Wahlen Sinnvolle Stimmenverteilung

klamm

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20 April 2006
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Folgende Annahmen (fiktiv):

:arrow: Wunschziel: schwarz/gelb
:arrow: Man findet das Parteiprogramm der FDP aber toller als das der CDU

Wie sollte man jetzt Erst- und Zweitstimme verteilen, um das Ziel einer schwarz/gelben Koalition zu erreichen? Evtl. entscheiden ja gerade die Überhangmandate.

Also, sollte man im Sinne von schwarz/gelb:

:arrow: Die CDU mit beiden Stimmen stärken, damit sie vllt. auch alleine regieren kann?
(= kleineres Übel als große Koalition)

:arrow: Beide Stimmen der FDP als "Lieblingspartei" geben?
Dann habe wir aber vllt. ne zu schwache CDU und ne FDP mit vllt. 1% mehr, was uns im Worst-Case nicht zum Wunschziel schwarz/gelb führt ...

:arrow: Erst- und Zweitstimme separat verteilen?
Meine Idee wäre hierzu: Zweitstimme an die "große" Partei, Erststimme an den Kandidat der "kleinen" Partei ... UPDATE: genau andersrum is richtig! erststimme für Direktkandidaten der großen Partei, Zweitstimme für die kleine Partei.
 
Meine Idee wäre hierzu: Zweitstimme an die "große" Partei, Erststimme an den Kandidat der "kleinen" Partei ...
Hö? Was sollte das denn bringen? Umgekehrt könnte es Sinn machen, weil du damit möglicherweise ein Überhangmandat für die große Partei "erzeugen" könntest.
Wenn du ohnehin eine kleine und eine große Partei unterstützen willst, dann die Erststimme auf jeden Fall für denjenigen, der auch die Chance hat, den Wahlkreis zu gewinnen...
Für die Sitzverteilung ist (fast - mit Ausnahme der Überhangmandate) ausschließlich die Zweitstimme verantwortlich, eine Erststimme für einen Kandidaten, der eh keine Chance hat, den Wahlkreis zu gewinnen, ist verschenkt - zumindest, wenn es auch einen Kandidaten gibt, der dir recht wäre, und der eine Chance hat...
 
Am Sinnvollsten für eine Koalition "Schwarz-Gelb" ist: Zweitstimme FDP, Erststimme für den CDU-Direktkandidaten - Da das bei deinem Wahlkreis (Neustadt-Speyer) auch der aktuelle Abgeordnete ist, kannst du mit dieser Konstellation am meisten ausrichten...
 
Würde ich auch sagen:
Erststimme an den Kandidaten der großen Partei, da dort ein Direktmandat recht wahrscheinlich ist.
Und die Zweitstimme an die kleine Partei.

gruss kelle!
 
Am Sinnvollsten für eine Koalition "Schwarz-Gelb" ist: Zweitstimme FDP, Erststimme für den CDU-Direktkandidaten - Da das bei deinem Wahlkreis (Neustadt-Speyer) auch der aktuelle Abgeordnete ist, kannst du mit dieser Konstellation am meisten ausrichten...
Thx das wollt ich wissen. 8)
 
Angenommen in meinem Wahlkreis haben kleinere Parteien keine Chance, es gewinnen immer CDU oder SPD. Beide Kandidaten sind aber sowieso im Bundestag, weil sie vordere Listenplätze haben. Dann ist meine Erststimme doch abgesehen von Parteienfinanzierung quasi wertlos, oder?
Kommt darauf an, wie sonst die Stimmenverteilung in dem Bundesland aussieht. Wenn durch die Direktwahl des einen oder des anderen ein Überhangmandat entsteht, kann das ja auch Einfluss auf die gesamten Mehrheitsverhältnisse haben...
 
Selbst ohne Überhangmandate ist die Zweitstimme nicht wertlos. Da Die Direktkandidaten ja nur 50% der Sitze im Bundestag ausmachen. Nach meinem Verständnis fallen alle Direktkandidaten aus der Landesliste ihrer Partei 'raus, und es wir von unten aufgefüllt.

Es heißt ja nicht umsonst, dass Prominente Personen ihre Wahl durch Listenplätze "absichern".
 
Gut, Korrektur: Die Erststimme ist selbst für einen Promi-Abgeordneten nicht wertlos. Jeder Direktkandidat macht ja automatisch einen Platz auf der Landesliste frei.
 
