Bist du für oder gegen den Bau von Stuttgart 21?

  • Dafür und ich komme aus der Region

    Stimmen: 52 15,2%
  • Dagegen und ich komme aus der Region

    Stimmen: 27 7,9%
  • Dafür und ich komme nicht aus der Region

    Stimmen: 125 36,4%
  • Dagegen und ich komme nicht aus der Region

    Stimmen: 139 40,5%

  • Umfrageteilnehmer
    343
Sorry, aber für mich liest sich das, als würdest Du krampfhaft nach Argumenten suchen ...

Du, ich suche keine Argumente.
Ich war nur extremst erheitert, als ich das gelesen habe.

Hier und an vielen anderen Stellen wurde über das mangelnde Demokratieverständnis der Projektverantwortlichen schwadroniert, um dann im Endeffekt in der gleichen Zwickmühle zu landen, dass man es eben nicht allen recht machen kann.

Dass man damit in eine Widersprüchlichkeit gerät, die Teile der Gegenargumentation konterkariert, erheitert mich nur ungemein.

Achja, da gab es noch das Gleisvorfeld, was nicht abgerissen werden darf, da dort seltene Tiere/Pflanzen leben. Ersatzflächen wie bei S21 geplant, sind nicht zu akzeptieren.
Was macht K21? Richtig, im Endeffekt wird das komplette Vorfeld einmal komplett um strukturiert, alter Schotter weg - neuer hin (man könnte auch abreißen und neubauen sagen), aber bei K21 haben diese Arbeiten keine Auswirkungen auf die Tiere.
Alles klar? :ugly:

gruss kelle!
 
Was macht K21? Richtig, im Endeffekt wird das komplette Vorfeld einmal komplett um strukturiert, alter Schotter weg - neuer hin (man könnte auch abreißen und neubauen sagen), aber bei K21 haben diese Arbeiten keine Auswirkungen auf die Tiere.
Alles klar? :ugly:

gruss kelle!

Deinem Schotterbeispiel kann ich tatsächlich folgen.

Das mit der Aussage von Sittler halte ich aber doch für albern. Dass jeder Ausbau zu Lasten von irgendwem geht ist gerade bei den K21-Teilnehmern der Schlichtungsgespräche von vornherein als gegeben hingenommen worden - mit der kleinen Einschränkung allerdings, dass dort im Vorfeld die Bevölkerung mit einbezogen werden soll ... also was soll diese Scheinaufrechnerei? Sie funktioniert einfach nicht!
 
Ich finde es echt lustig, für einen Bahnhof, dessen Umbau schon im vollen Gange ist, gehen die Leute auf die Straße.
Aber gegen die Rente mit 67 da ist keiner bereit gewesen auf die Straße zu gehen, das ist doch krank.:mrgreen:
 
Suedie, der Unterschied ist: die Rente mit 67 kann morgen gekippt um dann übermorgen schon wieder eingeführt zu werden. Da ist niemals irgendetwas in Stein gemeißelt und unumkehrbar. Ähnliches gilt für den Atomausstieg: Rot-Grün steigt aus, Schwarz-Gelb steigt aus dem Ausstieg aus... Selbst wenn alle Atommeiler abgeschaltet sind, könnte man die prinzipiell wieder anfahren.

