Die letzten Schweizer ...

SumoSulsi

Well-known member
4 Mai 2006
3.226
477
Wir schreiben das Jahr 2050:

Ich wurde wach vom Ruf des Muezzins, der über Lautsprecher von der benachbarten Moschee in mein Ohr drang. Ich hatte mich längst daran gewöhnt. Früher war sie mal eine Kirche gewesen, aber sie war schon vor vielen Jahren zur Moschee umfunktioniert worden, nachdem es der islamischen Gemeinde in unserem Viertel, in ihrer alten Moschee zu eng wurde. Die wenigen verbliebenen Christen hatten keinen Einspruch gewagt. Unser türkischer Bürgermeister, Herr Mehmet Özal meinte, es sei längst an der Zeit, der einzig wahren Religion mehr Platz zu schaffen. Die wenigen Schweizer die noch in unserer Gegend wohnen, schicken ihre Kinder alle in die Koranschule, damit sie es leichter haben sich zu integrieren. In den Schulen wird in Türkisch unterrichtet, auch in Jugoslawisch oder Arabisch, je nach der Mehrheit. Die wenigen Schweizer Kinder müssen sich eben anpassen; Kinder haben ja wenig Mühe mit dem Erlernen von Fremdsprachen. Alex, unser 10-jähriger, spricht zu Hause meist gebrochen Deutsch, fällt aber immer wieder ins türkische; da wir das nicht können, schämen wir uns. Alex ist das einzige Kind mit Schweizer Eltern in seiner Klasse, er versucht sich so gut er kann anzupassen.
Ich will die Nachrichten im Radio einschalten, finde aber erst nach langem Suchen einen deutschsprachigen Sender. Seit die Frequenzen nach dem Bevölkerungsanteil vergeben werden, müssen wir uns eben umstellen. Der Sprecher sagt, dass auf Druck der fundamentalistischen "Partei des einzig richtigen Weges" im Bundeshaus ein Kopftuchzwang für alle Frauen eingeführt wird. Meine Frau trägt auch eins, um weniger aufzufallen; sie wird jetzt nicht mehr sofort als Schweizerin erkannt und freundlicher behandelt.
Ausserdem soll auf einstimmigen Beschluss ein "Tag der Schweizer Schande"
eingeführt werden, der an die Intoleranz der Schweizer erinnern soll, insbesondere an die Ausländerfeindlichkeit. Ich sehe aus dem Fenster auf die Strasse. Die Barrikaden sind noch nicht weggeräumt und rauchen noch; aber die Kehrrichtabfuhr ist schon am Aufräumen. Gestern hatten sich serbische und kroatische Jugendliche in unserer Strasse eine Schlacht geliefert - oder waren es türkische und kurdische? Unsere Scheiben sind diesmal heil geblieben. Meine Frau hat wieder Arbeit gefunden, in einem türkischen Restaurant, als Aushilfe. Da Ausländer bei der Arbeitsvergabe vorrangig behandelt werden, ist das ein grosses Glück. Ich muss nicht mehr zum Arbeitsamt; mein Berater, Herr Hassan Muftluft sagt, ich sei als Schweizer nicht mehr vermittelbar und hat mir einen Sprachkurs in Aussicht gestellt. Ich habe natürlich zugestimmt, so eine Chance bekommt man nicht alle Tage. Mein Vermieter, Herr Ali Yüksel, erwähnte gestern beiläufig, dass er die Wohnung Einem seiner Brüder und dessen Familie versprochen habe und wir sollten uns schon mal nach etwas Anderem umsehen. Auf meinen schüchternen Einspruch meinte er nur, er habe gute Beziehungen zu den örtlichen Behörden. Nun müssen wir also raus, aber besonders schwer fällt uns der Abschied aus unserer Gemeinde nicht. Wahrscheinlich werden wir, wie viele unserer alten Bekannten und Nachbarn, in die anatolische Steppe auswandern. Die türkische Regierung hat dort allen deutschsprachigen Grosszügigerweise ein Stück Land angeboten. Es ist eine Art Reservat für uns, wir wären dort unter uns und Könnten unsere Sprache und Kultur pflegen...


mfg

SumoSulsi
 
Zuletzt bearbeitet:
wirkt ein bisschn nationalsozialistisch, aber ehrlich gesagt gebe ich dir recht.. wohne in berlin kreuzberg hier siehts jetzt schon fast so aus.. wusste gar nicht, dass es in der schweiz schon so "schlimm" ist, sodass du sowas schreibst...



ps seit 2005 mag ich die schweizer;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibts in der Schweiz etwa auch viele Türken? Und worauf begründest du deine fiktive Annahmen? Ändert sich bei euch im Dorf etwa grad was?
 
Ich bin erschüttert...
Was für ein peinlicher Versuch, die islamische Religion und die arabische Bevölkerung als grundsätzlich intolerant, vereinnahmend und gewaltätig darzustellen.

Leute - die von den Heißmachern (auch der arabischen Seiten) herbeigeführten Konflikte können erst dann beigelegt werden, wenn BEIDE Seiten aufhören, Öl ins Feuer zu giessen !

GuSo
 
Gibts in der Schweiz etwa auch viele Türken? Und worauf begründest du deine fiktive Annahmen? Ändert sich bei euch im Dorf etwa grad was?

Hmm ... 2005 hatten wir einen Anteil von mehr als 20% Ausländischer Staatsangehöriger, ein Grossteil aus dem Ostblock. Tagtäglich gibts hier Diskussionen wie "Christenkreuz verbieten in der Schule? Kopftuch gibt ja auch Streit" oder wie neustens als ein Lehrer angeblich sagte "T-Shirts mit einem Schweizerkreuz sollst du nicht mehr in die Schule anziehen"...

Klar gibts "andere" Glaubenskreise ... aber wieso müssen wir Schweizer unsere ändern, überall Moscheen hinbauen nur damit sich fremde Bevölkerungsgruppen heimisch fühlen? Wieso kann ich, wenn ich in ein fremdes Land auswandere mich nicht mit deren Lebensweisen anfreunden, mich anpassen?
Den Glauben mal auf die Seite gestellt sind auch die Veränderungen welche klar überspitzt geschrieben sind oben bereits heudde vereinzelt feststellbar oder im kommen.

Bei uns im Dorf ... hmm die Sonne scheint und überall bauens irgendwelche Plattenbauten :ugly:

Sonst isses eigentlich ein nettes Dörfchen ...

mfg

SumoSulsi :)
 
Leute - die von den Heißmachern (auch der arabischen Seiten) herbeigeführten Konflikte können erst dann beigelegt werden, wenn BEIDE Seiten aufhören, Öl ins Feuer zu giessen !
Gründsätzlich ist dies eine richtige aussage, nur dass Christen keine Aufstände machen, nix niederbrennen und keinen Krieg wegen irgendwelcher Karikaturen anfangen :roll:
 
Gründsätzlich ist dies eine richtige aussage, nur dass Christen keine Aufstände machen, nix niederbrennen und keinen Krieg wegen irgendwelcher Karikaturen anfangen :roll:
Das liegt letztendlich daran, dass das Christentum seine Kreuzzüge schon hatte - vor rund 1000 Jahren. Andere Religionen holen das wohl gerade nach... :-?
 
bloß das wir damals nicht gelebt haben und es auch so gar nicht sehen kann, da es damals ganz anders war als heute!
Natürlich war es damals ganz anders. Es gab keine ABC-Waffen und auch keine Hochhäuser in die man Flugzeuge lenken konnte.

Letztendlich muss man sich vor Augen führen, dass die Welt ziemlich auseinanderdriftet. Auf der einen Seite gibt es Länder / Orte, wo noch gelebt wird, wie vor 4000 Jahren. Dann gibt es vermeintlich hochentwickelte Kulturen, die stark technologisiert sind und durchweg andere gesellschaftlichen Ansichten haben als die Bergvölker die vom Medizinmann regiert werden.

Wenn diese beiden Kulturen aufeinandertreffen - und das lässt sich in einer globalisierten Welt nicht vermeiden - dann führt dies unweigerlich zu Konflikten und Ängsten. Leider gibt es kein Patentrezept aus dieser Situation.
 
da haste wohl recht. lässt sich nicht vermeiden. allerdings kann ich den schweizer verstehen. hier in deutschland ist es doch nicht anders. ich bin stolz deutscher zu sein und finde es traurig, wenn man daran denkt, das es in ca 100 jahren keinen wirklichen deutschen mehr geben wird(oder vielleicht später). und das mit dr anpassung von einem volk in einem anderen land ist auch so eine sache, ich sollte mal der richter sein...da hätte deutschland nur noch 80 millionen einwohner...
nicht falsch verstehen. bin absolut nicht rechts oder so. bin nur dafür, dass man sich benimmt und genauso verhält, wie man es sollte...
wird ja von uns in anderen ländern auch verlangt..
 
Hm ja, netter Beitrag.

Ihr habt das negative Beispiel ja noch vor Augen. Lasst euch nicht zu Europas Sklaven machen und schützt was zu schützen ist. 8)

Bye,
Polli
 
Wir schreiben das Jahr 2050:

populistischer Bockmist
Wer von den 20% ist denn Moslem? Wenn der Großteil der Ausländer aus Europa kommt und davon hauptsächlich aus Italien, Spanien, Portugal und Deutschland, dürfte das nicht so viele sein. Und auch der Anteil der Türken ist mit ca. 75.000 von 1,6 Mio Ausländern (im Vergeilich zu anderen europäischen Staaten) nicht groß. Nicht zu vergessen, dass die Einbürgerungsquote der Schweiz extrem niedrig ist.

Edit: Bereits zu Beginn des letzten Jahrhunderts betrug der Ausländeranteil in der Schweiz knapp 15%.
 
@GuSo kann ich dir nur Recht geben.
Man spricht von osteuropaeischen Zuwanderern, und im selben augenblick tut man nur arabische oder moslemische Buerger zur Verantwortung ziehen.
Da kraenkelt wohl jemand an Islamophobie (oder wie man das heutzutage nennt, wenn man zuviel "falsche" Medienberichterstattung erfahert).


@SumoSulsi
Du haettest das selbe mit juedischen Hintergrund schreiben sollen. Dann waere hier was los gewesen, aber dreht sich ja nur weitestgehend um Moslems, da ist das nicht so schlimm. Du wolltest ja nur Spass machen, nicht wahr?
 
Zuletzt bearbeitet:
@GuSo kann ich dir nur Recht geben.
Man spricht von osteuropaeischen Zuwanderern, und im selben augenblick tut man nur arabische oder moslemische Buerger zur Verantwortung ziehen.
Da kraenkelt wohl jemand an Islamophobie (oder wie man das heutzutage nennt, wenn man zuviel "falsche" Medienberichterstattung erfahert).

Wer spricht denn von Osteuropäischen Zuwanderen ? Also sein Text bezieht sich ja wohl eher auf seine Erfahrungswerte in satirischer Ausdrucksform und da geht er ja garnicht auf osteuropäische Einwanderer ein. Einzig und allein in sein zweiten posting und der Aufführung von Statisitken, was aber sicher nichts an seinem Eindruck und seiner darstellungsform ändern muss.

Und zumindest ich kann ihm da nur zustimmen, die auffälligsten Zuwanderer sind halt die Moslems, weil sie sich am wenigsten integriert haben. Da kann man nur sagen selbst schuld, dass sie zum außenseiter mutieren in Europa :)