Das ist in einem Rechtsstaat nun mal so. Die Bahn hat nicht zu unerlaubten Mitteln gegriffen, also alles kein Problem.
Wenn rechtstaatliche Mittel kein Problem sind, dann ist ein Streik auch kein Problem.

Die Bahn hat, statt zu verhandeln, die juristische Keule ausgepackt. Und jetzt jammert sie, dass die Gewerkschaft nicht mehr lieb zu ihr ist.

Ich weiß nicht ob man das so schnell überschlagen kann. Niemand hier kennt genaue Zahlen und bei solchen Größenordnungen sind minimale Abweichungen schon entscheidend.

Ich habe schon grosszügig geschätzt, ich glaube, dass so die Masse der Beschäftigten unter 2.500 Euro brutto verdient. Weil die GdL ja gerade 2.500 Euro fordert.

Marty
 
Wenn rechtstaatliche Mittel kein Problem sind, dann ist ein Streik auch kein Problem.
Habe ich ja auch so nicht gesagt. Rechtlich gesehen ist ein Streik sowieso kein Problem.

Nur ist es von der Herangehensweise nicht in Ordnung. Erst steigt man aus Verhandlungen aus, dann fordert man eine überzogene Gehaltserhöhung und einen eigenen Tarifvertrag, bekommt dies nicht und streikt.

Dann rechnen wir einfach die 570 Millionen x 1.2 und gut ist.
Und werden immer theoretischer und weichen dadurch von der Realität ab. Lassen wir diese Rechenspielchen einfach sein.
 
Rechnen wir es einfach andersrum. Der Gewinn würde reichen, um jedem Mitarbeiter jährlich irgendwie (als Gehalt, als Zulage, als Weihnachtsgeld) knapp 11.000 Euro inkl. Sozialabgaben (Arbeitgeberanteil) zukommen zu lassen...

Der Vorstand hat sich seinen Anteil ja schon genehmigt. Dann sollte man das Geld denen geben, die es verdient haben.

Marty
 
naja die Bahn macht das schon relativ geschickt, indem sie abwartet und der GDL teilweise Angebote unter Wert vorlegt, nur damit die GDL diese offiziell ablehnt (ablehnen muss). Dadurch wächst der Ärger der Bevölkerung ("Jetzt lehnen die schon wieder das Angebot ab, und streiken weiter!!"), da der Durchschnittsbürger ja nur liest "Angebot" und "Ablehnung seitens der GDL", nichts Konkretes aber über die Verträge weiß. Folge: Der Druck auf die GDL durch die Bürger wächst.

Bin mal gespannt wie lange das Spiel noch weitergehen soll. Irgendwann müssen die sich ja mal einig werden.
Gibt es eigentlich eine Art neutrale Instanz die zwischen beiden Parteien als Vermittler fungiert um einen Kompromiss zu erzielen, oder sitzen wirklich beide Parteien knallhart gegenüber und verhandeln miteinander ohne "Schiedsrichter"?
 
Gibt es eigentlich eine Art neutrale Instanz die zwischen beiden Parteien als Vermittler fungiert um einen Kompromiss zu erzielen, oder sitzen wirklich beide Parteien knallhart gegenüber und verhandeln miteinander ohne "Schiedsrichter"?
Weder noch. Die GDL streikt ja lieber statt zu verhandeln. Und so lange sie das tun braucht auch niemand einen Mediator. ;)
 
Nur ist es von der Herangehensweise nicht in Ordnung. Erst steigt man aus Verhandlungen aus, dann fordert man eine überzogene Gehaltserhöhung und einen eigenen Tarifvertrag, bekommt dies nicht und streikt.

Die Gewerkschaft GDL hat nie an den Verhandlungen der anderen Gewerkschaften teilgenommen, bisher hat GDL immer nur nach den Verhandlungen mit unterschrieben und das ganze akzeptiert.
 
[...] bisher hat GDL immer nur nach den Verhandlungen mit unterschrieben und das ganze akzeptiert.
Das ist ja keine Begründung. Sicherlich hat niemand der GDL verboten mit allen anderen zu verhandeln.

Was muss man heute wieder in den Nachrichten hören? Die GDL hat eine neue Einladung der Bahn zu Verhandlungen abgelehnt und bestreikt lieber ab heute Mittag 12 Uhr für 42 Stunden den Güterverkehr. :yawn:
 
Da die Arbeitnehmer ein deutlich geringeres wirtschaftliches Risiko tragen, haben sie auch deutlich weniger Anspruch auf wirtschaftliche Erfolge.

Och Kelle ... noch nie was vom Shareholder Value gehört ? ;)

Der Vorstand trägt lediglich das persönliche Risiko bei Fehlentscheidungen [vermögensbildend] gefeuert zu werden ...


:edit 09.11.:
Aus dem Spiegel-Ticker ...

+++ Bahn nimmt Rücksicht auf Transnet +++
[7:58] Die Deutsche Bahn habe der Lokführer-Gewerkschaft GDL auch deshalb keinen eigenen Tarifvertrag angeboten, weil sie Rücksicht auf die Gewerkschaft Transnet nehme, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Dies gehe aus einer internen Mail hervor.

Wie fürsorglich ... :ugly:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist ja keine Begründung. Sicherlich hat niemand der GDL verboten mit allen anderen zu verhandeln.

Was muss man heute wieder in den Nachrichten hören? Die GDL hat eine neue Einladung der Bahn zu Verhandlungen abgelehnt und bestreikt lieber ab heute Mittag 12 Uhr für 42 Stunden den Güterverkehr. :yawn:

Sobald die GDL in offizielle Verhandlungen tritt ist sie erst einmal an eine Friedensplicht gebunden und darf mehrere Wochen nicht streiken, deswegen wollen sie verständlicherweise erst mal ein Angebot sehen über das sich verhandeln lässt. Und das kommt nicht.

Cya Nightfire
 
Wer das eine will, muss das andere mögen...
Zeitung: Bahn erwägt Lokführer-Auslagerung
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/bahnstreik230.html

Im Gegensatz zur Deutschen Telekom wäre die Auslagerung + eigenständiger Tarifvertrag eine gute Verhandlungsbasis.

Denn derzeit existieren für die GDL-Mitglieder keine tariflichen Ansprüche, die dann aber gegeben wären.

Die DTAG hat es genau andersrum gemacht ... 50.000 Mitarbeiter aus einem existierenden Tarifgefüge herausgelöst.
 
Nochmal was zum aktuellen Geschehen und ein Rückblick ins Jahr 2006 ...

Wer erinnert sich noch an den Streik der Klinikärzte, an die Forderungen (30% + eigenständiger Tarifvertrag) des "Marburger Bundes" und vor allem an den Ausgang dieses Arbeitskampfes ? ;)

Soviel zum Thema "Die Tarifeinheit muss gewährleistet sein". :biggrin:
 
Stellst Du Dich gerade nur dumm?
An jedem Tarifvertreag hängt ein Streikrecht.
Somit vergrößert jeder zusätzliche Tarifvertrag die Wahrscheinlichkeit, dass der Betrieb bestreikt wird.
Wieso stellen!? :mrgreen:
Wenn ich mir die aktuelle Situation so anschaue, geht das mit dem Streiken auch ohne eigenen Tarifvertrag. :roll: