viele Familien - im Grunde durch die Bank weg und da kriege ich von allen im Schnitt das gleiche Trinkgeld.
Was anderes sind Feiern. Da ist die ältere Generation sehr viel großzügiger, wo ich es schon fast nie annehmen möchte, weil es ja eigentlich mein Job ist, die Gäste glücklich zu machen. Aber diskutiere mal mit einem 90jährigen Rentner :ugly:
 
Nur weil jemand persönlichen Kundenkontakt hat, macht er nicht einen besseren Job als einer ohne persönlichen Kundenkontakt.
Warum sollte ein durchschnittlicher Handwerker mit Kundenkontakt ein Trinkgeld bekommen, ein durchschnittlicher Minenarbeiter aber nicht? Beide machen nur ihre Arbeit.

Diese Entscheidung hast DU zu treffen- Kein Minenarbeiter arbeitet für Dich persönlich - ein Handwerker, der bei Dir zu hause eine Küche montiert, der arbeitet für Dich - und DU musst entscheiden, ob er gute Arbeit geleistet hat. Und das nicht im Vergleich zu anderen Arbeitern, sondern unmittelbar für die ausgeführte Leistung. Die Anerkennung zu verweigern, weil der Kumpel aus der Zeche in Chile auch kein Trinkgeld bekommt, ist in meinen Augen eine Alibi-Aussage.

Ich habe immer mehr das Gefühl, dass genau dieser Fakt den meisten Kunden nicht bewusst ist. Ja, es ist unser Job. Aber bis zu dem Zeitpunkt, an dem wir die Wohnung des Kunden verlassen, arbeiten wir exklusiv für ihn.

@Governator: Nö, glaube ich nicht, war ja auch nicht Thema. Über den Punkt "Wir sind ja drauf angewiesen" sind wir schon weg. Es geht um die Anerkenntnis. Mir ist ein Euro von der Oma, die sich ehrlich darüber freut, das wir schnell und sauber gearbeitet haben (und das auch selber festgestellt hat), als ein 20-Euro-Schein von einem Schnösel, der sich einfach nur generös geben will.
 
Ich arbeite Teilzeit als Security. Hab (bis auf letztes Silvester) noch nie Trinkgeld bekommen. Wieso verdien ich es nicht Trinkgeld zu bekommen? Ist meine Arbeit so viel weniger wert als die eines Handwerkers, sind die so viel wichtiger? Wieso das?

Wenn Du jemanden besonders zuvorkommend rausschmeißt dann sollte dem das schon was wert sein.

Es geht um die Anerkenntnis.
Wenn es nur darum geht, warum reicht dann nicht ein verbales: "tolle Arbeit, Danke"
 
Das ich sie kundenorientiert ausführe, Das ich Arbeitsschritte mit dem Kunden abspreche. Das ich ihn ggf. auf Denk- oder Planungsfehler hinweise. Das ich mir für ihm (und nur für ihn - ich mach meinen Job ja nicht nur zum Zeitvertreib) den Rücken krumm buckle. Mit anderen Worte alles tue, damit er nicht nur mit meiner Arbeit, sondern auch mit dem gekauften Produkt und damit mit seiner eigenen Entscheidung zufrieden ist.
Das machen wir auch, wenn eine Firma an uns herantritt und beispielsweise eine Machbarkeitsstudie haben will. Dann machen wir uns auch Gedanken, diskutieren, sortieren fehlerhafte Ideen aus und hängen uns rein, damit der Kunde zufrieden ist. Aber oh, wir bekommen nur den vereinbarten Betrag und kein Trinkgeld, dafür daß wir dem Kunden vielleicht mehrere tausend Euro gespart haben, indem wir ein neueres Verfahren entwickelt haben.