Bist du für oder gegen den Bau von Stuttgart 21?

  • Dafür und ich komme aus der Region

    Stimmen: 52 15,2%
  • Dagegen und ich komme aus der Region

    Stimmen: 27 7,9%
  • Dafür und ich komme nicht aus der Region

    Stimmen: 125 36,4%
  • Dagegen und ich komme nicht aus der Region

    Stimmen: 139 40,5%

  • Umfrageteilnehmer
    343
Wir haben sowieso eine Diktatur der Minderheit, das wäre also kein großer Unterschied ;) (Bsp Bremen: Selbst wenn am Sonntag alle Wähler für eine Partei abgestimmt hätten, hätte über die nicht die Mehrheit der Bevökerung entschieden. Die führende Partei hat maximal jeder achte Bremer gewählt.)

Auch diese Diktatur ist (für 4 Jahre) gewählt - niemand hat die Nichtwähler gezwungen, zu Hause zu bleiben...:ugly:
 
Wir haben sowieso eine Diktatur der Minderheit, das wäre also kein großer Unterschied (Bsp Bremen: Selbst wenn am Sonntag alle Wähler für eine Partei abgestimmt hätten, hätte über die nicht die Mehrheit der Bevökerung entschieden.)
Sind Volksentscheide also auch nur ein Werkzeug der Diktatur der Minderheit?

Manchmal sagt aber der Souverän, was die öffentliche Meinung ist, nämlich dann, wenn: "der Souverän den Aufstand probt".
Das ist doch ebenso eine (Meinungs)Diktatur der Minderheit. Nämlich die - im Vergleich zu Wahlen - deutlich klarere Minderheit, die den "Aufstand" probt (sprich auf die Straße geht).

Alles nur Minderheiten. Was ist dann entscheidend? :roll:
 
Sind Volksentscheide also auch nur ein Werkzeug der Diktatur der Minderheit?
DIktatur würde ich es nicht nennen, eher Oligarchie. ^^

Das ist doch ebenso eine (Meinungs)Diktatur der Minderheit. Nämlich die - im Vergleich zu Wahlen - deutlich klarere Minderheit, die den "Aufstand" probt (sprich auf die Straße geht).
Das ist reine Spekulation. Es können ja auch mehr den Aufstand proben als zur Wahl gehen.


Übrigens sind "freie und geheime Wahlen" nicht die Grundlage jeder Demokratie, nur der Demokratie im heutigen, hiesigen Verständnis.
 
Das ist reine Spekulation. Es können ja auch mehr den Aufstand proben als zur Wahl gehen.
Unwahrscheinlich. Nicht mal in Wendezeiten ist eine Mehrheit der Bevölkerung auf die Straße gegangen; von heute brauchen wir erst gar nicht reden.

Übrigens sind "freie und geheime Wahlen" nicht die Grundlage jeder Demokratie, nur der Demokratie im heutigen, hiesigen Verständnis.
Welche Demokratien sind das und welche Grundlagen hatten diese?
 
Unwahrscheinlich. Nicht mal in Wendezeiten ist eine Mehrheit der Bevölkerung auf die Straße gegangen; von heute brauchen wir erst gar nicht reden.
Ich glaub auch nicht, dass das passiert (dass das überhaupt funktionieren kann!), aber selbst 150.000 (siehe Spanien) können deutlichen Einfluss haben.

Welche Demokratien sind das und welche Grundlagen hatten diese?
Nimm einfach die erste der Welt in Griechenland. Jeder hatte eine Stimme, vorausgesetzt, er hatte genug Besitz, ein ausreichendes Alter, das richtige Geschlecht, Bewohner der Stadt, kein Sklave...
o wahnsinnig frei im Sinne von freier Teilnahme war das nicht gerade ;) Und geheim wurde da nicht immer abgestimmt = gewählt.
Heute ja auch nicht.

(Deine Frage ist übrigens problematisch gestellt, da du schon Demokratie benutzt. Entweder setzt du das heutige Demokratieverständnis voraus, was die Frage unsinnig macht, oder du musst offene Maßstäbe anlegen, und dann könnte ich dir alles andrehen.)
 
Ich glaub auch nicht, dass das passiert (dass das überhaupt funktionieren kann!), aber selbst 150.000 (siehe Spanien) können deutlichen Einfluss haben.
Es geht nicht um Einflussnahme, sondern um Mehrheiten in der Bevölkerung. Darum geht es - zumindest wenn's nach dir geht.
 
