Böse Amis, arme Mullahs

Trotz alledem muss man klar sagen dass es mit Saddam nie Frieden haette geben koennen, die Lage des Iraks ist schlimm aber nicht aussichtslos.
Saddam ist Vergangenheit.

Du hast ja auch recht, Krieg ist schlimm, der Zustand des Iraks ist katastrophal und ich halte den Irak Krieg nach wie vor fuer einen Fehler.
Also Saddam ist Vergangenheit - gegen wen wird jetzt gekämpft?

Anstatt pseudo-pazifistische Einstellungen zu vertreten muss man radikal anti demokratische Bewegungen im Nahen Osten bekaempfen und solange verweilen bis eine autarke Regierung befaehigt ist sich gegen Extremisten zu verteidigen. Genau das tut die USA und wir versuchen dies zu verhindern.
Was Du da beschreibst ist keine Demokratie, sondern eine Diktatur (durch eine "autarke Regierung") - Demokratie eben keine Dikatur der Mehrheit ...
Es ist nicht so, dass die Regierung gegen diese Extremisten kämpfen müsste oder gar kämpfen dürfte, im Gegenteil muss versucht werden sie in diese für sie neuen und ungewohnten demokratischen Strukturen einzubinden. So wie z.B. die NPD, bzw. die PDS auch in eingen Landtagen, bzw. im Bundestag sitzt.

Durch bloße Gewalt und Gegengewalt und bei fortdauerndernder Kompromisslosigkeit wird es keine Demokratie geben, somdern nur einen fordauernden entweder Bürgerkrieg oder Krieg gegen die amerikanischen Besatzer.
 
Das ist die offizielle Variante. Inoffiziell hat auch die USA (namentlich der CIA) die Al-Kaida unterstützt, sich nur in Kriege eingemischt, wo es im Anschluss Vorteile (wirtschaftlich oder strategisch) zu holen gab und hat auch sonst nie wirklich darauf geschaut, welche Freunde sie sich auserkoren haben.

Nicht zu vergessen die pragmatische Koalition mit einem der groessten Unrechtsstaaten, Saudi Arabien. Politik ist schmutzig. Aber lass uns jetzt nicht aufzaehlen wer schonmal mit wem was gehabt hat.

Die USA als Beschützer der Demokratie, der Freiheit und des Friedens zu verstehen ist gefährlich blauäugig, denke ich...

Die USA ist die beste Weltpolizei die wir je haben werden. Wartet mal ab, in 20-30 Jahren haut China auf den Putz, dann werden wir alle die *guten alten Zeiten* herbeisehnen in denen die USA die Welt terrorisiert hat.
 
Nicht zu vergessen die pragmatische Koalition mit einem der groessten Unrechtsstaaten, Saudi Arabien. Politik ist schmutzig. Aber lass uns jetzt nicht aufzaehlen wer schonmal mit wem was gehabt hat.

Das sollte man wirklich mal bedenken. ;) Saudi Arabien ist wirklich einer der "grellsten" Staaten, was den Islamismus angeht. Gleichzeitig ist es ein (meiner Meinung nach) völlig absolutistisches, korruptes Stammesregime. In SA dürfen Frauen kein Auto fahren, im Iran dürfen Frauen Pilotinen werden. ;)

Die USA ist die beste Weltpolizei die wir je haben werden. Wartet mal ab, in 20-30 Jahren haut China auf den Putz, dann werden wir alle die *guten alten Zeiten* herbeisehnen in denen die USA die Welt terrorisiert hat.

Die Frage ist halt, brauchen wir eine Weltpolizei? Die Chinesen haben übrigens eine gänzlich andere Mentalität, aber das wäre ein Thema für sich. ;)
 
Saddam ist Vergangenheit.

Also Saddam ist Vergangenheit - gegen wen wird jetzt gekämpft?

Gegen diejenigen die eine demokratische Staatsform im Irak ablehnen. Ein Grossteil des irakischen Volkes befuerwortet freie Wahlen und Menschenrechte, lehnt es aber Gleichzeitig ab von der Besatzungsmacht der Allierten Truppen unterstuetzt zu werden.

Durch bloße Gewalt und Gegengewalt und bei fortdauerndernder Kompromisslosigkeit wird es keine Demokratie geben, somdern nur einen fordauernden entweder Bürgerkrieg oder Krieg gegen die amerikanischen Besatzer.

Was schlaegst du dann vor ? Ich sehe keinen anderen Weg als einen bewaffneten Widerstand.
 
[...] Die USA ist die beste Weltpolizei die wir je haben werden. [...]
Wie definiert sich denn "die beste Weltpolizei"? Beste im Sinne von "schlagkräftigste"? Oder "technologisch am höchsten entwickeltste"? Oder "teuerste"? Das alles mag stimmen.

Aber in allen anderen Punkten versagt sie: Vernunft, Diplomatie, Verstand. Und das sind die wirklich wichtigen und unerlässlichen Punkte, wenn man so stark wie die USA ist. Die USA ist wie ein kleiner unerzogener aber trotzdem scharfer Kampfhund, dessen Herrchen mal mehr, mal weniger verrückt ist und nach belieben "Fass!" brüllt...

Gruß,
Photon
 
Die Frage ist halt, brauchen wir eine Weltpolizei? Die Chinesen haben übrigens eine gänzlich andere Mentalität, aber das wäre ein Thema für sich. ;)

Momentan kann man sich wahrhaftig wieder eine zweite Weltpolizei erwuenschen. Seit dem Untergang der Sovietunion ist ein Ungleichgewicht entstanden aus dem ein Grossteil des westlichen Antiamerikanismus resultiert.
 
Gegen diejenigen die eine demokratische Staatsform im Irak ablehnen. Ein Grossteil des irakischen Volkes befuerwortet freie Wahlen und Menschenrechte, lehnt es aber Gleichzeitig ab von der Besatzungsmacht der Allierten Truppen unterstuetzt zu werden.

Also, beim zweiten Teil stimme ich dir völlig zu. Beim ersten Teil ist das alles leider etwas schwieriger. Ich glaube auch fast, das dies noch lange Zeit dauern wird, weil dort einfach zu viele Gruppen sind, die völlig andere Definitionen von Demokratie haben.
 
Wie definiert sich denn "die beste Weltpolizei"? Beste im Sinne von "schlagkräftigste"? Oder "technologisch am höchsten entwickeltste"? Oder "teuerste"? Das alles mag stimmen.

Aber in allen anderen Punkten versagt sie: Vernunft, Diplomatie, Verstand. Und das sind die wirklich wichtigen und unerlässlichen Punkte, wenn man so stark wie die USA ist. Die USA ist wie ein kleiner unerzogener aber trotzdem scharfer Kampfhund, dessen Herrchen mal mehr, mal weniger verrückt ist und nach belieben "Fass!" brüllt...

Gruß,
Photon

Die USA fuehrt seit jeher einen weltweiten Krieg gegen antidemokratische Staatsformen und verfolgt zugleich eigene Interessen um ihre Stellung als globale Hegemonialmacht zu verteidigen. Dass sie dabei heuchlerisch Koalitionen mit Unrechtsstaaten eingeht ist der pragmatische Teil des Planes den man kritisieren kann/muss, ohne den sie aber ihre Vormachtsstellung nicht einbehalten koennte. Mir ist diese Form des Impreialismus ehrlich gesagt der liebste, ohne ihn gutheissen zu wollen.
 
Die USA fuehrt seit jeher einen weltweiten Krieg gegen antidemokratische Staatsformen und verfolgt zugleich eigene Interessen um ihre Stellung als globale Hegemonialmacht zu verteidigen. Dass sie dabei heuchlerisch Koalitionen mit Unrechtsstaaten eingeht ist der pragmatische Teil des Planes den man kritisieren kann/muss, ohne den sie aber ihre Vormachtsstellung nicht einbehalten koennte. Mir ist diese Form des Impreialismus ehrlich gesagt der liebste, ohne ihn gutheissen zu wollen.

Fein, das sind wir ja mal (fast) einer Meinung.

Wenn man aber noch weiter zurückgeht, z.B. Amerikanisch-Spanischer oder Mexikanisch-Amerikanische Krieg , da ging es nur um Gebiete/Macht.
Also solltest du das "seit jeher" vielleicht relativieren. ;)

Ich weiß auch nicht, ob man alle militärischen Operationen (keine Kriege) unter dieses Motto stellen kann.

