Ramsauer kritisiert «Kampfradler»

Und als Radler komme ich mir schon gelinde gesagt vera.... vor, wenn ein Radweg - mit zugehöriger Benutzungspflicht - auf dem Bürgersteig endet, und ich quasi absteigen soll, um meine dann wieder zu benutzende Fahrbahn zu erreichen.
Hmmm. wenn ich mir Wikipedia so anschaue:
Wenn ein als benutzungspflichtig gekennzeichneter Radweg praktisch nicht benutzbar oder unzumutbar ist, z. B. durch parkende Kraftfahrzeuge oder andere Hindernisse, Baustellen oder fehlende Schneeräumung, entfällt die Benutzungspflicht (vgl. LG Oldenburg, 29. Juli 1952, VkBl. 53, 190). Auf den Gehweg darf nicht ausgewichen werden, da dieser nur den Fußgängern vorbehalten ist.
In dem Videobeispiel wäre der Weg praktisch nicht zu benutzen und ich dürfte auf die Straße ausweichen.
Was mich an den Videos eigentlich stört ist, dass trotz teilweise sachlicher Gegenargumente bzw. Gegenfragen (in der Art: Wo sollen wir hier langradeln, da es unklar geregelt ist) von den Polizisten keine belastbare Aussage gibt, was korrekterweise zu tun ist (schieben ist hier keine Alternative, da greift eher § 2 Abs. 1 StVO und da steht drin, wir müssen auf die Fahrbahn).

Grundsätzlich ist es aber erkennbar, dass zumindest für Radfahrer sehr viele Regelungslücken oder Unklarheiten bestehen. Und da muss der Gesetzgeber halt mal endlich was machen.

anddie
 
Zuletzt bearbeitet:
schieben ist hier Alternative...

Und nun setze ich mal einen drauf: Ein Bekannter von mir ist nicht besonders gut zu Fuß. Deswegen fährt er mit einem Fahrrad mit tiefem Einstieg, schieben fällt ihm schwer. Was macht ein solcher Verkehrsteilnehmer, wenn er quasi nicht mehr weiter radeln darf?
 
Dieser Fall wird wahrscheinlich bei 99,99% aller Radfahrer auftreten... :wall:
Nein, wahrscheinlich nicht, aber überall wird über Barierrefreiheit geredet. Wir bauen in Schulgebäude Aufzüge für x Mio. Euro ein, weil vielleicht mal ein nicht gehfähiger Lehrer/Schüler an der Schule sein wird. Aber Straßenplaner sind nicht in der Lage, für ein paar Striche auf dem Boden und ein paar Schilder x Tausend Euro zu investieren.

ÜBrigens mal noch was für dei Autofahrerfraktion: Jeder Radler verkürzt eure Stauzeit - vgl.
25.03. : "]Neue Stau-Statistik: In dieser deutschen Metropole stehen Autofahrer am längsten
 
Hat sich schonmal jemand die neuen Regeln der StVO angeschaut, die seit Anfang April in Kraft getreten sind? Unter https://www.adfc.de/stvo gibts ne nette Übersicht.

Für mich interessant ist eigentlich die Regel zur Ampelbenutzung. Endlich nicht mehr auf die Fußgängerampel angewiesen sein.

anddie
 
Werden Alltagsradler in der neuen Richtlichnie jetzt als "kämpfende Rad Fahrende" oder als "Kampfrad Fahrende" oder als "Kampf Rad Fahrende" bezeichnet?

Wenn ich in Einzelverordnungen lese, dass man als Radfahrer/Autofahrer seine Geschwindigkeit "anpassen" oder "gegebenenfalls verringern" muss, dann denke ich: war das bislang nicht so? Das ist doch selbstverständlich, dass ich meine Geschwindigkeit den Verkehrsbedingungen anpasse und steht doch so ganz am Anfang in der StVO.
 
Letzte Woche nen Bericht über ne Fahrradstreife in Leipzig (?) gesehen.

In einer Schicht 67 Anzeigen wegen Rotlichverstößen.

Nicht übel.

gruss kelle!
 
Glaub ich sofort. HAben die auch mal ne entsprechende Streife bei Fußgängern durchgeführt? Bin letztens beim Befahren der Hauptstraße - mit Fahrradampel auf grün - beinahe in eine "Herde" Fußgänger gerauscht, die kollektiv bei Rot die Straße überqueren wollten...
 
Ich finde es immer bemerkenswerter, wie du aus Fehlverhalten anderer implizierst, sich selber außerhalb der Regeln bewegen zu dürfen. Der Grundtenor deiner Posts ist durch die Bank "sollen sich erstmal die anderen ändern, dann denke auch ich mal drüber nach!"

Sieh es doch endlich mal ein: den Derwisch mit Pedalen zu geben ist NICHT Notwehr, sondern gefährlich für den Radfahrer selber und andere Verkehrsteilnehmer, auch Kraftfahrer. Passive Fahrweise beinhaltet für mich primär, mir der Tatsache bewusst zu sein, dass andere Verkehrsteilnehmer IMMER und ZU JEDER ZEIT vorsätzlich oder unbewusst Fehler begehen können. Es ist mir herzlich egal, ob ein Radfahrer bei Rot über die Ampel fährt oder ein Fußgänger geht - wenn ich in sie 'reinfahre, gibt es im besten Fall gebrochene Knochen. Das gilt auch, wenn ich selber mit dem Rad unterwegs bin. Und ein "selbst Schuld" hilft weder mir noch dem Opfer.

Sicher sollte man auch Fußgänger kontrollieren. Aber ebenso wie die Fußgänger sollten Radfahrer nicht kontrolliert werden müssen. Für mich ist das eine Frage des Selbstschutzes und des gesunden Menschenverstandes, dass man als offensichtlich schwächste Teilnehmer im Straßenverkehr wenigstens selber auf die grundlegenden Verkehrsregeln achtet.
 
Danke. Wir haben's halt eilig.
Gilt das auch für die Radfahrer, die sich - in letzter Zeit wieder häufiger - auf Autobahnen verirren? :think:

Die sollten übrigens froh sein, das die "Pussy von Autofahrer" Verkehrsfunk hört - ist ihrer Lebenserwartung wahrscheinlich äußerst zuträglich... :wall:
 
Bin letztens beim Befahren der Hauptstraße - mit Fahrradampel auf grün - beinahe in eine "Herde" Fußgänger gerauscht, die kollektiv bei Rot die Straße überqueren wollten...
Auf Fussgänger muss immer gesondert Rücksicht genommen werden, besonders an Fussgängerüberwegen. Da gibt es einen Berg Urteile zu...
Und wenn du beinahe in die Gruppe "gerauscht" wärst, dann warst du beinahe zu schnell.

Ansonsten kann ich mich Darkkurt nur anschließen und auf §1 StVO hinweisen. Der gilt für dich genauso, wie für alle anderen...

wie die Pussy von Autofahrern.
Wenn ein Auto einen Unfall mit einem Radfahrer hat, wer liegt denn dann wie die Pussy am Boden? :roll:
Und was hat Verkehrsfunk mit roten Ampeln zu tun? :think:

Gruß Aru
 
Ich finde es immer bemerkenswerter, wie du aus Fehlverhalten anderer implizierst, sich selber außerhalb der Regeln bewegen zu dürfen. Der Grundtenor deiner Posts ist durch die Bank "sollen sich erstmal die anderen ändern, dann denke auch ich mal drüber nach!"....

Mag sein, dass es das impliziert, Tatsache ist, dass ich mich sehr wohl an die Regeln halte, schon aus Eigenschutz. Aber es ärgert mich halt immer maslos, wenn die Radfahrer ständig als die Alleinschuldigen hingestellt werden. Und interessant wäre es schon, wie viele Fußgänger so im Laufe einer Streife erwischt würden...

Radweg durch Stuttgart - Aktuell durch 3 "Leitungsabdeckungsrampen" verbaut - nicht mal Warnschilder dran. Aber klar, als Radler kann man da ja drüberhüpfen, auf Tempo 5 drosseln oder sogar absteigen. Ich will ja gar nicht von A nach B, ich fahr aus reinem Spass hier rum. Wer will es einem verdenken, wenn man andere Wege sucht?
 
Aber es ärgert mich halt immer maslos, wenn die Radfahrer ständig als die Alleinschuldigen hingestellt werden.
Das macht doch keiner. Im Gegenteil...

Aber natürlich hat ein Radfahrer im Verkehr auch die selben Pflichten wie jeder andere Teilnehmer auch. Nur viele Radfahrer meinen halt, sich mit z.T. fadenscheinigen Begründungen, davon ausnehmen zu können.

Radweg durch Stuttgart - Aktuell durch 3 "Leitungsabdeckungsrampen" verbaut - nicht mal Warnschilder dran. Aber klar, als Radler kann man da ja drüberhüpfen, auf Tempo 5 drosseln oder sogar absteigen.
Sorry, aber wenn du mir das als Autofahrer erzählst, wird mir das kaum ein müdes Lächeln abringen. ;) Trotzdem verstehe ich, daß es dich als Radfahrer stört...

Aber jeder hat im Verkehr sein Kreuz zu tragen. Aber mit etwas mehr Rücksicht und weniger "Protesthaltung" (bei allen Teilnehmern) wäre es für jeden auch einfacher.

Gruß Aru
 
Gilt das auch für die Radfahrer, die sich - in letzter Zeit wieder häufiger - auf Autobahnen verirren? :think:
Alles nur zum Wohle aller Verkehrsteilnehmer. Wenn - in letzter Zeit wieder häufiger - Geisterfahrer auf der Autobahn unterwegs sind, dann merken diese spätestens dann, wenn sie ein Fahrradfahrer erblicken, dass da was nicht stimmt.

Und was hat Verkehrsfunk mit roten Ampeln zu tun? :think:
Nix, aber mit Verkehrskontrollen. Schließlich warnt der Verkehrsfunk Autofahrer vor selbigen.

Meine Fresse, ist ja hier fast so eine verbissene Debatte wie bei Themen wie Atomstrom oder Beschneidung. :mrgreen:
 
Radweg durch Stuttgart - Aktuell durch 3 "Leitungsabdeckungsrampen" verbaut - nicht mal Warnschilder dran. Aber klar, als Radler kann man da ja drüberhüpfen, auf Tempo 5 drosseln oder sogar absteigen. Ich will ja gar nicht von A nach B, ich fahr aus reinem Spass hier rum. Wer will es einem verdenken, wenn man andere Wege sucht?

Drei Stück? Das ist ja echt tragisch...

Mal im Ernst, soll dann auch jeder Motorradfahrer "andere Wege" nehmen, weil ihn die Baustellen mit den Fahrbahnabsätzen beim Asphaltabfräsen stören? Jeder muss im Verkehr mit gewissen Behinderungen rechnen und leben. Vom Fussgänger, der mit gewissen Absätzen in den Gehwegen leben muss, über die Kabelbrücken bis hin zu Baustellen oder Schlaglöchern.

Dass sich Fahrradfahrer dann eigene Wege suchen ist genauso falsch wie die Meinung vieler Radler, dass die roten Ampeln eher Hinweise sind oder, dass man sich überall mal mit durchschlängeln kann und die anderen Rücksicht nehmen müssen. Gleiches gilt natürlich auch für Verkehrsregelmissachtende Autofahrer und Fussgänger.

Wenn sich alle weitestgehend an die bestehenden Regeln hielten, liefe es auch rund und keiner müsste so sehr die Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer predigen. Man mag ja als 68er oder generell renitenter Mensch auch noch so gegen Regeln sein, aber das Schöne an ihnen ist, dass sie Abläufe zwischen tendenziell egoistischen Individuen problemlos machen.
 
Meine Frau hat mal zu einer "Innenstadtgruppe" bei der Polizei gehört. Die haben den ganzen Tag in der Fussgängerzone Streife gelaufen. Rote Ampeln waren dabei Thema, egal ob Fussgänger, Fahrradfahrer oder Autofahrer. An manchen Tagen tat ihr vom vielen Schreiben der Arm weh... Und natürlich hatte jeder eine Ausrede...

Autofahrer: Das war noch Gelb...
Fahrradfahrer: Ich kann doch nicht an jeder Ampel halten, für uns gibts ja keine grüne Welle...
Fussgänger: Es kam doch gerade kein Auto...

Nette Geschichten von Müttern mit Kinderwagen und zwei Kleinkindern daneben, die auf der Mitte der Fahrbahn der B7 stand (in der Stadt)... bis dahin war sie gekommen, dann kam Verkehr von beiden Seiten... und sich dann wild aufregte, warum der Polizei das nicht gefällt, 30 Meter neben einer Ampel.

Sie schreibt irgendwann ein Buch drüber, meint sie.

Marty
 
Drei Stück? Das ist ja echt tragisch...

Tragisch nicht, aber tierisch lästig - va. wenn der Parallelweg eben nicht betroffen ist - aber eben für mich als Nutzer verboten.
Der Unterschied zu motorisierten Fahzeugen ist der, dass man als Radfahrer eben nicht so geschwind von 5 wieder auf die 25 beschleunigt. Das ist weniger eine Zeit- sondern mehr eine Konditionsfrage. Und dann ist 3 Mal hintereinander eben mindestens 2 x zu viel.

...

Wenn sich alle weitestgehend an die bestehenden Regeln hielten, liefe es auch rund und keiner müsste so sehr die Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer predigen. ...

Da muss ich dir leider als Radfahrer wiedersprechen. Da wirst du von Autos oft so dermaßen "an die Wand gefahren", blockiert, übersehen; des weiteren von Fußgänger(gruppen) ignoriert, überhört und durch dubiose Laufwege an der Weiterfahrt gehindert... Wenn man nicht permanent quasi für alle anderen Verkehrsteilnehmer mitdenkt ist man so gut wie verunfallt.

Meine Frau hat mal zu einer "Innenstadtgruppe" bei der Polizei gehört. ...
...
Sie schreibt irgendwann ein Buch drüber, meint sie.

Da kauf ich mir ein Exemplar von :D
 
Da muss ich dir leider als Radfahrer wiedersprechen. Da wirst du von Autos oft so dermaßen "an die Wand gefahren", blockiert, übersehen; des weiteren von Fußgänger(gruppen) ignoriert, überhört und durch dubiose Laufwege an der Weiterfahrt gehindert... Wenn man nicht permanent quasi für alle anderen Verkehrsteilnehmer mitdenkt ist man so gut wie verunfallt.

Ich habe extra geschrieben, dass sich JEDER weitestgehend an die Regeln halten soll. Und es ist nunmal auch eine Regel zu schauen, ob beim Abbiegen nicht auf dem Fahrradweg ein Radfahrer ankommt... uns viele Dinge mehr. Wenn dann Fahrradfahrer auch nicht auf Gehwegen fahren und Fussgänger auch nicht quer über die Strasse rennen, leistet jeder einen Beitrag zum entspannteren Fortkommen aller ;)

Als Fahrradfahrer kommt man in Deutschland ja auch noch vergleichsweise gut weg. Richtig schlimm wird es auf Malta :D Und glaub mir, ich fahre viel mit dem Auto, aber bin auch mal mit dem Rad unterwegs und kenne auch die Situationen, die Du beschreibst. Es wird nur nicht besser, wenn man sich selbst auch nicht an Regeln hält...