Übrigens zum Thema Demokratie:
Laut BVerfG Rechtssprechung sind Parteien notwendiger Bestandteil der freiheitlich-demokratischen Grundordnung.

D.h. laut aktueller Auffassung ist Demokratie (Volks-Herrschaft) ein Gegensatz zu unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung, denn Parteien sind alles andere als Volksherschaftlich. Man muss da sogar was bezahlen um die Chance zu haben, was sagen zu können - und wählen ist damit auch noch lange nicht sicher.
 
D.h. laut aktueller Auffassung ist Demokratie (Volks-Herrschaft) ein Gegensatz zu unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung, denn Parteien sind alles andere als Volksherschaftlich.
Das Volk hat doch die freie Wahl, von wem es sich vertreten lässt. Das IST Volksherrschaft mit Repräsentanten.

Marty
 
Das Volk hat doch die freie Wahl, von wem es sich vertreten lässt. Das IST Volksherrschaft mit Repräsentanten.

Marty
Also keine Demokratie, sondern Republik.
Darum ja auch Bundesrepublik Deutschland und nicht Bundesdemokratie Deutschland!

btw: So sieht es aus, wenn die spanische Polizei (aus hygienischen Gründen!) gewaltätige Demonstranten, die Computer als Wurfwaffen verwenden, vom Demo-Platz räumt:
https://www.youtube.com/watch?v=Geg_6Xoy04s
Richtig erschreckend, wie da ohne zu zögern gekloppt wird. Von den Protestierern, meine ich natürlich ;)
 
Und das hat jetzt was mit S21 zu tun? :roll:
Demonstrationen, direkte Mitbestimmung, Politik(er)verdrossenheit, Primat der Wirtschaft, unverhältnismäßiges Vorgehen der Polizei... such dir was aus.


Diskussionsmäßig ist der Bahnhof an sich sowieso seit Wochen tot. Alles, was jetzt noch kommt, ist im-Kreis-gedrehe oder Zurechtbiegen-der-Ansichten.
 
Alles, was jetzt noch kommt, ist im-Kreis-gedrehe oder Zurechtbiegen-der-Ansichten.

Nö, neue Erkenntnisse zum Fortgang:

Die Grünen drücken sich vor jeglicher Entscheidung, um das Projekt herauszuzögern.

Baden-Württembergs neuer Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) werde in der kommenden Woche mit Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) darüber sprechen, kündigte Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) am Montag in Stuttgart an.

Dabei war heute Sitzung des Lenkungskreises, wo das Thema geklärt werden sollte.

gruss kelle!
 
So, nun blockieren mal wieder die Gleisfeldfans widerrechtlich die Baustelle.

Der grüne Ministerpräsident lässt die Polizei aufmaschieren.

Da sich die Blockierer den Anweisungen der Polizei widersetzen, werden sie weggetragen, wobei es leider zu einem Verletzten kam.

Mal sehen, wann dazu ein Untersuchungsausschuss einberufen wird.

gruss kelle!
 
So, nun blockieren mal wieder die Gleisfeldfans widerrechtlich die Baustelle.

Der grüne Ministerpräsident lässt die Polizei aufmaschieren.

Da sich die Blockierer den Anweisungen der Polizei widersetzen, werden sie weggetragen, wobei es leider zu einem Verletzten kam.

Mal sehen, wann dazu ein Untersuchungsausschuss einberufen wird.

gruss kelle!

Das Thema ist echte twas in den Hintergrund gerückt...
Nun ja, ich hoffe mal, dass der Baustopp bis Mitte Juli zum Stresstest läuft und dann sieht man weiter.

Die Parkbesetzer gehen mir mittlerweile echt auf den Zeiger!
 
Ich habe mir mal die Tage ansatzweise die "Vereinfachte Kapazitätsberechnung" der Grünen zum neuen Bahnhof angetan.

Positiv überrascht war ich erstmal dadurch, dass Annahmen zu Standzeiten der Züge bzw. die Abstände zwischen den Zügen der gefühlten Realität des Bahnfahrers entsprechen, so gemäß dem Motto: Technische Mindestzeit + x% Pufferzeit.

