Bist du für oder gegen den Bau von Stuttgart 21?

  • Dafür und ich komme aus der Region

    Stimmen: 52 15,2%
  • Dagegen und ich komme aus der Region

    Stimmen: 27 7,9%
  • Dafür und ich komme nicht aus der Region

    Stimmen: 125 36,4%
  • Dagegen und ich komme nicht aus der Region

    Stimmen: 139 40,5%

  • Umfrageteilnehmer
    343
In meinen Augen wird es nicht an der Koalition scheitern, da, wie Du schriebst, man durchaus verschiedener Meinung sein kann.

Nur gerade diese Broschüre, wo ein Betrag für den Ausstieg veröffentlicht wird, wo der Justizminister vor warnt, zeigt schon, dass sich zumindest Winnie Hermann nicht mehr ganz auf der Realo-Ebene ist.

Entscheidend sind für mich zwei Punkte:
- Wie verhält sich die Grünenbasis?
Wird dort weiter massiv gegen S21 agiert, unter Führung von Palmer und Hermann?
Oder nimmt man das Projekt hin, so als politisches Erbe, wo man nix mehr machen kann?
- Kommt es, was ich für wahrscheinlich erachte, zu einer gewaltsamen Eskalation durch Rocki und Co.?
Rocki kündigt an, dass für das Aktionsbündnis die Verfassung beim Volksentscheid nicht relevant ist, und die aktiven Parkschützer kündigen schon seit geraumer Zeit Sitzblockaden nach dem Volksentscheid an.

Diese Kombination wird wohl über die Zukunft des ersten grünen MPs entscheiden, obwohl ich Kretsches Einstellung und Äußerungen sehr positiv gegenüber stehe.
Nur ob er sich durchsetzen kann?

gruss kelle!
 
Einiges am Verhalten der Parkschützer ist ohnehin mehr als kontraproduktiv - sollten sie doch eigentlich wissen, wie Badner und Schwabe gestrickt sind ...

Was Palmer und Herrmann angeht, erwarte ich, dass sie bei einer Niederlage in der Abstimmung der Bahn auf die Finger klopfen werden, damit das Projekt nach allen Erkenntnissen aus der Schlichtung wenistens halbwegs brauchbar wird. Da bleibt mehr als genug Profilierungsspielraum übrig und zumindest Palmer ist politisch zu intelligent, um sich da hinter irgendwelche Parkschützerblockaden zu stellen.

Wenn allerdings der nicht unwahrscheinliche Fall eintritt, dass eine Mehrheit das Kündigungsgesetz befürwortet, aber das Quorum verfehlt wird, werden wir das gleiche Chaos haben wie zuvor und die Regierung ein nettes Problemchen. Allerdings glaube ich kaum, dass das zu einem Koalitionsbruch führen würde, zumal von Neuwahlen wohl allenfalls die Piraten profitieren würden.
 
Was Palmer und Herrmann angeht, erwarte ich, dass sie bei einer Niederlage in der Abstimmung der Bahn auf die Finger klopfen werden...

Auf welcher Basis sollten die beiden es tun können?
Palmer hat genau null Einfluss, Hermann könnte via Lenkungskreis Einfluss ausüben, nur müsste er dafür dann Geld zahlen, was er bestimmt nicht will.

Wenn allerdings der nicht unwahrscheinliche Fall eintritt, dass eine Mehrheit das Kündigungsgesetz befürwortet, aber das Quorum verfehlt wird, werden wir das gleiche Chaos haben wie zuvor und die Regierung ein nettes Problemchen.

Diese kranke Interpretation des möglichen Wahlergebnis kann ich nicht nachvollziehen.
Da nichtmal jeder dritte gegen das Projekt ist, sprich über zwei Dritteln ist das Projekt zumindest egal, sollte es ein Chaos geben?
Da muss man in Mathe aber komische Sachen geraucht haben. 8)

Allerdings glaube ich kaum, dass das zu einem Koalitionsbruch führen würde, zumal von Neuwahlen wohl allenfalls die Piraten profitieren würden.

Naja, ich kenn zwar die Landesverfassung nicht, aber es dürfte auch eine große Koalition möglich sein, ohne Neuwahlen.

gruss kelle!
 
Auf welcher Basis sollten die beiden es tun können?

Medien?

