Nein, warum. Chicago hat sich halt als grösster Handelsplatz dafür entwickelt. So wie in Stuttgart halt die meisten Optionsscheine in Deutschland gehandelt werden.Hätte noch eine Frage: du sagst, dass solche Goldfutures heute noch in Chicago gehandelt werden.
Heißt das, dass diese sonst heutzutage bedeutungslos sind?
Ich vermute, der Handel mit Optionen dürfte den mit Futures mittlerweile übersteigen. Optionen haben nicht das Problem, dass man Margins hinterlegen muss, weil ja Futures das Risiko beinhalten, nachschiessen zu müssen. Optionen zahlt man beim Kauf, löst man sie nicht ein, ist das Geld halt weg.Dass der Großteil des Goldhandels im Prinzip wie Aktien abläuft (nur mit sehr viel mehr Spekulation ganz offensichtlich), ist mir nun einigermaßen klar, aber sind solche Futures heute noch wichtig?
Ein Hedger ist eigentlich jemand, der gerade Gold besitzt und den Kurs absichern (hedgen) möchte. Der geht dann verkauft dann einen Future auf exakt die vom ihm gehaltene Goldmenge. Besitzt er 100 Unzen, geht er einen Future short. Damit ist ihm der aktuelle Wert sicher, solange er das Gold und den Future besitzt.Hedger ist denke ich jemand, der z.b. in einem Jahr physisches Gold besitzen wird und von einem fallenden Kurs ausgeht, also sein Gold vertraglich verkauft, um einen höheren Preis zu erzielen
Da wird nichts "weiterverkauft". Es gibt einen Mittler, nämlich die Börse. Die ist bei Futures in 99,99% der Vertragspartner. Wenn man short geht, dann gegen die Börse, geht man long, dann ebenfalls gegen die Börse. Für die Börse ist das ein Geschäft, weil die an den Gebühren verdienen und sich die short- und Long-Positionen meist gegenseitig aufheben in der Summe.Doch dieser Hedger hat ja dann wirklich Gold zur Verfügung. Der Spekulant will dieses ja aber eigentlich gar nicht und verkauft es sofort weiter, der nächste wird dieses Gold wahrscheinlich wieder weiterverkaufen, etc.
Ein Spekulant geht entweder short oder long. Beides würde keinen Sinn machen.
Wieso gehört es ihm nicht mehr? Es gehört ihm erst dann nicht mehr, wenn die Laufzeit des Futures abläuft und er noch immer short ist. Dann muss er liefern oder einen Barausgleich bringen.Was macht der Hedger also nun mit diesem Gold? Hat er dieses Gold lagernd bei sich zu Hause (bzw. in seinem Lager), obwohl es ihm gar nicht mehr gehört?
Die gibt es noch, aber nicht mehr in der Zahl wie früher. Heute nenne ich sie eher "Abgreifer". Man sucht kleinere Börsen ab nach Limit-Ordern, die von den laufenden Kursen an anderen Börsen überholt werden. Wenn z.B. in Bremen jemand eine kleine Aktie verkaufen will mit Limit und diese Order da lange steht, kann es passieren, das an anderen Börsen eine Order mit höherem Kauflimit reinkommt. Das nutzen die aus. Ich denke, dass ist ein kleines Zusatzgeschäft für die Brokeredit2: Eine Frage hätte ich noch.. Gibt es heute noch Arbitrageure, oder haben diese im Zeitalter des Internets eher ausgedient? (wo Preisunterschiede in sekundenschnelle auf der ganzen Welt bekannt sind)
Marty