Nein, es kommt darauf an, ob man sich einer Person verbunden fühlt bzw. dem, was eine Person geleistet hat...

Dann frage ich mich, wie einerseits alle Welt auf Anstand und Moral pocht und andererseits Menschen, bei denen deutliche diesbezügliche Zweifel angebracht sind, verbunden sein kann...
 
@Taliesyn: Da du ja hier den Philosophen gibst: Findest du es anständig jemanden mit "hintergründigen" Fragen nach dem Tod in den Schmutz zu ziehen? Dich will ich sehen, wenn jemand am Grab deiner Mutter (extremes Beispiel) solche hintergründige Fragen stellt...

Das Privatleben von Michael Jackson ist und war mir immer egal, trotz allem war er ein Wohltäter... Er hat die Welt (er ist der bekannteste Mensch auf Erden) auf Misstände hingewiesen (siehe Earth Song, We heal the world, they don't care about us), viele Wohltätigkeitsverantaltungen gemacht und damit bestimmt hunderttausende Menschen ein würdigeres Leben bereitet... Das eben ist eine Leistung, die man nicht in den Schmutz ziehen sollte!
 
@phip: Meine Rede! Immer dieses "um andere wird auch nicht getrauert" Gelaber nervt. MJ war ein Halbgott, der hat meinen Respekt zu 100% verdient und ebenso meine Anteilsnahme! Wenn man so viel erreich that, wie MJ, dann kann und soll auch weltweit getrauert werden!
 
@Taliesyn: Da du ja hier den Philosophen gibst: Findest du es anständig jemanden mit "hintergründigen" Fragen nach dem Tod in den Schmutz zu ziehen? Dich will ich sehen, wenn jemand am Grab deiner Mutter (extremes Beispiel) solche hintergründige Fragen stellt...

Da ich hier ja den Philosophen gebe: Ich finde Anstand überbewertet, wenn er einen klaren Blick und eine deutliche Aussage verbietet. De mortuis nil nisi bene ist nicht gerade ein sonderlich angebrachter Grundsatz, wenn es um Objektivität geht. Und mit dieser Objektivität meine ich: Jackson war auch nur Mensch, und allen Leistungen zum Trotz ist es heillos übertrieben, so einen Zirkus zu veranstalten.

Das Privatleben von Michael Jackson ist und war mir immer egal, trotz allem war er ein Wohltäter...

Wenn ich dir beim Aufstellen von "extremen Beispielen" folgen darf: nehmen wir an, jemand tut Gutes, baut Brunnen in Afrika etc., ist aber zugleich ein pädophiler Geisteskranker und mehrfacher Mörder - würdest du dem auch zujubeln?
Was ich sagen will: Privates und Öffentliches lässt sich eben nicht trennen, es sei denn, man lebt in einer undifferenzierten heilen Welt. Und deswegen muss Kritik durchaus erlaubt sein!
 
Also kommt es auf die Leistung und nicht auf den Menschen an, wenn es an die Bewertung geht...glorreich, glorreich...

Ich denke es kommt darauf an, was eben ein Mensch geleistet hat und deshalb Aufmerksamkeit erbracht hatte. Sehen wir uns mal den Fall Michael Jackson an. Es kommt im großen Maße nur noch etwas in den Medien und andere Themen werden nur kurz angesprochen, ja sogar bei N24 wurde das Thema oben rechts am Bildschirm groß angeprangert. Ich meine seine Leistung war bedingt durch seine Art zu sein und natürlich durch seine Musik. Ich bin nicht traurig aber ich bin erschrocken, wie plötzlich so etwas passiert und vorallem aus welchem Grund.
 
Taliesyn, Zweifel hab ich durchaus, es sind aber eben "nur" ZWEIFEL an ihm. Keine Anschuldigung gegen Jackson wurde bewiesen, und daher hat für ihn - wie für jeden anderen Menschen auch, nicht mehr und nicht weniger - die Unschuldsvermutung zu gelten. Da kriegt er (zumindest von mir) keine Promi-Bonus und auch keinen Promi-Malus.

Dort, wo er sich als Vorbild selbst hingestellt hat, ist er dieser Rolle durchaus gerecht geworden, meine ich. Sein Einsatz für LiveAid (USA-for Africa - "We are the World") und sein (offizielles) Verhalten gegenüber Kindern, die er in großer Zahl an seiner "Neverland"-Ranch teilhaben ließ, sind respektabel.

