Reisebericht Peru: Von Lima zum Titicacasee und zurück

02.03.08: 9. Reisetag, Chinchero und die Umgebung von Cuzco

Bei etwas kühleren Temperaturen um 15 Grad und bewölktem Himmel machten wir uns mit unserem Kleinbus auf, einen indianischen Markt zu besuchen. Über mehrere kleine Hügel schraubten wir uns auf knapp 3800 Meter Höhe, bis wir dann indem kleinen Ort Chinchero ankamen. Sofort konnten wir die Vorbereitungen für den Markt sehen. Allerdings war zum momentanen Zeitpunkt noch nicht viel los, so das wir zuerst noch die Reste eines ehemaligen Inka Vorpostens begutachteten. Danach bestaunten wir die örtliche Kirche, die wie alle Kirchen in den Anden sehr sorgfältig und gewissenhaft von den Gläubigen hergerichtet worden war. Man konnte überall die angezogenen Heiligenfiguren sehen. Hier ist es üblich, den Figuren Umhänge, Röcke etc. anzuziehen. Es stellt für die Gläubigen sogar so eine Ehre dar, diese Gewänder zu spenden, das sich auch große Firmen dazu berufen fühlen. Von daher kann es schon mal passieren, das man auf dem Umhang der heiligen Maria Inka Cola oder anderes lesen kann :)

Nach dieser kleinen Exkursion ging es dann Richtung Markt. Diesen konnte man dank dem bunten Treiben schon von weitem Hören und Sehen. Da dieser Markt über die Grenzen hinaus bekannt ist und auch von vielen Touristen angesteuert wird, lies er sich schnell in zwei Bereiche trennen. Der äußere Bereich war hauptsächlich mit Waren vollgestopft, die für Touristen bestimmt waren. Dort konnte man dann verschieden Musikinstrumente, Lamadecken, Pullis, Schüsseln etc kaufen. Teilweise in den unmöglichsten Farnkombinationen. Der Innenbereich war dagegen eher den indianischen Bauern vorbehalten, dort konnte man dann eher in das wirkliche Marktleben eintauchen. Hier waren dann auch weniger Touris unterwegs. Man konnte dem Tauschhandel zusehen und es gab wirklich alles zu kaufen, was man sich nur vorstellen kann. Von Bohnen über Kartoffeln und Mais bis hin zu lebenden Meerschweinchen und eingelegtem Fisch war alles zu bekommen. Cocablätter gab es in rauen Mengen und wurde natürlich auch ausgiebig gekauft. Wir kauften selber auch ein paar, um es später auf unserer Reise an Bauern des Hochlandes weiterzuschenken. An der Seite zum Ausgang hin gab es dann diverses Essen, das zwar interessant aussah, aber laut unserer Reiseleitung für unsere Mägen nicht unbedingt von Vorteil wäre. Daher liesen wir es dann auch, dort etwas zu probieren. Allerdings lies ich mich dazu hinreisen, das Popcorn zu probieren. Wenn man davon ausgeht, das die gepoppten Maiskörner ca. 5 mal größer waren als die bei uns, dann kann man sich ungefähr vorstellen, wie groß das Popcorn hier ist :)

Nach diesem interessanten Aufenthalt, der durch einen kräftigen Regenschauer etwas abgekürzt wurde, fuhren wir wieder in Richtung Cuzco und besichtigten die erste von vier Inkaruinen:

Tambomachay

In Tambomachay kann man einen schönen Wasserlauf bewundern, der seit der Inkazeit das Wasser der umliegenden Berge kanalisiert und dort zu einem Bad führt. Die genaue Lage der weitverzweigten Kanäle kann bis heute nicht nachvollzogen werden. Da die Inkas der Frühzeit hier ihre rituellen Waschungen abgehalten haben sollen, wird dem Wasser natürlich auch eine heilende und fruchtbare Wirkung nachgesagt. Das Wasser war kristallklar und konnte bedenkenlos getrunken werden. Schräg gegenüber konnte man schon unser nächstes Ziel sehen, die Ruine:

Pukapukara

Dieser Ort diente damals als Streckenposten und als Schlafplatz für die Nachrichtenläufer des Inkareichs. Die damalige Komunikation zwischen den Provinzen sowie der Transport von Waren wurde durch Streckenläufer angewickelt. Alle paar Kilometer war ein Posten an den verschiedenen Inkastrassen, die das gesamte Land miteinander verbanden. So konnten Strecken von mehreren hundert Kilometern am Tag zurückgelegt werden.
Die Ruine selber war nicht unbedingt der Hit, da nur der Grundriss zu erkennen war und die Mauern bis zu einer Höhe von knapp 1 Meter erhalten waren. Nach diesem kurzen Zwischenstopp ging es per Bus weiter zum Zeremoniezentrum der Region, nach

Q'enqo

Q'enqo liegt oberhalb der Stadt Cuzco und ist bisher nur zu knapp 15% erforscht. Den Bereich, den man bereits freigelegt hatte, umfasst den zeremoniellen Bereich der Anlage. Im vorderen Teil konnte man Nischen an den Wänden sehen, in denen die Mumien der Verstorbenen untergebracht wurden. In diesem Raum wurden die Verstorbenen in der normalen Welt bei den Göttern abgemeldet. Nach diesem Vorgang wurden die Mumien durch einen Felsengang, der eine Schlange andeuten soll, zu einem weiteren Raum gebracht, in dem diese dann in der Unterwelt angemeldet wurden. Der ganze Glaube richtete sich danach, das die Welt aus drei Ebenen besteht, der Oberwelt, der "normalen" Welt sowie der Unterwelt. Hierbei stellt die Schlange die Verbindung zur Unterwelt dar, der Kondor die Verbindung zur Oberwelt.
Nach diesem interessanten Teil ging es weiter zum heutigen Höhepunkt:

Saqsaywaman

Saqsaywaman war zur damaligen Zeit die Festung, die über die Stadt Cuzco wachte. Zugleich sollte Sie den Kopf einer großen Jaguarfigur darstellen, deren Körper die Stadt Cuzco sein sollte. Daher weist diese Festung auch Mauern auf, die im Zickzack gebaut wurden. Hier konnte man unter anderem Steinquader sehen, die bis zu 200 Tonnen wiegen, deren Transport nicht zu erklären ist. Wie bereits geschrieben kannten die Inkas das Rad nicht. Und der Steinbruch ist auch "nur" 25 Kilometer entfernt. Wahnsinn, wie die Leute damals diese Sache bewältigten, wenn man bedenkt, wie umständlich wir uns heutzutage mit der zur Verfügung stehenden Technik anstellen.
Die Festung wurde zum letzten Rückzugsort, asl die Spanier Cuzco eroberten und diente auch über einen langen Zeitraum dazu, die Stadt Cuzco zu belagern. trotz allem konnten die Inkas den Verfall des Reiches nicht aufhalten und mussten auch diese Festung später räumen. Von hier heroben hatte man auch einen sagenhaften Ausblick auf die Stadt Cuzco, die sich in diesem Talkessel ausbreitet und auch die Hänge der umliegenden Berge hinauf wächst.