Aber der Bahnhof, der über die Köpfe der Bevölkerung hinweg und ohne gründliche Prüfung irgendwelcher Alternativen beschlossen wurde, ist ein Bauvorhaben, das eben nicht heute so und morgen wieder anders beschlossen werden kann. Und die Schlichtung hat klar gezeigt, daß S21 kein Superbahnhof ist, wie bis dahin von den Projektbetreibern behauptet. Deshalb forderte Geißler ja auch S21+ .
Außerdem hat die Schlichtung gezeigt, daß S21 ohne NBS völlig sinnlos ist, die NBS aber sowohl mit S21 als auch mit K21 machbar ist. Ebenso wurde klar herausgearbeitet, daß die Neubaustrecke nur hauchzart über der Wirtschaftlichkeitsgrenze liegt und auch das nur, wenn man die leichten Güterzüge einrechnet. Die Befürworter konnten aber nicht wirklich beschreiben, was für leichte Güterzüge das sein sollen. Kelle brachte hier Leerzüge ins Spiel, das leuchtet ein, scheint aber nicht das zu sein, was anvisiert wird, sonst hätten die das in der Schlichtung wohl genannt. Wenn aber die NBS nicht wirklich rentabel ist, sollte man das Geld lieber anderswo investieren. Man erinnere sich: vor 25 Jahren fuhren die Intercitiy Züge die Strecke Stuttgart München in knapp über zwei Stunden - ohne Neubaustrecke und Neigetechnik-Züge. Solch eine Fahrzeit ist allemal konkurrenzfähig zu Auto und Flugzeug.
Laut Aussage von Herrn Kefer während der Schlichtung wird die NBS übrigens hauptsächlich wegen der zu erwartenden EU-Fördergelder vorangetrieben (wenn ich mich recht entsinne, gebrauchte er die Worte "es geht bei der NBS um die Lenkung von EU fördermitteln). Daß die EU aber erst kürzlich Fördermittel in Höhe von etwas über 300Mio € für den unumstrittenen und hochrentablen Ausbau der Rheintalstrecke zwischen Karlsruhe und Basel gestrichen hat, weil die Finanzierung durch die Bahn und den Bund noch nicht steht und noch nicht einmal die Finanzplanung vorankommt, macht das Projekt S21 vollends zur Farce: S21 nämlich, dessen Wirtschaftlichkeit zweifelhaft ist, ist ja laut Aussage von Politik und Bahnvorstand voll durchfinanziert (der Bundesrechnungshof und das Umweltbundesamt sehen das übrigens anders).
Und dann hat die Schlichtung klar gezeigt, daß K21, der Gegenentwurf der Gegner von S21, nicht wie die Bahn lange Zeit behauptet hat, ein Phantom ist, sondern durchaus machbar.

Noch kann das Projekt beendet werden. Das kostet dann zwar etwas Geld, aber garantiert erheblich weniger, als der Bau von S21. Eben weil das Projekt grundsätzlich noch beendet werden kann will die Bahn ja möglichst schnell den "point of no return" erreichen - denn am 27. März sind Landtagswahlen und es könnte sehr eng werden für Mappus. Wenn aber ein Grüner Ministerpräsident das Sagen hat, dann könnte es passieren, daß das Land aus der Cofinanzierung aussteigt. Immerhin hat der Landtag damals über ein Projekt abgestimmt, das mit 3Mrd. € taxiert wurde. Ein gutes halbes Jahr später waren die Kosten schon bei 4,9Mrd €. Klar alles wird teurer, ich würde auch nicht erwarten, daß das Projekt dann bei 3 Mrd rauskommt, aber 63% Preissteigerung innerhalb weniger Monate zeigen, das entweder der Landtag belogen wurde (dann sehe ich nicht, warum der Beschluß, der auf falschen Fakten gefasst wurde, bindend sein sollte), oder es wurde schlecht gerechnet, was dann die Inkompetenz der Planer unter beweis stellt - auch dann wäre es geboten aus der Finanzierung auszusteigen, denn man kann es eigentlich nicht verantworten, derart große Summen an Steuermitteln einer solch inkompetenten Bande anzuvertrauen). Die Einsparungen, mit denen dann das Projekt auf 4.5Mrd runtergerechnet wurden, sind übrigens weder durch einen ordentlichen Engineering-Prozess gegangen, noch von den zuständigen Behörden genehmigt. Es handelt sich also genaugenommen um Punkte, bei denen mit etwas Glück noch Geld eingespart werden könnte. Für mich bleibt es spannend, ob der Wahnsinn noch gestoppt werden kann.

Im Übrigen plädiere ich dafür, daß alle Amtsträger und Bahnvorstände, die öffentlich behaupten, die 4.088 Mrd + Risikozuschlag würden ausreichen, mit ihrem Gehalt und ihrem Privatvermögen für Mehrkosten haften, bis sie notfalls auf Hartz IV Niveau leben müssen. Ich schätze, dann gäbe es plötzlich viele Befürworter weniger. Die Risiken sind nämlich hinlänglich bekannt, sie werden nur totgeschwiegen. Fremdes Geld läßt sich ja leicht ausgeben, die Zeche zahlt dann (mal wieder) der Steuerzahler.
 
Im Übrigen plädiere ich dafür, daß alle Amtsträger und Bahnvorstände, die öffentlich behaupten, die 4.088 Mrd + Risikozuschlag würden ausreichen, mit ihrem Gehalt und ihrem Privatvermögen für Mehrkosten haften, bis sie notfalls auf Hartz IV Niveau leben müssen. Ich schätze, dann gäbe es plötzlich viele Befürworter weniger.
Und ich plädiere dafür, daß alle Gegner in gleichem Umfang für die bisher entstandenen Kosten haften, falls das Projekt gestoppt wird. Ich schätze, dann gäbe es plötzlich viele Gegner weniger. :roll:
 
Und ich plädiere dafür, daß alle Gegner in gleichem Umfang für die bisher entstandenen Kosten haften, falls das Projekt gestoppt wird. Ich schätze, dann gäbe es plötzlich viele Gegner weniger. :roll:

Wenn das für beide Seiten gleichermaßen gilt, dann glaube ich das nicht! In erster Linie würde sich dann endlich erstmal jeder um mehr Informationen bemühen.
Und die Haftung sollte tatsächlich für beide Seiten gelten ....
 
Unsere Steuergelder gehören nicht den Politikern, und auch die Gelder der Bahn gehören dem Volk, denn die Bahn gehört insgesamt dem Volk, also uns allen gemeinsam. Man kann deshalb schon verlangen, daß unseren Volksvertretern ehrliche Zahlen zur Abstimmung vorgelegt werden. Tatsächlich aber wird mit Zahlen operiert, die schon von den Behörden angezweifelt werden. Und unsere Volksvertreter machen das Spiel sogar mit und pfeifen die Regierung nicht zurück, wenn sich herausstellt, daß man ihnen nur einen Teil der Rechnung präsentiert hat. Das grenzt meines Erachtens an Betrug.

Nun wurde ein Projekt beschlossen, ohne denen, die das ganze bezahlen sollen, irgendeine auch noch so abstrakte Möglichkeit zur Mitsprache zuzugestehen (siehe der Artikel der Süddeutschen, der übrigens mittlerweile für die gute investigative Journalismusarbeit preisgekrönt ist). Dann lügen sich die Entscheidungsträger auch noch alle mit falschen Zahlen an. Und wenn man sich dann wehrt und fordert, daß der Blödsinn gestoppt wird, dann soll man für irgendwelche Kosten, die dadurch entstehen nochmal bezahlen? Das kann nicht Dein Ernst sein, Perlini.

Umgekehrt aber ist es schon angebracht zu fordern, daß diejenigen, die wider besseres Wissen diese Zahlen als korrekt behaupten, an eventuellen Mehrkosten beteiligt werden sollten, alleine schon um den Druck zu erhöhen, mit möglichst korrekten und plausiblen Zahlen zu arbeiten. Wenn sich die Kosten durch wirklich unvorhergesehene Ereignisse erhöhen (ich denke da beispielsweise an archäologische Funde), dann würde ich niemandem dafür einen Vorwurf machen.

Ich habe eine Wette um einen relativ hohen Geldbetrag mit einem Bekannten laufen: Ich wette, daß die Kosten für S21, sollte der Scheiß tatsächlich gebaut werden, am Ende mindestens das doppelte der jetzt behaupteten 4.088Mrd € liegen werden. Gewinne ich, ist ein schöner Urlaub extra für mich drin. Mein Bekannter spart seit dem Faktencheck schon mal vorsorglich…:mrgreen:
 
Und dann hat die Schlichtung klar gezeigt, daß K21, der Gegenentwurf der Gegner von S21, nicht wie die Bahn lange Zeit behauptet hat, ein Phantom ist, sondern durchaus machbar.

Das man den Kopfbahnhof modernisieren und Zulaufstrecken durchs Neckartal bauen kann hat nie jemand bestritten, vor allem die Bahn nicht, da dies in den neunziger Jahren eine der betrachteten Optionen zur Modernisierung des Bahnknoten war.

Das war es aber dann auch im wesentlichen.

