Sammelthread Israel stürmt "Solidaritätsflotte"

Ich denke, dass es für eine abschließende Beurteilung viel zu früh ist, da wesentliche Bedingungen jedenfalls mir bislang unklar sind.

Einige Fragen stellen sich mir:

Ist die Seeblockade völkerrechtlich legitim?

Wenn ja, ist deren Durchsetzung bereits in internationalen Gewässern (?) zulässig?

Wenn ja, ist die Methode eines Boardings wirklich das verhältnismäßige Mittel diese durchzusetzen?

Wenn man bereits davon ausging, dass Gegenwehr, sei sie nun friedlicher Natur oder nicht, erwartet hat, hätte man nicht vor einem Boarding mal versuchen können mit Einverständnis der Besatzungen das Schiff zu betreten?

Die deutsche Küstenwache, bzw. der Zoll betritt auch häufig Schiffe auf diese Weise, statt sich ungefragt per Helikopter abzuseilen...

Das Gebot der Verhältnismäßigkeit gilt meines Wisses auch im Völkerrecht. Hätte es wirklich keine mildere Mittel gegeben, die Flotte am Einlaufen in einen Hafen im Gaza-Streifen zu hindern?

Und schließlich: Warum gibt es eigentlich immer noch keinen Kontakt zu den (teilweise prominenten) Besatzungen / Passagieren der Schiffe? Warum werden Sattelitentelefone konfisziert oder gesperrt?

In Anbetracht dieser Überlegungen denke ich eher an eine Überreaktion der Israelis, behalte mir aber eine andere Betrachtungsweise nach Beantwortung der offenen Fragen vor...
 
Ist die Seeblockade völkerrechtlich legitim?

Ja ist sie da es einen bewaffneten Konflikt zwischen Israel und der in Gaza herrschenden Hamas gibt.

Wenn ja, ist deren Durchsetzung bereits in internationalen Gewässern (?) zulässig?

Yep. Auch das ist gedeckt wenn ein Bruch der Blockade das offensichtliche Ziel ist.

Wenn ja, ist die Methode eines Boardings wirklich das verhältnismäßige Mittel diese durchzusetzen?

Nun ja. Rammen wäre ne Alternative gewesen. Auch ein Torpedoangriff hätte sicherlich geholfen. Schlussendlich ist das Boarding für alle Beteiligten die beste Variante.

Wenn man bereits davon ausging, dass Gegenwehr, sei sie nun friedlicher Natur oder nicht, erwartet hat, hätte man nicht vor einem Boarding mal versuchen können mit Einverständnis der Besatzungen das Schiff zu betreten?

Na Du bist ja lustig :biggrin:
Das die Schiffe durch die IDF aufgebracht werden wenn sie in Richtung Gaza weiterfahren, wurden diesen Deppen mehrfach mitgteilt. Das bestätigen selbst die "FreeGaza"-Honks in ihren "Live"-Berichten.
Da war nix mehr mit "Einverständnis" einholen.
Zum anderen waren diese "Aktivisten" [komischerweise nur auf dem einen Schiff] bestens auf diese Gewalteskalation vorbereitet und wollten sie auch. Zwillen, Murmeln, Eisenstangen, Gasmasken sprechen da nicht für "sich unvorbereitet verteidigen zu müssen". Muss wohl der "Schwarze Block" des "FreeGaza-Movements" gewesen sein. :ugly:

Die deutsche Küstenwache, bzw. der Zoll betritt auch häufig Schiffe auf diese Weise, statt sich ungefragt per Helikopter abzuseilen..

Wie gerade geschrieben. "Ungefragt" trifft hier definitiv nicht zu.

Das Gebot der Verhältnismäßigkeit gilt meines Wisses auch im Völkerrecht. Hätte es wirklich keine mildere Mittel gegeben, die Flotte am Einlaufen in einen Hafen im Gaza-Streifen zu hindern?

Möchtest Du Dir [und mir] die Frage vielleicht beantworten?
Ich hab nämlich keine "milderen Mittel" gefunden.