Interessant waren dann aber zwei Textstellen:
"Als leistungsfähig kann eine solche Anbindung (der Gäubahn) nur bezeichnet werden, wenn sie ohne Zugwendung (Kopfmachen der Züge) ... erfolgt."

Wenn Kopfmachen also nicht leistungsfähig ist, wieso favorisiert man dann andersrum einen Kopfbahnhof?

Weiterhin wird festgestellt:
"Langlaufende ICE-Züge haben im Vergleich zu Regionalzügen sehr viel häufiger Verspätungen von mehr als 5 Minuten."

Das spiegelt eindeutig meine Erfahrung nach zehn Jahren Bahnfahren wieder.
Nur ist das auch im Endeffekt der Beweis, dass ein ITF in einem Flächenland wie Deutschland nie funktionieren wird, da die Fernzüge, die im ITF eine recht kritische Eintaktungen haben, zu oft gar nicht da sind, und die Anschlüsse damit weg sind.

Sehr interessanter Text, muss ich sagen. 8)

gruss kelle!
 
Weiterhin wird festgestellt:
"Langlaufende ICE-Züge haben im Vergleich zu Regionalzügen sehr viel häufiger Verspätungen von mehr als 5 Minuten."

Das spiegelt eindeutig meine Erfahrung nach zehn Jahren Bahnfahren wieder.
Nur ist das auch im Endeffekt der Beweis, dass ein ITF in einem Flächenland wie Deutschland nie funktionieren wird, da die Fernzüge, die im ITF eine recht kritische Eintaktungen haben, zu oft gar nicht da sind, und die Anschlüsse damit weg sind.
Interessantes Ursache-Wirkung-Problem:
Fernzüge sind deshalb häufiger verspätet, weil die Bahn für die keine Strafen zahlen muss, wenn sie zu spät sind.
Wenn also die Pünktlichkeit der Fernzüge angehoben würde, würde dein Argument ins Leere laufen.
Somit hängt dein Widerspruch zu den Plänen davon ab, ob die Bahn - grob gesagt - weiterhin "Shareholder Value" als Ziel hat oder aber Service.
(Bei Punktlichkeit verweise ich gerne auf das Beispiel Japan, wo der Lokführer einen schriftlichen Bericht abfassen muss, wenn er sieben Sekunden zu spät war. Da gibts teilweise Takte von 2 Minuten. Wenn in Tokyo die Züge so verspätet wären, wie in Berlin, würde gar nichts mehr laufen ;))
 
Fernzüge sind deshalb häufiger verspätet, weil die Bahn für die keine Strafen zahlen muss, wenn sie zu spät sind.

Glaubst Du eigentlich den Quark, den Du da schreibst?
Die Bahn ist gegenüber den Kunden zu Teilerstattungen des Fahrpreises verpflichtet.
Weiterhin sind Regionalzüge gegenüber ICEs wartepflichtig, so dass sich Verspätungen weiter fortsetzen in Bereiche, wo die Bahn ggf. Strafzahlungen tätigen muss.
Hinzu kommen die Kosten für das Personal.

So als grober Abriss zum Thema, Verspätungen kosten nix.

Wenn also die Pünktlichkeit der Fernzüge angehoben würde, würde dein Argument ins Leere laufen.

Zweifelsohne.
Nur könnte man dann diverse Pufferzeiten reduzieren, und so bei S21 mehr Züge fahren lassen.

(Bei Punktlichkeit verweise ich gerne auf das Beispiel Japan, wo der Lokführer einen schriftlichen Bericht abfassen muss, wenn er sieben Sekunden zu spät war. Da gibts teilweise Takte von 2 Minuten. Wenn in Tokyo die Züge so verspätet wären, wie in Berlin, würde gar nichts mehr laufen ;))

Das will der durchschnittliche Wutbürger gar nicht.
Schaut man sich Japan oder wegen mir auch Spanien an, sieht man ganz klar, dass die dortigen Strecken exklusiv den entsprechenden Zügen zur Verfügung stehen.
Mal abgesehen davon, dass dann dort die Bahnhöfe weitab der Städte liegen, hätte man Investitionen, die sich nie wirtschaftlich rechnen würden.
Dazu müsste man böse Tunnels bohren, arme Juchtenkäfer vertreiben, Bäume fällen und so weiter.
Solche Projekte sind in Deutschland ja nicht durchführbar.

gruss kelle!