Diese kranke Interpretation des möglichen Wahlergebnis kann ich nicht nachvollziehen.
Da nichtmal jeder dritte gegen das Projekt ist, sprich über zwei Dritteln ist das Projekt zumindest egal, sollte es ein Chaos geben?
Da muss man in Mathe aber komische Sachen geraucht haben. 8)

Was ist daran nicht nachzuvollziehen? Das Ergebnis ist dann zwar eindeutig aber dennoch werden sich beide Fronten bestätigt fühlen: die einen, weil sie die Mehrheit haben, die anderen weil das Quorum nicht erreicht wurde. Dass der Teil der Bevölkerung, welcher durch Nichtwählen sein Desinteresse demonstriert bei jeglicher Argumentation unter den Tisch fällt ist hierzulande Usus - ob zurecht oder nicht ist ne andere Frage.
Da nützt es auch nichts, wenn Du in Mengenlehre nur Bleistifte gespitzt hast :roll:


Naja, ich kenn zwar die Landesverfassung nicht, aber es dürfte auch eine große Koalition möglich sein, ohne Neuwahlen.

... dass sich die SPD die Blöße gibt, den alten Filz wiederherzustellen, kann ich mir im Moment nicht vorstellen, zumal es an der Basis streckenweise auch wegen S21 brodelt. So klar nach Parteien verlaufen die Fronten in den Gemeinden nicht. Wenn die SPD in Baden-Württemberg zum Steigbügelhalter der Union wird, ist sie dort bei den nächsten Wahlen weg vom Fenster.
 
Was ist daran nicht nachzuvollziehen? Das Ergebnis ist dann zwar eindeutig aber dennoch werden sich beide Fronten bestätigt fühlen: die einen, weil sie die Mehrheit haben, die anderen weil das Quorum nicht erreicht wurde. Dass der Teil der Bevölkerung, welcher durch Nichtwählen sein Desinteresse demonstriert bei jeglicher Argumentation unter den Tisch fällt ist hierzulande Usus - ob zurecht oder nicht ist ne andere Frage.

Da gibt es kein "aber" - Quorum nicht erreicht - Volksabstimmung gescheitert. Punkt, Schluss, aus! Man kann keine Volksabstimmung anstrengen und dann erwarten, dass das Ergebnis zählt, wenn das Volk nicht abstimmt. Da können sich die Gegner noch so als moralische Sieger fühlen - sie sind es nicht!
 
Da gibt es kein "aber" - Quorum nicht erreicht - Volksabstimmung gescheitert. Punkt, Schluss, aus! Man kann keine Volksabstimmung anstrengen und dann erwarten, dass das Ergebnis zählt, wenn das Volk nicht abstimmt. Da können sich die Gegner noch so als moralische Sieger fühlen - sie sind es nicht!

Hab ich je von was anderem geredet? Hab ich zu einer Ablehnung des Ergebnisses aufgefordert? Hab ich gesagt, dass ich das Ergebnis ablehnen werde? Nein. Ich hab sogar prophezeit, dass sich die Regierung daran halten wird ... was ist also los?

Nur dass sich bei einem Abstimmmungsergebnis von 30% zu 20% die 30% nicht als moralische Sieger fühlen dürfen würde ich jetzt nicht unterschreiben. Welche Partei würde sich mit 60% nicht als Wahlsieger ausrufen nur weil die Wahlbeteiligung lediglich bei 50% lag? Dass die JA-Abstimmer im Verhältnis deutlich mehr Stimmen bekommen, das Quorum verfehlen, aber in anderen Bundesländern durchaus erreicht hätten, ist ein mögliches Ergebnis bei der Volksabstimmung und nicht einmal komplett an den Haaren herbeigezogen. Und in diesem Fall glaube ich eben, dass diejenigen die in der Mehrheit abgestimmt haben, sich von der Gesetzeslage verarscht vorkommen würden und nach der Wahl von Volksberuhigung wenig zu spüren sein wird. Mehr hab ich nicht gesagt *seufz*

(Abgesehen davon erwarte ich eher eine Wahlbeteiligung von um die 30%, wenn überhaupt ...)
 
:roll: Ich meinte nicht dich, sondern diejenigen, die mangels Quorum ihre Interessent nicht durchgesetzt sehen.