Und schließlich: Warum gibt es eigentlich immer noch keinen Kontakt zu den (teilweise prominenten) Besatzungen / Passagieren der Schiffe? Warum werden Sattelitentelefone konfisziert oder gesperrt?

Vielleicht wollen diese Leute gar keinen Kontakt? ;)
Schon mal drüber nachgedacht, dass auch sowas bei dieser Provokation schon lange im Vorfeld klar war, dass man hier nochmal den Israelis böse Presse bescheren kann?

In Anbetracht dieser Überlegungen denke ich eher an eine Überreaktion der Israelis, behalte mir aber eine andere Betrachtungsweise nach Beantwortung der offenen Fragen vor...

Nun ja. Vielleicht fällt Dir ein, wie man trotz der bestehenden Fakten einer Blockade diese Situation hätte anders ausgehen lassen können?

Meiner Ansicht nach hätte ein Aufbringen kurz vor der 12 Meilen-Zone gereicht.

:edit: Links eingefügt
 
Zuletzt bearbeitet:
komerz, wenn Du Dich aufs Prisenrecht beziehst, dann erklär bite, gegen wen Israel Krieg führt, denn das ist erste Voraussetzung für die Anwendung dieses Rechts.

Außerdem bleibt die Frage, warum die Schiffe in internationalen Gewässern geentert wurden, denn lt. Wiki gilt Prisenrecht nur "außerhalb neutraler Hoheitsgewässer". Oder liegt mein Denkfehler darin, daß "außerhalb neutraler Hoheitsgewässer" die internationalen Gewässer mit einschließt?
 
komerz, wenn Du Dich aufs Prisenrecht beziehst, dann erklär bite, gegen wen Israel Krieg führt, denn das ist erste Voraussetzung für die Anwendung dieses Rechts.

Ein "bewaffneter Konflikt" besteht zwischen Israel und der in Gaza regierenden Hamas [ich wiederhole mich]. Soweit klar?

Außerdem bleibt die Frage, warum die Schiffe in internationalen Gewässern geentert wurden, denn lt. Wiki gilt Prisenrecht nur "außerhalb neutraler Hoheitsgewässer". Oder liegt mein Denkfehler darin, daß "außerhalb neutraler Hoheitsgewässer" die internationalen Gewässer mit einschließt?

Ausserhalb neutraler Hoheitsgewässer bedeutet in diesem Zusammenhang, ausserhalb der Hoheitsgewässer neutraler Staaten in diesem Konflikt.
Heisst - in türkischen Gewässern hätte diese Aktion nicht stattfinden dürfen.

Schick.

Nachdem diverse Länder diese Aktion verurteilt haben, kam nun auch die UN zu dem Schluss, diese Aktion zu verurteilen.

https://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE65001J20100601

Auch Dir spendiere ich noch nen VHS-Kurs im verstehenden Lesen ... :ugly:

Der UN-Sicherheitsrat hat Gewalttätigkeiten im Zusammenhang mit der israelischen Militäraktion gegen eine Flotille mit Hilfsgütern für den Gazastreifen verurteilt. Das Gremium der Vereinten Nationen erklärte nach zehnstündigen Beratungen am Dienstag in New York, es verurteile die Handlungen, die zum Tod von Zivilisten geführt hätten.

Es wird nicht "diese Aktion "verurteilt sondern die "Gewalttätigkeiten" im Zusammenhang mit dieser Aktion.
Nun lass nochmal die Bilder der Gewalttätigkeiten[und der Protagonisten] auf Dich wirken. ;)
Wenn Du dann noch erkennst, welche Gewalttätigkeiten Auslöser für tödliche Gewalt waren ... Mensch! Das wär doch richtig was! :biggrin:
 
Zuletzt bearbeitet:
Und dann klären wir mal die Unterschiede zwischen einem Krieg und einem bewaffneten Konflikt.