Das Thema Stadtentwicklung, ein wesentlicher Punkt in dem 21er Konzept, kann man getrost abhaken.
Sicherlich werden um die 75 Hektar Fläche frei, in traumhafter Lage, umgeben von Gleisen mit minütlichen Zügen und einer Dauerlärmbelästigung, die laut Medizinern gesundheitsschädlich ist.
Das Neckartal wird durch diverse zusätzliche Brücken optisch aufgewertet, in Dresden führte eine Brücke bloß zum Verlust des UNESCO Titels Welterbe.

Somit ist eine Finanzierung über Grundstücksverkauf und Stadtbeteiligung ausgeschlossen, womit wir wieder ganz nah am Phantom sind.

Und die Akzeptanz dieses Projektes bei den betroffenen Anwohnern hat doch auch noch keiner geklärt.
Die zu Projektende gesteigerte Lärmbelästigung ist das eine.
Die Lärmbelästigung während der Bauarbeiten, wo jede Zugfahrt mit einem 130 dB lautem Töröö angekündigt werden muss, steht noch außen vor.
Ob eine Allee mit 350 Bäumen fallen muss, müsste die Detailplanung klären, der Rosensteinpark muss auf alle Fälle aufgebuddelt werden.
Ebenso noch ungeklärt ist, ob ein Verein auf seine Sportanlagen inkl. Vereinsheim verzichten will.

Wenn diese ganzen Fakten der Allgemeinheit bekannt sind, dann wird K21 endgültig zum Phantom.

gruss kelle!
 
Doch, nennt sich Wahlen.
Perlini, lies den Artikel der Süddeutschen, den ich verlinkt hatte. Noch nicht mal durch Wahlen hatten die Bürger jemals eine Chance sich gegen S21 auszusprechen.

Das man den Kopfbahnhof modernisieren und Zulaufstrecken durchs Neckartal bauen kann hat nie jemand bestritten, vor allem die Bahn nicht, da dies in den neunziger Jahren eine der betrachteten Optionen zur Modernisierung des Bahnknoten war.
Doch genau das wurde immer behauptet, von Seiten des Bahnvorstandes wie von Seiten der Politik.

Das war es aber dann auch im wesentlichen.

Das Thema Stadtentwicklung, ein wesentlicher Punkt in dem 21er Konzept, kann man getrost abhaken.
Sicherlich werden um die 75 Hektar Fläche frei, in traumhafter Lage, umgeben von Gleisen mit minütlichen Zügen und einer Dauerlärmbelästigung, die laut Medizinern gesundheitsschädlich ist.
Das Neckartal wird durch diverse zusätzliche Brücken optisch aufgewertet, in Dresden führte eine Brücke bloß zum Verlust des UNESCO Titels Welterbe.
Kelle, kennst Du Dich in Stuttgart aus? Hast Du jemals hier gelebt? Auf diese "Stadtentwicklung" ist ehrlich gesagt geschissen. Stuttgart hat keinen Bedarf an diesen Flächen, aus mehreren Gründen:
  • Im Kessel selbst will niemand wohnen, alleine schon aus klimatischen Bedingungen: im Sommer ein Backofen, in der übrigen Zeit bleiben Nebel und Smog im Kessel hängen. So gesehen ist die Innenstadt von Stuttgart häßlich.
  • Dieses Gleisvorfeld trägt entscheidend dazu bei, die Hitze im Sommer abzuführen, weil es sich erheblich schneller abkühlt, als bebaute Flächen. Der Klimaschock, der sich für die Innenstadt ergibt, wenn statt des Gleisvorfeldes Häuser stehen, wird die Innenstadt als Wohngegend noch unattraktiver machen
  • In der Innenstadt gibt es jetzt schon leerstehende Ladenflächen - wozu dann noch neue bauen? Die Firma Trachtenmode Angermeier aus München beispielsweise kann es sich leisten, die immer gleiche Ladenfläche jedes Jahr zur Wasenzeit für wenige Wochen anzumieten und dort Trachten zu verkaufen. Das Risiko, daß im Folgejahr die Ladenfläche anderweitig vergeben ist, ist offenbar extrem gering.