Wieder zurück in Cuzco machten wir uns noch auf eigene Faust auf den Weg, die Stadt etwas zu erkunden. Dabei wollten wir auf jeden Fall den örtlichen Mercado, den Markt, besuchen. Wie in allen mittel- und südamerikanischen pulsiert hier das wahre Leben. Auch auf diesem Markt war im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle los. Wir drängten uns durch die Stände, an denen alles verkauft wurde was man zum täglichen Leben braucht, um in den interessanteren Teil zu kommen, dem Gemüse, Obst und Fleischmarkt. Hier wurde man dann erstmal von den verschiedenen Gerüchen fast erschlagen. Jenachdem wo man sich befand roch es nach diversen Obstsorten oder eher ungewohnt nach abgehangenem Fleisch. Hier konnte man geballt sehen, was das Land alles an Spezialitäten zu bieten hat. Wir kauften uns auch gleich mal ein paar Früchte, um für den nächsten Tag gerüstet zu sein. Denn morgen sollten wir uns auf eine Busreise von knapp 8 Stunden machen, denn es geht weiter nach Puno, an den Titicacasee :)
 
bewachsene Ruinen von Chinchero



Strasse in Chinchero



Kirche in Chinchero





Markt von Chinchero







Tambomachay





Pukapukara





Q'enqo

Vorraum zum Abmelden in der alten Welt



Blick auf den Spalt im Felsen



Blick auf den ort der Anmeldung in der Unterwelt



Saqsaywaman

Blick auf die Zickzack Mauern



Einer der großen Steinkolosse in der Mauer



Blick auf Cuzco

 
03.03.08: 10. Reisetag, Cuzco - Puno, Titicacasee

Heute war das Frühstück wieder etwas zeitiger angesetzt, nachdem wir um 9.00 Uhr bereits unseren Bus Richtung Puno erwischen mussten. Diesen Teil der Reise mussten wir ohne deutsche Reiseleitung antreten, da diese Verbindung von auch von örtlichen Busunternehmen betrieben wird mit denen eine Kooperation besteht. Diese steuern dann aber unterwegs auch verschiedene Sehenswürdigkeiten an. Der Reiseleiter spricht aber "nur" Englisch und Spanisch. Egal, dann kann man gleich sein Schulenglisch etwas aufpolieren :)

Unsere heutige Fahrt führt uns innerhalb von 9 Stunden knapp 400 Kilometer weit übers Hochland, teilweise über Pässe mit bis zu 4500 Metern, bis wir nach Puno erreichen das auf 4338 Metern Höhe liegt. Unser erstes Ziel am heutigen Tage sollte das kleine und beschauliche Dörfchen Andahuaylillas sein. Die hiesige Sehenswürdigkeit ist die kleine örtliche Kapelle, die über und über mit Fresken und Wandgemälden bedeckt ist. Sie ist weithin bekannt als die "Sixtinische Kapelle der Anden". Die Stellen, an denen die Wandgemälde zerstört sind, wurden einfach mit Bildern überhängt, wie es in Peru allgemein die Regel ist. Ansonsten ist die Kirche wirklich faszinierend, wenn man bedenkt, das die Gemälde trotz der andauernden Feuchtigkeit noch so gut erhalten sind. Von außen sieht die Kirche sehr unscheinbar und ziemlich baufällig aus.

Weiter geht es dann Richtung Raqchi. Hier gibt es eine alte Inkasiedlung zu besichtigen. Das auffällige hier ist die total inkauntypische Bauweise. Der Haupttempel hier wurde nicht aus den Steinblöcken gebaut, wie der Rest der Anlage, sondern aus Lehm, der mit Alpakawolle, Stroh und Kaktussaft vermischt wurde. Diese Bauweise ist im kompletten Inkareich einmalig.
Diese Siedlung war unter anderem auch ein Handelszentrum, was man an den vielen Speichern sehen kann. Vor den Ruinen, im Ortskern der 300 Seelen Gemeinde war natürlich ein kleiner Markt aufgebaut, um den Touristen auch einen kleinen Obulus zu entlocken.

Nach diesem Zwischenstop ging es weiter nach Sicuani, in dem wir ein kleines Museum besuchten, das die örtlichen Fundstücke der Prä-Inkazeit ausstellten. Hier konnten die Wissenschaftler wesentlich mehr Fundstücke aus der Zeit vor den Inkas finden, als von den Inkas selbst.

Zum Mittagessen machten wir Stop im Ort La Raya, welches ausser derm Restaurant nichts interessantes zu bieten hatte.

In Pukara hatten wir dann nochmals 45 Minuten Aufenthalt um uns auch sie hiesige Kirche zu Gemüte zu führen. Allerdings ist die 4 Kirche auf dem Weg nicht mehr das was einen vom Hocker wirft. Als weiteres "Highlight" konnte man von aussen auch noch die Farik bewundern, die die berühmten Stiere der Gegend produziert. Diese Stiere kann man auf jedem Haus der Gegend sehen, welche den Einwohnern Glück Bringen und auch böse Geister fernhalten soll.

Auf unserem Weg nach Puno fuhren wir dann noch durch die Hauptstadt Julianca der Provinz Puno. Diese Stadt sieht ziemlich verbraucht und fertig aus, nur die Hauptstrassen sind geteert, der Rest verliert sich in Sand und Schlammpisten, die dank dem Regen teilweise unpassierbar waren. Wie eine bedeutende Stadt kam sie nicht rüber. Liegt wohl aber auch daran, das das Hauptaugenmerk der hiesigen "Wirtschaft" auf dem Schmuggel liegt. Bolivien liegt nicht mehr allzuweit weg und man kann von dort einiges einschmuggelt, da dort viele Güter noch günstiger zu haben sind als in Peru.

Nach dieser langen Fahrt sahen wir dann nach eine Kehre den See vor uns liegen und hatten somit auch unseren Bestimmungsort erreicht. Wir checkten in unserem Hotel noch schnell ein und suchten uns dann auch gleich mal ein gutes Restaurant vor Ort um es uns gutgehen zu lassen.

Morgen fahren wir dann auf den See hinaus und besuchen die Schilfinseln der Uro Indianer. Danach geht es weiter auf die Halbinsel "Isla Llachon, wo wir bei Fischerfamilien die Nacht verbringen werden.
 
Inkator, kurz nach der Abfahrt in Cuzco



Sixtinische Kapelle der Anden



Kirche in Raqchi



Tempelruine in Raqchi



Typische Speicher des Inkastützpunktes



Markt in Raqchi



Die typische Dachverzierung der Gegend, die zwei Stiere



Landschaft im Hochland





Paßhöhe während der Fahrt



Kiche in Pukara



Strassenzug in Julianca, der Provinzhauptstadt

 
04.03.08: 11.. Reisetag, Puno - Isla Llachon

Nach einem reichlichen Frühstück machten wir uns per Rikscha auf den Weg Richtung Hafen. Ein abenteuerliches Unterfangen, wenn man die Bodenwellen, Eisbahnschienen und den Verkehr bedenkt. Aber wir kamen ohne Probleme am Hafen an. Dort konnte man sich nochmals mit Getränken, Sonnenschutz, Regenmänteln etc eindecken. Wir besorgten uns Bleistifte und Bonbons für die Kinder der Fischerfamilien, die wir Nachmittags besuchen sollten.

Aber zuerst machten wir es uns gemütlich auf unserem kleinen Ausflugsboot und genossen die Aussicht auf den Titicacasee. Unsere Überfahrt zu den Uro-Inseln dauerte knapp 45 Minuten, die wir in der Höhensonne bei kaltem Fahrtwind auf dem Oberdeck genossen. Schon von weitem konnte man einen Aussichtsturm aus Schilf erkennen. Durch einen kleinen Kanal im Schilf fuhr man dann in den Kreis der Inseln ein. Ein atemberaubender Anblick. Ringsherum sah man nur Schilfinseln mit den Schilfhütten, dazwischen mehrere Drachenboote und kleine Kanus, natürlich aus Schilf. Das einzige was die Idylle stört, sind die Ausflugsboote, die doch recht zahlreich vertreten sind und die Besuchermassen auf die Inseln bringen. Jede der Inseln beherbergt eine Familie, die ihr Leben mehr oder weniger nur auf der Insel verbringt. Die Inseln, die wir als Touristen besuchen dürfen, sind eher eine Attraktion, denn die Indianer hier leben zumeist in Puno und fahren in der Früh auf die Insel und am Abend wieder zurück. Aber auf dem See gibt es immernoch Inseln, die wie ursprünglich bewohnt werden und die auch kein Tourist betreten darf. Die wenigen die noch auf diesen Inseln wohnen haben es sich aber trotzdem den Umständen entsprechend gemütlich gemacht. Teilweise kann man auf den Inseln Solarkollektoren sehen, die dann den Strom für Radio oder Fernsehen liefern. Auch eine Schule für die Kinder gibt es hier.