Mag sein, dass unsere windigen Regierungsvertreter einen Unterschied in der "Sprachregelung" praktizieren.
Das Völkerrecht kennt keinen Unterschied zwischen Krieg und bewaffnetem Konflikt. Vielleicht liest Du Dich mal in die Genfer Konvention, das Haager Abkommen [landläufig auch Landkriegsordnung genannt] ein bevor Du Dich mit sinnfreier Spitzfindkeit lächerlich machst. ;)
 
Das Völkerrecht kennt keinen Unterschied zwischen Krieg und bewaffnetem Konflikt.

Jut, dann erkläre mir mal bitte, warum die UN die sofortige Rückgabe der Schiffe plus Hilfsgüter und die Freilassung aller Personen fordert, wenn doch das Prisenrecht anzuwenden ist.

Nach dem Prisenrecht würde allein Israel über die Zukunft der Hilfsgüter entscheiden.

Da kann irgendwo was nicht passen.

Abgesehen davon, ich habe immer noch nichts davon gehört, dass bei den Hilfsgütern irgendwas verbotenes dabei war.

gruss kelle!
 
Abgesehen davon, ich habe immer noch nichts davon gehört, dass bei den Hilfsgütern irgendwas verbotenes dabei war.

Die wären ja auch blöd im Quadrat, wenn sie was derartiges dabei gehabt hätten. Ich gehe davon aus, dass die verbotenen Güter erst nach gelungener "Erstmission" auf den dann folgenden Konvois transportiert werden.
 
Die wären ja auch blöd im Quadrat, wenn sie was derartiges dabei gehabt hätten.

Zum Schluss bin ich extrem gespannt auf die Bilder der "Hilfsgüter". :D

Noch Fragen smailies? :biggrin:

Unser Verteidiger von Demokratie und Freiheit suggerierte uns, dass die Lieferung nicht koscher wäre.

Aber irgendwie platz da wohl gerade die letzte Hoffnung auf eine Ausrede für den Einsatz. 8)

gruss kelle!
 
Jut, dann erkläre mir mal bitte, warum die UN die sofortige Rückgabe der Schiffe plus Hilfsgüter und die Freilassung aller Personen fordert, wenn doch das Prisenrecht anzuwenden ist.

Och Mensch! Muss man Dir denn alles mundgerecht vorkauen? :ugly:

Zum Prisenrecht gehört ... das Kontrollrecht. ;)
Und solange keine Banngut dabei ist, sind die Israelis verpflichtet es herauszugeben [was sie auch machen werden].

Nach dem Prisenrecht würde allein Israel über die Zukunft der Hilfsgüter entscheiden.

Israel hat sicherlich gewissen Spielraum, was die Definition von "Banngut" anbelangt. Da Du aber scheinbar zu faul warst die Vorgeschichte dieser FreeGaza-Honks zu recherchieren und was mit den beschlagnahmten Gütern aus vergangenen Missionen geworden ist, heul doch ein bisschen weiter und mach Dich lächerlich. :D

Abgesehen davon, ich habe immer noch nichts davon gehört, dass bei den Hilfsgütern irgendwas verbotenes dabei war.

Ohne Kontrolle ist sowas auch schwer zu sagen ;)
Und Kontrollen brauchen eben Zeit.
 
Ich seh das so: Durch den hochgepuschten Versuch, die bLockade mit Hilfsgütern zu durchbrechen konnte Israel nur verlieren!

- Sie lassen die Schiffe durch - dann können in Zukunft unauffällig z.B. Waffen etc. eingeführt werden.

- Sie stoppen die Schiffe - siehe Thread, dann wird Israel von der Welt verurteilt

Aber klar, lass doch den Palästinensern weitere Waffen zukommen, die schießen ja nicht auf uns damit sondern aus der Deckung durch Kinder und Frauen auf Israel!
 
Ich seh das so: Durch den hochgepuschten Versuch, die bLockade mit Hilfsgütern zu durchbrechen konnte Israel nur verlieren!

Da bin ich absolut anderer Meinung.