Somit ist eine Finanzierung über Grundstücksverkauf und Stadtbeteiligung ausgeschlossen, womit wir wieder ganz nah am Phantom sind.
Nun ja. Gäbe es die Idee von S21 nicht, würde es niemand unnormal finden, wenn Gelder in den Erhalt bzw. Ausbau der Infrastruktur gesteckt wird. Ursprünglich wurde ja behauptet, S21 finanziert sich durch den Erlös von selbst, jetzt müssen ja schon mehrere Milliarden zugeschossen werden. Die vergleichsweise läppischen nicht einmal 500 Mio, die die Bahn für den Grund bekommen hat, machen nur noch einen kleinen Teil der Finanzierung aus. Die Grundstückserlöse sind also kein Argument, nicht mal ein schwaches.


Und die Akzeptanz dieses Projektes bei den betroffenen Anwohnern hat doch auch noch keiner geklärt.
Die zu Projektende gesteigerte Lärmbelästigung ist das eine.
Die Lärmbelästigung während der Bauarbeiten, wo jede Zugfahrt mit einem 130 dB lautem Töröö angekündigt werden muss, steht noch außen vor.
Ob eine Allee mit 350 Bäumen fallen muss, müsste die Detailplanung klären, der Rosensteinpark muss auf alle Fälle aufgebuddelt werden.
Ebenso noch ungeklärt ist, ob ein Verein auf seine Sportanlagen inkl. Vereinsheim verzichten will.

Wenn diese ganzen Fakten der Allgemeinheit bekannt sind, dann wird K21 endgültig zum Phantom.

gruss kelle!

Die Bahn hat auch in diesem Falle ihre Hausaufgaben noch nicht gemacht: Die Akzeptanz solcher Bauarbeiten wurde überhaupt noch nicht evaluiert. Es wird immer jemanden geben der jammert, aber es mag einen Unterschied machen, ob nun zigtausende oder vielleicht einige hunderte jammern. Und viele betroffene Anwohner würden wohl sogar den Zuglärm vor ihrem Haus bevorzugen, wenn sich dafür S21 verhindern ließe (ich kenne wenigstens eine Handvoll, die so denkt). Deshalb: Keine Pauschalbehauptungen wie "Das Land wird unregierbar", "Es wird sich kein Großprojekt mehr realisieren lassen" oder auch "dann wird der Protest gleichbleiben, nur von anderen Betroffenen kommen", sowas ist nur polemische Spekulation.
 
........ Und viele betroffene Anwohner würden wohl sogar den Zuglärm vor ihrem Haus bevorzugen, wenn sich dafür S21 verhindern ließe (ich kenne wenigstens eine Handvoll, die so denkt). ......

Und solche Aussagen halte ich für mehr als gewagt. Klar ist es einfach sowas zu behaupten solange man selber nicht betroffen ist. Aber wenn dann die Strecke auf einmal gebaut wird dann sind sie auf einmal alle dagegen. Habe es in Berlin selber erlebt als es um den BBI (neuer Flughafen) ging. Diejenigen welche nicht betroffen waren haben groß getönt man solle sich doch nicht so haben wegen ein wenig Fluglärm und der Flughafen ist wichtig für Berlin. Jetzt sind auch diese Leute betroffen durch die vielleicht veränderten Flughöhen und du glaubst nicht wer jetzt am lautesten "dagegen" schreit......
 
Perlini, lies den Artikel der Süddeutschen, den ich verlinkt hatte. Noch nicht mal durch Wahlen hatten die Bürger jemals eine Chance sich gegen S21 auszusprechen.
Doch. Neben der Kommunalwahl 94, wie im Artikel der Süddeutenschen geschrieben, hätten die Gegner auch bei der LTW im März 2001 reagieren und ihre Stimme den Grünen geben können. Mit einer Mehrheit hätten dieses das Projekt verhindern können (stattdessen erlebten die Grünen mit 7,7% und damit fast der Hälfte der Stimmen weniger ein Desaster). Das "Problem" war bzw. ist wohl, daß es schlichtweg keine Mehrheit gegen das Projekt gibt.

Natürlich sieht bessere und sinnvollere Bürgerbeteiligung anders aus, aber in deiner Hysterie mußtest du ja auch schreiben, daß "irgendeine auch noch so abstrakte Möglichkeit zur Mitsprache" nicht vorhanden war. Sie war vorhanden, so wie es auch die Süddeutsche schreibt.
 