Wir fuhren eine der Inseln an und wurden bereits von der dortigen Familie erwartet. Beim betreten der Insel überkam einen dann doch ein komisches Gefühl, denn man lief dort wie auf Watte. Nach einer kurzen Erklärung wurde dann die Wassertiefe gemessen, die unter der Insel doch knapp 20 Meter betrug. Die Insel selber hat eine Dicke von ca 2 Metern und wird andauernd erneuert, da sie duch das Wasser von unten wegfaulen.
Haupternährung hier ist der Fisch und das Schilf, von dem man den unteren Teil Essen kann. Dies ist auch der Grund, weshalb die Indianer hier alle sehr rundlich sind, trotz der geringen Auswahl an Lebensmitteln.

Nach unserem "Rundgang" über die Insel wurden wir noch mit einem der Drachenboote etwas über den See gerudert. Ich konnte es nicht lassen und versuchte mich auch im Rudern, wobei bei der Höhe die LUft sehr schnell weg war. Ein sehr abschreckendes Beispiel für den schlechten Einfluss des Tourismus bekamen wir geliefert bei der Abfahrt von den Inseln. Zuerst wurde uns ein Lied in Aymara, der alten und immernoch geläufigen Sprache der Indianer vorgesungen, Danach kam allerdings ein "Vamos a la Playa" gefolgt von "Alle meine Entchen". Zum krönenden Abschluss noch der Satz "Hasta la vista, Baby". So schnell kann man die schönen Eindrücke wieder zerstören :(

Wir fuhren dann weiter Richtung Isla Llachon und erreichten dieses Eiland nach zwei weiteren Stunden. Die einzigen Geräusche der technischen Zivilisation waren die Motorgeräusche unseres Schiffes. Wir legten an und nahmen unser Gepäck mit auf die Insel. Hier wurden wir dann auf die verschiedenen Familien aufgeteilt, bei denen wir die Nacht verbringen würden. Schon kam ein alter Indianer mit geschätzen 75 Jahren daher und schnappte sich 2 unserer Rucksäcke. Schwupps war er mit den beiden auch schon den Berg hinauf verschwunden. Wir kamen dank der Höhe nicht wirklich hinterher.
Als erstes gab es dann ein frisch zubereitetes Mittagessen, welches auf frischgefangenem Fisch sowie Kartoffeln und Mais bestand. Einfach köstlich. Danach hatte man 2 Stunden Zeit bis man sich für eine kleine Exkursion über die Insel wieder traf. Die Stille hier war Wahnsinn. Man hörte nur hier und da das Schreien von Eseln oder Kühen und den Gesang der Vögel. Kein Auto, Flugzeug, Ferseher oder Radio störte die Geräusche der Natur. So muss das Paradies sein.
Bei unserem Rundgang trafen wir dann auf verschiedene Bauern sowie deren Kinder, die sich wie wahnsinnig über die Bonbons und die Bleistifte freuten. Touristen sind hier zwar nichts besonderes mehr, aber da nur alle 2 Wochen eine Gruppe auf der Insel einquartiert wird ist das normale Leben auch nicht davon beeinträchtigt. Sie werden als Geldgeber des Dorfes gerne gesehen, aber das Leben ist nicht danach ausgerichtet. Das merkte man den Leuten auch an, die einem immernoch mit einer gewissen Scheu aber auch Neugier begegneten. Wenn man dann kurz ins Gespräch kam, wenn auch nur über unseren Reiseleiter, dann konnte man gleich eine Herzlichkeit spüren, die bei uns leider verloren gegangen ist. Diese Insel ist ein Ort um die Seele baumeln zu lassen.

Am Abend trafen wir uns alle dann zum Abendessen, welches bei Kerzenschein eingenommen wurde, da die einzige Stromverbindung der Insel ein paar Tage zuvor unterbrochen wurde. So gegen halb 9 wurden wir von unseren Familien dann abgeholt und nach Hause begleitet. Noch ein Bierchen mit aufs Zimmer und dann die Nacht geniesen. So einen schönen Sternenhimmel wie hier hab ich vorher noch nie gesehen. Was auch daran liegt, das kein elektrisches Licht weit und breit zu sehen war.

Morgen staht noch ein kleiner Segeltörn mit den Fischerbooten auf dem Programm und danach die Rückfahrt nach Puno. Ein weiterer Tag purer Entspannung :)
 
Verkaufsstand am Hafen von Puno



Einfahrt und Blick auf die schwimmenden Inseln



Schilfhütte mit Solarkollektor



Handwerkskunst die auf den Inseln verkauft wurde



typische Uro-Indianerin



ich beim Rudern :)



Schilf-Drachenboot der Uros



Meerschweinchen freilebend, noch nicht gegrillt :)



Ausblick von der Isla Llachon auf den Titicacasee





Unterkunft bei einer Fischerfamilie





Dorfoberhaupt, bei dem ich schlafen durfte



Hauptplatz des Dorfes mit Rathaus und Kirche



Kinder bei der Feldarbeit, die mit Stiften versorgt wurden



Blick auf die Felder des Dorfes mit Haus



Typisch peruanische Nutzpflanze Chinoa, ähnlich wie Hirse



wolkenverhangener Himmel über dem Titicacasee am Abend

 
05.03.08: 12 Reisetag, Isla Llachon - Puno

Heute war ich schon um halb 7 wach und genoss die Stille hier in vollen Zügen. Ich machte mich dann auch auf und ging an das Seeufer hinunter und spazierte dort knapp 1,5 Stunden am Ufer entlang. Eine Stille die nur von vereinzelten Vogelschreien unterbrochen wurde lag über der ganzen Gegend. Ein paar Bauern sah man schon auf dem Weg zu ihren Äckern und auch 2 Fischer waren mit ihren Booten unterwegs. Ich hörte lautes Rufen vom See fühlte mich zuerst aber nicht angesprochen. Nach kurzem merkte ich, das ich als einziger anwesend war und er mich wohl meinte. Trotz keinen Spanischkenntnissen bekommt man schon das ein oder andere Wort auf einer Reise mit und ich konnte mir damit auch zusammenreimen was der Fischer mich fragte. Im Endeffekt wollte er nur wissen, wo ich herkomme und wie lange ich auf ihrer Insel bleiben würde. Mit meinen paar Brocken konnte ich zumindest "Deutschland" und "2 Tage" antworten, was ihm auch vollkommen reichte. Er wünschte mir noch einen guten Morgen und fuhr dann weiter Fische fangen.

Nach diesen stillen Momenten gab es ein super Frühstück, das einige Hotelfrühstücke, die wir bisher bekommen haben, in die Tasche steckte. Frische Eier, Pfannkuchen, frischgepflückter Pfefferminztee etc wurden aufgefahren. Gut gestärkt machten wir uns dann auf den Weg zum Pier wo wir 3 kleine Fischerboote bestiegen und lossegeln wollten. Allerdings waren die indianischen Götter uns anscheinend nicht wohlgesonnen, denn es herrschte eine absolute Flaute. So blieb unseren Bootsführern leider nichts naderes übrig und sie ruderten uns eine knappe Stunde am Ufer entlang. Trotzdem war es eine schöne Angelegenheit und man konnte die Weitläufigkeit des Sees geniesen. Man kam sich vor wie am Meer, den man konnte keine Ende des Sees erkennen und schloss in weiter Ferne mit dem Horizont ab. Nach dieser Fahrt wanderten wir noch eine geraume Zeit über die Insel und begegneten so noch der ein oder anderen Bauernfamilie. Hier wurden wir dann auch noch unsere restlichen Bonbons und Stifte recht schnell los :)

Gegen 11 Uhr kamen wir dann zurück und uns erwartete noch eine kleine Überraschung. Wir durften alle noch traditionelle Gewänder der Bewohner anziehen. Ich erwischte dabei einen rosafarbenen Umhang, der der weiblichen Bevölkerung durch seine farbe anzeigt, das ich auf der Suche nach weiblicher Fürsorge bin :) Verheiratete oder vergebene Männer tragen hingegen einen grauen Poncho. Wie man sich vorstellen kann war das ein heiden Spass :)

Nach dieser lustigen Einlage hies es dann aber Abschied nehmen und wir bestiegen unser Boot Richtung Puno. Die nächsten 3 Stunden verbrachten wir dann mit der Überfahrt, die zwar schön, aber auch relativ langatmig war. Schöne Aussicht hin oder her, aber auf die Dauer sieht Wasser wie Wasser aus.

