Ist die BRD eigentlich noch demokratisch?

Demokratie - ob direkt oder indirekt - funktioniert nun mal ausschließlich durchs mitmachen. Bei Wahlbeteiligungen unter 50% - AUCH bei Volksentscheiden - kann man nur sagen, das jeder in punkto Demokratie die Schnauze halten sollte, der seinen Hintern nicht ins Wahllokal trägt!
 
Weil Demokratie bedeutet das alle Macht beim Volk liegt. In Deutschland hat der Bürger aber keine Macht die darüber hinausgeht sich seinen Herrscher auszusuchen
Typischer Fehler.
Die Macht liegt beim Volk, aber ausgeübt wird sie nicht vom ganzen Volk, sondern von seinen Vertretern.
Das Athenische Modell (die ganzen Nichtwähler wie Sklaven, Frauen, Fremde etc. wollen wir mal auslassen) ist ja auch schwer reibungslos umzusetzen, sobald man mal eine bestimmte Marke überschritten hat - sagen wir eine Viertel Million. Ab da an wird es wirklich *eng* auch auf dem größten Platz.
 
[...] Bei Wahlbeteiligungen unter 50% - AUCH bei Volksentscheiden - kann man nur sagen, das jeder in punkto Demokratie die Schnauze halten sollte, der seinen Hintern nicht ins Wahllokal trägt!
Wer nicht wählen geht, verteilt seine "Stimmmacht" gleichmäßig auf all jene, die wählen gehen.

Wenn jemandem der Ausgang einer Wahl völlig egal ist (im Falle einer Bundestagswahl also auch, ob eine radikale Randpartei 100% der Stimmen auf sich vereinigen kann), dann geht er nicht zur Wahl. Damit wird kein Wahlergebnis verfälscht, sondern zwischen jenen entschieden, die sich dafür interessieren.

Deswegen muss man aber nicht "die Schnauze halten".
 
Wer nicht wählen geht, verteilt seine "Stimmmacht" gleichmäßig auf all jene, die wählen gehen.

Wenn jemandem der Ausgang einer Wahl völlig egal ist (im Falle einer Bundestagswahl also auch, ob eine radikale Randpartei 100% der Stimmen auf sich vereinigen kann), dann geht er nicht zur Wahl. Damit wird kein Wahlergebnis verfälscht, sondern zwischen jenen entschieden, die sich dafür interessieren.

Deswegen muss man aber nicht "die Schnauze halten".

Wer, wie du ganz richtig sagst, auf die Macht seiner Stimme verzichtet, der lässt sich regieren - faktsich ist es für ihn egal, ob er in einer Monarchie, einer Diktatur oder eben in einer Demokratie lebt, an der er nicht Teil nimmt.

Wenn er damit zufrieden ist - in Ordnung. Dann soll er sich regieren lassen und gut ists.

Wer aber auf dieses RECHT verzichtet, der sollte sich gefälligst auch nicht darüber beschweren, dass es nicht nach seinen Wünschen läuft.
 
Jetzt stellt sich mir die Frage: Ist die BRD überhaupt noch demokratisch?

Ja,
denn alle vier bzw. fünf (EU-Wahl) Jahre dürfen wir wählen gehen.

Aber ich bin ebenfalls für mehr Demokratie, d.h dass wir über einzelne Beschlüsse auch noch abstimmen dürfen und dass diese Beschlüsse nicht nur ein paar Leute ganz oben an der Spitze einfach so erlassen dürfen.
 
was hat das mit viel Freizeit zu tun?

Im Jahr, so habe ich durch google gefunden, werden auf Bundesebene um die 2000 Gesetzte verabschiedet.
Sich damit zu befassen und zur Abstimmung zu gehen, ist nen Full-Time-Job.

Ich meine ja auch nicht, dass wir über alles Mögliche abstimmen, sondern halt nur über Sachen die auch von Belang sind.

Wer definiert, was von Belang ist?

Für mich sind Änderungen der Lenkzeiten von LKW Fahrern nicht direkt von Belang, da ich weder ne Spedition habe, noch mich täglich auf Autobahnen aufhalte.

Für mich sind z.B. Regelungen für Bildschirmarbeitsplätze oder Bestimmungen zum Datenschutz in der IT von direktem Belang.
Beides ist für einen Erntehelfer wohl eher weniger von Belang.

Wo willst Du da also eine Grenze ziehen?

gruss kelle!