Israel will zehntausende Schwarzafrikaner in Lager sperren und ausweisen

Zunächstmal gilt für mich, daß Israel ein souveräer Staat ist (von der UN anerkannt) und sich deshalb aussuchen kann, wen es im Land haben will und wen nicht, solange das gesetzlich geregelt ist. Jeder andere Staat tut das genauso, auch Deutschland hat da seine Gesetze.
Der Sudanesen, die sich illegal im Land aufhalten?
Du kennst Dich doch in Israel aus. Sind die bei SN erwähnten "70.000 Schwarzafrikaner allein in Tel Aviv" denn alle Sudanesen? Wie, wann und warum sind die nach Israel gekommen?

Sudanesen könnten in Deutschland ja politisches Asyl beantragen - immerhin wird der Staatschef des Sudan international per Haftbfehl des UN-Strafgerichts gesucht. Gibt es in Israel kein politisches Asyl? Wenn doch, wer kann das aus welchen Günden beantragen? Wie sieht es mit ner Anerkennungsquote aus?

Daß die Wortwahl des israelischen Innenministers panne ist, darüber sind wir uns schnell einig. Ich hab generell ein Problem damit, wenn Flüchtlinge (aber auch andere)"in Lager gesperrt" werden sollen, und nicht nur wg. der KZs früher.
 
Du kennst Dich doch in Israel aus. Sind die bei SN erwähnten "70.000 Schwarzafrikaner allein in Tel Aviv" denn alle Sudanesen? Wie, wann und warum sind die nach Israel gekommen?

Soweit man den offiziellen Mitteilungen glauben kann ist die Gesamtanzahl afrikanischer Flüchtlinge ca. 70.000. Diese konzentrieren sich aber hauptsächlich rund um und in Tel Aviv. Dabei sind es Leute aus dem Sudan, Eritrea und der Elfenbeinküste. Die arbeiten dort und haben auch befristete Aufenthaltsgenehmigungen. Laufen diese ab können sie wieder verlängert werden. Genau das hat man jetzt aber zum ersten Mal bei hunderten Sudanesen nicht gemacht und schiebt diese ab.

Sudanesen könnten in Deutschland ja politisches Asyl beantragen - immerhin wird der Staatschef des Sudan international per Haftbfehl des UN-Strafgerichts gesucht. Gibt es in Israel kein politisches Asyl?

Das ist etwas anderes als in Deutschland. Die Sudanesen werden nicht als Flüchtlinge behandelt, die Eritreer schon bzw. noch denn momentan wird an einer Lösung gearbeitet, auch diese Flüchtlinge wieder in ihr Heimatland abzuschieben. Theoretisch hätte man die Menschen auch nach Ägypten zurückschicken können, hat das aber aufgrund der Sicherheitslage auf dem Sinaii nicht getan. Asyl bekommt man in Israel zumindest als Afrikaner nicht - in 10 Jahren wurden nur einer handvoll Afrikanern der Asylantrag gewährt.

Ich hab generell ein Problem damit, wenn Flüchtlinge (aber auch andere)"in Lager gesperrt" werden sollen, und nicht nur wg. der KZs früher.

Solange der Sicherheitszaun zu Ägypten nicht fertig ist kommen täglich neue Menschen aus Afrika nach Israel. Die Formulierung mit "Lagern" halte ich für etxrem übertrieben und sowieso nicht machbar. Israel ist so ein kleines Land, da findet man die, die man sucht, ziemlich schnell.
 
Selbst jüdische Schwarzafrikaner sind "ungebetene Gäste", obwohl ihnen ja auch das Recht als Jude nach Israel zu(rückzu)kehren bereitstehen müsste. Aber leider sind sie vielen Orthodoxen einfach nicht "rein" genug, sieht man ja schon an der Hautfarbe....:ugly:
Klassische Fremdenfeindlichkeit gepaart mit Rassismus, nur dass das nicht vielen stört, Begründung: einfach mal in meine Signatur den letzten Teil durchlesen....

Was manche hier probieren ist das von mir genannte in eine etwas politische "korrektere" Ansicht zu schieben wie komerzhasi dass macht. Der ja jene Aussagen des Innenministers als durch die Thora gegebenes "Recht" ansieht. Und dann verharmlosende Vergleiche mit Deutschland sucht und zieht.

Aber wie ich schon sagte, ein Unrecht kann nie ein anderes Unrecht legitimieren.
 
Selbst jüdische Schwarzafrikaner sind "ungebetene Gäste", obwohl ihnen ja auch das Recht als Jude nach Israel zu(rückzu)kehren bereitstehen müsste.

Falsch! Jüdische Einwanderer aus Afrika bekommen sofort einen israelischen Pass und sind Staatsbürger. Operation Moses und Salomon sind Beleg für die israelische Staatsräson.

Das Problem "ungebetener Gäste" ist kein israelisches sondern ein gesellschaftliches weltweit. Kennste doch bestimmt noch aus Deiner NoGo-Area im Osten ;)
Darum stellt sich mir immer die Frage, warum ausgerechnet bei den Israelis um solch einen Fliegenschiss so ein Hype gemacht wird.
 
Auch z.B. Türken oder auch andere Migranten leben in Deutschland zu einem gewissem Teil mit einem deutschem Pass und trotzdem müssen sie sich etwaigen Jagdszenen gegenüberstehen, bzw. durch die NSU nicht nur Jagd sondern direkt die Tötung. Wäre mir neu dass dies auch nur im entferntesten so einen "kleinen Hype" erlangte wie das Vorgehen in Israel. Dachte da hat es schon mehr Kritik und nicht nur in Deutschland gegeben, und zwar zu Recht. Und bei diesem Thema hast doch sicher auch nicht gesagt, ach kommt die armen kleinen ewiggestrigen wollen doch nur spielen und ist nicht so schlimm mit den paar Toten.
Aber bei manchen Staaten ist eben jene Kritik eben nicht "angemessen" genug, man sollte davor kuschen anstatt etwaige Probleme anzusprechen.

Somit Pass != keine Fremdenfeindlichkeit und Rassismus

Gerade die Äthiopischen Juden die nach Israel kamen, könnten Dir mehrere Geschichten erzählen dass ein isr. Pass selbst mit Kenntlichmachung das man Jude ist, nichts ist, wenn man im Auge der Orthodoxen nicht "reinlich" genug ist. Sprich nicht "käsig" genug ausschaut.
 
Ich hab mich mal ein bisschen schlau gelesen wie das mit den Schwarzafrikanern in Euro eigentlich ist. Dabei fällt sehr schön auf das unsere Medien wenig bis überhaupt nicht über die Pläne unserer Regierung berichten diese Menschen mit ihren Kindern zusammen in Sammellagern und Gefängnissen festzuhalten berichten.
Zurzeit soll die Inhaftierung von Flüchtlingen in Europa in unsere Gesetze fest verankert werden. Einige Menschenrechtsorganisationen haben Aktionen gestartet dies zu verhindern.
Also wer gibt uns das Recht Israel zu kritisieren wenn wir das selbe machen?

https://www.flucht-ist-kein-verbrechen.de/
 
Also wer gibt uns das Recht Israel zu kritisieren wenn wir das selbe machen?

Die meisten hier kritisieren ja eher das wie und nicht das überhaupt. Also auch, wie es nach außen kommuniziert wird von Israel.

Die Wenigsten haben hier (so wie ich es raus lese) bemängelt, dass ein Staat mit Rücksicht auf seine eigene Bevölkerung den Flüchtlingsstrom steuert. Weil ansonsten geht es allen schlecht, wenn das nicht koordiniert wird. Und wenn Länder zerbrechen, denen es vorher gut ging gibt es wieder Konfliktpotentiale, deren Folgen man nicht ausmalen möchte.
 
Darum stellt sich mir immer die Frage, warum ausgerechnet bei den Israelis um solch einen Fliegenschiss so ein Hype gemacht wird.
Alles ist relativ, wie Einstein uns lehrte. Israel hat lt. Wiki 7,77 Mio. Einwohner, und wenn dann 70.000 Leute rausgeschmissen werden sollen, sind das ca. 0,9 %. Umgerechnet auf Deutschland (81,859 Mio. EW, wieder lt. Wiki) wären das 737.000 Leute, die Deutschland verlassen sollten. Ich find das schon nennenswert. Frankfurt am Main hat (und wieder lt. Wiki) nur 679.664 Einwohner. Tel Aviv (in der SN genannt) hat (nochmal lt. Wiki) 390.300 Einwohner. 70.000 weniger wären also fast 18 % Schwund.
 
Alles ist relativ, wie Einstein uns lehrte. Israel hat lt. Wiki 7,77 Mio. Einwohner, und wenn dann 70.000 Leute rausgeschmissen werden sollen, sind das ca. 0,9 %. Umgerechnet auf Deutschland (81,859 Mio. EW, wieder lt. Wiki) wären das 737.000 Leute, die Deutschland verlassen sollten. Ich find das schon nennenswert.

Interessant bei dieser Angelegenheit ist, dass die Abgeschobenen vor der Abschiebung ein Angebot ausgeschlagen haben, das 1300$ und ein Flugticket in die Heimat beinhaltet wenn sie das Land freiwillig verlassen.
 
ok, von 1300 $ kann man im Sudan sicher ne Weile lang (über)leben. Wie gut und wie lange, weiß ich nicht. Diese Leute haben ja in Israel gearbeitet, wenn ich das richtig verstanden habe - da wird also wohl nochmal Geld dazukommen, das sie "mitnehmen" können.

Zeigt (mir) daß ihnen ein Leben in Israel lieber ist als im Sudan. Könnte Israel ja durchaus als Kompliment auffassen. Lästereien seitens der Sudanesen gegen Israel/Juden allgemein sind nicht bekannt? Ich mein, so Sprüche, wie hier gelegentlich von "Türken" zu hören sind á la "ey, Türkei viel besser wie Deutschland!", aber dann hier und nicht dort leben wollen.
 
Zeigt (mir) daß ihnen ein Leben in Israel lieber ist als im Sudan. Könnte Israel ja durchaus als Kompliment auffassen.

Nach "aussen" gibt sich selbst die ultra-konservativ Rechte in Israel gern als weltoffen und maximal tolerant. ;)
Aber Fakt ist, dass für Flüchtlinge aus Afrika das "gelobte Land" den Namen auch verdient.

Lästereien seitens der Sudanesen gegen Israel/Juden allgemein sind nicht bekannt? Ich mein, so Sprüche, wie hier gelegentlich von "Türken" zu hören sind á la "ey, Türkei viel besser wie Deutschland!", aber dann hier und nicht dort leben wollen.

Sowas hört man in Israel öfter als man denkt. Allerdings nicht von den Flüchtlingen sondern den PalArabern mit israelischem Pass.