Den Abend verbrachten wir dann mit Packen für die Weiterfahrt und natürlich mit einem gemütlichen Essen in der Fußgängerzone von Puno.

Morgen wird uns unsere Reise nach Silustani bringen, wo wir allte Begräbnistürme der Inkas besichtigen werden.
 
unsere Boote der "Segelfahrt"





Friedhof auf der Isla Llachon



typische Kopfbedeckung der Indianerinnen der Insel



Indianerin beim Weben



Indianerin beim Spinnen



Poncho der Männer, wenn sie vergeben sind



ich mit Poncho, auf der Suche :)

 
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06.03.08: 13. Reisetag, Puno - Sillustani - Chivay

Um 8 Uhr trafen wir uns gemütlich zum Frühstücken und besprachen unseren Tagesablauf. Als Überraschung sollten wir heute einen Zwoschenstopp bei einer Bauernfamilie einlegen und danach weiterfahren zu den Grabtürmen von Sillustani. Danach geht es weiter übers Hochland und über unseren höchsten Punkt der Reise, einen Paß von 4910 Metern Höhe, nach Chivay, unserem Ausgangspunkt für die Exkursion zum Colca Canyon úm Kondore zu beobachten.

Bei schönstem Sonnenschein verliesen wir Puno und erhaschten noch einen letzten Blick auf den See um kurz darauf wieder im kargen Hochland unterwegs zu sein. Nach knapp 45 Minuten Fahrt hielten wir an einem kleinen Hof an. Ein kleines Lehmhaus mit einer Lehmumrandung als Zaun war unser Ziel. Von der anderen Seite der Strasse sahen wir einen alten Mann zu uns herüber eilen. Es war der Besitzer dieses kleinen Hofs. Im Inneren erwartete uns bereits seine Frau mit ihrem kleinen Kind. Voller Stolz zeigte eruns dann seinen Wohnraum, der aus einem Zimmer mit einer Strohmatte als Bett bestand. In einer Ecke hing ein Webrahmen und mit stolzgeschwellter Brust posierte er vor seinen Auszeichnungen, die an der Wand hingen. Man merkte ihm an, das er mit seinem Hab und Gut vollkommen zufrieden war. Auf die Frage hin, ob er nicht lieber in der Stadt in einer größeren Wohnung wohnen leben wollen würde, antwortete er nur: Warum? Ich habe hier alles was ich brauche. Meine Tiere und meine Familie. Was soll ich in der Stadt? Die Haupteinnahmequelle der Menschen hier ist die Alpakazucht. Auf dem kargen Boden hier wachsen nur Kartoffeln, die für den Eigengebrauch angebaut werden. Abwechslung beim Essen ist da eher Fehlanzeige.

Nach diesem interessanten Einblick in das Leben der Hochlandbevölkerung ging es weiter nach Sillustani.Über eine Schotterpiste erreichten wir die eigentümlichen Steinsteelen. Nach einer kurzen Wanderung bergauf standen wir dann vor einem dieser Türme. Nach obenhin verbreiterten Sie sich und sie waren komplett glatt geschliffen auf der Aussenseite. Diese Türme wurden bereits vor der Inkazeit von den Bewohnern gebaut und die Inkas übernahmen und perfektionierten diese Art des Begräbnisses. Leider fand man keinerlei Hinweise auf Grabbeigaben etc, da Grabräuber hier volle Arbeit geleistet haben. Über eine Fläche von vielleicht 2 Quadratkilometer verteilt sieht man mindesten 20 dieser Türme in den Himmel ragen. Teilweise sehr gut erhalten, teilweise in sich zusammengbrochen.
Der Aublick von hier heroben war fantastisch. Im Hintergrund sah man verschiedene Berge aufragen und gleich an diese Bergflanke schloss ein See an, der sich weiter verzweigte. So ein Parnorama ist immer wieder faszinierend. Wir hatten dann noch etwas Zeit um uns hier auf eigene Faust umzusehen, bis wir dann wieder in den Bus einstiegen und uns auf unsere lange, 6 Stunden dauernde Fahrt nach Chivay machten. Unterwegs konnten wir verschiedene Vegetationszonen bestaunen, von Bäumen über kleines Gestrüpp bishin zu Moosen und Flechten, die auf knapp 4500 Metern wachsen. Als uns aber unser Reiseleiter darauf hinwies, das wir demnächst einen Stopp einlegen würden um Flamingos zu beobachten, schenkte ihm keiner Glauben. Aber kurz darauf hielten wir an und sahen einen kleinen See vor uns liegen. Und was war am Ufer das Sees zu sehen? Flamingos in ihrer typischen Rosafärbung. Und das auf 4500 Metern Höhe. So hoch fliegen bei uns nicht mal die Vögel :)

Auf der weiteren Fahrt konnten wir immer wieder verschiedene Lama und Alpakaherden beobachten und sahen auch kurz einmal Vikunjas. Diese wildlebende Alpakaart ist sehr scheu. Schon zu Inkazeiten war die Wolle dieser Tiere sehr begehrt und nur dem Herrscher vorbesehen. Nahcdem diese Tiere kurz vor der Ausrottung standen wurde vom peruanischen Parlament ein Gesetz verabschiedet, das diese Tiere unter Schutz stellte. Die Tiere durften nur noch gefangen werden um sie zu scheren. Die Wolle dieser Tiere ist die feinste weltweit und wirft pro Tier nur knapp 20 Gramm ab. 100 Gramm dieser Wolle werden mit bis zu 200 $ gehandelt. Man kann sich vorstellen, wie sehr auf diese Tiere jetzt geachtet wird.

Wir machten einen kleinen Zwischenstopp in einer Raststätte mitten im Nirgendwo. Hier pfiff der Wind mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit übers Land, was aber täglich der Fall ist. Fpr die Menschen hier nichts neues, für uns etwas gewöhnungsbedürftig. Mützen etc musste man festhalten, ansonsten wären diese hoffnungslos verloren gewesen. Im weitern Verlauf der Fahrt überquerten wir dann noch einen Paß mit 4910 Metern Höhe, der allerdings komplett im Nebel lag und deshalb auch nicht sirklich sehenswert war. Von da an ging es dann stetig bergab und wir erreichten Chivay auf einer Höhe von 3650 Metern über dem Meer. Das Wetter hier war sonnig, aber dennoch kühl. Hier ist eigentlich nichts geboten und das Dorf ist nur ein Ausgangspunkt für Fahren in den Colca Canyon. Wir besuchten den örtlichen Markt und am Abend liesen wir dann eine höchsttouristische Animation in unserem Restaurant über uns ergehen. Es wurden verschiedene kulturelle Tänze und Riten vorgeführt. Das schlimmste daran waren die ganzen Touris, die nach vorne drängen um das ganze zu filmen, egal ob jemand anderes noch was sehen konnte oder nicht. Kling böse, aber diese hatten meistens ein alter von über 55 Jahren.

Morgen geht es wieder früher raus, da wir schon gegen 7 losfahren. Um zum Aussichtspunkt des Colca Canyons zu kommen fahren wir ca 1,5 Stunden über reine Schotterwege, welche ja eine ungemeine Geschwindigkeit zulassen ;)
 
Wohnraum der Hochlandbauern



Der Bauer führt den Gebrauch des Spatens vor, im Hintergrund kann man den Hühnerstall sehen



kleinster Bewohner des Hofs



Mutter mit Kind



Grabtüre von Sillustani





Aussicht von den Türmen auf den See



Unterwegs, ein kleiner Halt



Warnschild vor Alpakas



Flamingos



Vikunjas



Alpakas





Landschaft auf dem Weg nach Chivay









Verschiedene Maissorten auf dem Markt von Chivay



Kirche von Chivay

 
07.03.08: 14. Reisetag, Colca Canyon - Chivay - Arequipa

Da es zum Beobachtungspunkt im Colca Canyon ein etwas weiterer Weg ist und man schon frühzeitig dort sein sollte, frühstückten wir bereits um 6 Uhr und machten uns danach mit unserem Kleinbus auf, die Schotterpiste in Angriff zu nehmen. Nach einer kurzen Fahrt machten wir einen kleinen Stopp in einem Dörfchen, das auf den Halt der Touristen bestens eingestellt war. Trotz der frühen Zeit waren die Händler schon auf den Beinen und priesen ihre Waren lautstark an. Auch verschiedene Indianerinnen mit Adlern, Eulen etc schwirrten umher um Fotos machen zu lassen. Wir konnten dannauch noch eine Grußße junger Tänzer beobachten, die die selben Tänze aufführten wir die Tanzgrußppe am gestrigen Abend. Nach 15 Minuten war der Spuk vorbei und wir fuhren weiter. Innerhalb kürzester Zeit waren wir danna uch schon mitten in den Bergen und fuhren die Schlucht des Canyons entlang. Je weiter wir fuhren um so schönere Ausblicke gewann man über die Umgebung hier. An jeder Stelle dieses fruchtbaren Tals waren die Terassenfelder zu sehen, die auch heute noch von Hand bewirtschaftet werden. An mehreren Aussichtspunkten waren auch fliegende Händler zugegen, die jedoch sehr unaufdringlich ihre Waren darboten. Die Vegetation hier ist für mich als Kakteenfan wunderschön, denn man fuhr teilweise durch richtige Kakteenwälder den Berg hinauf. Langsam konnte man auch sehen, das dieser Aussichtspunkt ein touristischer Anlaufpunkt ist. Immer mehr kleinere und größere Busse quälten sich den Berg hinauf. Unterwegs trafen wir auf verschiedene Bauern, die mit ihren Pferden und Pflügen unterwegs waren. Nach knapp 1,5 Stunden Fahrterreichten wir den berühmten Aussichtpunkt der Schlucht. Der Colca Canyon ist noch um einiges tiefer als der Grand Canyon, an manchen Stellen reicht er bis zu 1500 Meter in die Tiefe. Der Aussichtpunkt zum "Condor Watching" befindet sich hier auf knapp 4000 Metern Höhe.
Irgendwie ist es schon verdammt beeindruckend, wenn man am Abgrund dieses Canyons steht und rings um einen steigen die Nebelschwaden auf und verschwinden in der Höhe. Bei strahlendem Sonnenschein war die Thermik auch hervorragend und so dauerte es nicht lange, bis wir den ersten Condor zu sehen bekamen. Leider trieb dieser an der gegenüberliegenden Wand entlang, so das man nicht mehr als einen kleinen schwarzen Punkt sehen konnte. Im Laufe der nächsten Stunde sahen wir noch mehrere dieser Punkte, aber mehr war heute nicht drin. Von unserem Reiseleiter hörten wir, das es schon Beobachtungen von Condoren gab, die nur knapp über die Köpfe der anwesenden Touristen aufstiegen. Das muss bei der größe dieser Tiere (Spannweite 3 Meter) äußerst beeindruckend sein. Währenddessen kaufte ich mir hier auch einen angeblichen Alpakapulli für umgerechnet 5 €. Das Alpaka daran wird wahrscheinlich beim Transport auf einem dieser Tiere an den Pulli gekommen sein, aber egal, schön ist er auf jeden Fall :)

Wir machten uns nach knapp 2 Stunden Aufenthalt hier wieder auf die Socken und nahmen die anstehenden 300 Kilometer nach Arquipa in Angriff. zuerst mussten wir natürlich die Schotterpiste hinter uns bringen. Danach stoppten wir noch kurz in Chivay um uns mit Proviant und Getränken zu versorgen. Und dann ging es die gleiche Strecke zurück, die wir gestern schon gefahren sind. Aber heute hatten wir wesentlich mehr Glück mit dem Wetter uns so erreichten wir den Paß auf 4910 Metern Höhe bei schönstem Sonnenschein. Natürlich gab es das obligatorische "Wir waren hier" Foto und auch ein Steinmännchen musste gebaut werden, um den Apus, den Berggöttern die Aufwartung zu machen. Hier spürte man die Höhe dann doch recht gut und ein leichter Schwindel befiel fast jeden von uns. Danach fuhren wir durch das Hochland weiter und rasteten an der zugigen Raststätte von gestern. Hier deckten wir uns nochmals mit Coca-Keksen und Coca-Toffees ein, die man des öfteren hier bekommen kann.

Gegen 4 Uhr Nachmittags erreichten wir dann Arequipa und bezogen unser Hostel ganz in der Nähe des Plazas des Armas. Unser Hostel war an die 100 Jahre alt und noch schön im kolonialen Baustil erhalten. Die Zimmer waren an die 4 Meter hoch und das ganze Hostel war in sich verschachtelt. Wir mussten, um zu unserem Zimmer zu kommen, mehrere Innenhöfe durchqueren. Die Einrichtung war auch sehr interessant, sie bestand aus massiven Wandschränken und aus alten Bügeleisen etc, die zu nachttischlampen umfunktioniert wurden. Alles in allem sehr ansprechend. Das einzige was uns störte, war die mangelnde Sauberkeit, das das Bett über und über mit Bröseln versehen war. Den Grund dafür werden wir erst morgen erfahren, also sind wir heute darüber nicht so erbaut :)

Nach einer kurzen Eingewöhnung hier machten wir uns auf den Weg den Markt von Arequipa zu erkunden. Hier war wieder das typische Gewühle und das geornete Chaos von Fisch, Fleisch, Obst, Gemüse, Brot und anderen Dingen für den täglichen Gabrauch zu finden. Einfach wunderbar :) Hier verbrachten wir auch auf die schnelle mal 2 Stunden mit Staunen, Handeln Kaufen und Fotografieren. Am Abend gingen wir dann gemütlich Abendessen und mussten feststellen, das die Portionen hier alles bisher dagewesene bei weitem übertrafen. Nach der Vorspeise (gefüllte Paprikaschote mit Kartoffelauflauf), die bereits für 2 Personen vollkommen ausreichend gewesen wäre kam als Hauptgang dann noch die Shripssuppe, eine Spezialität des Hauses. Eine riesige Schüssel mit gefühlten 500 Gramm Reis und Shrimps, einer großen Kartoffel sowie einem Spiegelei obendrauf. Völlerei am Rande des Wahnsinns. Die 2 Piscos danach schafften auch keine Verringerung des Bauchumfangs, so das wir uns noch kurzzeitig dazu entschlossen eine nahegelegene Cocktailbar zu besuchen. Hier versumpften wir dann etwas und schafften es auf die Minute genau noch zu unserem Hotel, das nach der offiziellen Schließzeit bis zum nächsten Morgen auch wirklich geschlossen gewesen wäre. Tja, Glück gehabt. Morgen werden wir eine schöne Rundfahrt quer durch Arequipa unternehmen und auch das hier ansässige Kloster besuchen.
 
ich mit Greifvogel auf dem Arm



Blick in den Colca Canyon



Blick auf Höhlengräber, ca 15 Meter über dem Boden



Ausblick vom Cruz del Condor, dem Aussichtspunkt



ein Condor



Kakteen im Colca Canyon



Blick auf das Steinfeld am Paß



der Beweis, wir waren am Paß



freilebendes Chinchilla auf knapp 3500 Metern Höhe



unser Hotelzimmer in Arequipa



Eindrücke vom Markt in Arequipa











 
08.03.08: 15. Reisetag, Arequipa

So, auf gehts zu einer schönen Rundfahrt durch Arequipa, die weiße Stadt. Den Namen hat die Stadt von dem Baumaterial, einem weißen Vulkangestein.