Und durch eben dieses ist auch der Vergleich mit einer Wahl nicht korrekt. Bei der zählt die einfache Mehrheit. Bei einer Volksabstimmung eben nicht.
 
Und durch eben dieses ist auch der Vergleich mit einer Wahl nicht korrekt. Bei der zählt die einfache Mehrheit. Bei einer Volksabstimmung eben nicht.

Und da kann dann wieder jemand kommen und fragen: Warum ist das so? und behaupten, dass das reine Willkür ist.
Und dass das Empfinden eines Sieges bei einer MEhrheit vorhanden sein wird ist zu erwarten. Stell dir doch mal was extremes vor: 80% für den Ausstieg bei 30% Wahlbeteiligung oder noch krasser. Dass man sich dann als Wähler verarscht fühlen würde ist doch nachzuvollziehen.
 
Stell dir doch mal was extremes vor: 80% für den Ausstieg bei 30% Wahlbeteiligung oder noch krasser. Dass man sich dann als Wähler verarscht fühlen würde ist doch nachzuvollziehen.

Ich stell mir das Ergebnis grad bei einer Abstimmung über die Einschränkung der Versammlungsfreiheit vor.
Da würde dann das Quorum über alles gelobt werden, und vor allem von den Leuten, die jetzt drüber heulen.

gruss kelle!
 
:roll: Ich meinte nicht dich, sondern diejenigen, die mangels Quorum ihre Interessent nicht durchgesetzt sehen.

Und durch eben dieses ist auch der Vergleich mit einer Wahl nicht korrekt. Bei der zählt die einfache Mehrheit. Bei einer Volksabstimmung eben nicht.

Dann sorry - war eben auf meinen Post bezogen, der wiederum eine Antwort auf Sätze wie "kranke Interpretation" war ...

Dass das Quorum vorhanden ist, ist ja ein schlichtes Faktum. Aber gerade wegen diesem gibt es eben doch einen Unterschied zwischen "moralischem" und "technischem" Sieg. Ungerechtigkeitsempfinden und Emotionen in der Bevölkerung sind ja nicht einfach zu ignorieren, nur weil es ein Quorum gibt. Da finde ich einen Vergleich mit Wahlen durchaus zulässig. Ist ja auch schwer zu vermitteln, dass bei sieben Millionen Wahlberechtigten theoretisch 100 Leute ausreichen, um die Zusammensetzung des Landtags auf fünf Jahre zu bestimmen, für die Kündigung eines zweifelhaften Vertrags, der von genau diesem Landtag unterzeichnet wurde aber schließlich zweieinhalb Millionen nötig sind.

Dazu kommt noch, dass in anderen Bundesländern niedrigere Quoren oder in den Nachbarländern Bayern und Hessen gar keine gefordert sind. So deftig wie in Baden-Württemberg ist es ja nur noch in Meck.-Pomm. bzw im Saarland.


Ich stell mir das Ergebnis grad bei einer Abstimmung über die Einschränkung der Versammlungsfreiheit vor.
Da würde dann das Quorum über alles gelobt werden, und vor allem von den Leuten, die jetzt drüber heulen.

Es gibt eine Verfassung, die weitestgehend über einer Volksabstimmung stehen muss. S21 ist ein anderes Thema als Versammlungsfreiheit. Volksabstimmungen über die Verfassung sind doch ein völlig anderes Pflaster. Deshalb sind sie ja glücklicherweise auch separaten Regelungen unterworfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist ok und war nichts anders zu erwarten. Für mich ist die SMA allerdings ohnehin weitgehend aus dem Fokus. Sie kann zunächst nichts für die Zahlen, die ihr von der Bahn vorgelegt werden. Sie hätte sie gegenprüfen können, aber das war nicht ihre Aufgabe.

Wobei eine "Diskreditierung von Experten" kann man der SMA ja mit dieser Stellungnahme auch unterstellen ;)
 
Ist ok und war nichts anders zu erwarten. Für mich ist die SMA allerdings ohnehin weitgehend aus dem Fokus. Sie kann zunächst nichts für die Zahlen, die ihr von der Bahn vorgelegt werden. Sie hätte sie gegenprüfen können, aber das war nicht ihre Aufgabe.

