Ramsauer kritisiert «Kampfradler»

Ist nur ein Beispiel von vielen lästigen kleinen Ungereimtheiten im Bereich Fahrradverkehr. Und vieles davon ist so dermasen hirnlos...
Eine Straße mit parallel verlaufendem Radweg führt zu einer Ampel. Für die Autos schaltet die Ampel automatisch grün, als Radler muss ich drücken und warten - obwohl eine parallel Grünschaltung absolut problemlos möglich ist. Wenn ich also mit den Autos parallel auf dem Radweg fahre, dann fahre ich verbotenerweise aber völlig gefährdungsfrei bei rot drüber oder ich warte eine komplette Ampelphase, bis ich gnädigerweise auch grün bekomme, oder ich wechsle verbotenerweise vom Radweg auf die Straße und fahre mit den Autos über deren grüne Ampel.
Deswegen auch mein Vorschlag, dass Politiker sich im Alltag mit dem Rad bewegen sollen. Wenn diese Ampel auf dem Dienstweg des Herrn Bürgermeister läge, was glaubst du, wie schnell die Schaltung angepasst wäre...
 
Wenn ich morgens z.B. nach Stuttgart reinradle, dann kann ich sicher und regelkonform fahren auf den ausgewiesenen Wegen - und brauche rd. 5 - 10 Minuten mehr. Wenn ich entlang der Hauptstraße fahre bin ich schneller, habe aber das Risiko, an 4spurigen Straßen entlang zu kurbeln - oder etappenweise auf den meist kaum benutzten Gehweg auszuweichen. Und es kommt mir gar nicht so sehr auf die 5 Minuten an, ärgerlicher ist die deutliche Mehranstrenung auf dem regulären Weg wegen der engen Kurven, zusätzlichen Rampen und Bordsteinen, Benachteiligung bei den Ampeln...

Seh ich auch so. Hier in meiner Stadt ärgere ich mich immer über den schmalen 1m breiten Weg der dann auch noch genau neben den parkenden Autos verläuft und immer wieder fürchten muss das eine Autotür aufgeht....oder Hofeinfahrten etc. Es ist fast Lebensmüde einen Gehweg mit integrierten Radweg zu befahren. Dann muss man sich anhören, das man auch nicht mit 25-30km/h mit dem Rad fährt und selber Schuld sei wenn es dann zum Unfall kommt...
Ich persönlich fahre sicherer auf der Straße würde mich aber auf ein Fahrradfreundlichere Infrastruktur freuen. Anstatt die Autoindindustrie mit Millionen Subventionen zu unterstützen um "saubere Autos" zu bauen ginge es vielleicht mit besser ausbegauten radwegen in der Innenstadt sauberer zu. Aber das ist ein anderes Thema ;)
 
Umfrage: Jeder Dritte für Kennzeichenpflicht an Fahrrädern

Folgende News wurde am 17.04.2012 um 10:37:17 Uhr veröffentlicht:
Umfrage: Jeder Dritte für Kennzeichenpflicht an Fahrrädern
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Berlin (dts) - Angesichts hoher Unfallzahlen mit Beteiligung von Radfahrern ist rund jeder dritte Bundesbürger für eine Kennzeichenpflicht für Fahrräder. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag von "Auf einen Blick" (EVT: 19.04.2012) sprachen sich 30 Prozent für eine Kennzeichenpflicht für Fahrräder aus. 68 Prozent sind dagegen. Zwei Prozent der Befragten machten keine Angabe. Auffällig: Unter den älteren Menschen und bei Frauen ist der Wunsch nach einer Kennzeichenpflicht für Räder besonders groß. Von den über 60-Jährigen sprachen sich 40 Prozent dafür aus, 56 Prozent halten nichts von der Idee. Von den weiblichen Befragten befürworten 34 Prozent eine Kennzeichenpflicht, bei den Männern ist es nur jeder vierte. In der Gruppe der 14- bis 29-Jährigen findet die Kennzeichenpflicht die geringste Zustimmung: 78 Prozent lehnen sie ab, lediglich 22 Prozent sind dafür. Keine Unterschiede zeigten sich im Ost-West-Vergleich. Im Osten wie im Westen befürworten jeweils 30 Prozent den Vorschlag, Räder mit Nummernschildern auszurüsten.
 
Kennzeichnungspflicht für Räder ist doch lediglich eine weitere Einnahmequelle der Zulassungsstellen.
Und einer Kennzeichnungspflicht zieht dann sicher auch eine Pflichtversicherung mit sich...
 
Kennzeichen für Fahrräder läuft doch ins leere....

Ich radle mit einem billigen 50-€-Teil durch die Lande und ich werde wegen eines Verstoßes zu 200 € verknackt
- huups, mein Teil ist vor 2 Wochen geklaut woden, hat sich nicht gelohnt anzuzeigen, war eh billig -
- dann lass ich es von einem Kumpel am Bahnhof finden und bei der Stadt abgeben - und Schwups bin ich um das Knöllchen rumgekommen.

Nein, sinnvoller ist es unsinnige Regelungen gegen das Fahrrad abzuschaffen und den Fahrrädern mehr Rechte und mehr Platz einräumen.
Beispiele: Einbahnstraßen in Gegenrichtung freigeben, Fahrradstreifen an zweispurigen Innenstadtstraßen, diverse Brücken für Räder freigeben, Ampelschaltungen optimieren und 30er-Zonen zu Fahrradvorranggebieten umwandeln.
 
Wie soll man sich das vorstellen? Soll man per Gebühr ein Nummernschild in der Zulassungsstelle erhalten? Wie kann man ein Schild einem Rad eindeutig zuweisen? Was wenn ein Kennzeichen gestohlen wird? Kostet es womöglich sogar zusätzlich Versicherung? Alles Punkte die eine Umsetzung fast unmöglich machen.
 
Sofern das Kennzeichen der besseren Erkennung und Zuordnung dient, vor allem bei Vergehen im Strassenverkehr oder bei Unfällen bin ich ebenfalls dafür, unter der Vorraussetzung, dass es das Kennzeichen kostenfrei gibt, keine weiteren Steuern oder Bearbeitungsgebühren anfallen, die zuständige Behörde dafür sorgt, dass das Kennzeichen fachgerecht am Fahrrad angebracht wird und keine weiteren Versicherungskosten anfallen als bisher (also im Schadensfall die Privathaftplicht wie bisher auch greift).
Und für Mehrpersonenhaushalte sollte eine einmalige Anmeldung genügen, also dass man nicht alle Fahrräder einzeln anmelden muss, sondern dementsprechend für jedes Rad das gleiche Kennzeichen bekommt.
Bleibt noch offen, was mit den Kinderrädern geschieht^^

Also alles in allem, denke ich wird es unmöglich eine Kennzeichenpflicht für Fahrräder durchzusetzen.
 
Sofern [...] die zuständige Behörde dafür sorgt, dass das Kennzeichen fachgerecht am Fahrrad angebracht wird und keine weiteren Versicherungskosten anfallen als bisher. [...]


Wer soll das zahlen? Ich denke auch nicht das es durchsetzbar ist. Soll man dann auch Fahrräder beim Wohnungswechsel ummelden :LOL::LOL:
 
Technische Frage: Wo befestigt man das Kennzeichen bei z.B. Mountainbikes ohne Schutzblech? Braucht man 2 Kennzeichen, vorne und hinten? Wie groß sollen die Dinger denn sein, sie müssen ja - bei zig Millionen Fahrraädern - eindeutig zuordenbar sein und wie sieht es mit dem Mehrgewicht und der zusätlichen Metallkante aus, wenn man das Rad im Haus die Treppen hochträgt....
Nein, das ist unrealistisch und unausgegoren. Irgendwelche Freiheiten brauchen wir Menschen auch noch in Deutschland! Und wenn es nur die Freiheit ist, anonym radfahren zu können.
 
Genau - vollkommen bürokratisch und unnötig, ggf. für Verstöße gegen die StVO auch noch im Nachhinein belangt werden zu können... :evil::LOL:;)
 
Die nächste Stufe ist dann, dass wir das Gleiche auch noch für Fußgänger fordern - die verhalten sich ja schließlich genauso unverantwortlich im Straßenverkehr.

Ich bin an dieser Stelle gegen zu viel Überwachung!

Außerdem: Autofahrer machen einen Führerschein und unterziehen sich einer Prüfung mit der sie anchweisen, dass sie die Regeln können. Für Fahrradfahrer gibt es (noch) keine Führerscheinpflicht. Was machst du also mit einem Radfahrer, der die Regeln einfach nicht kennt und auch keinen PKW-Lappen hat?

Gebt den Radlern und den Fußgängern mehr Freiräume im innerstädtischen Straßenverkehr - und ein großteil der Probleme ist gegessen. Schaut doch mal in Länder mit deutlich höherem Fahrradfahreranteil - die haben erstaunlicherweise weniger Probleme als Deutschland - und auch keine Nummern.

Im Übrigen: Wenn ein Radler einen Unfall baut liegt er meistens am Boden - von daher sollte er dann auch zu belangen sein. Wenn er bei rot drüberwitscht und keinem was passiert - willst du ihn dann bestrafen um moralisch irgendwas gutzumachen?!?
 
Würdest Du das auch verallgemeinern auf alle Ordnungswirdrigkeiten und Straftaten? Wo kein Schaden da keine Strafe?