Als erstes fuhren wir quer durch die Stadt an vielen Kolonialbauten vorbei zu einem Aussichtspunkt, an dem man einen ersten Überblick über die Stadt gewinnen konnte. Hier war auch ein kleiner Garten angelegt, in welchem man verschiedene einheimische Pflanzen bewundern konnte, z.B. Kinoa oder einen Avokadobaum. Auch gab es einen kleinen Überblick über die heimischen Tiere, unter anderem auch mehrere Käfige mit Meerschweinchen. Hier herrschte reges Treiben, denn wie wir erfuhren ist das der Ausgangspunkt für viele Stadtrundfahrten. So beeilten wir uns etwas um als erste die Stadtrundfahrt anzutreten. Das gelang uns auch ganz gut, so das wir den anderen Touristen nicht mehr über den Weg liefen.

Als nächstes stand der Besuch einer kleinen Kirche sowie des nahegelegenen Aussichtspunktes Yanahuara auf dem Plan. Die Kirche konnten wir nur von außen besichtigen, da gerade eine Hochzeit gefeiert wurde. Aber man konnte bereits hier erkennen, das der Stein mit einer extremen Sorgfalt bearbeitet wurde und kein Zentimeter ohne Verzierungen jeglicher Art war. Hier wurden hauptsächlich Engel, sowie Nahrungsmittel aller Art abgebildet. Nebenan konnten wir ein Kreuz bewundern, wie es hier in der gegend sehr häufig vorkommt. Dadurch das die Priester der Spanier die Götter der Indianer verboten haben und nur das Christentum gelten lassen wollten, wurden vor alle Kirchen große Kreuze angebracht. Aber die Indianer sahen in diesen Symbolen keinen Sinn und ignorierten diese vollkommen. Die Prister kamen dann auf die Idee, die Kreuze doch etwas mit den Symbolen der indianischen Götter zu versehen und schon wurden diese auch anerkannt. So sieht man hier viele Kreuze, die Abbildungen von Kinoa oder Kartoffeln aufweisen, die eine Leiter in Hintergrund haben oder teilweise sogar das Bild eines Meerschweinchen aufweisen.

Danach ging es weiter zum Plaza des Armaswo wir die große Kathedrale bewunderten. Schön hier ist auch, das es in den ganzen Seitenstrassen immer wieder kleine oder größere Hinterhöfe gibt, die voller Geschäfte sind. Diese Hinterhöfe sind teilweise noch Hinterlassenschaften von alten kirchlichen Gebäuden und beherbergen ín der heutigen Zeit zum Teil sogar Banken. In einem dieser Hinterhöfe besorgte ich mir dann auch einen Pulli aus echtem Babyalpaka. Die Wolle nennt man so, da das die Wolle ist, die beim erstenmal scheren des Alpakas anfällt und besonders weich und flauschig ist. Diese Qualität liefert das Tier nur beim ersten mal, danach ist die Wolle etwas kratziger und auch dicker. Ich blätterte für diesen Pulli umgerechnet 50 € hin, aber bei uns in Deutschland muss man dafür mindestens 200 € bezahlen. Also doch wieder ein Schnäppchen.

Nach dem Einkauf hies es weiter zum nächsten Höhepunkt, dem Kloster Santa Catalina. Von außen sieht es eher unscheinbar aus, aber innen offenbart es einem seine ganze Schönheit. In seiner Hochzeit vor knapp 500 jahren waren hier bis zu 500 Nonnen und Bedienstete untergebracht. Das ganze Kloster vermittelt einen Eindruck wie eine kleine spanische Stadt. Die einzelnen Gassen haben eingene Strassennamen und die verschiednenen Komplexe unterscheiden sich auch in ihren Farben. Es wechselt sich grelles rot mit einem extremen blau ab etc. Es gibt sogar einen Stadtplan für das Kloster, denn wenn man ohne einen Führer unterwegs ist, kann man sich hier echt verlaufen. Wir sahen eingewachsene Innenhöfe, die mit Gemälden über verschiedene Heilige verziert waren, konnten alte Zimmer der Nonnen besichtigen und sahen alle möglichen Utensilien des täglichen Gebrauchs. Die alten Öfen rochen teilweise noch richtig nach Feuer und Rauch. Das Klaoster ist auch heute noch in Betrieb, aber es leben nur noch knapp 40 Nonnen hier. Sie betrieben auch das Cafe, das sich in dieem Komplex befindet. Hier genossen wir erstmal einen Kaffee und ein Stück Kuchen, bevor wir uns auf eigene Faust nochmals in die Stadtmitte aufmachten. Wir kauften hier etwas Schokolade, die die beste des Landes sein soll. Die Gründer der Schokoladenfabrik kamen ursprünglich aus Spanien und betreiben bis heute in einem Familienunternehmen die Herstellung. Hier deckten wir uns gleich mit ein paar Geschenken für zu Hause ein. Auch besuchten wir noch die Kirche San Francisco und stöberten durch verschiedene Cafes um die hiesigen Torten zu begutachten. Die Kuchen hier sind genauso farbenfroh wie die Kleidung der Indianer.

Im Hotel angekommen mussten wir feststellen das unsere Betten wieder mit lauter kleinen Krümeln ünersäht waren. Auf Nachfrage erfuhren wir dann, das die Region um Arequipa zu einer der erdbebenreichsten Regionen des Landes zählt. Täglich gint es dort ca 8 Erdbeben, wovon man aber nur einen Bruchteil spüren kann. Aber die Gemäuer merken diese kleinen Erdbeben und deshalb rieselt hier andauernd der Staub und kleine Steine von der Decke und von den Wänden. Während unseres Aufenthalts hier konnten wir aber kein größeres Erdbeben spüren, was aber auch nicht unbedingt sein muss.

Morgen machen wir uns auf die lange Fahrt an die Küste und weiter nach Nazca um dort dann die berühmten Linien zu überfliegen
 
typisches Bestellen der Äcker



Blick auf den Vulkan Misti



Kirche am Aussichtspunkt Yanahuara



Kreuz mit den christlichen und indianischen Symbolen



Blick über Arequipa



typischer Innenhof der Stadt



Blick auf die Arkaden des Plaza des Armas mit dem hier herrschenden Verkehr



Innenhof des Klosters Santa Catalina



ein Bild der Kreuzgänge



Säulen des Innenhofes



alte Backstube



Gasse im Kloster



Innenhof



Kathedrale von Arequipa



Kirche San Francisco



Tortenauslage eines hiesigen Cafes

 
09.03.08: 16. Reisetag, Arequipa - Nazca

So, unseren heutigen Tag werden wir wohl zum größten Teil im Bus verbringen, da es doch eine recht weite Strecke vom Hochland zum Meer ist. Und dann werden wir über die Panamericana auch noch ein Stück an der Küste entlang fahren.

Den Vormittag verbrachten wir damit, die wunderschöne Landschaft des Hochlandes zu geniesen um mit der Zeit die klimatischen Veränderungen zu sehen. Je weiter wir Richtung Küste fuhren, um so karger wurde die Landschaft. Unvermittelt fand man sich in einer reinen Stein und Sandwüste wider, die nur vereinzelte Sträucher aufweisen konnte. Auch stiegen die Temperaturen merklich an und wir bewegten uns jetzt immer um den Bereich der 30 Grad oder sogar darüber. An der Küste wuchsen immer wieder Kakteen, aber sonst gab es keine grüne Flecken zu sehen. Diese karge Landschaft wurde nur durch verschiedene Flussmündungen durchbrochen, an denen ein kleiner grüner Gürtel angeschlossen war. Hier wurde dann aber auch alles erdenkliche Angebaut. Baumwolle, Wein, Reis, Kinoa ... Man muss das abgerungene Land schlieslich auch nützen. Keine 200 Meter weiter fuhr man schon wieder durch graubraunes Land bis zum Horizont.

Unseren Stop legten wir gegen Mittag in Puerto Inka ein, einem kleinen Fischerdorf am Meer, das auch ein Hotel in einer schön gelegenen Bucht hat. Den Namen hat der Ort von der Legende, das hier der erste Inka vom Meer kommend das Land betreten haben soll. An diesem Hotel rasteten wir für 2 Stunden und genossen frisch gefangenen Fisch und andere Meeresfrüchte für einen Spottpreis. Ei bisschen kletterten wir in den Dünen herum und konnten so auch ein paar Geier, die die Küste reichlich bevölkern in Ruhe beobachten. Ansonsten ist das hier für Badetouristen wahrscheinlich der Himmel auf Erden, ich allerdings war froh das wir doch recht bald wieder weiterfuhren.