Das sehe ich etwas anders.
Bei einem Audit, was ja stattgefunden hat, geht es darum, dass ein Auditgegenstand dahingehend bewertet wird, ob bei seiner Erstellung die entsprechenden Prozesse, Regeln, Normen und Gesetze eingehalten worden sind.
Setzt der Auditor dann seine Unterschrift unter den Auditbericht, haftet er genauso für den Auditgegenstand, wie der Ersteller.

Das was jetzt passiert, dass behauptet wird, die DB habe beschissen, fällt direkt auf den Auditor zurück, der den Beschiss nicht bemerkt hat, oder ihn wohlwollend übersehen hat.

Wobei eine "Diskreditierung von Experten" kann man der SMA ja mit dieser Stellungnahme auch unterstellen ;)

Welche Experten denn?
Ich erinnere mich an eine Passage in der Schlichtung, Thema Brandschutz.
Da demonstrierte jemand mit einer Präsentation, wie ein Treppenhaus in Abhängigkeit von der Zeit verraucht wenn unten ein Brand ist.
So weit so gut, will ich nicht bezweifeln.

Daraus aber den Schluss zu ziehen, dass eine Halle mit einem Faktor 1000 im Rauminhalt ähnlich schnell verraucht, ist Humbug.

Oder nehmen wir die Experten von Vieregg und Rößler.
Behaupten sie doch aktuell, dass man den Bahnhof unter Verwendung vom 300 Millionen Euro auf 72 Züge aufblasen kann.
Das dafür benötigte Dach, die alte Konstruktion muss Gleisen weichen, wird von Prof. Bodack, seines Zeichens engagierter S21 Gegner, auf 240 Millionen € geschätzt.
Benötigt wird ein neues Stellwerk.
Nehmen wir da mal den Wert des "neuen" Frankfurter Stellwerkes (für den Hauptbahnhof) an, was ca. 100 Millionen gekostet hat, so sind wir schon bei 340 Millionen €.
Da ist noch kein einziger Meter neues Gleis verlegt, kein Tunnelgebirge saniert, keine NBS angeschlossen.

Oder nehmen wir mal Dr. Engelhardt.
Er zählt bei Bahnhöfen, die auf einer alten Infrastruktur beruhen und Kapazitätsprobleme haben, oder bei neuen Bahnhöfen, die nicht ausgelastet sind, weil Strecken noch nicht im Betrieb sind, die Züge pro Gleis und Stunde, um daraus abzuleiten, dass ein neuer Bahnhof, mit neuer Infrastruktur und im oberen Bereich einer definierte Betriebsqualität nicht mehr kann, als alte Bahnhöfe.
Das ist fast so, als würde man sagen:
Mit traditioneller Zugbeeinflussung kann man rechnerisch 20 lineare Zugbewegungen pro Gleis abwickeln, also wird es mit ETCS auch nicht mehr.
Und sowas nennt sich Wissenschaftler.

Oder wenn ich an die Energierechnung denke, die ich weiter oben erwähnt habe.
Da wird ein Diagramm veröffentlicht, wo auf der y-Achse die Höhe über 0 Meter als Einheit definiert ist, die x-Achse aber keine Einheit vorweist.
Für Ingenieure, die das erstellt haben wollen, schonmal ein grober Patzer.
Der aber bewusst vorhanden sein muss.
Würde man die Zeit an der x-Achse abtragen, würde man sofort sehen, dass der Zug nur die Hälfte der Zeit benötigt, und somit wäre der Energieverbrauch einleuchtend erklärt.
Mal abgesehen davon, dass der zeitabhängige Stromverbrauch wie Klimaanlagen (sofern funktionstüchtig), Beleuchtung, Infosysteme auf der NBS deutlich sinkt.

Das sind so Punkte für mich, da schüttelt es mein Logikzentrum durch.

gruss kelle!
 
Das was jetzt passiert, dass behauptet wird, die DB habe beschissen, fällt direkt auf den Auditor zurück, der den Beschiss nicht bemerkt hat, oder ihn wohlwollend übersehen hat.

Schon richtig, aber das Westchen kann den Anschein von Reinheit bewahren.