Nein, sie ist nicht wertlos. Direktmandat -> Erfolgreich. Der andere muss ja dann über die Landesliste nachrutschen, beide Kandidaten können kein Direktmandat gewinnen
Dass nicht zwei Kandidaten aus einem Wahlkreis ein Direktmandat gewinnen können ist selbst mir klar, vielen Dank auch... ;)

Nee, aber wenn jetzt der SPD-Kandidat gewinnt, er aber z.B. auf Platz 15 in der Landesliste liegt, also sowieso im Bundestag gewesen wäre, hat die SPD am Ende einen Platz mehr, den sie vergeben kann. Es rutscht also jemand von der Landesliste nach. Richtig?
 
Nee, aber wenn jetzt der SPD-Kandidat gewinnt, er aber z.B. auf Platz 15 in der Landesliste liegt, also sowieso im Bundestag gewesen wäre, hat die SPD am Ende einen Platz mehr, den sie vergeben kann. Es rutscht also jemand von der Landesliste nach. Richtig?
Jein, denn er wird ja von der Anzahl der insgesamt der SPD zustehenden Mandate abgezogen.
Wenn die SPD insgesamt 213 Sitze laut Zweitstimmen-Verhältnis bekommen würde (Ergebnis von 2005), davon in deinem Bundesland (NRW?) 54, und die SPD gewinnt in NRW 40 Direktmandate, dann kommen eben nur noch 14 Kandidaten über die Landesliste rein (wobei da dann natürlich die direkt gewählten rausfliegen und entsprechend von unten "nachgefüllt" wird).
Ein zusätzliches Mandat für die SPD würde es nur dann bedeuten, wenn die Anzahl der erfolgreichen Direktkandidaten höher ist, als die Mandate, die der Partei laut Zweitstimmenverhältnis in diesem Bundesland zustehen würde.
 
Egal was ihr wählen wollt, macht nicht so einen Quatsch wie den Kommunisten oder den Rechten (alle Kleinen Parteien, denn es gibt so oder so eine Koalotion mit CDU oder SPD) eine Erststimme zu geben. Das ist Utopie dass sie ihre Direktmandate bekommen, also verschwenderisch in Hinblick auf eine Wunschkoalition.

Kommt alles natürlich auch darauf an, aus was für einem Bundesland ihr kommt. Baden Württemberg zum Beispiel hat wahrscheinlich mehr CDU Wähler, wenn man ein Anhänger von Grün ist, hier NICHT Grün als 1. Stimme abgeben. Man will als Fan der Grünen in der Regel ja Rot/Grün. Daher in diesem Fall Erststimme: SPD, Zweitstimme: Grün.

Was der Threadersteller schrieb ist falsch, genau andersrum sollte es sein!
 
Was der Threadersteller schrieb ist falsch, genau andersrum sollte es sein!

Folgende Annahmen (fiktiv)

:think:

Erststimmen an Kleinparteien zu vergeben ist keine "Verschwendung", sondern Ausdruck einer Überzeugung ;).
Das ist zwar nicht strategisch, aber immerhin wahrhaft. Wenn mir die Direktkandidaten der Großen Parteien suspekt sind, dann wähle ich denjenigen, der mich am besten Vertreten könnte (unabhängig davon, ob er es je tun wird ;)! )

Ich kann mich mal wieder als Beispiel anbringen:

SPD-Kandidatin: Brigitte Zypries

CDU-Kandidat: Andreas Storm

Für mich die Wahl zwischen Pest und Cholera - und das ausdrücken zu können ist mir wichtiger als das verhindern einer bestimmen Koalition...
 
:think:

Erststimmen an Kleinparteien zu vergeben ist keine "Verschwendung", sondern Ausdruck einer Überzeugung ;).
Das ist zwar nicht strategisch, aber immerhin wahrhaft. Wenn mir die Direktkandidaten der Großen Parteien suspekt sind, dann wähle ich denjenigen, der mich am besten Vertreten könnte (unabhängig davon, ob er es je tun wird ;)! )

Ich kann mich mal wieder als Beispiel anbringen:

SPD-Kandidatin: Brigitte Zypries

CDU-Kandidat: Andreas Storm

Für mich die Wahl zwischen Pest und Cholera - und das ausdrücken zu können ist mir wichtiger als das verhindern einer bestimmen Koalition...

Aber es ist doch leider so, dass es die Parteien nicht wirkliich interessiert, wenn sie trotzdem ihre gewünschte Koalition zustande bringt :)