Weiter ging es auf der Küstenstrasse, die teilweise an den Hängen der riesigen Sanddünen gebaut wurden. Beim Erdbeben 2002 war diese dann auch für einige Zeit nicht befahrbar, da eine dieser Dünen abrutschte und einfach mal mehrere 100 Meter der Strasse mit sich in die Tiefe riss. Aber kein Problem, die Strasse wurde wieder auf dem gleichen Untergrund der selben Düne aufgebaut. Irgendwie schon eine unwirkliche Gegend, links von uns der Ozean mit seiner dunkelblauen Farbe bis zum Horizont und auf der anderen Seite graubrauner Sand bis zum anderen Ende des Horizonts. Nur durchbrochen von einzelnen Stein und Sanddünen. Unterwegs durchfuhren wir immermal wieder kleine Dörfer und Städte, die sich hier an den Flussmündungen angesiedelt haben, aber größere Ansiedlungen findet man hier recht selten. Am Nachmittag kamen wir dann in einen kleinen Sandsturm, der tolle Verwehungen auf die Strasse zauberte, die man bei uns auch nur aus schneereichen Wintern kennt. Nur das es hier keine "Sandräumdienste" gibt :)

Da Nazca etwas im Landesinneren liegt, bogen wir von der Küstenstrasse ab und fuhren etwas in die Dünen hinein. Aus dem Nichts heraus fuhren wir dann auf einen kleinen Flughafen zu und schon waren wir an unserem Bestimmungsort: Dem Flughafen von Nazca. Leider lag der Ort selber knapp 5 Kilometer entfernt, so das wir nicht in aller Schnelle dort hinfahren konnten. Allerdings ist dort auch am Abend nichts mehr los ausser man legt Wert auf zwilichtige Gestalten. Und die wollten wir ja nicht unbedingt kennelernen. So liesen wir den Abend gemütlich ausklingen, auch wenn wir uns erst an die nächtlichen Temperaturen von knapp 25 Grad im Freien und üblen 35 Grad im Zimmer gewöhnen mussten. Aber die gespannte Vorfreude auf unseren morgigen Überflug der berühmten Linien lies uns auch das ertragen. Und Pisco hilft doch sowieso bei allem, oder? Zumindest vertraten wir diese Meinung und liesen dann auch Taten sprechen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Blick auf die geradverlaufende Straße ins Nirgendwo



Eindrücke der kargen Landschaft







Blick aud ein Flussdelta



Küste mit Kakteen





Sandverwehungen auf der Strasse



Strand bei Puerto Inka



Geier bei Puerto Inka

 
10.03.08: 17. Reisetag Rundflug Nazca - Paracas

Nach einer leicht durchschwitzten Nacht in der es nicht wirklich kühler wurde trafen wir uns zum Frühstück und freuten uns schon auf unseren Rundflug. Wann genau der starten soll wussten wir noch nicht, da es keine Flugreservierungen gibt. Es wird gestartet nach Kauf der Tickets, wer zuerst da ist, fliegt zuerst. Wir machten uns deshalb auch recht früh schon auf den Weg, d.h. wir überwuerten die Straße und waren auch schon da :)

Die Tickets hier sind nicht wirklich günstig, so ein Rundflug von knapp 45 Minuten kostet knapp an die 60 $. Zum Glück waren diese Gebühren aber wie alle anderen auch im Reisepreis enthalten. Von der Kasse aus konnte man schon auf das Rollfeld sehen und dort sahen wir dann auch die "riesigen" Flugzeuge, mit denen wir in Kürze abheben sollten. 4 und 6-sitzige Chessnas, die bei uns in dem Zustand definitiv nicht mehr fliegen dürften.

Aber wir kamen nicht wirklich zum überlegen, da es auch schon losging. Unser Pilot selber wog wahrscheinlich mehr als das Flugzeug und war die Ruhe selbst. Unsere Gruppe wurde aufgeteilt und wir flogen in einer 6-sitzigen Chessna. Jeder bekam einen Kopfhörer auf, um den Piloten auch während des Flugs zu hören. Auch bekam jeder einen kleinen Prospekt auf dem die verschiedenen Figuren zu sehen waren, die wir während des Fluges sehen werden. Einer unserer Kopfhörer funktionierte nicht aber der Pilot outete sich als Allrounder und begann das Kabel zu flicken. Es kam das Startsignal und schon rollten wir Richtung Startbahn. Unser Pilot reparierte währenddessen den Anschluss des Kopfhörers weiter. Und los!! Gas geben und schon sind wir in der Luft. Und unser Pilot, dreht sich im Steigflug gemütlich um und versucht den Kopfhörer wieder anzuschliesen. Spätestens jetzt schlug mir das Herz bis zum Hals. Als er das Steuer wieder in der Hand hielt war mir schon um einiges wohler. Wir stiegen auf knapp 2500 Meter und hatten die Geröllebene unter uns liegen. Man konnte die verschiedenen ausgetrockneten Flussläufe erkennen, aber noch keine Linien. Auf einen Schlag änderte sich das Bild und man sah verschiedene Linien, die schnurgerade Richtung Horizont verliefen. Schon konnten wir die erste Figur bewundern, zwei Pfeile von gigantischen Ausmaßen. Damit jeder die Möglichkeit hatte, die Figuren zu fotografieren drehten wir einige Runden, wobei die 180 Grad Kurfen dem Magen einiges abverlangten. Als nächstes Stand der Astronaut auf dem Plan, der an einer Bergflanke zu sehen ist. Danach folgten weitere Figuren, unter anderem die Spinne, der Affe, der Kolibri, ein Wal, 2 Hände, ein Baum und ein Kondor. Fasziniert schauten wir aus dem Fenstern und fotografierten was das Zeug hielt. Da alles aber so schnell ging und man doch etwas genauer schauen musste, um die Figuren zu erkennen, konnten wir nicht alle verewigen. Nach gefühlten 5 Minuten flogen wir auch schon wieder zurück und landeten wohlbehalten auf dem kleinen Flugplatz. Beim Blick auf die Uhr sahen wir aber, das wir knapp eine Stunde unterwegs waren. Mich persönlich haben diese Bilder sehr beeindruckt, da bis heute niemand sagen kann, zu welchem Zweck diese Figuren und Linien angelegt wurden.

Die Linien entstanden im Zeitraum 200 v.C. bis 600 n.C. durch die Nazca Kultur. Die Figuren sind Scharrbilder, die in den Untergrund geritzt wurden. Die obere oxidierte Schicht der Geröllwüste wurde knapp 15 cm tief ausgehoben. Dadurch das hier eine der trockensten Stellen der Erde ist und fast kein Wind herrscht, konnten die Figuren bis heute überdauern. Entdeckt wurden Sie durch Zufall erst in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. Ganz großen Anteil an der Erhaltung der Linien hatte die Deutsche Maria Reiche, die es zu ihrer Lebensaufgabe machte, die Bedeutung der Linien zu erforschen. Der genaue Zweck ist bisher nicht bekannt, die Vermutungen reichen aber von einem Kalender bis hin zu Landebahnen für Auserirdische. Ich denke, das die Bedeutung nie eindeutig geklärt werden kann, da es von der damaligen Kultur keinerlei Aufzeichnungen gibt.