Über den MENSCHEN Michael Jackson wissen nur die wenigsten wirklich etwas. Die meisten Informationen kommen gefiltert und aufbereitet durch (Massen-)Medien an die Öffentlichkeit. Ich werde mich daher hüten, sein Privatleben zu beurteilen. Die Gefahr ist mir zu groß, daß ich mit meinem Urteil weit daneben liege.

Was in jedem Falle von ihm bleiben wird, ist seine Musik. Die kann man mögen, oder man läßt es. Und da sind 450 Mio. (bisher) verkaufte "Einheiten" imho durchaus ne Hausnummer.

Und um Dein Beispiel mit dem brunnenbauenden Kinderschänder/Massenmörder aufzugreifen: Nein, ich würde ihm nicht zujubeln (und juble auch Michael Jackson nicht bedingungslos zu), würde aber seine Brunnen deswegen nicht zuschütten wollen. Warum auch? Wenn sie Wasser liefern, das Menschen hilft zu überleben, sind es GUTE Brunnen, egal, wer sie gebaut hat.
 
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und aufrechten, anständigen Respekt und Anstand vor den Tod eines Menschens

Da wir gerade in der Philosophenschiene sind: wieso sollte man den Tod eines Menschen respektieren? Das ist 1. keine aus eigenem Antrieb erbrachte Leistung (im Normalfall), 2. kann es den Toten nicht interessieren, wie man zum ihm steht und 3.: wieso sollte jemand durch seinen Tod unantastbar werden?
 
daher hat für ihn - wie für jeden anderen Menschen auch, nicht mehr und nicht weniger - die Unschuldsvermutung zu gelten.

Absolut richtig.

Dort, wo er sich als Vorbild selbst hingestellt hat, ist er dieser Rolle durchaus gerecht geworden, meine ich.

Mag sein, da kann man natürlich über Vorbildfunktionen an sich diskutieren.

Was in jedem Falle von ihm bleiben wird, ist seine Musik. Die kann man mögen, oder man läßt es. Und da sind 450 Mio. (bisher) verkaufte "Einheiten" imho durchaus ne Hausnummer.

Das gibt aber immer noch keine vernünftige Erklärung dafür, wieso die wichtigen Nachrichten dieser Tage plötzlich nicht mehr ganz vorne/oben zu finden sind. Wenn es allen nur um sein soziales Engagement geht, dann frage ich mich, was mit all denen ist, die mehr geleistet haben als er aber die höchstens am Rande mal erwähnt wurden nach ihrem Tod...
Und wenn es um seine Musik geht: er hat seit Ewigkeiten nichts Neues mehr geliefert...
 
@Taliesyn: Ich will mich da in eure Diskussion gar nicht einmischen, da die meiner Meinung nach eh zu nichts führt...

Was mich aber interessiert, wieso bist du so vehement gegen MJ? ;)
 
Das gibt aber immer noch keine vernünftige Erklärung dafür, wieso die wichtigen Nachrichten dieser Tage plötzlich nicht mehr ganz vorne/oben zu finden sind.

Genau. Ganz schrecklich auch bei den N24 Nachrichten. Vor ein paar Tagen noch da war das Hauptthema, die Unruhen im Iran und natürlich auch die Wirtschaftskrise und die Überschwemmungen im Ausland und jetzt nur noch ein Thema und die meinten in der Nachrichtenredaktion das dieses Thema noch einige Tage aktuell sein wird und das obwohl es Dinge gibt, die gravierender sind. Sehen wir uns doch mal den Iran an, da werden Menschen getötet und unfair behandelt und das ist auch aktuell und dieser Michael Jackson Tod ist natürlich eine Sache die tragisch für ihn und für seine Angehörigen ist aber dies ist nicht unbedingt eine Sache die moralisch gesehen wirklich fair ist. Sie sollten lieber mal Rücksicht nehmen auf die Familie aber die wollen ja auch nur verdienen und diverse Zeitungen haben ihre Lieferung zurückgeholt, weil eben diese Schlagzeile über den Tod Michaels noch nicht drin war.
 
...

So verschieden sind die Wahrnehmungen.