Oder nehmen wir mal Dr. Engelhardt.
Er zählt bei Bahnhöfen, die auf einer alten Infrastruktur beruhen und Kapazitätsprobleme haben, oder bei neuen Bahnhöfen, die nicht ausgelastet sind, weil Strecken noch nicht im Betrieb sind, die Züge pro Gleis und Stunde, um daraus abzuleiten, dass ein neuer Bahnhof, mit neuer Infrastruktur und im oberen Bereich einer definierte Betriebsqualität nicht mehr kann, als alte Bahnhöfe.

Der Stresstest bezieht sich auf den Istzustand des Stuttgarter Fahrplans anstatt auf den Kannzustand, das ist der gleiche Unfug.

Engelhardt zeigt auf, dass die zuvor definierte Betriebsqualität während dem Stresstest abgeändert erscheint, was mir zu denken gibt. Im Gegensatz zur Bahn stellt er ja sämtliche Berechnungen und Unterlagen frei für jeden zur Verfügung, damit der sich da selbst ein Bild machen kann. Jedermann kann ihn also öffentlich wiederlegen. Sowohl Bahn als auch SMA hat er sogar ausdrücklich dazu ermuntert.

Warum reagieren Bahn und SMA aber nur mit Aussagen in Richtung Verleumdung? Das funktioniert doch bei dieser Aussagelage gar nicht. Es sollte doch nichts einfacher für sie sein, als mit Offenlegung der eigenen Karten Engelhardts Irrweg zu demonstrieren. Es geht schließlich nicht um Betriebsgeheimnisse, die irgendwelchen Vertragspartnern zugesichert sind. Die einzige plausible Antwort, die mir dazu einfällt, ist, dass nicht gewollt wird, dass der Normalbürger die Möglichkeit hat, den Stresstest komplett nachzuvollziehen und das macht die Bahn für mich nicht glaubhafter. Engelhardt ist ja schließlich kein Niemand. Ich bin gespannt, was sich auf dem WikiReal-Portal tut und hoffe durchaus, dass sich auch SMA und Co einmischen. Ich fürchte nur, dass sie das nicht tun.
 
Der Stresstest bezieht sich auf den Istzustand des Stuttgarter Fahrplans anstatt auf den Kannzustand, das ist der gleiche Unfug.

Und wer hat den Unfug ausgehandelt?
Experte Palmer :ugly:

Interessant ist, bis weit nach der Schlichtung waren sich Gegner und Befürworter im wesentlichen darüber einig, dass die bestehende Struktur nicht mehr reicht, um den zu erwartenden Verkehr zu bewältigen.

Wenn man mit betrachtet, dass in der Spitzenstunde die Züge mehr oder minder regelmäßig auf S-Bahngleise ausweichen müssen, damit der Betrieb läuft, klingt das für mich auch recht überzeugend.

Aber zweifelsohne wäre es insgesamt cleverer gewesen, einen Stresstest auf dem aktuellen Fahrplan zu veranstalten, um dann 30% mehr bei neuem Bahnhof mit mindestens dem gleichen Ergebnis nachzuweisen.

Das hätte tatsächlich zwei Vorteile gehabt:
1.) Definierte Vergleichssituation
2.) Kein Gerangel um die Eingangsparameter, sofern die für beide Tests identisch gesetzt wurden.

Engelhardt zeigt auf, dass die zuvor definierte Betriebsqualität während dem Stresstest abgeändert erscheint, was mir zu denken gibt.

Wer hat die gute Betriebsqualität ausgehandelt?
Richtig: Experte Palmer.

Dass die Bahn das Verhandlungsergebnis auf aktuelle Richtlinien abbilden muss, gut, dass lässt zwar Interpretationsspielraum, aber es geht dann nicht anders.
Schlimmer wäre es für mich gewesen, wenn man die Definition von "guter Betriebsqualität" vom 30.11. später umgebogen hätte, was aber nicht geschah.

Warum reagieren Bahn und SMA aber nur mit Aussagen in Richtung Verleumdung? Das funktioniert doch bei dieser Aussagelage gar nicht. Es sollte doch nichts einfacher für sie sein, als mit Offenlegung der eigenen Karten Engelhardts Irrweg zu demonstrieren. Es geht schließlich nicht um Betriebsgeheimnisse, die irgendwelchen Vertragspartnern zugesichert sind. Die einzige plausible Antwort, die mir dazu einfällt, ist, dass nicht gewollt wird, dass der Normalbürger die Möglichkeit hat, den Stresstest komplett nachzuvollziehen und das macht die Bahn für mich nicht glaubhafter.

Ein Punkt der mir dazu einfällt:
Engelhardt nimmt sich ca. vier Monate Zeit, irgendwas zusammen zu stellen, dies zu veröffentlichen, und Du erwartest, dass die DB bzw. SMA innerhalb von Tagen fundiert drauf reagiert? Ist das nicht etwas zu viel erwartet.

Abgesehen davon erfolgt die Veröffentlichung im wiki Format, wo man dann mal wieder den vielzitierten Pudding bemühen kann, der an die Wand genagelt werden soll.

EIn zweiter Punkt:
Wie willst Du einen Stresstest nachvollziehen können, der durch ein Stück Software erstellt wurde?
Wo die Software entscheidet, wann welcher Zug wo stehen bleibt, abhängig davon, welcher Zug wie viel Verspätung hat.

Engelhardt ist ja schließlich kein Niemand.

Er ist ein Niemand.

Ich nehme mal folgenden Block:
Die Behauptung der DB vom 19.07.2011 im Schlichtungsgespräch in Stuttgart, die Leistungsfähigkeit von GSM-R (Funksystem, das bei ETCS L2 auch die Fahrerlaubnis überträgt) könne von den DB-Planern beliebig dimensioniert werden, zeigt die Unkenntnis der Entscheidungsträger innerhalb der DB:

- GSM-R ist wie ETCS europaweit genormt.
- Für GSM-R sind bestimmte Funkfrequenzen und Zeitmultiplexverfahren zur Nutzung gleicher Frequenzen durch mehrere Nutzer klar festgelegt.
- Untersuchungen zu anderen Eisenbahnknoten wie Kopenhagen haben gezeigt, dass bei Nutzung von GSM-R auch für ETCS L2 (Anm.: ETCS L2 nur mit GSM-R möglich) dieses Funknetz seine Leistungsfähigkeit überschreiten kann; in solch einem Fall würden weitere Züge abgewiesen und könnten trotz freier Gleise nicht mehr in diese Funkzellen einfahren! (Anm.: Bei LZB wird die Fahrerlaubnis über Kabellinienleiter übertragen, womit dieses Problem obsolet ist; Nachteil: LZB kostet tendenziell mehr als GSM-R.)

Fangen wir mal mit dem wissenschaftlichen Lacher schlechthin an:
"LZB kostet tendenziell mehr als GSM-R."
LZB: Wie der Name sagt, handelt es sich um ein Zugbeeinflussungssystem -> LinienZugBeeinflussung
GSM-R: Ein Mobilfunkstandard -> Global System for Mobile Communication - Rail
Beides zu vergleichen: Absoluter Schwachsinn.

Weiter zum Anfang:
Die Behauptung der DB vom 19.07.2011 im Schlichtungsgespräch in Stuttgart, die Leistungsfähigkeit von GSM-R (Funksystem, das bei ETCS L2 auch die Fahrerlaubnis überträgt) könne von den DB-Planern beliebig dimensioniert werden, zeigt die Unkenntnis der Entscheidungsträger innerhalb der DB:

Wer hier Unkenntnis en gros hat, stellt sich gleich raus.
Sicherlich kann man GSM-R als Standard nicht dimensionieren.
ABER: Man kann die Anzahl der Funkzellen, man könnte auch sagen Basisstationen, relativ frei dimensionieren.
Was dazu führen wird, dass man in Knotenpunkten relativ viele kleine Funkzellen haben wird, auf dem freien Land wird es wenige große Funkzellen geben.

Ich habe zwar keinen Doktortitel, aber zwei Jahren Mobilfunkentwicklung und zwei Jahren zwischen ETCS Entwicklern hinterlassen so manch eine Spätfolge. ;)

gruss kelle!
 
dagegen spricht einfach die totale Unverhältnismäßigkeit der Aktion.
Wenn man das Geld in gezielte Bildung stecken würde, wäre die Rendite um ein vielfaches Höher. Da werden überall Schulen geschlossen und zusammengelegt, es herrscht noch immer Lehrermangel und wir verpulvern so viel Geld für einen Bahnhof...
 
Und wer hat den Unfug ausgehandelt?
Experte Palmer :ugly:

Richtig, aber nur weils der kleinste gemeinsame Nenner war, auf den sich die Bahn eingelassen hat. Ihm das vorzuwerfen ist albern.