Wir geisterten nach unserem Flug noch etwas durch die verschiedenen Souvenirstände und stiegen dann in unseren Bus ein, um wieder Richtung Küste zu fahren. Die heutige Nacht sollten wir in der Nähe von Ica zubringen, da es morgen zu einem weiteren Höhepunkt, den Islas Ballestas bzw. Klein Galapagos gehen soll. Auf unserer Fahrt nach Ica konnten wir die immensen Auswirkungen des Erdbebens von 2007 noch sehen. Überall waren eingestürzte Häuser und Menschen in Zelten zu sehen. Viele Häuserwände wiesen große Risse auf. Es herrschte überall geschäftiges Treiben um die immernoch vorhandenen Schäden zu beseitigen. Nach 2 Stunden erreichten wir gegen Mittag dann Ica und kurz darauf unser Hotel. Es war ein kleines aber feines Schmuckstück am Rande der Stand. Hinter dem Hotel begann gleich eine riesige Sanddüne, von der wir ein kleines Andenken in eine Flasche abfüllten. Zur Begrüßung gab es einen Pisco Sour, den wir gerne entgegen nahmen :)

Zum Mittagessen sollte es etwas besonderes sein und so setzen wir uns in den Bus und fuhren los ins Ungewisse. Wir kurften duch ein paar Strassen und fuhren wieder aus Ica hinaus. Nach kurzer Zeit sahen wir um uns herum nur noch Sanddünen und dann tauchte vor uns ein kleiner Ort auf: die Oase Huacachina. man kam sich vor wie in 1001 Nacht. Eine kleine Oase mit Palmen, rundherum kleine Restaurants, man konnte Sandboarden oder mit einem Buggy über die Dünen düsen. Wir zogen es vor zuerst einmal etwas zu Essen. Danach bestieg ich zu Füß eine der Dünen, was eine recht anstrengende Sache war. Oben angekommen sah man weit und breit nur Sanddünen, ungefähr so muss es in der Sahara auch aussehen. Durch den starken Wind spürte man die Hitze, die hier herrschte, knapp 35 Grad, überhaupt nicht. Aber den feinkörnigen Sand merkte man recht schnell in Mund und Nase.

Alles in allem vertrieben wir uns knapp 3 Stunden lang hier die Zeit bis wir wieder ins Hotel zurück fuhren. Da Ica zu einer der ärmeren Gegenden das Landes gehört, wurde uns davon abgeraten Abends die Stadt aufzusuchen und so liesen wir den Tag und Abend dann gemütlich am Hotelpool ausklingen.
 
Die Bilder der Figuren bitte anklicken, ansonsten kann man nichts erkennen


eines der Flugzeuge, die die Linien überfliegen



Blick aus dem Flugzeug beim starten



Pfeil in der Wüste



der Astronaut



Affe



Kolibri



Spinne



Condor



die Oase Hucachina



 
11.03.08: 18 Reisetag, Isla Ballestas - Ayacucho

Gegen 9 Uhr erreichten wir die Küste und den Abfahrtsort unserer Exkursion zu den Islas Ballestas. Schon am Hafen waren einige Pelikane und andere Vögel zu sehen. Dank des Humboldstroms herrscht an der kompletten Küste von Peru eine wahnsinnige Artenvielfalt.

Wir durchsreiften ein paar kleine Souvenirshops und zogen es dann vor, noch schnell einen Kaffee zu geniesen. Die Abfahrt wär erst für 10 Uhr vorgesehen, so das wir noch genügend Zeit hatten. Die Fahrt zu den Islas Ballestas, die knapp 10 Kilometer vor der Küste liegen, wurde mit Motorbooten durchgeführt, die an die 30 Passagiere fassten. Mit dabei war auch ein Guide, der die Erklärungen auf Deutsch, Englisch und Spanisch hielt.

Kurz nach 10 ging es dann auch endlich los. Schnell ins Boot und die Schwimmweste an, damit wir auch gleich losdüsen konnten. Als erstes sahen wir uns vom Boot aus den berühmten Kandelaber an, ein Scharrbild auf einer Bergflanke, das nur vom Meer aus zu sehen ist. Am Ufer vor diesem Bild konnten wir auch die erste Kolonie Pelikane, an die 200 Tiere, sehen. Während der knapp 25 Minuten Fahrt zu den Inseln wurden wir immer wieder von Pelikanen und Möwen begleitet. Schon von weitem konnte man dann die Felsen der Inseln sehen. Schwarz ragten sie in den Himmel, doch beim näherkommen konnte man dann erkennen, das die schwarze Färbung nicht von den Felsen, sondern von den Vögeln kam!!! Soweit man die Insel überblicken konnte sah man nur noch Vögel. Die Luft über der Insel und auch das Meer davor war über und über mit den verschiednesten Vögel bevölkert. Die am meisten vertretenen Arten waren: Pelikane, Buntscharbenund Blaufuß-Tölpel. Mehrere Humboldt Pinguine tummelten sich auch auf den Felsen. Das Geschrei das hier herrscht kann man sich vorstellen. Auf diesen Inseln leben zwischen geschätzten 40 und 50 Tausend Tiere. Der geruch hier war auch gewöhnungsbedürftig, da die Insel natürlich über und über mit Guano bedeckt sind. Dieses guano wird sogar einaml im Jahr von den Peruanern geerntet und in alle Welt als Dünger verkauft. Bis auf diese Ernteaktionen ist das Betreten der Inseln verboten, weshalb die Tiere auch keine große Scheu an den Tag legten. Wir dümpelten ein bisschen vor den Felsen herum und fuhren dann eine Ecke weiter und sahen dann in einem Durchbruch an die 50 Seelöwen liegen. Hier staunten wir schon ganz schön, aber keine 100 Meter weiter trafen wir auf einen kleinen Strand, an dem sich an die 400 erwachsene und junge Tiere in der Sonne räkelten. Der Lärm durch das Gebrüll war nicht von schlechten Eltern :) Um uns herum schwammen verschiedene Seelöwen, teilweise mit ihren Jungtieren und leisen sich von uns überhaupt nicht stören. Insgesamt fuhren wir knapp eine Stunde um die Inseln herum und kamen aus dem Staunennicht mehr heraus. An allen erdenklichen Stellen entdeckten wir Vögel und Seelöwen. Ich konnte mich einfach nicht sattsehen und machte alleine hier an die 300 Fotos :) Viel zu schnell verging die Zeit und wir machten uns dann auch schon wieder auf die Rückfahrt. Wie durch ein Wunder hatte keiner von uns Bekanntschaft mit irgendwelchen Vogelexkrementen gemacht. Auch auf dem Rückweg wurden wir wieder von verschiedenen Pelikanschwärmen begleitet.

Wieder zurück im Hafen trafen wir uns dann wieder beim Bus und machten uns nochmals auf den Weg Richtung Hochland, denn es ging weiter nach Ayacucho. Bei ca 35 Grad ging es los und heute sollten wir das gesammte Spektrum des perunaischen Wetters kennenlernen. Unterwegs ging die Vegetation vom graubraun der Küste langsam wieder in ein sattes grün über die ersten regenschauer zogen übers land. Wir schraubten uns gemächlich von 0 Metern über dem Meer auf knapp 4500 Meter hoch und kamen dann doch wirklich noch in ein Schneetreiben. Innerhalb von 3 Stunden kamen wir vom hochsammer in den Winter. Nur dank der mitgenommenen Pullis und Jacken froren wir uns hier dann nichts ab. Der Schneefall dauerte nur ca 15 Minuten an und dann ging es auch schon wieder tiefer und es wurde auch wieder wärmer. Leider konnte ich die Fahrt nicht so wirklich geniesen, da ich mir einen parasiten eingefangen hatte und ich mich mit Bauchschmerzen und anderen unangenehmen Dingen rumschlagen musste. Aber ich war auf dieser Reise nicht der Einzige, bis auf eine Person musste da jeder mal durch. Als wir dann im Hotel ankamen legte ich mich auch zuerstmal aufs Ohr. Am Abend gingen wir dann zum Essen, aber über eine leichte Hühnerbrühe ging heute nichts mehr hinaus und auch diese musste eher ohne Appetit eingetrichtert werden. Naja, mal schaun wie es Morgen aussieht, notfalls mal einen Artz konsultieren.

Morgen steht ein Stadtrundgang auf dem Programm sowie die Besichtigung einer Alabasterschnitzerei und einer Teppichweberei.
 
Pelikane im Flug



der Candelaber



Blick auf die Islas Ballestas





Humboldt Pinguin



Seelöwen







Vogelmassen





Seehundmutter mit Jungtier



Inspiration für Hitchcocks Vögel ?