Perlini, lies den Artikel der Süddeutschen, den ich verlinkt hatte. Noch nicht mal durch Wahlen hatten die Bürger jemals eine Chance sich gegen S21 auszusprechen.

Da Du den jetzt mindestens zweimal verlinkt hast, hat ihn bestimmt jeder gelesen.
Da geht es um eine Rahmenvereinbarung zwischen Stadt und Bahn.

Das Projekt wird aber auch durch das Land mitfinanziert.
Da gab es keine Wahlen?

Und da Du ja jetzt immer noch postulierst, dass man nach der Landtagswahl aussteigen könnte, hätte man das ja auch schon viel früher haben können, für deutlich weniger Kohle.

Aber egal, stellt sich halt die Frage, warum die Grünen dann im letzten Kommunalwahlkampf massiv Stimmung gegen S21 gemacht haben, obwohl ja eigentlich nichts mehr ging.

Auf diese "Stadtentwicklung" ist ehrlich gesagt geschissen.

Jo, wenn man gegen Argumente nicht ankommt, dann sch***t man drauf.

[*]Dieses Gleisvorfeld trägt entscheidend dazu bei, die Hitze im Sommer abzuführen, weil es sich erheblich schneller abkühlt, als bebaute Flächen. Der Klimaschock, der sich für die Innenstadt ergibt, wenn statt des Gleisvorfeldes Häuser stehen, wird die Innenstadt als Wohngegend noch unattraktiver machen

Hmja, nun ist allgemein bekannt, dass sich gerade auch Gleisflächen ziemlich schnell erhitzen, weil sie teilweise ohne Schatten sind, recht dunkle Bestandteile haben (Schwellen, Schotter...). Und damit auch extrem auf die Umgebung abstrahlen.
Bebaut man die frei werdenden Flächen sinnvoll, dürfte das eher zu einer Abkühlung beitragen, weil ein Baum der Schatten spendet, wird sich und seine Umgebung nie so aufheizen, wie eine vergleichbare Fläche Gleisbett.

Nun ja. Gäbe es die Idee von S21 nicht, würde es niemand unnormal finden, wenn Gelder in den Erhalt bzw. Ausbau der Infrastruktur gesteckt wird.

Die Infrastruktur wird doch ausgebaut.

Die Grundstückserlöse sind also kein Argument, nicht mal ein schwaches.

Okay, wenn eine ca 10% Refinanzierung kein Argument ist, was regen sich dann Gegner über Kostensteigerungen von 10 oder 20% auf?

Und viele betroffene Anwohner würden wohl sogar den Zuglärm vor ihrem Haus bevorzugen, wenn sich dafür S21 verhindern ließe (ich kenne wenigstens eine Handvoll, die so denkt).

Fünf Leute sind also ein repräsentatives Argument?

Wo sind eigentlich die Belege für Deine mehrfach wiederholte Aussage, dass die Bahn sich nicht an internationale Normen hält?

gruss kelle!
 
Ein aktueller Zwischenstand zu den friedlichen Protesten gegen S21:

30.08. Besetzung von Baugeräten
- drei Strafbefehle wegen Hausfriedensbruch

26.07. Besetzung des Nordflügels
- 41 Strafbefehle wegen Hausfriedensbruch
- zwei Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz
- ein rechtskräftiges Urteil (viereinhalb Monate auf Bewährung) wegen Hausfriedensbruch, Körperverletzung und Widerstand gegen die Staatsgewalt

Damit die Mär des friedlichen Protestes erhalten bleiben kann, wird inzwischen von K21ler in diversen Kommentaren gefordert, eine Hausbesetzung als Bagatelldelikt in das StGB aufzunehmen.

gruss kelle!
 
Entschuldigung jetzt mein leicht persönlicher Angriff, aber da wo ich herkomme wird nur in besonders braunen und schwarzen Kreisen so argumentiert wie du das gerade tust. Alle anderen politischen Strömungen können immernoch differenzieren.

Du könntest das mit dem Naziaufmarsch in Dresden vergleichen. 10 000de Menschen die friedlich auf ihren Blockaden hocken und sagen wir leisten friedlich zivilen Ungehorsam, einige hundert die in der Stadt rumrennen und randalieren. Wovon wird am Schluss gesprochen? Von den gewaltbereiten randalierern...
Dieses Phänomen sieht man immerzu. Leider leben aber immernoch einige Menschen in Deutschland die können nur schwarz-weiß denken.
Klar Gewaltbereite Aktionen sind scheiße. Aber hier handelt es sich nur um Hausbesetzungen, Hausbesetzungen aus Protest (da kann man sich drüber streiten aber ich halte das auch für Gewaltfrei).

Aber mein Apell an dich Kelle ist, bitte nicht eine ganze Protestbewegung zu kriminalisieren, das ist definitiv nicht der Fall. Völlig gleich ob du der Meinung der Demonstranten zustimmst oder nicht. Die andere Möglichkeit ist das du weiter in deiner schwarz-weißen "ich find alles scheiße, mach aber trotzdem wenn überhaupt bei der CDU mein Kreuz" lebst. Die Welt ist eben nicht so einfach. Und alle zu kriminalisieren die nicht deiner Meinung sind und für ihre eigene Meinung auf die Straße gehen zu kriminalisieren ist einfach nur dumm (sorry).
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur um mal das Schwere-Verhältnis der Taten zu kommen, das sollte man immer im Hinterkopf haben:

Hausfriedensbruch - du bist irgendwo, wo dir der Eigentümer gesagt hat, du sollst nicht.
Wäre auf jedem Bahngleis außerhalb des Übergangs so, wenns nicht einen eigenen Tatabestand dafür gebe. Wie viele "wilde" Übergangsstellen gibt es? Ich kenne mindestens ein Dutzend, und ich fahre nicht viel Bahn.
In diesem Fall standen da halt ein paar Bagger rum und die Protestierer sind raufgeklettert. Gaaanz schweres Verbrechen. Weil die Polizisten ja soo sehr in Gefahr sind. Schließlich nehmen die Angriffe auf Polizisten nicht im zweistelligen %-Bereich pro Jahr ab, sondern nur im einstelligen.

Ermittlungsverfahren wegen Waffengesetz - das kann auch ein Schweizer Taschenmesser sein. Oder das von der Bundeswehr. Durchsuche 10 Bauarbeiter oder Heimwerker im Blaumann und du findest mindestens ein Gerät, das gegen das Waffengesetz verstoßen kann.

Widerstand gegen die Staatsgewalt - ist es schon, wenn dich ein Polizist festhält und du einen Schritt zur Seite gehst und er dich nicht festhalten kann. Kann neuerdings auf CDU-Bestreben mit bi zu 3 Jahren Knast bestraft werden.

Körperverletzung - da reicht ein blauer Fleck.


Oder anders ausgedrückt: Bei jedem "friedlichen" Bundesliga-Fußballspiel (also eines, bei dem in den Nachrichten nicht von Randalen die Rede ist) dürfte es mehr geben.
 
In anderen ländern wäre man froh, wen sie so einen neuen Bahnhof bekommen würden, schaut euch den jetzigen bahnhof an wie hässlich das ding ist...
 
In anderen ländern wäre man froh, wen sie so einen neuen Bahnhof bekommen würden, schaut euch den jetzigen bahnhof an wie hässlich das ding ist...

Würdest Du auch ein horrendes Geld für einen neuen Rechner zahlen, der zwar technisch genau so lahm ist wie der alte, dafür aber mit modernem Gehäuse, das noch nicht mal genügend Aufrüstkapazitäten hat? Ist ja völlig egal, dass dann kein Geld bleibt, um andere Investitionen zu tätigen, die Du seit Jahren brauchst ...

Ich rüste dann doch lieber meinen alten Compi für nen Bruchteil des Preises auf und kaufe mir vom Restgeld die dringend benötigten Festplatten, schnellen Netzverbindungen etc. etc. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
einen neuen Rechner

Na, wenn er einem quasi geschenkt wird... Dann auf jeden Fall... Denn wird das Geld nicht ausgegeben, wird es woanders verschleudert... Ich sage nur Griechenland, Banken und ähnliches wird in Zukunft viel Kohle kosten... Dann lieber auch etwas Geld ausgeben, was der Wirtschaft nützt und was es auch noch ein paar Jahrzehnte gibt (anders als den Euro, die EU oder son Zeuch...)... :mrgreen: