Okay, dann erkläre mir mal bitte den Unterschied zwischen
"Alle tarifliche bezahlten Mitarbeiter der Firma XY bekommen 5% mehr Lohn&Gehalt."
und
"Sekretärinnen, Monteure, Administratoren, Hardwareentwickler, Putzfrauen, Hilfsarbeiter ... der Firma XY bekommen 5% mehr Lohn&Gehalt."
Weil ein Tarifvertrag aus mehr besteht als Gehältern. Schau Dir deinen mal an und such mal nach Gehaltsgruppierungen etc.

Das mit den Rechten ist wohl so ne Sache.
Schließlich gibt es ne einstweilige Verfügung gegen Streiks.
Wo die Richter, die die erlassen haben, jetzt erstmal selber prüfen, ob das nicht verfassungswidrig war... schon komisch, dass die das nicht vorher konnten. Diese Verfügung wird schnell zurückgezogen. Das Streikrecht ist ein Grundrecht.

Das ist mir alles klar.
Aber mein Beispiel war ein mögliches Szenario, wie ein Unternehmen durch mehrere Tarifverträge im Haus Mitarbeiter und Gewerkschaften gegeneinander ausspielen könnte.
Warum macht die Bahn das jetzt nicht? Sie könnte das doch mit Transnet durchziehen und die GDL-Mitglieder so rüberlocken.

Ich lach mich scheckig.
Wieso, Du wolltest doch eine Gewerkschaft für alle. Aber die GDL darf es nicht sein?
Lohn und Gehalt haben etwas mit der Arbeitsleistung zu tun, nicht mit der Mitgliedschaft in irgendwelchen Gruppen.
Wo hast Du das denn aufgeschnappt? Jetzt fehlt noch "gleicher Lohn für gleiche Arbeit"... könnte eigentlich von mir sein... Bist Du sicher, dass Dein Informatiker-Kolleger auch dasselbe verdient wie Du?

Dafür sollen Sie meinetwegen ja da sein.
Um besondere Belange Ihrer Klientel zu vertreten und einzuforden.
Nur sehe ich die Geldfrage nicht als besonderen belang bzgl. einer Berufsgruppe an, das interessiert alle Angestellte.
Ja, das interessiert jeden einzelnen. Und einige davon schliessen sich zusammen, weil sie dann stärker sind und fordern als Gruppe etwas. Wer der Gruppe nicht angehört, schaut in die Röhre.

Ich warte auf den ersten Tarifabschluss, den Arbeitgeber auch nur für Mitglieder der Gewerkschaft umsetzen werden und alle anderen aussen vor lassen.

Nein.
Mich interessiert es einen Dreck, ob ich tariflich vereinbarten Lohn bekomme.
Ich nenne meine Jahresbrutto Vorstellung, frag wegen Urlaubstagen nach und gut ist.
Schön, dass Du in einer Situation bist, wo das geht. Nicht jeder kann das.

Dann sollen die guten Lokführer doch alle in die Schweiz gehen. Und dann bitte auch mal die Lebenshaltungskosten mit einrechnen.
Warum sollten sie in die Schweiz gehen, wenn sie doch erstmal versuchen können, hier ähnliche Gehälter zu erzielen?

Und um mal ne aktuelle Zahl zu nennen....
Das Durchschnittsgehalt liegt laut Aussage der Personalmanagerin bei ca. 2.100 €
https://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7223508_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html

Die armen Lokführer die da ggf. mit 2.800 € nach Hause gehen, Sie tuen mir so Leid.
Mir nicht, warum auch? Aber ich finde es in Ordnung, wenn sie mehr fordern und dafür ihre Rechte nutzen. Wie gesagt: Angebot und Nachfrage regeln den Preis, auch bei Arbeit. Die letzten Tarifabschlüsse zeigen das.

Überleg Dir mal, der verlegt ein kabel falsch, was zu einem Stromschlag bei Lokführer führt, wobei dann auch noch sicherheitsrelevante Systeme ausfallen.
Ganz gefährlich.
Ja, und wenn das nur passiert ist, weil das Klo nicht sauber war... ganz gefährlich... habt ihr eigentlich keine Endkontrolle für sowas?

Siehste, und um sowas zu verhindern, müssen endlich verbindliche Regeln her.
Wieso verhindern? Das können die Arbeitgeber verhindern, wenn sie vernünftige Abschlüsse mit ALLEN machen. Wobei, alle müssen es nicht sein, fast alle reicht.

Marty
 
Weil ein Tarifvertrag aus mehr besteht als Gehältern. Schau Dir deinen mal an und such mal nach Gehaltsgruppierungen etc.

Jo, da gibts in der Regel zwei Tabellen...
Eine für Lohn- und eine für Gehaltsempfänger.

Wo die Richter, die die erlassen haben, jetzt erstmal selber prüfen, ob das nicht verfassungswidrig war... schon komisch, dass die das nicht vorher konnten. Diese Verfügung wird schnell zurückgezogen. Das Streikrecht ist ein Grundrecht.

Da lagst Du wohl daneben...
Oder warum meinst Du, hat die GDL einem Vergleich zugestimmt?

Wieso, Du wolltest doch eine Gewerkschaft für alle. Aber die GDL darf es nicht sein?

Ich will erstmal gar keine Gewerkschaft.
Und auch keine Gewerkschaft für alle.
Nur sollen sich alle bzgl. der Gehaltserhöhung an das halten, was die Mehrheit der Arbeitnehmervertreter aushandelt.

Wo hast Du das denn aufgeschnappt? Jetzt fehlt noch "gleicher Lohn für gleiche Arbeit"... könnte eigentlich von mir sein... Bist Du sicher, dass Dein Informatiker-Kolleger auch dasselbe verdient wie Du?

Mein Kollege ist weder in einer anderen noch überhaupt in einer Gewerkschaft.
Unterschiedliche Gehälter kommen sicherlich vor, sie haben verschiedene Gründe, angefangen vom Berufsabschluss über Betriebszugehörigkeit bis hin zu der Situation am Arbeitsmarkt zum Einstellungszeitpunkt.

Aber nicht Zugehörigkeit zu einem Verein.

Und einige davon schliessen sich zusammen, weil sie dann stärker sind und fordern als Gruppe etwas.

Jo, umso größer dann die Gruppe, umso mehr Rückhalt gibt es in der Firma und in der Gesellschaft.
Die zwei größten Bahngewerkschaften haben spürbare Gehaltserhöhungen aushandeln können.
Jetzt kommt Zwergnase und will utopische Forderungen umsetzen.

Ich warte auf den ersten Tarifabschluss, den Arbeitgeber auch nur für Mitglieder der Gewerkschaft umsetzen werden und alle anderen aussen vor lassen.

So blöd wird ein Arbeitgeber kaum sein.
Damit würde er dafür sorgen, dass man quasi eine 100%ig gewerkschaftlich organisierte Belegschaft hat.
Und so würde man den Gewerkschaften direkt Einnahmen in unvorstellbarer Höhe verschaffen.

Schön, dass Du in einer Situation bist, wo das geht. Nicht jeder kann das.

1.) Hab ich nicht gesagt, dass ich das automatisch bekomme.
2.) Jeder macht das so oder so ähnlich. Schließlich geht es in jedem Einstellungsgespräch um das Gehalt...
3.) Einzige wirkliche Ausnahme sind die Ausbildungsveregütungen, die die Tarifpartner konkret aushandeln.

Warum sollten sie in die Schweiz gehen, wenn sie doch erstmal versuchen können, hier ähnliche Gehälter zu erzielen?

Weil kein Arbeitgeber bereit ist, utopische Forderungen zu erfüllen.
Vor allem dann nichtt, wenn er genau weiß, dass Konkurrenten weniger zahlen, und somit einen Kostenvorteil haben.

Und was ist die Folge...
Wenn man mal grob schaut, liegen Tarifabschlüsse immer in der Nähe der Inflation.
Ist ja klar, Arbeit wird teurer, also das Produkt auch.
Was bitteschön hätten die Lokführer von 31% mehr?
Da sich so ziemlich alles von den Bahnangestellten dann in der GDL tummeln würde, wären massive Preiserhöhungen nicht auszuschließen.
Güter die mit der Bahn transportiert werden und vom Lokführer konsumiert werden werden teurer.

Was mir gerade einfällt...
Bahnangestellte können deutschlandweit kostenlos den Zug benutzen.
Sollte man mal mit einrechnen...

Mir nicht, warum auch? Aber ich finde es in Ordnung, wenn sie mehr fordern und dafür ihre Rechte nutzen. Wie gesagt: Angebot und Nachfrage regeln den Preis, auch bei Arbeit. Die letzten Tarifabschlüsse zeigen das.

Nachfrage...
3 Stellen als Lokführer Bundesweit frei.
Sieht nach massiger Nachfrage aus.

habt ihr eigentlich keine Endkontrolle für sowas?

Doch, aber selbst dort sitzen nur Menschen.

gruss kelle!
 
Also...
Bei mir und meinem Chef ist es so, dass er mir mehr Geld gibt, nachdem ich gute Arbeit abgeliefert habe.
Dein Chef wälzt sein unternehmerisches Risiko zum Teil auf Dich ab. Wenn Du gute Arbeit geleistet hast kann er Dir mehr geben weil er dann auch besser verdient.
Bei der Bahn ist es fraglich ob jemand der nur von A nach B gelangen will dann auch für freundlicheres Personal mehr bezahlt. Früher gabs ja mal überall erste und zweite Klasse und die meisten sind dann zweite Klasse gefahren, so dass die erste Klasse zum Teil abgeschafft wurde.

Ich weiss auch nicht warum so ein Streik sein muss, soll doch die Bahn einfach gleich mehr bezahlen.
 
Jo, da gibts in der Regel zwei Tabellen...
Eine für Lohn- und eine für Gehaltsempfänger.
In meinem (IG Textil) gibt es da schon 8 Tabellen... und selbst damit bekommt man nicht alle Berufsgruppen der beteiligten Unternehmen fair abgedeckt.

Da lagst Du wohl daneben...
Tja, leider waren die Richter wohl zu feige, ihr Urteil einzukassieren. Dann macht das eben ein anderes Gericht.
Oder warum meinst Du, hat die GDL einem Vergleich zugestimmt?
Weil sie sich heute morgen schon vorher auf zwei Schlichter geeinigt hatten und man während einer Schlichtung in der Regel nicht streikt. Woraus schliesst Du, das sie "verloren" hätten?

Nur sollen sich alle bzgl. der Gehaltserhöhung an das halten, was die Mehrheit der Arbeitnehmervertreter aushandelt.
Das bedeutet, die grösste Gewerkschaft in einem Unternehmen hat das Sagen? Wieso sollte das fair sein?

Mein Kollege ist weder in einer anderen noch überhaupt in einer Gewerkschaft.
Aber er profitiert gerne wie Du von den Ergebnissen vorangegangener Tarifrunden? Oder hat er sich so Dinge wie Lohnfortzahlung, Urlaub etc. selber ausgehandelt?

Aber nicht Zugehörigkeit zu einem Verein.
Nein, aber die zu einer Gewerkschaft.

Jo, umso größer dann die Gruppe, umso mehr Rückhalt gibt es in der Firma und in der Gesellschaft.
Die zwei größten Bahngewerkschaften haben spürbare Gehaltserhöhungen aushandeln können.
Ohne vorher mal die dritte zu fragen, ob sie damit einverstanden ist...
Jetzt kommt Zwergnase und will utopische Forderungen umsetzen.
Wieso utopisch? Warte doch mal ab, was am Ende dabei rauskommt, dann sehen wir, was utopisch ist. Und eine Gewerkschaft, die immerhin 5000 Mitarbeiter vertritt, als Zwergnase zu bezeichnen... Hast Du das auch gesagt, als die Pilotengewerkschaft soviel mehr wollte?

So blöd wird ein Arbeitgeber kaum sein.
Damit würde er dafür sorgen, dass man quasi eine 100%ig gewerkschaftlich organisierte Belegschaft hat.
Und so würde man den Gewerkschaften direkt Einnahmen in unvorstellbarer Höhe verschaffen.
Aha, also profitieren alle von dem Tun der Gewerkschaften, aber gleichzeitig darf man es ja kritisieren, gell?

Weil kein Arbeitgeber bereit ist, utopische Forderungen zu erfüllen.
Vor allem dann nichtt, wenn er genau weiß, dass Konkurrenten weniger zahlen, und somit einen Kostenvorteil haben.
Ach, wenn ich mir so die Haustarifverträge von VW anschaue, dann sehe ich, dass das sehr wohl gemacht wird.

Und was ist die Folge...
Wenn man mal grob schaut, liegen Tarifabschlüsse immer in der Nähe der Inflation.
Korrekt. Und das ist auch gut so.
Was bitteschön hätten die Lokführer von 31% mehr?
Den Ausgleich für die Reallohnkürzungen der letzten 15 Jahre. Den Link habe ich gepostet, ein passendes Diagramm ist drin. Was können denn die Lokführer dafür, dass sie in den Jahren keinen Ausgleich bekommen haben und jetzt alles auf einmal fordern müssen?
Da sich so ziemlich alles von den Bahnangestellten dann in der GDL tummeln würde, wären massive Preiserhöhungen nicht auszuschließen.
Güter die mit der Bahn transportiert werden und vom Lokführer konsumiert werden werden teurer.
Legt Siemens die Preise für die Loks auch völlig willkürlich fest? Oder kennt man dort auch die Gesetze von Angebot und Nachfrage? Und Preissteiegrungen bei der Bahn auf steigene Personalkosten zu schieben, ist fast lächerlich. Schau Dir mal die Gesamtlohnkosten an (gerade in Bezug auf massive Stellenkürzungen), dann wirst Du sehen, dass das nicht haltbar ist.

Was mir gerade einfällt...
Bahnangestellte können deutschlandweit kostenlos den Zug benutzen.
Sollte man mal mit einrechnen...
Das können Polizisten auch. Müssen wir denen jetzt auch was abziehen? Und was ist, wenn kein Bahnangestellter das nutzt?

Nachfrage...
3 Stellen als Lokführer Bundesweit frei.
Sieht nach massiger Nachfrage aus.
Tja, braucht die Bahn nur noch 5000 arbeitslose Lokführer zu finden, dann können sie die von der Gewerkschaft feuern und die Arbeitslosen einstellen... Aber ich vermute, es dürfte ungefähr soviele arbeitslose Lokführer wie freie Stellen geben.

Doch, aber selbst dort sitzen nur Menschen.
Dann sind die aber doch genau so wichtig wie die Entwickler und müssten quasi noch mehr verdienen... wenn die mal nen Fehler machen? Und die Mechaniker, die die Bahnen warten, die sind auch wichtig... nur die Lokführer nicht, die sind unwichtig...

Marty
 
Weil sie sich heute morgen schon vorher auf zwei Schlichter geeinigt hatten und man während einer Schlichtung in der Regel nicht streikt. Woraus schliesst Du, das sie "verloren" hätten?

Entweder ich habe das Recht auf meiner Seite und setze es durch, oder ich bleib ruhig.
Nach den Tönen der letzten Tage "Urteil anfechten..." ist da heute schon jemand recht kleinlaut gewesen.

Und die gerichtliche Klärung, ob gestreikt werden darf oder nicht, berührt als solches die Schlichtung nicht.

Das bedeutet, die grösste Gewerkschaft in einem Unternehmen hat das Sagen? Wieso sollte das fair sein?

Wieso sollte es fair sein, dass die größte Regierungspartei den Kanzler stellt?

De facto ist es doch allgemein angewendet, dass ein oder zwei Gewerkschaften mit den Arbeitgebern verhandeln, und dieses Ergebnis Gültigkeit erhält.
Nämlich für die Beschäftigten, die in einem bestimmten Industriezweig angestellt sind.
Evtl. wird noch zwischen Lohn- und Gehaltsempfängern unterschieden.

Was ist an der allgemeingültigen Art und Weise unfair?

Aber er profitiert gerne wie Du von den Ergebnissen vorangegangener Tarifrunden?

Warum sollte ich für ne Leistung Geld bezahlen, die ich kostenlos haben kann?

Ohne vorher mal die dritte zu fragen, ob sie damit einverstanden ist...

Wobei die dritte Einladungen zu gemeinsamen Verhandlungen mit der Bahn und den Gewerkscaften ignoriert hat, und mit der Forderung nach einem eigenen Tarifvertrag die anderen Gewerkschaften vor den Kopf gestoßen hat.

Hast Du das auch gesagt, als die Pilotengewerkschaft soviel mehr wollte?

Damals war es die Pilotenvereinigung Cockpit, welche die Verhandlungen geführt hat.
Nur mit dem Unterschied, es ging um die Verlängerung/Erneuerung eines Tarifvertrages, nicht um einen zusätzlichen Tarifvertrag.
Und wenn mich nicht alles täuscht, ist Cockpit die größte Pilotengewerkschaft.

Aha, also profitieren alle von dem Tun der Gewerkschaften, aber gleichzeitig darf man es ja kritisieren, gell?

Wo ist das Problem?
Ich wähle auch SPD und kritisiere den ein oder anderen Standpunkt.

Ach, wenn ich mir so die Haustarifverträge von VW anschaue, dann sehe ich, dass das sehr wohl gemacht wird.

Lass mal VW außen vor.
Bevor man nicht IG-Metall Mitglied ist, gabs die Zustimmung des Betriebsrats zur Einstellung nicht.
Ist aktuell zum Glück nicht mehr so.

Den Ausgleich für die Reallohnkürzungen der letzten 15 Jahre. Den Link habe ich gepostet, ein passendes Diagramm ist drin. Was können denn die Lokführer dafür, dass sie in den Jahren keinen Ausgleich bekommen haben und jetzt alles auf einmal fordern müssen?

Ich weiß nicht, warum sie etwas fordern müssen?
Sie können doch in die Schweiz ziehen.

Legt Siemens die Preise für die Loks auch völlig willkürlich fest? Oder kennt man dort auch die Gesetze von Angebot und Nachfrage?

Jede Firma muss kostendeckend arbeiten.
Wenn der Preis, den man nehmen muss um rentabel zu arbeiten, am Markt nicht erreicht werden kann, muss man wohl die Produktion einstellen und die Leute entlassen.

Und Preissteiegrungen bei der Bahn auf steigene Personalkosten zu schieben, ist fast lächerlich. Schau Dir mal die Gesamtlohnkosten an (gerade in Bezug auf massive Stellenkürzungen), dann wirst Du sehen, dass das nicht haltbar ist.

Du willst mir erklären, dass eine Ausgabenerhöhung um ein Drittel im Personalbereich keine Auswirkungen auf den Preis hat?
Mit so viel Luft möchte ich auch mal kalkulieren.

Das können Polizisten auch. Müssen wir denen jetzt auch was abziehen? Und was ist, wenn kein Bahnangestellter das nutzt?

Erstens redet hier keiner von abziehen.
Zweitens ist es nicht nur das Geld am Ende des Monats, was den Verdienst komplett umfasst.
Ich habe als Wochenendpendler bis zu 2.500 € im Jahr an Bahnkosten gehabt, die ein Bahnbediensteter der die gleiche Strecke fahren muss, nicht bezahlen braucht. Und das ist sicher schonmal eine Ansage.
Bei anderen Unternehmen ist es ja auch üblich, dass Mitarbeiter eigene Produkte zu besonderen Konditionen erwerben können.
Kann jeder halten wie er will, aber ich denke, das sollte man einfach mit einrechnen.

Tja, braucht die Bahn nur noch 5000 arbeitslose Lokführer zu finden, dann können sie die von der Gewerkschaft feuern und die Arbeitslosen einstellen...

Ich weiß nicht, was Du immer mit feuern willst.
Sollen sich die 5.000 Lokführer doch Jobs suchen, wo Sie ein Drittel mehr erhalten.

nur die Lokführer nicht, die sind unwichtig...

Hier geht es nicht um wichtig oder unwichtig.
Es ging darum, wie viel Geld genug ist.

gruss kelle!
 
Entweder ich habe das Recht auf meiner Seite und setze es durch, oder ich bleib ruhig.
Nach den Tönen der letzten Tage "Urteil anfechten..." ist da heute schon jemand recht kleinlaut gewesen.
Davon habe ich nichts mitbekommen. Aber Vergleiche zu schliessen, ist eigentlich nichts ungewöhnliches. Wobei ich das in diesem Fall auch nicht verstehe. Ich hätte da auf eine Entscheidung gedrängt. Immerhin ist das wichtig für die Zukunft. Wird das Streikrecht damit de facto eingeschränkt?

Und die gerichtliche Klärung, ob gestreikt werden darf oder nicht, berührt als solches die Schlichtung nicht.
Stimmt. Vielleicht wollte die Gewerkschaft etwas Ruhe in die Sache bringen, das kann ich nicht beurteilen. Für mich war der Schritt falsch.

Wieso sollte es fair sein, dass die größte Regierungspartei den Kanzler stellt?
Weil sonst niemand Kanzler werden kann?

De facto ist es doch allgemein angewendet, dass ein oder zwei Gewerkschaften mit den Arbeitgebern verhandeln, und dieses Ergebnis Gültigkeit erhält.
Und wieso nicht drei, wenn zwei auch kein Problem sind?
Nämlich für die Beschäftigten, die in einem bestimmten Industriezweig angestellt sind.
Evtl. wird noch zwischen Lohn- und Gehaltsempfängern unterschieden.
Und nach zig Gehaltsgruppen... und nach Beschäftigungsjahren... und nach Bildung...

Warum sollte ich für ne Leistung Geld bezahlen, die ich kostenlos haben kann?
Das ist Schmarotzertum. Wenn alle so denken würden, hätten wir noch die Sklaverei.

Wobei die dritte Einladungen zu gemeinsamen Verhandlungen mit der Bahn und den Gewerkscaften ignoriert hat, und mit der Forderung nach einem eigenen Tarifvertrag die anderen Gewerkschaften vor den Kopf gestoßen hat.
Sie hat vielleicht ihren Einfluss schwinden sehen und wollte mal zeigen, dass sie noch existiert. Nachdem die anderen Gewerkschaften sie mal schlicht ignoriert hatten.

Damals war es die Pilotenvereinigung Cockpit, welche die Verhandlungen geführt hat.
Wieso eine "Pilotenvereinigung". Welche Gewerkschaft bei der Lufthansa hat denn die meisten Mitglieder? Verdi? Warum haben die Piloten dann eine eigene Gewerkschaft. Nach Deiner Logik wäre doch eine Pilotengewerkschaft falsch.
Nur mit dem Unterschied, es ging um die Verlängerung/Erneuerung eines Tarifvertrages, nicht um einen zusätzlichen Tarifvertrag.
Auch dieser Vertrag ist irgendwann mal neu ausgehandelt worden, den gab es nicht seit Beginn der Fliegerei.
Und wenn mich nicht alles täuscht, ist Cockpit die größte Pilotengewerkschaft.
Und Verdi hat bei den Fluggesellschaften die meisten Mitglieder. Warum sind die Piloten nicht dort?

Lass mal VW außen vor.
OK, nehmen wir Daimler? Oder einen der vielen anderen Konzerne mit Haustarifvertrag?

Ich weiß nicht, warum sie etwas fordern müssen?
Sie können doch in die Schweiz ziehen.
Wenn Du die Chance siehst, bei deinem derzeitigen Arbeitgeber 30% mehr raushandeln zu können, würdest du dann auch in die Schweiz ziehen, weil es da evtl. auch 30% mehr gibt? ich würde es zuerst bei meinem Arbeitgeber versuchen, die Schweiz läuft nicht weg.

Jede Firma muss kostendeckend arbeiten.
Wenn der Preis, den man nehmen muss um rentabel zu arbeiten, am Markt nicht erreicht werden kann, muss man wohl die Produktion einstellen und die Leute entlassen.
Was die Bahn ja seit 1990 macht, fast die Hälfte der Mitarbeiter hat man gefeuert... trotz Lohnzurückhaltung.

Du willst mir erklären, dass eine Ausgabenerhöhung um ein Drittel im Personalbereich keine Auswirkungen auf den Preis hat?
Mit so viel Luft möchte ich auch mal kalkulieren.
Von 41000 Lokführern 1990 sind noch 19600 da. Die Gesamtlohnkosten dürften also mal eben um 50% (minus der Erhöhungen) gesunken sein seit 1990. Jetzt 30%, bleiben immer noch 35% weniger Lohnkosten für Lokführer im Vergleich zu 1990. Ich sehe da eine deutliche Senkung, keine Erhöhung. Aber es ist anscheinend wie beim Butterpreis. Das der Jahrzehnte gesunken ist, interessiert nicht, er steigt gerade, und das ist Böse.

Erstens redet hier keiner von abziehen.
Zweitens ist es nicht nur das Geld am Ende des Monats, was den Verdienst komplett umfasst.
Ach so, man muss Leistungen mitrechnen, die man evtl. auch nicht in Anspruch nimmt?
Ich habe als Wochenendpendler bis zu 2.500 € im Jahr an Bahnkosten gehabt, die ein Bahnbediensteter der die gleiche Strecke fahren muss, nicht bezahlen braucht.
Und was ist, wenn kein Zug zu dem Punkt fährt, wo der Lokführer arbeitet? Wenn er mit dem Auto fährt? Zählt nicht?
Kann jeder halten wie er will, aber ich denke, das sollte man einfach mit einrechnen.
Das kann die Bahn doch. Soll sie das doch einfach jetzt mitverhandeln. Mal sehen, ob die Lokführer lieber kostenlos fahren oder lieber mehr Gehalt wollen.

Ich weiß nicht, was Du immer mit feuern willst.
Sollen sich die 5.000 Lokführer doch Jobs suchen, wo Sie ein Drittel mehr erhalten.
Was ich mit feuern habe? Die Bahn möchte nicht mehr zahlen, dann bleibt ihr nur die Wahl, die Lokführer zu feuern und durch andere zu ersetzen. Die Lokführer müssen nicht kündigen, sie können erstmal fordern und versuchen, dass durchzusetzen. Und wenn die Bahn darauf nicht eingeht, dann bleiben die mal alle zuhause (das nennt man Streik), und dann kann die Bahn mal schauen, wen sie finden, um die Arbeit zu machen.

Hier geht es nicht um wichtig oder unwichtig.
Es ging darum, wie viel Geld genug ist.
Und Du hast als Massstab für dieses "genug" die Verantwortung und Wichtigkeit eines Mitarbeiters genannt. Geht es darum jetzt doch nicht? Woran misst Du dann das "genug"?

Lass uns eine Pause machen, ich muss ma Wochenende ein Volleyballturnier gewinnen. Montag bin ich wieder da.

Marty
 
(Bier)Kelle, wie sagst du immer so schön , erst informieren!
Bahnangestellte können nicht wie sie wollen deutschlandweit kostenlos fahren.
Ersten haben sie nur eine bestimmte Anzahl an Fahrten die sie privat nutzen dürfen und glaube mir, dafür würden sie nichtmal einen Monat zur Arbeit hinkommen! , außerdem müssen sie erstmal das Anrecht auf diese Fahrten mit Geld erwerben, was zugegebenermaßen sehr preiswert ist. Und drittens, frag mal, wieviel Bahner das noch in Anspruch nehmen, weil das bei der Steuererklärung abgerechnet werden muss, wegen geldwerter Steuervorteil und man die Summe dann fast mit 100% abgerechnet bekommt, das wars dann mit kostenlos.

setto
 
Immerhin ist das wichtig für die Zukunft. Wird das Streikrecht damit de facto eingeschränkt?

Nein, wird es nicht.
Nur in ordentliche Bahnen gelenkt, nicht das Hinz und Kunz meinen, eben mal nen Betrieb lahmlegen zu müssen.

Aber zum Arbeitskampf, um den es ja bei der Frage um den Streik geht, muss man ja auch einiges bedenken.
So gibt es zum Beispiel das Mittel der Aussperrung. Da lässt der Arbeitgeber mal eben die Angestellten nicht arbeiten und streicht für die Zeit das Gehalt.
Ich weiß ja nicht, was 18.000 Lokführer sagen würden, wenn sie drei Tage nicht arbeiten dürften und denen das Geld fehlt, nur weil 1.200 Loführer durchdrehen.

Und wieso nicht drei, wenn zwei auch kein Problem sind?

Wegen mir auch 365...
Wenn Sie sich untereinander einig sind und geschlossen auftreten.

Das ist Schmarotzertum. Wenn alle so denken würden, hätten wir noch die Sklaverei.

Weißt Du, das ist so ein Todschlagsargument der Gewerkschaften.
Wenn ich an das Arbeiterbild denke, was mir manche Gewerkschaftler malen, dann hat das eher mit Sklaverei als mit eigenverantwortlicher Arbeit zu tun.
Das andere ist, das Gewerkschaften als solche sich auch nur an den Ergebnissen bereichern.
Soweit ich weiß, ist es üblich, dass Gewerkschaftsangestellte die gleichen Lohnerhöhungen bekommen, wie die Gewerkschaftsmitglieder. Macht ja irgendwo auch Sinn.
Nur womit hat ein Manfred Schell als Gewerkschaftsboss 31% mehr verdient?

Sie hat vielleicht ihren Einfluss schwinden sehen und wollte mal zeigen, dass sie noch existiert. Nachdem die anderen Gewerkschaften sie mal schlicht ignoriert hatten.

Die einen nennen es ignorieren, ich würde sagen: ZweiDrittelMehrheit...
Reicht zur Verfassungsänderung hier in Deutschland.

Wieso eine "Pilotenvereinigung". Welche Gewerkschaft bei der Lufthansa hat denn die meisten Mitglieder? Verdi? Warum haben die Piloten dann eine eigene Gewerkschaft. Nach Deiner Logik wäre doch eine Pilotengewerkschaft falsch.

Hmm, dass ging mir gestern noch durch den Kopf, und ich konnte es für mich verargumentieren...
Es gibt da in meinen Augen zwei Unterschiede zur aktuellen Situation bei der Bahn.
1.) Wenn Lufthansa mit Verdi verhandelt, dann hat sie da eine allgemeine Dienstleistungsgewerkschaft sitzen. Die DB AG hatte allerdings als Verhandlungspartner "spezialisierte" Eisenbahngewerkschaften da sitzen.
2.) Zu Piloten fallen mir spontan Interkontinentalflüge ein.
Da kommt man bestimmt mit gesetzlichen Arbeitszeitregelungen in Konflikt, durch die Zeitzonen kommt man mit normalen Schichtmodellen nicht hinterher und durch den Aufenthalt in den verschiedenen Zeitzonen sind die Piloten besonderen Belastungen ausgesetzt (Jetlag...). Woraus bestimmt ganz andere Freizeitmodelle entstehen.
Das gerade durch den zweiten Punkt ein eigener Tarifvertrag entsteht, kann ich noch nachvollziehen.

Stellt sich nur die Frage, ob allein der Fakt, dass sich der Arbeitsplatz eines Lokführers bewegt, genügt, einen eigenen Tarifvertrag auszuhandeln.
Ein Fahrdienstleiter hat auch Schichten, hat auch enorme Verantwortung, nur er sitzt im Stellwerk.

Ein Beispiel:
In ICEs von Berlin Richtung Süden wechselt das Personal in Fulda.
Personal klettert also in Berlin in den ICE, nach ca. 3:20 Minuten gehts in Fulda raus, in den nächsten ICE rein, nach Berlin zurück.
Macht sieben Stunden reine Fahrzeit.
Dazu noch Vor- und Nachbereitung, da kommt man vielleicht auf einen Acht-Stunden Tag.
Ich seh da nicht so wirklich einen harten Grund für nen eigenen Tarifvertrag.
Ich meine, in der Endkonsequenz könnte man ja sagen, wir unterteilen die Belegschaft eines jeden Betriebes in Innen- und Außendienstmitarbeiter, gründen eine inner und eine äußere Verdi...

Wenn Du die Chance siehst, bei deinem derzeitigen Arbeitgeber 30% mehr raushandeln zu können, würdest du dann auch in die Schweiz ziehen, weil es da evtl. auch 30% mehr gibt?

Zum einen mag ich Vergleiche mit anderen Ländern nicht, es sei denn, ich bin in der Lage, dort nen Job anzufangen und somit konkreten Druck gegenüber meinem Chef aufbauen zu können. Alles andere hat mehr so etwas wie mit Messern zu ner Schießerei kommen.
Zum anderen ist eine Forderung von 30% utopisch. Bzw. galt ja bisher für alle Bahner der gleiche Tarifvertrag.
Warum sind jetzt nur ein paar der Meinung, 30% wären angemessen?

Was die Bahn ja seit 1990 macht, fast die Hälfte der Mitarbeiter hat man gefeuert... trotz Lohnzurückhaltung.

Von 41000 Lokführern 1990 sind noch 19600 da. Die Gesamtlohnkosten dürften also mal eben um 50% (minus der Erhöhungen) gesunken sein seit 1990. Jetzt 30%, bleiben immer noch 35% weniger Lohnkosten für Lokführer im Vergleich zu 1990. Ich sehe da eine deutliche Senkung, keine Erhöhung.

Ich würde ja sagen, der Vergleich hinkt, aber der kann nicht hinken, der hat ja noch nichtmal Beine.

1990 war die Bahn ein Monopolunternehmen, welches sich seit zehn Jahren einem "offenen" Markt in Deutschland stellen muss.
Daher ist ein Stellenabbau in einem Rahmen erstmal durch die Liberalisierung des Marktes bedingt.

1990 umfasste die Bahn höchstwahrschenlich die beiden damaligen Staatsbahnen Reichs- und Bundesbahn.
Aus meiner Heimat weiß ich, dass zu DDR Zeiten die Bahn in der industriellen Logistik ne ganz andere Rolle spielte, als in der BRD. Grund unter anderem der chronische Mangel an schweren LKWs für zivile Transporte.
Was nach der Wende dann noch an Industrie über blieb, ist größtenteils auf LKW Logistik umgestiegen.
Ähnliches bei Personennahverkehr.
Durch einsetzenden Mangel an Fahrgästen wurden diverseste Strecken einfach dicht gemacht.
Stellenabbau aufgrund von Umsatzwegbrüchen ist irgendwie etwas logisches.

Und dann DDR...
Diverse Bahnstrecken waren durch Reperationszahlungen an die Russen nicht mehr zwei- sondern eingleisig.
Zustand: Nicht unbedingt der beste.
Diese wurden dann entweder renoviert oder wieder zweigleisig ausgebaut, womit deutlich höhere Geschwindigkeiten möglich wurden, und kürzere Fahrzeiten dadurch das Warten auf eingleisigen Abschnitten wegfiel.

Generell kam dann noch der verstärkte Einsatz von Hochgeschwindigkeitssystemen dazu, die die Fahrzeit auf vielen Strecken verkürzte.

Ganz abgesehen davon, sollten die Leute mal bedenken, dass die Bahn es über die Jahre schaffen musste, aus einem hochdefizitären Staatsbetrieb ein rentabler wirtschaftlicher Betrieb zu werden, und das bei den zu tätigenden Ausgaben für neue Systeme.

Was ich mit feuern habe? Die Bahn möchte nicht mehr zahlen, dann bleibt ihr nur die Wahl, die Lokführer zu feuern und durch andere zu ersetzen. Die Lokführer müssen nicht kündigen, sie können erstmal fordern und versuchen, dass durchzusetzen. Und wenn die Bahn darauf nicht eingeht, dann bleiben die mal alle zuhause (das nennt man Streik), und dann kann die Bahn mal schauen, wen sie finden, um die Arbeit zu machen.

Erstmal ist es sachlich falsch, dass die Bahn nicht mehr zahlen will. Das will sie.
Und ein Streik einer Minderheit, ähm, da ist die Frage nach der Wirkung groß. Durch gezielte Ausdünnung des Fahrplanes lässt sich da einiges drehen.

Abgesehen davon...
Klar, Leute rausschmeißen, die gehen zum Arbeitsamt, die verweisen auf die freien Stellen bei der Bahn und streichen den arbeitslosen Lokführern das ALG I.

Woran misst Du dann das "genug"?

Das die Hierarchie der Verantwortung in der Gehaltshierarchie abgebildet ist...
Zugbegleiter -> Klasse A
Lokführer -> Klasse B
Fahrdienstleiter -> Klasse C

Was sich hinter A, B und C versteckt, ist ne andere Frage...

gruss kelle!
 
Aber zum Arbeitskampf, um den es ja bei der Frage um den Streik geht, muss man ja auch einiges bedenken.
So gibt es zum Beispiel das Mittel der Aussperrung. Da lässt der Arbeitgeber mal eben die Angestellten nicht arbeiten und streicht für die Zeit das Gehalt.
Ich weiß ja nicht, was 18.000 Lokführer sagen würden, wenn sie drei Tage nicht arbeiten dürften und denen das Geld fehlt, nur weil 1.200 Loführer durchdrehen.
Sie würden evtl. klagen, weil ihre Aussperrung nicht rechtmässig ist, würde ich annehmen. Und dabei könnten sie auch verlieren... das entscheiden dann wieder Richter.

Wegen mir auch 365...
Wenn Sie sich untereinander einig sind und geschlossen auftreten.
Wenn sie sich einig wären, bräuchte man nicht mehrere Gewerkschaften, dann würde eine reichen. Mehrere braucht man nur, wenn eine Gewerkschaft eben anscheinend nicht dazu in der Lage ist, alle Mitarbeiter gleich zu vertreten.

Weißt Du, das ist so ein Todschlagsargument der Gewerkschaften.
Das weiß ich, und Du weißt, dass da zumindest ein paar Körnchen Wahrheit drinstecken.

Die einen nennen es ignorieren, ich würde sagen: ZweiDrittelMehrheit...
Reicht zur Verfassungsänderung hier in Deutschland.
Tja, jede Gewerkschaft ist aber eine eigene Demokratie. Und in einer davon haben 90% entschieden, vom König mal mehr Geld zu fordern.

1.) Wenn Lufthansa mit Verdi verhandelt, dann hat sie da eine allgemeine Dienstleistungsgewerkschaft sitzen. Die DB AG hatte allerdings als Verhandlungspartner "spezialisierte" Eisenbahngewerkschaften da sitzen.
Wo ist der Unterschied? Hättest Du den Streik der Lokführer besser gefunden, wenn nicht Transnet einen Abschluss gemacht hätte, sondern Verdi (wenn die 90% der Bahnangestellten vertreten würden)?
2.) Zu Piloten fallen mir spontan Interkontinentalflüge ein.
14.000 Kabinenbeschäftigte, auf die das auch zutrifft, sind Verdi-Mitglieder und haben einen Abschluss mit der Lufthansa gemacht. Nur die Piloten wollten nicht. Warum können sich die paar hundert Piloten nicht da integrieren? Siehst Du die Parallelen?

Stellt sich nur die Frage, ob allein der Fakt, dass sich der Arbeitsplatz eines Lokführers bewegt, genügt, einen eigenen Tarifvertrag auszuhandeln.
Warum genügt dann der Job einer Stewardess für einen Abschluss mit Verdi, der eines Piloten aber nicht... Parallelen tun sich auf.

Ich meine, in der Endkonsequenz könnte man ja sagen, wir unterteilen die Belegschaft eines jeden Betriebes in Innen- und Außendienstmitarbeiter, gründen eine inner und eine äußere Verdi...
Nein, wir überlassen einfach jedem Arbeitnehmer, in welche Gewerkschaft er möchte. Und wenn ein einzelner Pilot demnächst in der IG Bergbau ist, dann mag ihn das freuen, Macht bei Verhandlungen hat er dann nicht mehr. Aber warum sollte man ihm das verbieten?

Zum einen mag ich Vergleiche mit anderen Ländern nicht, es sei denn, ich bin in der Lage, dort nen Job anzufangen und somit konkreten Druck gegenüber meinem Chef aufbauen zu können.
Naja, Du hast gefragt, warum die nicht in die Schweiz gehen. Und ich habe geantwortet, warum sie das tun sollten, wenn es vielleicht hier auch das Geld gibt.

Zum anderen ist eine Forderung von 30% utopisch. Bzw. galt ja bisher für alle Bahner der gleiche Tarifvertrag.
Gab es früher für alle Lufthansa-Angestellten auch.
Warum sind jetzt nur ein paar der Meinung, 30% wären angemessen?
Kannst Du die Frage für die Piloten beantworten (die haben die 30% vor zwei Jahren bekommen), dann kannst Du es auch für die Lokführer.

Ich würde ja sagen, der Vergleich hinkt, aber der kann nicht hinken, der hat ja noch nichtmal Beine.
Aha. Deine Erklärung quote ich mal nicht. Weil sie nicht zur Aufgabenstellung passt. Du hast behauptet, die Personalkosten würden steigen, ich habe behauptet, dass dem nicht so ist.

Weswegen der Personalabbau stattgefunden hat und ob er richtig war oder nicht, spielt doch dabei keine Rolle. Fakt ist, die Personalkosten sind gesunken durch den Personalabbau.

Abgesehen davon...
Klar, Leute rausschmeißen, die gehen zum Arbeitsamt, die verweisen auf die freien Stellen bei der Bahn und streichen den arbeitslosen Lokführern das ALG I.
Ach so, Du meinst also, dass Arbeitsamt braucht einem Arbeitslosen nur eine freie Stelle nachzuweisen und kann sich so vor Leistung drücken? Dann dürfte angesicht von 1 Mio. freier Stellen in Deutschland kein Arbeitsloser Geld bekommen.

Das die Hierarchie der Verantwortung in der Gehaltshierarchie abgebildet ist...
Zugbegleiter -> Klasse A
Lokführer -> Klasse B
Fahrdienstleiter -> Klasse C
Und, vielleicht ist sie das ja nicht richtig, weil die Lokführer zu wenig Mitspracherecht hatten. Vielleicht sind sie ja gleichbezahlt wie die Putzfrauen, und die Bürohengste kriegen deutlich mehr, weil sie in der Überzahl sind. Das lässt sich durch den eigenen Tarifvertrag korrigieren.

Marty
 
Tja, jede Gewerkschaft ist aber eine eigene Demokratie. Und in einer davon haben 90% entschieden, vom König mal mehr Geld zu fordern.

Es waren sicher 90% der SPDler der Meinung, Schröder soll Kanzler werden.
Und wer ist es nun?

Wo ist der Unterschied? Hättest Du den Streik der Lokführer besser gefunden, wenn nicht Transnet einen Abschluss gemacht hätte, sondern Verdi (wenn die 90% der Bahnangestellten vertreten würden)?

Besser gefunden ist sicherlich Geschmackssache.
Ist doch nur die Frage, wie granular man Tarifverträge aufspalten will/kann/darf.
Jetzt gibt es ne Lokführergewerkschaft.
Vielleicht passt es den Cargo Lokführern in zwei Jahren nicht mehr, und es gibt ne Gewerkschaft der Güterlokführer, woraufhin sich die im Personenverkehr aufsplitten in "richtige" Lokführer und Triebwagenführer.
...
Jeder mit eigenem Tarifvertrag?

14.000 Kabinenbeschäftigte, auf die das auch zutrifft, sind Verdi-Mitglieder und haben einen Abschluss mit der Lufthansa gemacht. Nur die Piloten wollten nicht. Warum können sich die paar hundert Piloten nicht da integrieren? Siehst Du die Parallelen?

Ja klar gibt es Parallelen.
Aber auch ganz gravierende Unterschiede.
Nach unbestätigten Quellen lag das Einstiegsgehalt eines Piloten bei der Lufthansa bei knapp 60.000 € im Jahr. Ein Flugkapitän erhält 110.000 € im Jahr.
Damit ist ein Pilot quasi bei der Einstellung schon im Bereich der außertariflichen Vergütung.
Damit gelten für die Piloten diverse tariflichen Regelungen nicht (oder gar keine?), Gehaltserhöhungen muss dann quasi jeder persönlich aushandeln.

Das sind aber Gegenden, da kommen die Lokführer bestimmt nicht so schnell hin.

Also: Lokführer haben einen Tarifvertrag, wollen einen eigenen.
Piloten unterliegen keinem Tarifvertrag, da AT, wollen einen eigenen.
Hinzu kommen die Alleinstellungsmerkmale.
Diese betreffen zugegebenermaßen auch das Kabinenpersonal, aber die sind im Tarif durch die Gewerkschaft vertreten.

Auch ist hier ein Nutzen für das Unternehmen erkennbar, da sich der Aufwand von Verhandlungen etc. reduziert.
Wo ist aber der Vorteil für die Bahn?

Nein, wir überlassen einfach jedem Arbeitnehmer, in welche Gewerkschaft er möchte.

Hab ich ja nichts dagegen.

Und wenn ein einzelner Pilot demnächst in der IG Bergbau ist, dann mag ihn das freuen, Macht bei Verhandlungen hat er dann nicht mehr.

Und genau diese Macht hat eine Gewerkschaft auch nicht, wenn Sie ca. 10% der möglichen Klientel vertritt.
Im Aktienrecht gibt es 25% Klauseln, im Gesetzgebungsrecht einfach und zwei/drittel Mehrheiten, selbst einen Untersuchungsausschuss im Bundestag gibt es erst wenn 25% der Abgeordneten dafür sind.

Da ist doch das Problem.
Die GDL ist aktuell eindeutig zu klein, um nach demokratisch üblichen Grenzwerten Macht zu erhalten.

Kannst Du die Frage für die Piloten beantworten (die haben die 30% vor zwei Jahren bekommen), dann kannst Du es auch für die Lokführer.

Wie gesagt, die sind zurück in einen Tarifvertrag gekommen, was für beide Seiten Vor- und Nachteile hat.

Du hast behauptet, die Personalkosten würden steigen, ich habe behauptet, dass dem nicht so ist.

Weswegen der Personalabbau stattgefunden hat und ob er richtig war oder nicht, spielt doch dabei keine Rolle. Fakt ist, die Personalkosten sind gesunken durch den Personalabbau.

Zum einen ist es sinnfrei, die Personalkosten als einen Klumpen zu betrachten, wenn man dem gegenüber nicht den Umsatz betrachtet, aus dem das Gehalt bezahlt wird, und auch die wirtschaftliche Situation der Firma ignoriert.

Abgesehen davon...

Stell mal vier Putzkräfte privat ein, zieh in ne kleiner Wohnung, verdiene weniger Geld, schmeiß drei raus und bezahl der vierten genau soviel wie vorher allen.

Ach so, Du meinst also, dass Arbeitsamt braucht einem Arbeitslosen nur eine freie Stelle nachzuweisen und kann sich so vor Leistung drücken? Dann dürfte angesicht von 1 Mio. freier Stellen in Deutschland kein Arbeitsloser Geld bekommen.

Nicht ganz so flach bitte.
Lehnt ein Arbeitsloser ein zumutbares Angebot ab, kann es zu Kürzungen kommen.
Und jetzt erkläre mir mal, was daran unzumutbar ist, den gleichen Job für gleiches Geld zu machen.
Gleiches Geld heißt hier ca 2.000 € im Monat.

Und, vielleicht ist sie das ja nicht richtig, weil die Lokführer zu wenig Mitspracherecht hatten. Vielleicht sind sie ja gleichbezahlt wie die Putzfrauen, und die Bürohengste kriegen deutlich mehr, weil sie in der Überzahl sind. Das lässt sich durch den eigenen Tarifvertrag korrigieren.

Den es nicht geben wird.
Spinnen wir das doch mal weiter...

Eigener Tarifvertrag, da könnte ich ja auf die Idee kommen, einen eigenen Lokführerbetriebsrat zu installieren.
Und dann noch mehr, siehe Beispiel oben.

gruss kelle!
 
Jetzt gibt es ne Lokführergewerkschaft.
Vielleicht passt es den Cargo Lokführern in zwei Jahren nicht mehr, und es gibt ne Gewerkschaft der Güterlokführer, woraufhin sich die im Personenverkehr aufsplitten in "richtige" Lokführer und Triebwagenführer.
...
Jeder mit eigenem Tarifvertrag?
Warum denn nicht, solange die Gewerkschaft noch gross genug ist, um die Möglichkeiten auch auszuschöpfen. Wenn am Ende jeder Mitarbeiter seine eigene Gewerkschaft ist, dann nutzt das doch nur dem Arbeitgeber... Und bei solch einem Unternehmen wie der Bahn schaden 3 Gewerkschaften der Macht anscheinend noch nicht.

Nach unbestätigten Quellen lag das Einstiegsgehalt eines Piloten bei der Lufthansa bei knapp 60.000 € im Jahr. Ein Flugkapitän erhält 110.000 € im Jahr.
Damit ist ein Pilot quasi bei der Einstellung schon im Bereich der außertariflichen Vergütung.
Wieso? Kann man in dem Verdi-Tarifvertrag nicht die Vergütungsgruppe "Pilot" einführen mit entsprechenden Gehaltsklassen? Bei uns im Tarifvertrag Textil gibt es eine Vergütungsgruppe für "Geschäftsführer".
Damit gelten für die Piloten diverse tariflichen Regelungen nicht (oder gar keine?), Gehaltserhöhungen muss dann quasi jeder persönlich aushandeln.
Dann brauchen sie auch gar keinen Tarifvertrag und gar keine Gewerkschaft.

Also: Lokführer haben einen Tarifvertrag, wollen einen eigenen.
Piloten unterliegen keinem Tarifvertrag, da AT, wollen einen eigenen.
Piloten waren früher im Tarifvertrag von Verdi, soweit mir bekannt. Deine Aussage stimmt also nicht.

Auch ist hier ein Nutzen für das Unternehmen erkennbar, da sich der Aufwand von Verhandlungen etc. reduziert.
Es nützt der Lufthansa, jetzt nicht nur mit Verdi, sondern auch mit der Pilotengewerkschaft zu verhandeln? Aber bei der Bahn schadet es? Unlogisch, aber völlig.

Und genau diese Macht hat eine Gewerkschaft auch nicht, wenn Sie ca. 10% der möglichen Klientel vertritt.
Bei einigen Unternehmen sind 10% eben 5.000 Menschen, und diese 5.000 haben Macht.
Im Aktienrecht gibt es 25% Klauseln, im Gesetzgebungsrecht einfach und zwei/drittel Mehrheiten, selbst einen Untersuchungsausschuss im Bundestag gibt es erst wenn 25% der Abgeordneten dafür sind.
Und Streik gibt es erst, wenn 75% der Mitglieder einer Gewerkschaft dafür sind. So what?

Da ist doch das Problem.
Die GDL ist aktuell eindeutig zu klein, um nach demokratisch üblichen Grenzwerten Macht zu erhalten.
"zu klein" definierst Du woran? Eine Gewerkschaft "erhält" keine Macht (von wem auch), sie hat sie oder nicht.

Zum einen ist es sinnfrei, die Personalkosten als einen Klumpen zu betrachten, wenn man dem gegenüber nicht den Umsatz betrachtet, aus dem das Gehalt bezahlt wird, und auch die wirtschaftliche Situation der Firma ignoriert.
Aha, und genau das habe ich gemacht? Du hast argumentiert, "der Klumpen" Lohnkosten würde steigen, das war nicht ich. Ich habe argumentiert, dass die wirtschaftliche Situation der Deutschen Bahn AG im Moment sehr gut ist. Du bringst ein Argument, und wenn ich dagegen argumentiere, dann ist das Argument gar keins?

Nicht ganz so flach bitte.
Lehnt ein Arbeitsloser ein zumutbares Angebot ab, kann es zu Kürzungen kommen.
Und "unzumutbar" dürfte ein Angebot genau dann sein, wenn sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer vorher im Streit getrennt haben und bei einer Neuvergabe nur der Arbeitgeber die Bedingungen stellen möchte.
Und jetzt erkläre mir mal, was daran unzumutbar ist, den gleichen Job für gleiches Geld zu machen. Gleiches Geld heißt hier ca 2.000 € im Monat.
Dann fangen sie eben dann alle wieder bei der Bahn an, gründen wieder eine Gewerkschaft und starten wieder den Arbeitskampf für mehr Geld... Solange die Bahn auf diese Menschen angewiesen ist, weil keine anderen da sind, die den Job machen, ist das ein Teufelskreis.

Den es nicht geben wird.
Spinnen wir das doch mal weiter...

Eigener Tarifvertrag, da könnte ich ja auf die Idee kommen, einen eigenen Lokführerbetriebsrat zu installieren.
Was hat der Betriebsrat mit einer Gewerkschaft zu tun? Ein Betriebsrat ist ein gesetzlich definiertes Gremium im Unternehmen der Arbeitnehmervertretung. Das hat gar nichts mit einer Gewerkschaft zun tun.

Ach so: Ich muss jetzt (als Nichtgewerkschaftler) zu einer Betriebsratssitzung. Bis später.

Marty
 
Mal ganz kurz etwas anderes...

Der Arbeitnehmer ist aktuell nicht verpflichtet, dem Arbeitgeber mitzuteilen, ob er Mitglied einer Gewerkschaft ist.
Ist ja irgendwo klar.

Gesetzt den Fall, es gäbe mehrere Tarifverträge in einem Unternehmen, MUSS der Arbeitgeber auf Bekanntgabe von Gewerkschaftsmitgliedschaften bestehen, um seinen vertraglichen Verpflichtungen nachkommen zu können.

Somit ist der Arbeitgeber im Besitz von Informationen, die er ganz klar zum Nachteil der Arbeitnehmer nutzen kann.

Und nun?

gruss kelle!
 
Gesetzt den Fall, es gäbe mehrere Tarifverträge in einem Unternehmen, MUSS der Arbeitgeber auf Bekanntgabe von Gewerkschaftsmitgliedschaften bestehen, um seinen vertraglichen Verpflichtungen nachkommen zu können.
Das müsste er dann, wenn er tatsächlich nur den Mitgliedern der entsprechenden Gewerkschaft diese Leistungen zukommen lassen will. Wenn er jetzt aber zum Beispiel mit der Lokführergewerkschaft einen Tarifvertrag für alle Lokführer und das Zugpersonal schliesst, und dann alle gleich behandelt, dann müsste er das nicht.

Somit ist der Arbeitgeber im Besitz von Informationen, die er ganz klar zum Nachteil der Arbeitnehmer nutzen kann.
Zum Beispiel wie?
Was und nun? Du meinst, eine Gewerkschaft würde einen Tarifvertrag schliessen, der die Mitglieder zur Offenlegung ihrer Mitgliedschaft zwingt?

Mal abgesehen davon könnte der Arbeitgeber ganz einfach in seinen Gehaltslisten nachschauen, wer sich an einem Streik beteiligt hat und schon wüsste er fast sicher, wer Gewerkschaftsmitglied ist.

Marty
 
Wenn er jetzt aber zum Beispiel mit der Lokführergewerkschaft einen Tarifvertrag für alle Lokführer und das Zugpersonal schliesst, und dann alle gleich behandelt, dann müsste er das nicht.

Und, welcher Arbeitgeber wäre so blöd?
Ein Transnetler würde ja dann ca. 25 Prozent mehr bekommen, als ihm tariflich zusteht.
Laut Tarifvertrag für die Transnetmitglieder...

Zum Beispiel wie?

- Bevorzugung von NichtGewerkschaftlern durch Sonderzuwendungen
- Bevorzugter Rausschmiss von Gewerkschaftsmitgliedern bei Personalabbaumaßnahmen

Was und nun? Du meinst, eine Gewerkschaft würde einen Tarifvertrag schliessen, der die Mitglieder zur Offenlegung ihrer Mitgliedschaft zwingt?

Klar.
In meinem Arbeitsvertrag steht irgendwo die Klausel "... im Übrigen gelten die Regelungen des Tarifvertrags..."
Da Siemens mit der IG-Metall verhandelt, ist eindeutig geklärt, welcher damit gemeint ist.

Gibt es jetzt n Tarifverträge in einer Firma, die ja im wesentlichen nur für die Mitglieder der jeweiligen Gewerkschaft verpflichtend sind, muss der Arbeitgeber nachfragen, wer wo ist, damit er seinen vertraglichen Pflichten nachkommen kann.

Im konkreten Fall geht es "nur" um unterschiedliche Lohnvorstellungen.
Das könnte man ja noch pauschal für alle machen.

Aber stell Dir mal vor, ich mach ne Single Gewerkschaft auf, und handele einen Tarifvertrag aus, in dem auf 5 Tage Urlaub verzichtet wird, die aber mit dem doppelten Gehalt vergütet werden.
Da geht nix mehr zu pauschalisieren.

Mal abgesehen davon könnte der Arbeitgeber ganz einfach in seinen Gehaltslisten nachschauen, wer sich an einem Streik beteiligt hat und schon wüsste er fast sicher, wer Gewerkschaftsmitglied ist.

Seeehr Fehlerbehaftet.
1.) Streik ist kein Grundrecht nur für Gewerkschaftsmitglieder.
Klar, er muss nach gewissen Regeln von einer Gewerkschaft organisiert sein.
Aber teilnehmen darf jeder.
2.) Nicht alle Gewerkschaftler streiken.

gruss kelle!
 
Dann mag das eben ein Thema sein, was anscheinend die Gewerkschaftsmitglieder nicht so interessiert, wenn sie dafür 30% mehr bekommen.

Ich sehe da auch weniger Probleme als Du.

Marty
 
Interessantes Inserat in der heutigen Sonntagspresse (keine Ahnung ob das auch vorher schon verbeitet wurde)

"Wir suchen 1.000 Lokführerinnen und Lokführer:

  • überdurchschnittliche Einkommensmöglichkeiten
  • qualifizierte Ausbildung
  • Übernahmegarantie nach der Ausbildung
  • sicherer Arbeitsplatz
"

habe ich da bezüglich es ersten Punkts was verpasst in den letzten Wochen? 8O
 
Ist wohl nur eine Frage des Standpunktes. Ein Spitzengehalt von, was war es, 1800 Netto? Klingt für mich eher durchschnittlich. ;)

Warum alle bloß netto angeben? Das sagt doch gar nix...

Ich glaube der deutsche Durchschnitssangestellte erhält 2.500 € brutto pro Monat.
Bei LSK 1 wären da 1.800 netto definitiv überdurchschnittlich.

gruss kelle!