https://www.aktivepolitik.de/USA_Kriege.htm
 
@charmehaar
Eine Version der Übersetzung seiner Rede, auf die auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel Bezug nahm, zitiert Ahmedi-Nedschad mit den Worten: "Israel muss von der Landkarte getilgt werden" ("Israel must be wiped off the map"). Diese Formulierung kann jedoch derzeit weder anhand des Persischen Originals seiner Rede [16] noch anhand dessen Übersetzung [17] durch das MEMRI nachvollzogen werden. Nach Aussage von Juan Cole, Historiker an der Universität Michigan, kenne das Persische eine solche Redewendung nicht. Die Übersetzung müsse korrekt übersetzt heißen: "Das Besatzungsregime über Jerusalem muss aus den Seiten der Geschichte gelöscht werden." [19] Dies deckt sich auch mit der Ansicht einiger Iranexperten z.B. der NYT und von BBC.
Du hast ja schon mal die richtige Stelle gefunden, schonmal gut aber den text hast du wohl nicht verstanden, oder bist ein Befürworter davon das Israel über Großteile von den jetzigen besetzten Gebieten verfügen sollte. (Das wäre demzufolge gegen internationale "Interessen", wenn man die "Lobeshymnen" auf den arabischen Friedensplan für voll nehmen soll.)
Denn mit dem Besatzungsregime hat er vollkommen recht, das muss aus der Geschichte gefegt werden. Denn weißt Du was das heißt? Das Israel sich auf die Grenzen von vor '67 zurückzieht und keine Gewalt mehr über die besetzten Gebiete verfügt. Somit ist es nämlich kein Besatzungsregime mehr ;)
Die Wortwahl war für europäische Verhältnisse etwas zu stark.

Die andere Frage ist, warum die Falschaussagen zur Rede immer noch genutzt werden, wie ich auch bei Dir kritisiert hatte - nur das sollte mein einwand zeigen.
 
irgendwie wusste ich, dass die Diskussion wieder hier landen wird, der Monolog ist also freigegeben. :-?

Ein Grund, warum ich mich so selten hier her verirre.
 
Gegen diejenigen die eine demokratische Staatsform im Irak ablehnen. Ein Grossteil des irakischen Volkes befuerwortet freie Wahlen und Menschenrechte, lehnt es aber Gleichzeitig ab von der Besatzungsmacht der Allierten Truppen unterstuetzt zu werden.
Und das ist der Irrglaube, den die USA im speziellen und der Westen im allgemeinen hat. Auch wenn's schwer vorstellbar ist, nicht überall wünscht man sich in einer Demokratie zu leben. Religion spielt eine größere Rolle als westliche Werte. Und wenn diese westlichen Werte noch mit Gewalt durch den verhassten Erzfeind USA "gebracht" werden, dann spielt man den kranken Fanatikern in die Hände.
Aber vermutlich spiegelt meine Meinung nur wieder die deutsche Grundverlogenheit wieder. Differenzieren ist halt auch irgendwie Scheiße.
 
Denn mit dem Besatzungsregime hat er vollkommen recht, das muss aus der Geschichte gefegt werden. Denn weißt Du was das heißt? Das Israel sich auf die Grenzen von vor '67 zurückzieht und keine Gewalt mehr über die besetzten Gebiete verfügt. Somit ist es nämlich kein Besatzungsregime mehr ;)

Du hast Recht, die seit dem Unabhaengigkeitskrieg besetzten Gebiete sind im Grunde nicht rechtens, aber was soll, teile der palaestinensischen Autonomiebehoerde erkennt einen israelischen Staat de facto nicht an, egal in welcher Form.

https://blog.transatlantic-forum.org/index.php/archives/2007/1496/hamas-palaestina-waqf/

https://www.palestine-info.com/en/d...wDoaa3aq2U13y64XDY9aqd3+6RnCfiq4c7Pr7gRjb6Oc=

Die andere Frage ist, warum die Falschaussagen zur Rede immer noch genutzt werden, wie ich auch bei Dir kritisiert hatte - nur das sollte mein einwand zeigen.

OK, das wusste ich nicht dass das so verstanden werden muss. Im Grunde musste man sich auch nur den Slogan der Konferenz reinziehen *eine Welt ohne Zionismus*, heisst, eine Welt ohne Land fuer das Volke Israels. Vielleicht glaubt jemand ja wirklich Israel liesse sich so ganz einfach mal aufloesen und die juedische Bevoelkerung sich in unterschiedliche Teile der Welt umsiedeln.
 
Die USA fuehrt seit jeher einen weltweiten Krieg gegen antidemokratische Staatsformen [...]
...dabei vergessen sie aber die allermeisten Staaten, in denen Menschenrechtsverletzungen zu den alltäglichen "Umgangsformen" gehören.

Dass sie dabei heuchlerisch Koalitionen mit Unrechtsstaaten eingeht ist der pragmatische Teil des Planes den man kritisieren kann/muss, ohne den sie aber ihre Vormachtsstellung nicht einbehalten koennte.
Schlimmer noch: Sie verteidigen ihre Vormachtsstellung auf Kosten ihrer eigenen so hoch gefeierten Ideale. An dem Punkt muss man sich dann schon fragen, was diese "Ideale" wirklich mehr wert sind, als Lippenbekenntnisse. Ich würde so weit gehen, dass es die dreisteste Form von Lügen und Blendwerk ist.

Mir ist diese Form des Impreialismus ehrlich gesagt der liebste, ohne ihn gutheissen zu wollen.
In jedem Fall der gefährlichste.

Gruß,
Photon
 
Und das ist der Irrglaube, den die USA im speziellen und der Westen im allgemeinen hat. Auch wenn's schwer vorstellbar ist, nicht überall wünscht man sich in einer Demokratie zu leben. Religion spielt eine größere Rolle als westliche Werte.

Kein Irrglaube, Fakt. Religion und Demokratie ist im uebrigen kein Widerspruch. Oder welche Staatsform bevorzugt das irakische Volk deiner Meinung nach ?

Und wenn diese westlichen Werte noch mit Gewalt durch den verhassten Erzfeind USA "gebracht" werden, dann spielt man den kranken Fanatikern in die Hände.[...]

Ob das auftreten von kranken Fanatikern ein Grund ist die, keinesfalls westlichen Werte (Menschenrechte gehen einher mit einer demokratischen Staatsform, wie auch immer diese aussehen mag), nicht durchzusetzen, bezweifle ich hiermit.
 
Die Ära Bush ist bald vorbei, ich habe da noch Hoffnung. Seltsam finde ich, das die Kritik in den USA fast größer ist als hier, selbst von den Seiten der Rebuplikaner. Was auch was heißen will.
Ja gut, aber nicht umsonst wurde Bush 2 mal (!) gewählt - wenn auch knapp. Aber ich hatte nach der ersten Amtszeit schon alles darauf verwettet, dass er nicht wiedergewählt wird. Aus dieser Sicht bin ich nicht zwangsläufig guter Dinge, wenn Bush nicht mehr ist, bevor ich nicht weiß, welcher Irre danach kommt ;)

Gruß,
Photon
 
Auf jeden Fall kann er nicht noch einmal gewählt werden. Das ist gut... und schlecht. Man könnte nämlich befürchten, dass er sich für die Restzeit noch viel vorgenommen hat.

Man sollte auch nicht ganz vergessen, dass Bush ein trockener Alkoholiker ist, der durch Gott dem Teufel Alkohol abgeschworen hat (eigene Ausage).
Auch das ist gut, wenn das ein Strassenarbeiter, mittlerer Manager oder auch Spitzenmanger ist. Ob ich das so toll bei jemanden finde, der den Finger am Knopf hat, weiß ich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Ära Bush ist bald vorbei, ich habe da noch Hoffnung. Seltsam finde ich, das die Kritik in den USA fast größer ist als hier, selbst von den Seiten der Rebuplikaner. Was auch was heißen will.

Demokratie bedeutet: Herrschaft des Volkes.

In den USA kann sich aber nur der als Präsidentschaftskandidat aufstellen lassen, der über ein immenses Wahlkampfkapital verfügt - und dies Kapital wird selten von der Privatperson "Präsidentschaftskandidat" mitgebracht sondern wird meist von einer Interessenlobby zur Verfügung gestellt, die sich über die Macht des Präsidenten wirtschaftliche Vorteile erhofft.

G.W. Bush kommt aus der Ölbranche (obwohl er als Geschäftsmann mit seiner Firma "Arbusco" (span. für Bush) pleite ging, deren Teilhaber der Bruder vom Osama Bin Laden war. Vice-Pesident Cheny saß im Vorstand der US-Firma Halliburton, US-Aussenministerin Rice kommt ebenfalls aus der Ölbranche.

Demokratie bedeutet: Herrschaft des Volkes - doch das bedeutet auch, dass die Kandidatschaft für die Präsidentschaft nicht an finanzielle Mittel geknüpft sein darf, was aber in den USA zweifellos der Fall ist.

Finanzielle Macht oder Parteipolitische Macht - USA oder China - in beiden Ländern herrscht das gleiche politische Diktat: Das Volk selbst hat nichts zu sagen - es bestimmt der, der über die .... finanziellen Mittel verfügt.