Mal abgesehen davon, dass sich Israel schon mit der Blockade international ins Abseits gestellt hat, hätte man das Ding auch friedlich lösen können.

Einfach alle Häfen im Gaza Gebiet so dicht machen, dass kein Schiff rein oder raus kommt.
So viele Schiffe in die Fahrrinne, dass keins mehr vorbei passt.

Nur so als Beispiel.

gruss kelle!
 
Mal abgesehen davon, dass sich Israel schon mit der Blockade international ins Abseits gestellt hat, hätte man das Ding auch friedlich lösen können.

Warum? Ein vollkommen legitimes Mittel bei bewaffneten Konflikten.
Du vergisst dabei, dass tagtäglich tausende Tonnen an [Hilfs]gütern über israelische Grenzübergänge in den Gazastreifen gelangen.

Einfach alle Häfen im Gaza Gebiet so dicht machen, dass kein Schiff rein oder raus kommt.
So viele Schiffe in die Fahrrinne, dass keins mehr vorbei passt.

Sorry aber Du kennst den "Hafen" von Gaza?? Google Earth gibt da schnell Aufschluss. :biggrin: Da ist nix mit "Fahrrinne".
Zum anderen wäre das wiederum eine Besetzung, die dann von "Experten" wiederum lauthals angeprangert würde.

Ich frage mich nur warum Du die Seeblockade als legitimes Mittel in Frage stellst?
 
Ein "bewaffneter Konflikt" besteht zwischen Israel und der in Gaza regierenden Hamas [ich wiederhole mich]. Soweit klar?
Also herrscht nach Deiner eigenen Definition zwischen Israel und der Hamas Krieg. Seh ich auch so, zumindest gebärden sich beide Seiten so. Informativ gefragt (Du steckst in der Materie besser drin als ich): Gab es eine Kriegserklärung, oder nehmen die beide einfach Gewohnheitsrecht für sich in Anspruch?
Ausserhalb neutraler Hoheitsgewässer bedeutet in diesem Zusammenhang, ausserhalb der Hoheitsgewässer neutraler Staaten in diesem Konflikt.
Heisst - in türkischen Gewässern hätte diese Aktion nicht stattfinden dürfen.
Das heißt dann aber auch, in spanischen, marokkanischen, tunesischen, lybischen und ägyptischen Hoheitsgewässern nicht, oder? Damit wäre dann wohl die Route für den nächsten Konvoi klar.
Es wird nicht "diese Aktion "verurteilt sondern die "Gewalttätigkeiten" im Zusammenhang mit dieser Aktion.
Nun lass nochmal die Bilder der Gewalttätigkeiten[und der Protagonisten] auf Dich wirken. ;)
Wenn Du dann noch erkennst, welche Gewalttätigkeiten Auslöser für tödliche Gewalt waren ... Mensch! Das wär doch richtig was! :biggrin:
Da kommen Soldaten mit Schußwaffen auf ein Schiff. Die Menschen an Bord dieses Schiffes nehmen, was ihnen grad in die Hand kommt. Da liegt doch die Aussage sehr nahe, daß die TÖDLICHE Gewalt von den Soldaten ausgelöst wurde, zumal 4 isr. Soldaten verletzt, aber 10 Schiffsleute getötet wurden.
 
...hätte man das Ding auch friedlich lösen können.
Einfach alle Häfen im Gaza Gebiet so dicht machen, dass kein Schiff rein oder raus kommt.
So viele Schiffe in die Fahrrinne, dass keins mehr vorbei passt.
Nur so als Beispiel.
gruss kelle!