Ich fand den Bericht über seinen Tod im Weltspiegel-Mantel bei Madsack viel zu klein.

Die Nachricht, dass es jetzt demnächst Amy Whitehouse-Texte auf Brotpapier gibt, hatte gefühlte halb so viele Zeichen ....
 
Zuletzt bearbeitet:
Das gibt aber immer noch keine vernünftige Erklärung dafür, wieso die wichtigen Nachrichten dieser Tage plötzlich nicht mehr ganz vorne/oben zu finden sind. Wenn es allen nur um sein soziales Engagement geht, dann frage ich mich, was mit all denen ist, die mehr geleistet haben als er aber die höchstens am Rande mal erwähnt wurden nach ihrem Tod...
Und wenn es um seine Musik geht: er hat seit Ewigkeiten nichts Neues mehr geliefert...
Michael Jacksons Tod ist eine Nachricht wert, daß sein Tod ganze Programme bestimmt, liegt an seinem enormen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad. Das muß man nicht mögen (tu ich auch nicht), ist aber verständlich.

Ein Rudolph Mooshammer z. B. hat auch viel Gutes getan (z. B. Weihnachtsgeschenke an Obdachlose verteilt). Trotzdem wird er auf Grund seines seltsamen Privatlebens (das ihm ja auch den Tod brachte) beurteilt.

Auch Mozart hat seit 1791 nichts Neues mehr geschrieben. Trotzdem wurde sein 250. Geburtstag 2006 groß gefeiert.

Ich finde, man sollte die künstlerischen Leistungen (und die HATTE Jackson) vom privaten Menschen trennen, weil man die künstlerischen Leistungen eben kennt und das Privatleben nicht wirklich.
 
Michael Jacksons Tod ist eine Nachricht wert, daß sein Tod ganze Programme bestimmt, liegt an seinem enormen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad. Das muß man nicht mögen (tu ich auch nicht), ist aber verständlich.

Man muss es aber auch kritisieren dürfen.

Auch Mozart hat seit 1791 nichts Neues mehr geschrieben. Trotzdem wurde sein 250. Geburtstag 2006 groß gefeiert.

Ich finde, man sollte die künstlerischen Leistungen (und die HATTE Jackson) vom privaten Menschen trennen, weil man die künstlerischen Leistungen eben kennt und das Privatleben nicht wirklich.


Das ist eben so eine Sache. Zwischen dem Kunstgrad der mozart'schen Musik und dem Popsound von Jackson liegt wohl eine deutliche Lücke (und das sage ich, obwohl ich Mozart genauso wenig höre wie Jackson). Künstlerische Leistungen im reinen und deutlichen Pop sind eben immer fragwürdig, weil Pop mehr als alles andere in der Musik unterhalten will.
Im Übrigen ist es nicht möglich, das Leben eines Künstlers von seinen Werken zu trennen. Wo das gelingt, ist es mit der Kunst im Werk nicht weit her.
 
Der Mensch ist gestorben, sein künstlerisches Schaffen wird sich einreihen in die Namensliste der grössten Künstler dieser Erde. Niemand sonst dürfte die Musikentwicklung der letzten 30 Jahre so beeinflusst haben wie er.

Es gehört wohl bei künstlerischen Genies dazu, psychische Probleme zu haben. Das schwächt seine Leistung als Künstler aber keinen Deut ab.

RIP Michael

Marty
 
Man muss es aber auch kritisieren dürfen.

Man sollte aber auch wissen, wann Kritik angebracht ist.

Lass seinen Fans doch die Trauer und rede nicht alles mit deinem Philosofengebabbel kaputt - so etwas ist einfach unangebracht. Du übertreibst mal wieder und trampelst dabei ohne jegliche Rücksicht auf die Gefühle anderer Leute herum. Man muss auch mal schweigen können...
 
Man sollte aber auch wissen, wann Kritik angebracht ist.

Lass seinen Fans doch die Trauer und rede nicht alles mit deinem Philosofengebabbel kaputt - so etwas ist einfach unangebracht.


Jede Kritik findet irgendwen, der nicht sachlich genug sein kann, sie zu verkraften. Was ist dein Vorschlag? Alle Kritik verbitten, generell, damit ja niemand mehr davon getroffen wird?