Wer hat die gute Betriebsqualität ausgehandelt?
Richtig: Experte Palmer.

Palmer sitzt also mittlerweile in den Büroräumen der Bahn - wusste ich nicht, aber Kefer hatte ihm ja ein Angebot in der Richtung gemacht.
Ich habe mich auf das Verschieben der Parameter bezogen, so daß letztlich auch bei einer Zunahme von Verspätungen aus "risikobehaftet" "wirtschaftlich optimal" wurde. Was hat Palmer damit zu tun?


Ein Punkt der mir dazu einfällt:
Engelhardt nimmt sich ca. vier Monate Zeit, irgendwas zusammen zu stellen, dies zu veröffentlichen, und Du erwartest, dass die DB bzw. SMA innerhalb von Tagen fundiert drauf reagiert? Ist das nicht etwas zu viel erwartet.

Überhaupt nicht viel erwartet. Engelhardt rechnet schließlich nur im einzelnen das nach, was die Bahn "zusammengefasst" präsentiert und füllt die Lücken, die da klafften mit Information. Darauf sollte man schon umgehend reagieren können.

Abgesehen davon erfolgt die Veröffentlichung im wiki Format, wo man dann mal wieder den vielzitierten Pudding bemühen kann, der an die Wand genagelt werden soll.

Das Format als offener Pool an dem sich alle beteiligen, die etwas von der Materie verstehen, halte ich im Sinne von Transparenz für das Bestmögliche. Vertreter der Bahn konnten jederzeit mitmischen.

EIn zweiter Punkt:
Wie willst Du einen Stresstest nachvollziehen können, der durch ein Stück Software erstellt wurde?
Wo die Software entscheidet, wann welcher Zug wo stehen bleibt, abhängig davon, welcher Zug wie viel Verspätung hat.

Darum ist es nie gegangen. Vielmehr z.Bsp. darum, welche Parameter im Stresstest getrennt und welche zusammen getestet wurden. Oder wenn Verspätungen im Fernverkehr und im S-Bahnbetrieb großzügig um 10% gegenüber den tatsächlich vorhandenen Werten verschoben werden. Die Software rechnet ja wohl nur mit dem, was man ihr vorgibt ...


Er ist ein Niemand ...
Beides zu vergleichen: Absoluter Schwachsinn. ...
... zwei Jahren Mobilfunkentwicklung ...

Gut er ist in erster Linie Programmierer und kein Eisenbahner, aber er beschäftigt sich seit langem mit Analsen und Berechnungen. Jetzt betreibt er ein offenes Portal zu gesellschaftspolitischen Streitpunkten und fordert offen Kritik an seinen Berechnungen ein. Das tut sonst keiner. Sowohl Du als auch ich haben hier schon "schwachsinnige" Aussagen gebracht. Ich halte unsere Diskussion dennoch nicht für heiße Luft ... vielleicht auch mal ein wenig Demut in dem ein oder anderen Punkt?


dagegen spricht einfach die totale Unverhältnismäßigkeit der Aktion.
Wenn man das Geld in gezielte Bildung stecken würde, wäre die Rendite um ein vielfaches Höher. Da werden überall Schulen geschlossen und zusammengelegt, es herrscht noch immer Lehrermangel und wir verpulvern so viel Geld für einen Bahnhof...

..der allem Anschein nach negative Rendite bringt ;)

Jetzt werden natürlich die Argumente kommen, dass das Geld aus dem einen nicht einfach in den anderen Topf verschoben werden kann ... aber gerade auch im Ausbau des Schienennetz gibt es an allen Orten Not am Bau.
 
Mittlerweile hat die Bahn Stellung bezogen: https://www.stuttgarter-zeitung.de/media.pdffile.52fbdc18-63cc-4f9c-b8dc-358d710e3856.original.media

Ich frage mich nur, warum dort wo zuverlässig nachgewiesen werden kann, das nicht auch gleich getan wird. Transparenz sehe ich weiterhin nicht.

Der Vollständigkeit halber noch die Stellungnahme zur Stellungnahme ;)
https://www.stuttgarter-zeitung.de/media.pdffile.17d351f9-5bb5-4ad0-9109-a60e2720dc64.original.media

Kann ja sein, dass es wen interessiert.