Das interessante ist: Der einzige relevante Hafen im Gaza Streifen (der übrigens überraschend klein ist, nur ein wenig größer als Bremen), wird durch israelische Streitkräfte (wie die gesamte Küste) kontrolliert. Man kann ja nicht ein Schiff einfach so binnen weniger Minuten am Strand entladen... Da wäre ausreichend Möglichkeit gewesen die Schiffe einigermaßen geregelt aufzubringen und die Ladung zu untersuchen. Dazu bedarf es keiner Militäraktion, selbst wenn es eine hochgradige Provokation war die Seesperre zu durchbrechen. Und wer glaubt ernsthaft, dass wenn hunderte Politiker an Bord sind auch wirklich Waffen o.ä. transportiert werden? Dass die Schiffe aber zumindest durchsucht werden war doch allen Aktivisten klar.

Aber wie es dargestellt wird, alle haben angeblich recht. Interessanter Artikel hierzu:

https://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/1/0,3672,8076385,00.html (Titel: Die Propaganda Maschine ist angelaufen)

Beste Grüße
 
Also herrscht nach Deiner eigenen Definition zwischen Israel und der Hamas Krieg. Seh ich auch so, zumindest gebärden sich beide Seiten so. Informativ gefragt (Du steckst in der Materie besser drin als ich): Gab es eine Kriegserklärung, oder nehmen die beide einfach Gewohnheitsrecht für sich in Anspruch?

Definitiv. Die einen nennen es "Krieg", andere "bewaffeneter Konflikt" oder "militärische Auseinandersetzung". Für die Genfer Konvention und das Haager Abkommen macht das aber keinerlei Unterschied.

Das heißt dann aber auch, in spanischen, marokkanischen, tunesischen, lybischen und ägyptischen Hoheitsgewässern nicht, oder? Damit wäre dann wohl die Route für den nächsten Konvoi klar.

Grundsätzlich ja aber "ägyptisch" kannst Du aus Deiner Auflistung streichen. ;) Es gab da so einen merkwürdigen Vorfall im Januar im ägyptischen Hafen von AlArish, auf den [und die Protagonisten] die Ägypter nicht mehr gut zu sprechen sind.

Und da 12 Meilen um Gaza nur Ägypten und Israel als Anlieger existieren wird es nix mit einer Alternativroute zu Wasser.

Da kommen Soldaten mit Schußwaffen auf ein Schiff.

Komisch. Deutsche Zollbeamte tragen auch Schusswaffen.

Die Menschen an Bord dieses Schiffes nehmen, was ihnen grad in die Hand kommt.

Und da kommen diesen friedliebenden Menschen dutzende Zwillen und Säcke voller Glasmurmeln in die Hand, genau so wie ganz unvorbereitete Eisenstangen und Ketten. :ugly:
Ich kann nicht verstehen, dass hier knallhart Fakten [Bildbeweise!] ignoriert werden. Nochmal! Ich zähle mehr als 5 Schläger, die den 2 oder 3 Soldaten auf dem Boden liegend mit Eisenstangen malträtieren.

Da liegt doch die Aussage sehr nahe, daß die TÖDLICHE Gewalt von den Soldaten ausgelöst wurde, zumal 4 isr. Soldaten verletzt, aber 10 Schiffsleute getötet wurden.

Vielleicht schaust Du Dir die kritische israelische Presse des heutigen Tages an. Da wettern Militärexperten über die Taktik, Soldaten mit Paintball-Guns statt scharfen MPs auf das Schiff zu schicken. Sie wettern darüber, dass die Soldaten verstärkte Handschuhe zum Abseilen benutzten und sie dadurch nicht fähig waren zu ihren tödlichen Waffen [Pistolen] zu greifen.

Wenn Du Dir das Video nochmal anschaust dann sind definitiv mehr als 10 "Friedensterroristen" an der brutalen Action beteiligt. Das hier die Soldaten in letzter Konsequenz die Pistole ziehen scheint angesichts dieser Bilder wohl nur mir logisch vorzukommen.

Das interessante ist: Der einzige relevante Hafen im Gaza Streifen (der übrigens überraschend klein ist, nur ein wenig größer als Bremen), wird durch israelische Streitkräfte (wie die gesamte Küste) kontrolliert.

Da muss ich Dir widersprechen. Der Hafen selbst wird nicht von der IDF kontrolliert denn der Gazastreifen ist seit August 2005 komplett geräumt.
 
Warum? Ein vollkommen legitimes Mittel bei bewaffneten Konflikten.

Ob legitim oder nicht, man kann sich auch rechtlich sicher ins Abseits stellen.
Wenn ich an die Unifil Mission denke, werden dort Waffentransporte verhindert, der zivile Schiffsverkehr bleibt offen.
Wäre ein deutliches Zeichen, dass man an einer Konfliktlösung interessiert ist.
So ein Blockade hilft nur einer einzigen Gruppe.
Den Radikalen, die man loswerden will.
Aber dieser allgemein bekannte Fakt hat sich wohl noch nicht bis nach Israel rumgesprochen.

Du vergisst dabei, dass tagtäglich tausende Tonnen an [Hilfs]gütern über israelische Grenzübergänge in den Gazastreifen gelangen.

Meinst Du die tausende von Tonnen, die den Schmuggel mit Waren des täglichen Gebrauchs florieren lassen?
Oder die tausende von Tonnen, die die Palästinenser dazu gebracht haben, die Grenzbefestigungen zu Ägypten nieder zu reißen?

Sorry aber Du kennst den "Hafen" von Gaza?? Google Earth gibt da schnell Aufschluss. :biggrin: Da ist nix mit "Fahrrinne".

Ob Fahrrinne oder Hochseehafen.
Wenn man einen Hafen dicht haben will, bekommt man ihn dicht.
Alles nur eine Frage des Willens.

Zum anderen wäre das wiederum eine Besetzung, die dann von "Experten" wiederum lauthals angeprangert würde.

Tja, was macht Israel da bloß falsch?
Nix, ich weiß, aber bei dieser Art von Blockade hätte man sich nicht einen Finger schmutzig machen zu brauchen.

Ich frage mich nur warum Du die Seeblockade als legitimes Mittel in Frage stellst?

Ob legitim oder nicht, inhaltlich bringt es gar nix, bzw. genau das Gegenteil dessen, was man angeblich erreichen will.

gruss kelle!
 
Ich kann nicht verstehen, dass hier knallhart Fakten [Bildbeweise!] ignoriert werden.

Vielleicht liegt es ja daran, dass einerseits nur Bilder von den "bösen Helfern" auftauchen, während Israel jegliche Gewaltvideos ihrerseits verheimlicht? Wäre ja auch nicht schlimm, die anderen können das ja veröffentlichen - aber nein allen Insassen wurde verboten handys etc zu verwenden, sie wurden festgehalten usw.
Das ist KEINE Dokumentation, wie du das gerne sagst, das ist reine Propaganda dieses Video. Das können wir genau dann beurteilen, wenn die Bootsinsassen frei kommen und ihre Geschichten erzählen.
Bis dahin können wir nur darüber reden, ob es klug, verständlich, nachvollziehbar und zu befürworten ist, eine Schiffsflotte auf internationalem Gewässer militärisch einzunehmen.
 
Wenn ich an die Unifil Mission denke, werden dort Waffentransporte verhindert, der zivile Schiffsverkehr bleibt offen.

*rofl* Du meinst die UNIFIL-zuWasser-Mission?
Israelische Aufklärungsflüge haben bewiesen, dass der Waffenschmuggel in den Libanon munter zu Land weitergeht. Die Kasper vor der Küste haben keinerlei robustes Mandat und dürfen lediglich anfragen, was geladen ist und mit Zustimmung des Schiffes an Bord kommen. :ugly:
Sehr effektiv.

Meinst Du die tausende von Tonnen, die den Schmuggel mit Waren des täglichen Gebrauchs florieren lassen?

... deren Preise seit Anfang 2009 so rapide gefallen sind, dass etliche Schmuggler ihre Tunnel aufgegeben haben. :biggrin:
Allein der Preis für nen Sack Zement ist von 250$/Sack Anfang 2009 auf weniger als 50$ im April 2010 gesunken.
Informier Dich auf der OCHA-Webseite, was tagtäglich nach Gaza geht.