Marty

Nein, ich wollte natürlich das gleiche wie Ramsauer - ich wollte provozieren! Es ist doch völlig klar, dass wir hier für Recht und Ordnung sorgen müssen, und dass man einen Radler, wen er erwischt wird, genauso strafen muss/soll. Aber nun man realistisch: Wie viel - finanziellen und personellen - Aufwand willst du treiben, wenn ein Radler über eine rote Fußgängerampel fährt, weil die permanent schwachsinnig geschaltet ist?!? Natürlich ist er von der StVO her im Unrecht, aber hier einen eigenen Verwaltungsapparat aufbauen?!?

Der Effekt greift erst dann, wenn eine Kontrolle auch stattfindet, und dazu benötige ich Personal vor Ort. Und das kann den Radler ja dann auch sofort anhalten und abkassieren - wozu dann das KEnnzeichen?
 
Aber nun man realistisch: Wie viel - finanziellen und personellen - Aufwand willst du treiben, wenn ein Radler über eine rote Fußgängerampel fährt, weil die permanent schwachsinnig geschaltet ist?
Keinen, ich würde lieber Aufwand treiben für die Abstellung der Ursache.

Der Effekt greift erst dann, wenn eine Kontrolle auch stattfindet, und dazu benötige ich Personal vor Ort.
Richtig. Das aber stichpunktartig eingesetzt reicht aber auch.

Und das kann den Radler ja dann auch sofort anhalten und abkassieren - wozu dann das KEnnzeichen?
Weil man Radfahrer in der Regel nicht so einfach anhalten kann. Die sind flott und weg. Und es nützt auch nichts, die Polizei auf ein Fahrrad zu setzen, die müssten nämlich dann topfit sein, um keine Probleme zu bekommen. Und einen Fahrradkurier mal eben so zu verfolgen, dürfte schwierig sein.

Ich bin gegen ein Nummernschild, weil das unnötige Bürokratie mit sich bringt. Trotzdem erkenne ich auch ein Problem in der nachlassenden gesetzestreue deutscher Radfahrer.

Holland hat ein deutlich besseres Radwegenetz, aber auch deutlich bessere Radfahrer.

Marty
 
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Weil man Radfahrer in der Regel nicht so einfach anhalten kann. Die sind flott und weg. Und es nützt auch nichts, die Polizei auf ein Fahrrad zu setzen, die müssten nämlich dann topfit sein, um keine Probleme zu
bekommen. Und einen Fahrradkurier mal eben so zu verfolgen, dürfte schwierig sein.

Also als "Fahrradpolizist" sollte ich schon eine gewisse Fittness aufweisen - und dann muss der Radler erst mal die Traute haben und einen Fluchtversuch machen. Bei den Fahrradkurieren ist das am Allereinfachsten: Man kennt die Firma - die steht auf der Tasche - und kennt Zeit und Richtung. Ein Anruf bei der Firma und es ist klar, wer der Übeltäter ist. Sonst gegebenenfalls bei der Firma vorbeigehen und Gegenüberstellung, schlimmstenfalls mit der Androhung von Auflagen für die Firma. Dann hat man zwar hier viel aufwand, aber wenn die Firma eine Abmahnung erhalten hat wird sich das auch bessern.

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Holland hat ein deutlich besseres Radwegenetz, aber auch deutlich bessere Radfahrer.Marty

Vllt ist das Erste ja auch die Ursache vom Zweiten. Und im bergigen Stuttgart kommen natürlich auch noch ein paar andere Probleme dazu wie "höhere Geschwindigkeiten bergab..."
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist noch ein Stichwort zum Thema "Kampfradler" eingefallen: Wie viele Menschen kommen eigentlich jährlich durch Fahrradfahrer ums Leben?!? Oder sonst zu wesentlichem Schaden? In Berlin 2010 waren wohl 85% der Unfallverursacher von gemeldeten Unfällen PKW und LKW, die Radler immerhin bei 3,23%. Also stellt sich die Frage, obdas - gesundheitsfördernde und umweltbewußte - Radfahren tatsächlich als Buhmann im Straßenverkehrswesen herhalten soll - oder ob hier nicht ein gewisses MAß an Neid und Missgunst dem wendigeren und schnelleren Verkehrsteilnehmer entgegengebracht wird.

Link:
https://www.triathlon-tipps.de/medien_stoppt_eure_hetzkampagne_gegen_radfahrer_si_470.html
 
In der aktuellen "fairkehr" - Zeitschrift des VCD - steht als Bsp. in Berlin, dass bei mehr als der Hälfte der getöteten Radfahrer abbiegende LKW und PKW die Unfallverursacher! waren. Die Radler waren bei grün geradeaus gefahren! Kampfradler halt!