Zum anderen sind solche Auswüchse mehr als bezeichnend für die herrschende Not in Gaza. :ugly:


Oder die tausende von Tonnen, die die Palästinenser dazu gebracht haben, die Grenzbefestigungen zu Ägypten nieder zu reißen?

Du wolltest wohl "generalstabsmässig geplant gesprengt" schreiben. ;)
Auch hier tritt Dein Unwissen wieder zu Tage.
Es existiert seit 2007 nämlich keine israelische Blockade des Gazastreifens sondern eine israelisch-ägyptische Blockade. Das in diesem Fall die Hamas mit der Hoffnung gespielt hat, einen Aufstand über die Grenzen Gazas hinaus anzuzetteln, hat sie selbst eingeräumt.

Ob Fahrrinne oder Hochseehafen.
Wenn man einen Hafen dicht haben will, bekommt man ihn dicht.
Alles nur eine Frage des Willens.

Natürlich. Und wie macht man das ohne in die heilige 3-Meilen-Zone einzudringen und somit faktisch das Gebiet zu besetzen`?
Na komm Schlaumeier, erhelle mich!

Ob legitim oder nicht, inhaltlich bringt es gar nix, bzw. genau das Gegenteil dessen, was man angeblich erreichen will.

Was kratzt die Israelis denn die negative Presse? Die hat man so oder so. Egal was man macht. Als Feindbild kann man sich immer nur falsch verhalten.
Es bringt inhaltlich aber mehr als man glaubt.
Man überantwortet der UN die Koordination des Transportes der "Hilfsgüter" von den Schiffen nach Gaza zu Land. Damit stellt man nämlich sicher, dass die UN entscheidet, wer bedürftig ist und nen Sack Zement, Schreibpapier oder Rollstühle bekommt. Auch Dir sollte nicht entgangen sein, dass Hilfsgüter der UNRWA [eine unfassbare Institution an sich weil sie sich nur um eine Gruppe, die PalAraber kümmert] mehrfach von Hamas-"Sicherheitskräften" geraubt wurden. Der Protest eines Herrn Ging [UNRWA] war im Vergleich zu seinem sonstigen Auftreten ... naja ... sagen wir mal "verhalten". :biggrin:

Vielleicht liegt es ja daran, dass einerseits nur Bilder von den "bösen Helfern" auftauchen, während Israel jegliche Gewaltvideos ihrerseits verheimlicht? Wäre ja auch nicht schlimm, die anderen können das ja veröffentlichen - aber nein allen Insassen wurde verboten handys etc zu verwenden, sie wurden festgehalten usw.
Das ist KEINE Dokumentation, wie du das gerne sagst, das ist reine Propaganda dieses Video. Das können wir genau dann beurteilen, wenn die Bootsinsassen frei kommen und ihre Geschichten erzählen.

Merkwürdig. Das Video der IDF beginnt mit dem Abseilen der Soldaten auf das Schiff. Ne Menge Menschen stehen herum, niemand ist geduckt aus Angst vor Schüssen der IDF-Boote. Die Soldaten landen auf dem Deck und *hui* geht die Prügelattacke los. Soweit das Video der IDF.
Was reicht Dir allein an dieser Darstellung nicht? Fehlt was?

Erzählen tun die FreeGaza-Honks eine Menge und ich liste Dir gern mal die Fakten auf, die selbst Du nachprüfen und als Lügen mit minimalem Rechercheaufwand bestätigen kannst.
Wären diese Deppen an der Auslieferung der Hilfsgüter interessiert statt die offene und gewalttätige Konfrontation zu suchen, sie hätten einfachere Wege gehabt. Aber allein der Blick zurück auf den "Viva Palestina"-Konvoi unter Regie eines Herrn Galloway hat bewiesen, dass es um Solidarität mit Hamas und eben nicht um die angeblich so leidende Bevölkerung in Gaza geht.
 
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